Schweizer Wanderwege | Wandervorschläge • Schweizer Wanderwege

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Vom Intyamon- ins Motélontal Nr. 1611
Enney — Charmey • FR

Vom Intyamon- ins Motélontal

Bei der Ankunft in Enney, einem kleinen Dorf am Eingang zum Tal von Intyamon («zwischen den Bergen» im lokalen Dialekt), ist im Osten bereits der Col de La Forcla sichtbar. Der Pass ist der höchste Punkt dieser Wanderung, die zwischen zwei spitzen Gipfeln hindurchführt, dem Dent du Chamois und dem Dent du Bourgo. Die Route beginnt mit der Durchquerung des Saanetals. Nach einem kurzen Stück auf der Strasse steigt der Weg nach und nach an, verläuft über eine Weide und vorbei an einzelnen Behausungen. Unterhalb liegen Estavannens und seine beiden Weiler, und geradeaus geht der Blick ins grosse Intyamontal mit seinen Bergketten. Nach einer Waldpassage quert der Pfad die Alp von Les Perreyres. Der zweite Teil des Anstiegs ist steiler und führt den trockenen Weiden von Ciernedon entlang, Heimat vieler Tier- und Pflanzenarten. Vom Col de La Forcla (1546 m) geniesst man eine herrliche Aussicht auf die umliegenden Landschaften. Wer mag, kann hier eine etwa 75-minütige Zusatzschlaufe zum Gipfel des Dent du Chamois (1830 m) und zurück einlegen. Durch eine hübsche Senke, gespickt mit Alphütten, von denen die meisten – zumindest im Sommer – immer noch in Betrieb sind, geht es hinunter ins Motélontal, wo am Ufer des gleichnamigen Bachs die Pinte du Pralet zu einer Rast einlädt. Der letzte Teil der Wanderung führt über das malerische Plateau von La Monse nach Charmey, entlang einer langen Allee von Ahornbäumen und einer sehr schön restaurierten Trockensteinmauer. Unterwegs erinnern die Kapelle und das Chalet von La Monse sowie ein Hof daran, dass sich hier einst ein ganzjährig bewohnter Weiler befand. Die grosse Alphütte mit dem pyramidenförmigen Holzschindeldach wurde im 16. Jahrhundert errichtet und ist damit eine der ältesten im Kanton Freiburg. Über einen letzten Abstieg erreicht man das Tagesziel in Charmey am Fuss der Dents Vertes.
In der Jaunbachschlucht Nr. 1613
Charmey — Gruyères, gare • FR

In der Jaunbachschlucht

Auf der Wanderung von Charmey entlang des Jaunbachs und über die Ebene von Les Marches und die Saane bis ins mittelalterliche Städtchen Gruyères kommen Naturliebhaber und Geschichtsinteressierte gleichermassen auf ihre Kosten. Von Charmey aus geht es zunächst hinunter zum Lac de Montsalvens und, zwischen Wald und Weide, dem Seeufer entlang bis zur 1921 in Betrieb genommenen Talsperre, der ältesten Bogenstaumauer Europas. Anschliessend führt die Route in die Jaunbachschlucht, durch ein steiles Waldstück und zu einer Reihe von Treppen, Galerien und Stegen. Auf dem sich eng an den Bach schmiegenden Weg gibt es für Gross und Klein viel zu entdecken, und nach einem Picknick bei den Wasserfällen kann frisch gestärkt die nächste Etappe in Richtung Broc und Les Marches in Angriff genommen werden. Die Ebene von Les Marches am Fuss des Dent de Broc war einst ein grosses, von der Saane gespeistes Sumpfgebiet. Eine von Linden gesäumte Allee führt zur Kapelle Notre-Dame des Marches (1705) mit ihrer gotischen Jungfrau. Der Wallfahrtsort, dem die plötzliche Heilung eines jungen Mädchens zugeschrieben wird, zieht jährlich Tausende von Pilgern an, die sich im Schatten der mächtigen, über hundertjährigen Linde auf dem Vorplatz des Gotteshauses von ihrer Reise erholen. Über die Pont qui branle («schwankende Brücke») mit ihrem markanten Holzschindeldach gelangt man auf die andere Seite der Saane und nach Gruyères. Das charmante Städtchen liegt auf einem Hügel mit grossartigem Ausblick, insbesondere auf die Berge und Alpweiden, auf denen der gleichnamige Käse hergestellt wird. Zu den Wahrzeichen des Orts zählt das Schloss der einstigen Grafen von Gruyères, in dem sich eine Zeitreise vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert erleben lässt.
Passwanderung zum Schwarzsee Nr. 1614
Charmey — Schwarzsee Bad • FR

Passwanderung zum Schwarzsee

Die Wanderung mit Start im grünen Greyerzerland und Ziel am Schwarzsee im Oberland der Sense führt durch bezaubernde Landschaften, so etwa zur Pré de l’Essert mit ihrer Kapelle oder ins beschauliche Tal von Les Recardets. Von der Bushaltestelle in Charmey geht es durch den malerischen Ortsteil Village d’en Haut und vorbei am Hirschpark hinauf zum Grat der La-Vatia-Hügelkette. Insgesamt knapp 500 Höhenmeter sind zu bewältigen, bevor der Anstieg – mal durch den Wald, mal über Weiden – auf dem Col de Tissiniva endet. Hier lässt sich in der zur Buvette umfunktionierten Alphütte einkehren und das herrliche Panorama der Greyerzer Voralpen geniessen. Der folgende Abstieg führt am Fuss der Dents Vertes vorbei ins Tal des Rio de l’Essert und von dort zur Pré de l’Essert, wo sich der abgeschiedenste ganzjährig bewohnte Hof der Gemeinde Val-de-Charmey befindet. Die schmucke Guarinuskapelle auf dem Hügel ist einen Umweg wert, ebenso wie das gute Dutzend Ahornbäume auf der darüberliegenden Weide. Weiter geht es, nun wieder bergan, auf einem befahrbaren Weg bis zur Alphütte Bi Gîto («schöne Hütte» im lokalen Dialekt), danach dem Hang des Patraflon (1915 m) entlang und schliesslich hinein ins hübsche Tal von Les Recardets und ins Einzugsgebiet der Sense. Mittlerweile hat man die Sprachgrenze überschritten, auch wenn dies an den Flurnamen nicht immer eindeutig abzulesen ist. Der Schwarzsee ist bereits in Sicht, und auf dem angenehmen Schlussabstieg bieten sich immer wieder Zwischenhalte an, sei es bei einer der beiden Buvetten Ober und Untere Recardets, beim Wasserfall des Seeweidbachs oder beim grossen Metalldrachen auf dem Hexenweg. Wer mag, verkürzt die Wartezeit auf den nächsten Bus mit einem erfrischenden Bad im kühlen See.
Hoch über dem Schächental Nr. 1544
Ober Axen — Klausenpass • UR

Hoch über dem Schächental

Dass Wildheuer an steilen Abhängen ihr Handwerk verrichten, ist bekannt. Wer dann selbst auf dem Wildheuerpfad steht, staunt trotzdem: Die Planggen fallen sehr steil ab, darauf heuen zu müssen, ist keine angenehme Vorstellung. Um dort hinzukommen, steigt man in «Flüelen, Gruonbach» in die Seilbahn Oberaxen. Gleich zu Beginn gibt es einen happigen Anstieg, und den Kaffee in der Besenbeiz auf der Franzenalp hat man sich verdient. Nun hält sich der Weg in der Flanke des Rophaien. Trittsicherheit ist nötig. Die Wildheuer sind ab Mitte Juli bis Ende August am Werk, was zwar spannend, aber nicht immer angenehm ist: Ihre Bläser und Helikopter sind lärmig. Ab Unter Hüttenboden beherrschen Tannen das Bild. Beim See Gross Fläsch und bei der dortigen Besenbeiz lohnt sich ein kleiner Abstecher auf die aussichtsreiche Hüenderegg, bevor auf dem Feldweg die Seilbahn Ruogig und das Skihaus Edelweiss erreicht werden. Am nächsten Tag steht der steile Aufstieg auf den Chinzig Chulm an. Es ist ein imposanter Ort mit einer kleinen Kapelle und viel Aussicht. Richtung Klausenpass geht es wieder hinunter auf den Schächentaler Höhenweg. Ab Heger Wald wird die Kiesstrasse zum Pfad, der sich durch die Bergflanke zieht, mal im Wald, mal im Geröll, in stetigem Auf und Ab. Und richtig einsam und wild. Gestärkt von einer feinen Suppe im Alpbeizli Heidmanegg geht es weiter, etwas unterhalb am Hotel Klausenpass vorbei, dann dem malerischen Niemerstafelbach entlang bis auf den Klausen- pass.
Den Kanton Glarus umwandern Nr. 1545
Klausenpass — Tierfehd • UR

Den Kanton Glarus umwandern

Der Startschuss zur zweitägigen Wanderung auf der Via Glaralpina fällt auf dem Klausenpass. Von hier gilt es, auf den Weitwanderweg zu kommen, der in etwa den Grenzen des Kantons folgt. Erst steigt der Weg durch saftiges Grün an, traversiert später ein imposantes Felsband Richtung Fisetenpass. Kurz nach dem Gemsfairenhüttli folgt das Hasentrittli: Die erste etwas anspruchsvollere Stelle ist mit Metallseilen gesichert. Diese Wanderung biegt jetzt in die Via Glaralpina ein, die dem steilen Grat zum Gemsfairenjoch folgt. Dabei sind rund 800 Höhenmeter zu überwinden. Heidelbeeren, Blumen und Kalksteinformationen werden immer mehr von Geröll und blankem Fels abgelöst. Die letzten Höhenmeter werden spannend: Einmal geht es rechter Hand senkrecht in eine Spalte hinunter, mal ist der Untergrund mit lockerem Kies bedeckt. Hier ist grosse Vorsicht geboten. Aber was für eine Aussicht! Der Blick auf den Claridenfirn ist atemberaubend. Doch auch der Abstieg erfordert Konzentration: Es gilt, ein Felsband zu durchsteigen und den Schnee am Rand des Gletschers zu traversieren. Stöcke sind ein Muss, die Strecke ist nur für erfahrene Berggänger zu empfehlen. Nach rund einer Stunde wird der Grund wieder sicherer, und schon bald taucht in der Ferne die Claridenhütte auf. Am zweiten Tag geht es zur Beggilücke hoch, steil zum Ober Sand hinunter - wer früh startet, kann Murmeltiere und Gämsen beobachten. Dann führt der Weg hoch zur Fridolinshütte. Hier wartet ein Znüni vor den erneuten fast 1000 Metern Abstieg dem Bifertenbach entlang zum Hintersand und schliesslich nach Tierfehd.
Abseits der Zivilisation auf der Via Glaralpina Nr. 1546
Stn. Kalktrittli — Elm • GL

Abseits der Zivilisation auf der Via Glaralpina

Bei den ersten 1000 Höhenmetern hilft die Luftseilbahn Tierfehd-Kalktrittli. Ab der Bergstation führt dann ein Wanderweg zur Muttseehütte. Weiter geht es über die neue Staumauer und dann hinauf zur Kistenpasshütte. Jetzt wird es spektakulär: Vor der Hütte nimmt man die weiss-blau-weiss markierte Abzweigung der Via Glaralpina zur Muttenlücke und geht dann über den Grat weiter in Richtung Kistenband und Kistenpass. Die dritte Hütte ist schliesslich das Tagesziel: Mit herrlicher Aussicht über die Surselva liegt die Bifertenhütte am Rande einer Hochebene. Am zweiten Tag geht es immer in Richtung Panixerpass. Zunächst führt der Weg auf die Falla Lenn und dann über die Forcla da Gavirolas. Weiter wandert man vorbei an imposanten Wasserfällen bis auf die Alp Mer und von dort 300 Hö- henmeter hinauf zur Schutzhütte auf dem Panixerpass. Hier gibt es weder Strom noch fliessendes Wasser, dafür urige Hüttenromantik. Bei guten Bedingungen kann man am dritten Tag über die alpine Etappe der Via Glaralpina auf den Bündner und den Glarner Vorab und von dort via Martinsmadhütte hinunter nach Elm wandern. Der vorliegende Wandervorschlag folgt jedoch den Wegweisern auf der einfacher zu wandernden Via Suworow nach Elm. In einer Senke unterhalb des Passes liegt malerisch das Häxenseeli. Später schlängelt sich der Pfad zwischen Steilwänden hindurch, bevor sich die Felsen wieder öffnen und Platz für die Alp Ober Stafel machen.
Von Furggel zu Furggel Nr. 1547
Weisstannen — Bachlaui • SG

Von Furggel zu Furggel

Die Anreise nach Weisstannen am Abend zuvor lohnt sich: Mit etwas Glück sieht man abends die Hirsche äsen, und am anderen Tag ist man früh unterwegs. Von Weisstannen quert der Weg die Seez und steigt über eine Fahrstrasse in weiten Kehren den Berg zur Alp Underrüti an. Ab hier wird er zum Pfad und windet sich über die Alp Galans auf den Madchopf. Es folgt ein aussichtsreiches Wegstück über Kreten zur Lauifurggla. Weiter geht es der Flanke der Fulegg entlang zur Siezfurggla. Ab hier ist man erneut auf der Krete bis zur Fansfurggla, wo der Weg die Richtung ändert und geradewegs auf den Spitzmeilen zugeht. Bei der Schönbüelfurggel führt er zum östlichen Ausläufer des Spitzmeilen. Nun ist die Spitzmeilenhütte in Sicht, die man nach einem kurzen Abstieg erreicht. Anderntags geht es westwärts am Madseeli vorbei zum Wissmeilenpass hoch. Bis zum Oberstafel der Alp Mülibach hinunter befindet man sich auf einem Weg, der dann aber zur Strasse wird. Dieser folgt man bis zur Skihütte Mülibachtal. Durch einen Wald gelangt man ins nächste Tal mit dem Widersteiner Loch, das man über die Widersteinerfurgglen verlässt. Nun steigt man zum Oberen Murgsee und zum Berggasthaus Murgsee ab. Die Weitwanderung schliesst mit dem schönen Mürtschental ab. Man erreicht es über die Murgseefurggel. Unterhalb der Felsen des Mürtschen führt der Weg dem Mürtschenbach entlang talauswärts zur Alp Unter Mürtschen. Der Weg schlängelt sich den Gsponwald hinunter. Bald verzweigt er sich. Der Weg rechts führt nach Bachlaui, zur Station des Murgtalbusses.
Auf den Gipfel des Vilans Nr. 1548
Älpli • GR

Auf den Gipfel des Vilans

Der Vilan GR ist ein idealer Berg, um mit den Kindern zusammen das erste Mal einen Gipfel zu erklimmen. Die kleinen, gelben Doppelgondeln der Älplibahn Malans bringen einen zum Bergbeizli, der einzigen Einkehrmöglichkeit auf dieser Wanderung. Von hier aus bleiben 600 Hö- henmeter auf einem steilen Alpinwanderweg, die bergerfahrene Kinder mit guter Ausrüstung erklimmen können. Der Weg führt kurz nach der Bergstation rechts ein schattiges Bort hinauf - vorbei an wildblühenden Feuerlilien und der seltenen «Scharte». Ab Mürli steigt er auf dem Bergrücken, später dann auf dem Grat Richtung Gipfel an. Technisch ist er nicht besonders anspruchsvoll. Einige Stellen sind aber ausgesetzt und erfordern erhöhte Aufmerksamkeit. Ein erstes Erfolgsgefühl stellt sich auf dem Messhaldenspitz ein. Mit ihm sind zwei Drittel der Höhenmeter geschafft, und in einer Pause kann man von hier aus mit einer Landeskarte die Umgebung erklären. Nun führt der Weg dem Grat entlang, der auf der Seite zum Rheintal steil abfällt. Der Pfad ist in gutem Zustand und weit genug vom Abgrund entfernt. Unterhalb des Gipfels wird er zum Zickzackweg. Dann folgt der grosse Gipfelmoment auf 2376 Metern über Meer! Der Gipfel ist breit, die Kinder können hier sicher rasten, sogar eine Sitzbank hat es. Und ganz viele Alpenastern. Danach wählt man den Bergwanderweg hinunter Richtung Jeninser Alp. Der Weg ist weniger steil und einfacher, aber auch weniger abwechslungsreich. Er durchquert Alpweiden und später riesige Felder von Alpenrosen - was vor allem im Alpfrühling wunderschön ist. Eine Alpstrasse führt zurück zur Älplibahn. Diese ist im Sommer ein sehr beliebtes Ausflugsziel: Berg- wie Talfahrt sind spätestens am Vortag zu reservieren.
Auf den Gipfel des Chaiserstuels Nr. 1549
Alp Sinsgäu — Bannalp Kreuzhütte • NW

Auf den Gipfel des Chaiserstuels

Der Chaiserstuel ist ein beliebter Berg. Drei Seilbahnen führen in seine Nähe. Diese Familienwanderung ist geeignet für geübte und trittsichere Kinder. Und sie beginnt in Oberrickenbach mit dem kleinsten Buirebähnli, jenem auf die Alp Sinsgäu. Genauer gesagt sind es zwei Bähnli, das obere gar mit offener Kabine - ein erster Höhepunkt für die Kinder. Für den Beginn der Wanderung auf dem Alpsträsschen bis Rinderstafel liegen Eltern nicht falsch, wenn sie ein Spiel für den Nachwuchs bereithalten. Später wird es spannender, und auf der Sinsgäuer Schonegg hat man erstmals eine Rundsicht. Hier beginnt der weiss-blau-weisse Weg mit einer kurzen Partie über einen Grat. Der nun folgende längere und steile Aufstieg ist fordernd, vor allem, wenn es kurz vorher geregnet hat; dann ist der Weg rutschig, und es ist nicht empfehlenswert, die Wanderung in der Gegenrichtung zu machen. Nun geht es über einen breiten Bergrücken und weglos über Geröll hinauf auf den Chaiserstuel. Ganz zum Schluss gibt es gar eine kurze, einfache Kletterpartie. Der Gipfel ist breit und grasbewachsen und ideal für die Mittagspause. Hinunter geht es auf dem Bergwanderweg. Wer aufmerksam wandert, findet hier Versteinerungen von Muschel- und Schneckenhausteilen. Sobald es flacher wird, kann mit der nötigen Vorsicht auch etwas neben dem Weg gesucht werden. Am besten fotografiert man die Funde, so bleibt der Rucksack leichter, und die nächsten Wanderer haben auch noch Aussicht, etwas zu finden. Einige schöne, schwere Exemplare finden sich auch direkt am und auf dem Wanderweg, der bis zur Kreuzhütte führt.
Rund um den Mattstogg Nr. 1550
Niederschlag • SG

Rund um den Mattstogg

Auf der Nordseite des Walensees steigt die Felswand unerbittlich und meist kahl zu den Churfirsten auf. An seinem westlichen Ende aber, da hat die Natur eine weite Terrasse geschaffen: 500 Meter über dem See liegt Amden, und darüber thront ein trutziger Kalkberg: der Mattstogg, den man auf dieser Wanderung umrundet. Der Ausgangspunkt ist Niederschlag, das man ab Amden bequem mit der Sesselbahn erreicht. Von der Bergstation geht es zuerst zur Alp Walau. Hier zweigt man nach links, nach Westen, ab. Durch eine kurze felsige Runse erreicht man das schmale grüne Band Obloch. Leicht absteigend ist bald die Alp Oberfurggle erreicht; von dieser geht es knapp 300 Meter zum Hasebode hinunter. Es folgt ein anderthalbstündiger Aufstieg zur Nordseite des Mattstoggs, zuerst auf einer gemächlich ansteigenden Forststrasse, dann auf einer sich schlangenlinienförmig durch Wälder und Weiden hochwindenden Naturstrasse bis zur Alp Hintermatt. Von hier führt der Weg durch eine ruppige Karstlandschaft zur Berghütte und Alpwirtschaft auf der Alp Oberchäsere, wo man auf der Terrasse in den Schatten sitzen und etwas Kühles geniessen kann. Und wer Pius Jöhl fragt, darf nach einer Nacht auf der Alp am Morgen sicher zuschauen, wie sie den Rahm vom Vorabend aus einem Naturkühlschrank aus Schnee holen und nach alter Väter Sitte Anke herstellen. Der letzte Abschnitt der Mattstogg-Umrundung, von der Alp Oberchäsere zurück zur Bergstation der Sesselbahn, gliedert sich in zwei Teile. Der erste Teil führt östlich über die Alp Vordermatt, mit schönem Ausblick hinüber zum Alpsteinmassiv. Auf dem zweiten Teil, der bei Hinter Höhi beginnt, kehrt man südwestlich wieder zum Ausgangspunkt Niederschlag zurück.
Glühwürmchen an der Verzasca Nr. 1551
Sonogno — Brione Verzasca • TI

Glühwürmchen an der Verzasca

Auf dieser Wanderung kann man in die Welt der Glühwürmchen eintauchen. Einfach zu finden sind diese nachtaktiven Insekten indessen nicht. Sucht man aber im halboffenen Gelände in der Zeit um Mittsommer bei gutem Wetter zwischen 22 und 24 Uhr in der Nähe der Verzasca, stehen die Chancen nicht schlecht. Geduld und eine gehörige Portion Glück gehören dennoch dazu. Dafür ist das Erlebnis unvergesslich: Wie in einem Märchen fühlt es sich an, wenn man von schwebenden Leuchtpunkten umkreist wird. Die Wanderung führt von Sonogno talauswärts nach Brione. Kurz vor dem Ziel kommt man an offenen Wiesen vorbei, die die nachtaktiven Insekten mögen. Der Weg ist einfach zu finden, da er dem Flusslauf Richtung Brione und Lavertezzo folgt. Mal durch den Wald, mal nahe am steinigen Flussbett mit seinen Steinmannli geht es stets leicht abwärts dem rechten Ufer der Verzasca entlang. Wer Glühwürmchen findet, beobachtet ein grosses Fest der Paarung. Denn durch das Leuchten locken sich die Insekten an. Die Weibchen sitzen am Boden oder auf Halmen, die Männchen fliegen durch die Luft und suchen die passende Partnerin. Die längste Zeit ihres Lebens sind die Glühwürmchen aber als Larven unterwegs: Die Weibchen leben nach dem Schlüpfen nur ein bis drei Nächte, die Männchen rund zwei Wochen, die eher unscheinbare Larve hingegen wächst ganze zwei Jahre. Kein Wunder, ist das Lichtermeer nicht ganz einfach zu finden. Falls eine Glühwürmchenbeobachtung in Betracht gezogen wird, sollte man das Nachtlager mit Vorteil vorher beziehen, damit man unbeschwert in den Abend hineinwandern kann.
Vom Sernftal ins Weisstannental Nr. 1600
Elm — Vorsiez • GL

Vom Sernftal ins Weisstannental

Bevor man das zuhinterst im Glarner Sernftal gelegene Elm verlässt, sollte man sich unbedingt die hübschen, unter Denkmalschutz stehenden Holzhäuser rund um die Dorfkirche ansehen, von denen die ältesten Ende des 16. Jahrhunderts erbaut wurden. Von hier aus sind es nicht weniger als 1246 Höhenmeter bis zum höchsten Punkt der Wanderung, dem Foopass an der Kantonsgrenze zwischen Glarus und St. Gallen. Der sanfte Anstieg, auf dem sich sattgrüne Weiden mit Ahorn- und Tannenwäldern abwechseln, führt über mehrere Holzbrücken. Blickfang im Osten ist eine mächtige Bergwand mit den Hauptgipfeln Piz Segnas und Piz Sardona, aus der einige imposante Wasserfälle in die Tiefe stürzen. Dieses Gebiet ist Teil der Tektonikarena Sardona, die 2008 ins Weltnaturerbe der Unesco aufgenommen wurde. Im Zuge der Bildung der Alpen schoben sich hier ältere über jüngere Gesteinsschichten, wodurch eine bis heute gut sichtbare Linie im Fels entstanden ist. Der Foopass mag ausserhalb der Region kaum bekannt sein, wird aber seit mindestens 3200 Jahren rege genutzt. Dies belegen archäologische Funde aus der Bronzezeit. Hinter dem Pass beginnt der lange, zunächst nur sanft abfallende Abstieg Richtung Vorsiez, auf dem sich reichlich Gelegenheit bietet, das herrliche Panorama zu geniessen. Abschüssiger und auch schmaler wird der Weg im abgeschiedenen, von der rauschenden Seez durchflossenen Weisstannental. Wer Glück hat, kann hier Gämsen, Steinböcke, Murmeltiere oder sogar Steinadler erspähen, die alle in der Gegend heimisch sind.
Im Hongrintal Nr. 1601
Rochers-de-Naye — Rossinière • VD

Im Hongrintal

Die Wanderung beginnt auf dem Rochers-de-Naye, mit Blick auf das glitzernde Blau des Genfersees, und führt durchs unter Naturschutz stehende Hongrintal bis ins Pays-d’Enhaut. Vorbei am botanischen Alpengarten La Rambertia mit seinen fast tausend verschiedenen Pflanzenarten führt die Route in südöstlicher Richtung über einen hübschen Grat bis hinunter zum Col de Chaude. Linker Hand geht es einer Strasse entlang bis zum Chalet du Col de Chaude, wo man sich in der Sommersaison mit einem Imbiss stärken kann. Auf der Alp werden pro Jahr über 450 Laibe Etivaz AOP hergestellt. Als Nächstes folgt der Abstieg in Richtung La Vuichoude d’en Bas am Ufer des Hongrin, mit Blick auf den charakteristischen Doppelbogen des bis zu 123 Meter hohen Hongrin-Staudamms. Anschliessend geht es wieder hinauf, zuerst auf der Strasse und danach auf einem gewundenen Pfad bis nach Linderrey. Von hier aus bietet sich eine prächtige Aussicht auf den aufgestauten Lac de l’Hongrin und das Pumpspeicherkraftwerk. Der nächste, lange Abstieg führt auf Alpstrassen über den Col de Sonlomont hinein ins Pays-d’Enhaut. Bis La Tanchin fällt der Weg noch sanft ab, wird dann aber im Waldgebiet von Les Traverses deutlich abschüssiger. Nach einigen mit Seilen gesicherten Passagen ist bald Le Revers erreicht, wo man bei der Biokäserei Le Sapalet in Selbstbedienung regionale Spezialitäten erstehen kann. Über eine 1650 erbaute Steinbrücke gelangt man auf die andere Seite der Saane und wenig später zum Bahnhof von Rossinière.
Hoch über dem Genfersee Nr. 1602
Rochers-de-Naye — Caux • VD

Hoch über dem Genfersee

Die einspurige Zahnradbahn von Montreux auf den Rochers-de-Naye wurde in zwei Phasen erstellt: 1892 eröffnete die Strecke zwischen Glion und dem Rochers-de-Naye, und 1909 kam die Verbindung von Montreux nach Glion hinzu. Vom Gipfel aus geniesst man eine herrliche Aussicht auf den Genfersee und die Alpen sowie bis zur Jurakette. Der erste Teil der Route folgt dem südwestlichen, in Richtung Genfersee abfallenden Grat des Rochers-de-Naye – ein sehr angenehmer und malerischer Auftakt zur Wanderung. Nach einer hübschen Passage zwischen zwei Felswänden hindurch auf der Höhe von Sautodoz verläuft der Weg dem bewaldeten Grat entlang, vorbei an den Gipfeln von Les Dentaux und bis nach Le Creux à la Cierge. Kurz danach biegt die Route nach rechts ab, führt über den nordwestlichen, ebenfalls bewaldeten Hang des Rochers-de-Naye und eine abfallende Traverse bis nach Liboson d’en Haut und ab da auf Hartbelag bis nach Haut-de-Caux. Wer die Wanderung abkürzen möchte, kann hier die Bahn nehmen. Allerdings hat das letzte Teilstück quer durch das Dörfchen Caux noch eine besondere Attraktion zu bieten: das 1902 erbaute Caux Palace, damals eines der modernsten und luxuriösesten Hotels der Schweiz, das den Ort während der Belle Époque der 1910er-Jahre weitherum bekannt machte. Die beiden Weltkriege und die damit einhergehenden Krisenjahre führten dann aber dazu, dass die Auslastung markant zurückging und der Betrieb schliesslich eingestellt werden musste. Nach 1945 wurde das Caux Palace von Initiativen der Veränderung übernommen, einer internationalen Nichtregierungsorganisation, die sich für Frieden, Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit einsetzt. Vom ehemaligen Hotel, in dem heute Konferenzen und Seminare stattfinden, sind es nur noch wenige Schritte bis zum Bahnhof von Caux, dem Ziel der Wanderung.
Schöne Aussichten auf dem Eggen Höhenweg Nr. 1512
Stein AR, Dorf — Trogen • AR

Schöne Aussichten auf dem Eggen Höhenweg

Es ist eine Best-Of Tour durch das Appenzellerland, die Wanderung von Stein via Teufen nach Trogen. Die schönen Rastplätze sind zahlreich, überall möchte man Pause machen: Unten am Fluss, wo man baden und bräteln kann. Hoch auf dem Grat mit schöner Aussicht auf den Alpstein. Oder doch lieber auf der idyllischen Lichtung, wo ein Meer von Butterblumen Frühlingsgefühle aufkommen lässt… Gleich zu Beginn der Wanderung in Stein locken das Appenzellerkäse-Museum mit viel Lokalkolorit, und das Örtchen Stein mit einem hübschen Dorfkern bei der Kirche. Für eine Rast ist es aber noch zu früh, rund fünf Stunden wollen noch unter die Füsse genommen werden. Es geht zuerst abwärts, auf schmalen Wegen hinunter zur Sitter. Der Fluss mündet hier in einer Verbreiterung, ein herrlicher Platz zum Baden und Picknicken. Steil geht es nach der Rast auf der anderen Seite wieder hinauf. Über weite Felder führt der Weg, vorbei am Kloster Wonnenstein und über einen Hügel in Richtung Teufen. Im Dorf kann Rast eingelegt werden. Oder man stoppt erst einige Höhenmeter weiter oben, beim Garten des Kräutermediziners A. Vogel. Ist der Kamm erreicht, geht es munter weiter, immer mit Aussicht auf den Alpstein. Der Säntis hängt noch etwas in den Wolken, der Altmann ragt keck hervor, Schäfler und Ebenalp sind so früh im Jahr noch schneebedeckt. Auf dem Eggen Höhenweg hingegen wärmt die Sonne frühsommerlich. Viele Bänke laden zum Sonnenbaden und Verweilen ein, bevor es bequem durch den Wald zum Endpunkt der Wanderung in Trogen geht.
Schneeschuhwanderung über dem Genfersee Nr. 1359
Stn. Les Têtes • VS

Schneeschuhwanderung über dem Genfersee

Von der Bushaltestelle «Morgins, poste» sind es nur wenige Schritte bis zum Sessellift, mit dem man hinauf nach Les Têtes schwebt. Schon bei der Bergstation ist die Aussicht hinüber zu den Felszähnen der Dents du Midi atemberaubend. Doch statt auf die Aussicht, muss man sich auf den ersten paar Hundert Metern auf vorbeiflitzende Skifahrer konzentrieren. Der Schneeschuhtrail quert zwei Skilifttrassees und diverse Pisten, bevor es dann nach einer Weile doch beschaulich wird. Nach einem sanften Anstieg erreicht man schon bald auf dem Passübergang Portes de Culet. Nach einem kurzen Steilstück steht man auf dem Höhenrücken, der in einem geschwungenen Bogen hinauf zum Gipfel der Pointe de Bellevue leitet. Links blickt man hinunter in ein nordseitiges, schattiges Tal, die Combe de Dreveneuse. Etwas weiter entfernt sieht man das tiefblaue Wasser des Genfersees, die Jurahöhen und Teile des Mittellands. Rechts zeigen sich die allgegenwärtigen majestätischen Dents du Midi und die Savoyer Alpen. Die Pointe de Bellevue macht ihrem Namen wirklich alle Ehre! Auf diesem schönen, einfach zu besteigenden Aussichtsgipfel ist man selten alleine. Meist ist es der Wind, der die Dauer der Gipfelrast bestimmt, bevor man der Aufstiegsroute entlang wieder absteigt. Bei Portes de Culet führt der Schneeschuhtrail zuerst noch den Sonnenhängen entlang am Fuss der Pointe de Bellevue vorbei weiter und dann in einem Bogen nach Les Têtes zurück. Nach der kühlen Sesselliftahrt hinunter nach Morgins bleibt vielleicht vor der Abreise noch etwas Zeit für einen Restaurantbesuch in der Wärme.
Hinauf zum Mont d’Or Nr. 1539
Vallorbe • VD

Hinauf zum Mont d’Or

Der Bahnhof von Vallorbe ist riesig. Für Bahnreisende ist das Städtchen das Tor zu Frankreich. Noch heute liegt es an der TGV-Linie Lausanne-Paris. Der Zug fährt durch den Mont-d’Or-Tunnel. Wer auf den Mont d’Or wandert, passiert ebenfalls die Grenze. Eine grandiose Aussicht bis hin zum Lac de Joux erwartet einen auf dem Gipfel. Und der überraschende Tiefblick über den imposanten Felskranz im Osten. Allerdings: Für Mont-d’Or-Wandernde ist der Bahnhof erst mal ein Hindernis. Der Weg führt zunächst nach Westen, nach einem halben Kilometer geht es unter den Gleisen durch und dann fast zwei Kilometer hart an den Gleisen wieder nach Osten. Dann schlägt der Weg einen grossen Bogen durch den Wald, bis er kurz vor Pralioux Dessous auf eine Juraweide gelangt, mit schönem Ausblick über das Tal der Orbe. Weiter geht es nach Pralioux Dessus und dort rechts haltend über die Weiden direkt zum Kamm aufsteigend, zur Grenze zu Frankreich. Über den rechterhand steil abfallenden, aber linkerhand flach auslaufenden Grat erreicht man bald den Gipfel. Den gleichen Weg geht es zurück und auf dem Kamm weiter über typische Juraweiden bis La Grande Echelle und weiter nach La Petite Echelle. Der Abstieg zur Strasse ist relativ steil. Spektakulär wird es unterhalb der Strasse, an der Grotte aux fées vorbei und weiter zur sehenswerten Grotte de l’Orbe. Idyllisch ist der Rückweg nach Vallorbe am Ufer der Orbe, die bei den Grotten entspringt. Mit dem Wasser der Orbe werden übrigens auch die Biere der 2014 gegründeten Brasserie La Concorde gebraut. Seit 2019 liegt die Mikrobrauerei in Le Day.
Durch den Zauberwald unter dem Ortstock GL Nr. 1586
Grotzenbühl • GL

Durch den Zauberwald unter dem Ortstock GL

Die Tannen sind dick mit Schnee beladen. Spuren von Rehen, Füchsen und Eichhörnchen sind auf der Schneedecke am Boden zu sehen. Es ist still, nur hin und wieder hört man einen Vogel pfeifen. Der Wald unterhalb des Ortstocks ist das Reich des Zwerges Bartli, dem Maskottchen von Braunwald. Hier, an diesem bitterkalten, sonnigen Wintertag scheint das Zauberhafte plötzlich real. Die Wanderung durch den schönen Winterwald startet bei der Bergstation Grotzenbühl. Gut signalisiert und präpariert führt der Winterwanderweg vorbei an der breiten Skipiste und teilt sich die Spur eine Weile mit dieser, als der Anstieg zum Gumen beginnt. Er verlässt sie dann wieder, um weit weg von Bergbahnen und Skifahrern durch eine idyllisch-hügelige Landschaft zu führen, die man im Winter nur mit einigen Tourenskifahrern teilt. Auf halbem Anstieg lohnt sich ein Abstecher zum Ortstockhaus, wo bei schöner Aussicht gerastet werden kann. Weiter geht es zum steilen Schlussaufstieg auf den Gumen. Von hier aus gibt es verschiedene Varianten: Wer schon müde ist, nimmt die Sesselbahn zurück ins Tal. Der Winterwanderweg führt indes weiter durch eine Panoramagalerie mit wunderbarer Aussicht auf die Glarner Alpen zur Bergstation Seeblengrat. Wieder fährt eine Sesselbahn ins Tal, oder man nimmt noch den dritten Abschnitt der Winterwanderung unter die Füsse: Über den Chnügrat durch einen weiteren zauberhaft verschneiten Winterwald zu Fuss hinunter zum Grotzenbühl.
Familienplausch auf der Klewenalp Nr. 1365
Klewenalp — Stockhütte • NW

Familienplausch auf der Klewenalp

Wenige Minuten nur braucht die Luftseilbahn und man steht in einem wahren Winterparadies: Die Klewenalp. Skifahren, Schlitteln, Winterwandern, Speis und Trank stehen zur Auswahl – und das alles zu familienfreundlichen Preisen. Entsprechend gross kann der Rummel an sonnigen Winterwochenenden sein. Die Schneeschuhtour zur Stockhütte verlässt die bevölkerten Skipisten alsbald und führt durch einen geheimnisvollen Wald hinunter nach Rinderbühl. Sie beginnt mit einem kurzen Aufstieg von rund 100 Höhenmetern auf dem gepfadeten Winterwanderweg bzw. auf der Skipiste bis zur Schneebar bei der grossen Antenne. Dann beginnt das grosse Abenteuer: Das geschäftige Treiben im Rücken, folgt nun ein schmaler Pfad, der sich durch den verschneiten Wald bergab schlängelt – Schneeschuhe sind hier Pflicht. Kinder werden dieses Wegstück lieben, wartet doch hinter jeder Wegbiegung eine neue Überraschung, vielleicht ein Troll oder Spuren eines Hasen im tiefen Pulverschnee. Es riecht nach Winterstille, und plötzlich biegt sich ein Ast und lässt eine Ladung Schnee auf die Wandernden fallen. Bei der Twäregg ist der eigentliche Schneeschuh-Trail zu Ende: Entlang der Schlittelpiste geht es auf dem «oberen Holzweg» zur Stockhütte hinunter, welche auf gewissen Karten einfach mit Rinderbühl angeschrieben ist. Nach einer Stärkung können die Schneeschuhe nun auf den Rucksack geschnallt werden: Als Krönung folgt nämlich bei genügend Schnee eine Schlittenfahrt hinunter nach Emmetten zur Talstataion der Gondelbahn (Schlittenmiete Fr. 10.-). Mit einer kurzen Postautofahrt zurück nach Beckenried schliesst sich der Kreis und der Ausflug wird als kurzweilig und kinderfreundlich in bester Erinnerung bleiben.
Der erste Weltkrieg am Hauenstein Nr. 1530
Langenbruck — Waldenburg • BL

Der erste Weltkrieg am Hauenstein

Die Juraketten um den Hauenstein sind im Frühling eine Idylle. Dass in diesem grünen Paradies einst ein Krieg hätte geführt werden können, kann man sich kaum vorstellen. Doch genau hier wurde während des Ersten Weltkriegs aus Angst vor einem Angriff aus Frankreich oder Deutschland ein gigantisches militärisches Bollwerk erbaut mit Bunkern, Mannschaftsunterständen, Reservoirs und Telefonzentralen. Die meisten militärischen Anlagen sind noch gut erhalten und erinnern an diese dramatische Zeit. Einige davon liegen am Wanderweg, wieder andere entdeckt man nicht auf Anhieb, denn sie liegen neben dem offiziellen Wanderweg, wenn meist auch nur wenige Meter. Zur Lokalisierung der Anlagen hilft die Karte im Online-Wandervorschlag auf www.wandern.ch. Zu den Anlagen am Hauenstein gelangt man von Langenbruck aus. Der Weg steigt stetig und gemächlich Richtung Osten zum Spaleneggli an, wo er in den Wald eintaucht. An den Felsen ob Gwidem findet man mit Geschützstellungen und einem Beobachtungsposten erste Zeugen des Ersten Weltkriegs. Weitere Anlagen gibt es auf der Gwidemhöchi, vor allem aber rund um die Belchenflue mit der in den Fels gesprengten Südstrasse, einem Wasserreservoir und der Belchenflue selbst, die als Beobachtungsposten diente und dazu auf ihre heutige Form zurechtgesprengt wurde. Am Chilchzimmersattel sowie rund um das Spitzenflüeli und die Lauchflue gibt es zahlreiche weitere Bauten, die man entdecken kann. Von der Lauchfluh führt der Weg über den Grat Rehag anspruchsvoll hinunter zur Ruine Waldenburg. Sie ist der letzte Höhepunkt und bietet einen beeindruckenden Blick auf Waldenburg, das Ziel der Wanderung.
Grenzwandern vor den Toren von Basel Nr. 1580
Rodersdorf — Schönenbuch • SO

Grenzwandern vor den Toren von Basel

Die Wanderung startet im Solothurner Dörfchen Rodersdorf und quert die ganze Breite des Leimentals hinauf zur Waldkrete. Dort spriesst im Sog des milden Klimas der oberrheinischen Tiefebene bereits der Buchenjungwuchs im satten Hellgrün, während der Winter noch am Jurakamm kratzt. Der grenznahe Wald gehört zu den grössten eichenreichen Wäldern der Schweiz; die vielen vorjährigen Eicheln auf dem Boden zeugen davon. Dass auf Lössböden - er besteht aus verwehtem Feinsand aus der Eiszeit der Schotterebenen des Rheins - eigentlich die Buche von Natur aus zu Hause ist, zeigt ein riesiges Exemplar an der Landesgrenze nahe St-Brice. Es sei die grösste Buche der Nordwestschweiz, sagen die Solothurner Forstbehörden. Beeindruckt von diesem imposanten Baum geht es weiter zur Kapelle St-Brice, die in einer grossen Waldlichtung steht. Im Mittelalter war sie ein berühmter Wallfahrtsort. Daneben befindet sich ein im typischen hellgelben Riegelbau des Elsass gebauten Bauerngasthof, der aber leider geschlossen ist. Weiter führt der Weg über den Wessenberg durch eichenreiche Altholzbestände, und wer Glück hat, hört dort den mittlerweile selten gewordenen Mittelspecht klopfen. Nach dem Abstieg folgt man nicht dem Wanderweg nach Hagenthal-le-Haut, sondern dem Weg (nicht markiert) auf der Krete durch den Eichenwald, der nochmals an die heute dominierende Baumart erinnert. Nach einem kurzen Stück auf der Hauptstrasse geht es nach Schönenbuch hinunter. Kaum merkbar läuft man der Landesgrenzen entlang. Erst die Nummernschilder der parkierten Autos geben Gewissheit, wieder in der Schweiz zu sein.
Vom Neuenburger- an den Bielersee Nr. 1577
St-Blaise-Lac — La Neuveville • NE

Vom Neuenburger- an den Bielersee

Der gelbe Hauterive-Kalkstein, der während Jahrhunderten in der Nachbargemeinde von Saint-Blaise abgebaut wurde, ist ein ständiger Begleiter auf der kurzweiligen Zwei-Seen-Wanderung. Seine Farbe prägt die Fassaden in den Winzerdörfern an der Wanderroute: Das dunkle Gelb passt perfekt zu den sonnenverwöhnten Hängen der ersten Jurakette, in denen Trauben für frische, mineralische Weine wachsen. Von der Bahnstation «Lac» empfiehlt sich ein kurzer Umweg über den Bootshafen, wo Mario Bottas Brunnen den Auftakt zum 12-Brunnen-Weg entlang des Stadtbachs Ruan markiert. Das anschliessende Waldstück ist geprägt von einem vielfältigen Baumbestand und erholsamer Stille. Die ist sonst keine Selbstverständlichkeit über der weiten Ebene der Zihl, auf der sich die Geräusche der Jurasüdfusslinien von Auto- und Eisenbahn ungehindert ausbreiten. Das Gebiet zwischen den Seen ist reich an Geschichte und seit der Jungsteinzeit besiedelt. Weltberühmt sind die Eisenschwerter und -schilde der Kelten aus dem nahen La Tène. Die Zihlebene war schon immer Übergangsland, wo Kulturen, Konfessionen und Herrscherhäuser aufeinandertrafen - Begegnungen, die erstaunlich friedlich verliefen. Wieso Krieg führen, wenn man sich bei einem Glas Weisswein verbrüdern kann? Heute treffen in dieser Gegend Deutsch und Französisch, stille Jurahöhen und dicht besiedeltes Mittelland aufeinander. Die Kontraste sind hör- und sichtbar - etwa wenn hinter der Silhouette eines verträumten Winzerdorfs die stählernen Türme der Raffinerie von Cressier in den Himmel ragen. Wer Gegensätze liebt, kommt in den Rebbergen zwischen Neuenburger- und Bielersee garantiert auf seine Kosten.
Von Morges nach Allaman Nr. 1582
Morges — Allaman gare • VD

Von Morges nach Allaman

Morges, einst eine wichtige Handelsstadt am Genfersee, ist heute vor allem touristisch geprägt. Kleine Restaurants, in denen lokale Weine ausgeschenkt werden, Märkte und belebte Geschäfte sind in der Innenstadt von Morges anzutreffen. Morges wird auch die Blumenstadt genannt, denn jedes Jahr wird mit dem Tulpenfest die Rückkehr des Frühlings gefeiert. Beginn der Wanderung ist am Bahnhof Morges. Die Route führt zunächst durch die belebte Innenstadt zur Schiffländte. Am Ufer des Genfersees entlang geht es vorbei am Schloss und durch den Parc de l’Indépendance, wo im April das Tulpenfest stattfindet. Der Forellenlehrpfad, der nun den Wanderer die nächsten sieben Kilometer begleitet, folgt zunächst der Uferpromenade bis zum Mündungsgebiet des Boiron. Von dort führt die Route flussaufwärts, den lieblich dahingleitenden Bach immer mal wieder über eine Brücke querend. Zwölf Beobachtungsstandorte mit Informationstafeln säumen den Themenweg und bieten Einblick in Natur und Geschichte der Region. Zur Sprache kommen dabei etwa die Pfahlbauerfunde bei Morges, die Pflanzen- und Tierwelt des Genfersee-Ufergürtels, das Fischereiwesen und die im Genfersee lebenden Fische. Am Ende des Themenwegs führt der Wanderweg aus dem Wald hinaus nach St-Prex, einem mittelalterlichen Städtchen mit einem sehenswerten Kern. Der nächste Höhepunkt lässt nicht lange auf sich warten - der Fluss Aubonne. Unter Naturschutz gestellt, fliesst die Aubonne scheinbar unverbaut und ziemlich wild Richtung Genfersee. Das letzte Stück führt nun durch die Rebberge hoch nach Allaman. Schon von weitem ist das Schoss zu erkennen. Der Bahnhof liegt dann noch etwa 500 m ausserhalb des Dorfes.
Von Ilanz nach Versam Nr. 1581
Ilanz — Stn. Versam-Safien • GR

Von Ilanz nach Versam

Vor 10‘000 Jahren wurde das Tal durch den Flimser Bergsturz verschüttet. Der Rhein hat dann nach und nach die Rheinschlucht - auf romanisch «Ruinaulta» - aus dem Kalkstein ausgespült. Es entstanden eindrückliche Felsformationen und wilde Flusslandschaften. Seltene Tiere wie der Flussregenpfeifer oder der Flussläufer brüten in der Rheinschlucht. In den Föhrenwäldern an den Hängen der Schlucht blühen mehrere Orchideenarten wie der seltene Frauenschuh. Die Wanderung startet in Ilanz. Wer genügend Zeit hat, sollte unbedingt einen Abstecher in die Altstadt machen. Ein mit Schauspielern inszenierter Rundgang bietet eine gute Möglichkeit, einen Eindruck vom Leben in der ersten Rheinstadt im 16. Jahrhundert zu bekommen. Der Bergwanderweg folgt nun stets dem Vorderrhein. Die Flusslandschaft zwischen Ilanz und Reichenau mit Auenwäldern und Inseln ist auch bei Kayakfahrern sehr beliebt. Wer Glück hat, kann sie auf ihrem wilden Ritt durch die Wellen beobachten. Entlang des Wegs laden einige Feuerstellen, bei denen meistens sogar Holz zur Verfügung steht, zum Verweilen ein. Bei der historischen Bahnstation Valendas-Sagogn besteht die Möglichkeit, die Wanderung abzukürzen und den Zug durch den abgelegenen Teil der Schlucht zu nehmen. Wer jedoch noch genug Kraft in den Beinen hat, sollte unbedingt bis zur Station Versam-Safien weiterwandern. Zum einen, weil die Landschaft immer schöner und eindrücklicher wird: 300 Meter hohe Kalksteinwände ragen in die Höhe, und bizarre Felsformationen säumen die Schlucht. Und zum andern, weil es beim Bahnhof ein wunderbares kleines, mystisches Restaurant gibt.