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Wanderreportagen ABO

Auf einen Blick: Ibergeregg SZ

Klippen im grünen Meer, Moorlandschaft und Alpkäse
24.05.2024 • Text und Bilder: Reto Wissmann
Zwei eindrückliche Schwyzer Klippen: Gross Schijen (links) und Gross Mythen.

Teilweise senkrecht ragen die Felswände der Schwyzer Klippen aus einem grünen Meer aus Wäldern und Wiesen heraus. Der Kontrast zwischen sanften Mooren und schroffen Zacken gibt der Region um die Ibergeregg einen besonderen Charme. Auf einer Wanderung von der Passhöhe bis auf den Steinboden kann man gleich vier dieser Felspyramiden mehr oder weniger hautnah erleben: Chli Schijen, Gross Schijen, Hudlischijen und Mördergruebi. Zudem ist unterwegs die Sicht auf die berühmtesten der Schwyzer Klippen, die Mythen, spektakulär.

Entstanden sind die bizarren Formationen vor Millionen von Jahren, als sich die Alpen langsam gebildet haben. Selbst erfahrene Geologinnen und Geologen müssen allerdings eingestehen, dass die genauen Abläufe kompliziert waren. Vereinfacht dargestellt lief es ungefähr so ab: Die Klippen sind letzte Überreste der penninischen Decken, die aus Sedimenten des einstigen Urmittelmeers bestehen. Die Klippen standen – oder besser lagen – also tatsächlich einmal im Wasser. Im Zuge der Alpenfaltung haben sie sich weit nordwärts über das Helvetikum geschoben und aufgetürmt. Wasser und Eis trugen dann den grössten Teil davon ab. Übrig blieben nur die steilen Klippen als inselartige Reste.

Die Schwyzer Klippen lassen aber nicht nur Wanderer- und Geologinnenherzen höherschlagen. Die Felsen sind auch bei Kletterinnen und Biologen beliebt. Sie bieten Routen in allen Schwierigkeitsgraden. Zudem sind die sonnigen Hänge Lebensraum von Pflanzen, die sonst nur in südlicheren Regionen gedeihen.

Buchtipp: Diese und 60 weitere Schwyzer Naturgeschichten finden sich im Buch «Mehr als nur Bäume – Wald und Wälder im Kanton Schwyz» von Hans-Ulrich Frey. Begleitet werden die Beiträge von Wandervorschlägen.

sz.ch/waldbuch

Ausgezeichnete Moorlandschaft

Als «borealen Feuchtwald von grossem Zauber» bezeichnet die Stiftung Landschaftsschutz Schweiz die Moorwälder auf der Ibergeregg. Sie sind einzigartig. Mosaikartig fügen sich lichte Moorwälder und offene Moorflächen ineinander und bieten unzähligen Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum. Aber auch Tourismus und Landwirtschaft haben ihren Platz. Die verschiedenen Bedürfnisse konnten in Einklang gebracht werden. Erfolgreich ist insbesondere die Reaktivierung der traditionellen Streunutzung: Die Moore werden erhalten, indem sie regelmässig gemäht werden. Das Riedgras dient dann den Bauern als Einstreu.

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