Escursionismo in estate

1366 sono state trovate delle voci
Lang, einsam und spektakulär Nr. 0892
Steg — Triesen • LI

Lang, einsam und spektakulär

Liechtenstein ist ja nicht unbedingt für seine Berge bekannt. Zu Unrecht. Denn die Gratwanderung von Steg auf den Rappastein ist anspruchsvoll, einsam und spektakulär. Man hat rechter Hand Blick auf das Rheintal, linker Hand liegen die Liechtensteiner Alpen. Mittendrin steigt der Wanderer wacker bergauf. Der schmale Pfad ist dabei oft ausgesetzt, weshalb die Route bei Nässe nicht zu empfehlen ist. Sowieso mag es besser sein, anzuhalten, um die Aussicht zu geniessen. Oder gleich bis zum Gipfel zu warten. Der Rappastein mit seinen 2222 Metern bietet rundherum eine eindrückliche Sicht - und sogar für Sitzkomfort ist dank einer improvisierten Holzbank gesorgt. Das ist gut, denn auch nach dem Gipfel bleibt die Wanderung anstrengend. Eine öfter von Schafen als von Menschen begangene Hangtraverse führt in die Lawena. Im Talkessel liegt eine Alp, die auch ein Massenlager hat. Das Tal ist wegen der grossen Lawinengefahr den ganzen Winter über nicht zugänglich. Weiter vorne im Tal liegt am Hang die historische Ferienhaussiedlung Tuass. Hierhin kommt man nur zu Fuss, da das Gelände zu ausgesetzt ist, als dass es sich lohnen würde, eine Strasse zu bauen. Am schönen Brunnen kann man noch einmal Energie tanken und den Durst löschen, bevor der lange Abstieg nach Triesen unter die Füsse genommen wird. Durch den steilen Wald folgt man zuerst einem kleinen Pfad, bevor man wieder auf die Forststrasse trifft, die von der Alp Lawena her kommt. Dieser folgt man nun die letzten Kilometer bis ins Dorf Triesen.
Durch Wälder und Weiden Nr. 0898
La Chaux-de-Fonds — Le Locle • NE

Durch Wälder und Weiden

Ruhe und Natur prägen die beschauliche Wanderung über die Krete zwischen La Chaux-de-Fonds und Le Locle. Vom Startbahnhof aus führt der Weg zunächst aus der Stadt heraus und über die Rue du Docteur Coullery bis zum Waldrand. Nach dem Bois du Petit Château geht es recht steil hinauf. Bald ist der Gros Crêt - oder «Som* met de Pouillerel», wie ihn die Einheimischen nennen - erreicht. Als Belohnung für den Anstieg bietet sich eine herrliche Aussicht auf die Alpen und bei klarem Wetter sogar bis zu den Vogesen. Ab hier ist die Route kurz nicht mehr markiert. Aus dem breiten Weg wird ein schmaler Pfad, gesäumt von Wäldern und Wiesen. Vorbei an Trockensteinmauern, Dolinen und Bauernhöfen mit grossen Dächern, wie sie für die Region typisch sind, geht es gen Westen. Genau hier marschierten 1848 auch die Aufständischen der Neuenburger Revolution, allerdings in umgekehrter Richtung. Auf halber Strecke lädt die Ferme Modèle zu einer Rast ein. Von hier aus lohnt sich ein kurzer Abstecher zum Aussichtspunkt L’Escarpineau, einem Felsvorsprung mit spektakulärem Ausblick auf den Doubs, den Châtelot-Staudamm und das greifbar nahe Frankreich. Wer nicht schwindelfrei ist, dürfte hier ein mulmiges Gefühl verspüren. Das letzte Teilstück verläuft in südlicher Richtung. Der Weg wird welliger, da er nun nicht mehr der Krete folgt, sondern den Hang durchschneidet wie ein Schiff das Wasser bei starkem Seegang. Erneut wechseln sich Wälder und Weiden ab, und schon bald sind zwischen den Bäumen die ersten Häuser von Le Locle zu erblicken. Wer mag, beschliesst die Wanderung mit einem Besuch des Uhrenmuseums im Château des Monts unweit des Bahnhofs.
Im Tal der Bartgeier Nr. 0717
Il Fuorn P8 — Il Fuorn P6 • GR

Im Tal der Bartgeier

Das Val da Stabelchod stand Anfang der 90er-Jahre im Rampenlicht: Mehr als hundert Jahre nach der Ausrottung des Bartgeiers in der Schweiz wurden 1991 drei junge Tiere, später noch weitere Vögel ausgewildert. Das Experiment gelang: Heute brüten mehrere Paare im und rund um den Nationalpark. Die mächtigen Vögel können auf dem Naturlehrpfad Margunet mit etwas Glück beobachtet werden. Auf der gut dreistündigen Wanderung treffen aufmerksame Kinder und ihre Eltern je nach Jahres- und Tageszeit aber auch auf Steinadler, Hirsche, Rehe, Murmeltiere, Gämsen und weitere Tiere. Startort ist der Parkplatz P8 (oder auch möglich P9). Vom P8 führt ein breiter, flacher Weg durch einen Bergföhrenwald. Immer wieder machen Tafeln des Naturlehrpfades auf Phänomene links und rechts des Weges aufmerksam. Kurz vor der Alp Stabelchod ist zum ersten Mal Aufmerksamkeit gefordert: Hier äsen oft Hirsche und Rehe, manchmal auch Gämsen. Der Weg führt anschliessend leicht ansteigend in die enger werdende Schlucht des Val da Stabelchod. Kurz vor der ersten Brücke sind auf der gegenüberliegenden Seite an einer Felswand Spuren von ehemaligen Gletschermühlen zu entdecken. Vom nächsten Rastplatz aus lassen sich Hirsche und Gämsen beobachten, nicht selten ziehen Adler und Bartgeier ihre Runden. Ein lang gezogener Zickzackweg passiert die Waldgrenze und führt auf den Margunet. Von hier bietet sich ein überwältigendes Panorama über den halben Nationalpark und die von den Gletschern der letzten Eiszeit geformte Landschaft. Der Abstieg in das Val dal Botsch führt zuerst über einen Grat, danach steil hinunter. Der Weg durchquert einen weiteren Beobachtungsplatz für Gämsen sowie Murmeltiere und verläuft dem Bach entlang bis zum Parkplatz P7. Da hier kein Postauto hält, wandert man zurück zum Parkplatz P8 oder weiter bis zum Nationalparkhotel Il Fuorn P6.
Durchs Naturparadies auf die aussichtsreiche Alp Nr. 0854
Aeschiried • BE

Durchs Naturparadies auf die aussichtsreiche Alp

Es ist eine fröhliche Gruppe von Wandervögeln verschiedenster Herkunft, die sich in Aeschiried beim Schulhaus trifft. Ziel ist die von Aeschi Tourismus und WeitWandern organisierte und geführte Rundwanderung im Rahmen der Schweizer Wandernacht. Schon geht’s los Richtung Suldtal, welches mit seiner mannigfaltigen Vegetation zu jeder Jahreszeit bezaubert. Der lustig plätschernden Suld entlang wird wacker marschiert, bis hinter einer letzten Wegbiegung das heimelige Restaurant Pochtenfall hervorlugt. Beim Apéro bahnen sich erste Kontakte an, und auf dem Weiterweg, vorbei am kräftig brausenden Pochtenfall, haben sich bereits Weggefährten gefunden. Auf gut angelegtem Wanderweg geht’s nun über üppig blühende Alpweiden und durch kleine Waldabschnitte im Zickzack bergan. Nach kurzer Rast führt der Weg über eine breite Flanke hinauf zur Alp Brunni, die auf 1644 m ü.M. hoch über dem Thunersee thront. Im Rücken das Morgenberghorn, vor den Augen ein grossartiger Blick auf die umliegenden Berge, den See und ein prächtiges Farbenspiel am Himmel, das den Sonnenuntergang ankündet. Nach einem Imbiss aus dem Rucksack werden die Pullover übergezogen und die Schuhe fester geschnürt; der Abstieg beginnt. In der aufkommenden Dunkelheit bewegt sich eine merklich stiller gewordene Schar den Grat entlang abwärts. Staunend werden die sich ständig vermehrenden Lichter im Tal und um den See herum wahrgenommen. Wer den Blick hebt, erkennt am Himmel das gleiche Schauspiel. Um einige Impressionen reicher und wohltuend müde versammelt sich Gross und Klein spätabends im Restaurant Panorama in Aeschiried, um bei Kaffee und Kuchen eine ganz besondere Wanderung ausklingen zu lassen.
Am Fusse des Ofenhorns Nr. 0899
Fäld • VS

Am Fusse des Ofenhorns

Was mussten die Schmuggler und Säumer früher für Abenteuer durchstehen: Die Route, die im Fäld hinter Binn startet, ist schon bei Tag und schönem Wetter nicht ganz ohne. Sie führt steil hinauf zum idyllisch gelegenen Mässersee. Die Lärchenpracht des Landschaftsparks Binntal ist im Herbst unbeschreiblich und entschädigt für die vielen Höhenmeter. Der Mässersee schimmert geheimnisvoll grünlich, weil an dessen Grund das See-Brachsenkraut wächst. Es ist ein Überlebenskünstler: Seine dunkelgrünen, steifen Halme gedeihen auf 2120 Meter über Meer und überleben sieben bis neun Monate unter einer dicken Eisdecke. Auf dem Weg zum Geisspfadsee wird die Landschaft kahl und steinig. Der Bergsee fasziniert mit seiner dunklen Farbe, und felsige Zinnen ragen senkrecht in den Himmel. Eine Rast auf dem Geisspfad lohnt sich: Der Rundblick ins Piemont und auf das Aletschgebiet ist einmalig. Vom Pass aus schlängelt sich der Weg durch ein mit riesigen Felsbrocken durchsetztes Tal, bis er zu einem steilen Abbruch führt. Ganz tief unten liegt nun die Alpe Dèvero wie ein kleines Spielzeugdorf. Nach dem steilen Abstieg gilt es, den links abzweigenden Weg zur Alpe Crampiolo und deren Agriturismo nicht zu verpassen. Am zweiten Tag führt der breite Säumerweg zum Lago di Dèvero. Der Blick auf den See und das Ofenhorn ist von hier wunderbar. Kurz nach dem See steigt der Weg steil an zum Albrunpass. Der Pfad ist breiter und besser ausgebaut als auf der Route des ersten Tages. Faszinierend, sich vorzustellen, wie hier früher die Säumer mit ihren Maultieren durchgewandert sind. Kurz nach dem Albrunpass folgt die Binntalhütte. Die vielfältige Blumenpracht, die zwischen der Hütte und dem Ausgangspunkt Fäld gedeiht, ist im Herbst leider nicht mehr da. Dafür leuchten das braune Gras und die gelben Lärchen umso schöner.
Zu Besuch bei den Walsern Nr. 0900
Cascata del Toce — Ponte • EU

Zu Besuch bei den Walsern

Eine Reise durch die mehrere Jahrhunderte alte Wirtschafts- und Kulturgeschichte der Walser: Das bietet diese Wanderung. Sie beginnt beim 143 Meter hohen Wasserfall, der Cascata del Toce - einst, bevor die Wasser im Tal gefasst wurden, das Wahrzeichen des Tals. Von hier geht es durch das wilde Vallone di Nefelgiù zum Stausee Lago Vannino und über die Bochetta del Gallo zurück ins Tal zu den Walsern und ihren Dörfern. Fast fühlt man sich hier wie im Goms. Ganz besonders in den Dörfern Canza (Fruttwald) und Ponte (Zumstäg) mit den Holzhäusern und Speichern. Es war im Mittelalter, als die Walser vom Goms über den Griespass hierherzogen. Sie machten das Formazzatal urbar und gründeten neue Dörfer. Handel jedoch trieben sie weiterhin mit ihrer alten Heimat im Norden. Über Jahrhunderte hinweg. So wurde das Formazzatal - das Pomatt, wie die Walser ihr Tal nennen - zur Sprach- und Kulturinsel. Erst ab den 1930er-Jahren, als sie ihre Wasser an die Elektrizitätswerke verkauften, richteten sich die Walser wirtschaftlich nach Domodossola und Italien aus. In dieser vergleichsweise kurzen Zeitspanne bis heute ist die Sprache, das Pomattertitsch, beinahe ausgestorben. Nur wenige ältere Leute sprechen es noch. Diese Wanderung betört an strahlenden Herbsttagen die Sinne. Die Alpweiden sind gelb und scheinen im Gegenlicht oft orange, fast rot; die Felsen leuchten blau und grau; das Wasser unten in den Stauseen ist stahlblau. Es ist keine liebliche, idyllische Landschaft, sie ist intensiv, fordernd, leidenschaftlich und prägt sich ein. Wer sie einmal für sich entdeckt hat, den lässt sie nicht kalt, der kehrt hierher zurück.
Unbekanntes Rappetal Nr. 0902
Ernen • VS

Unbekanntes Rappetal

Das Rappetal ist das Nachbartal des Binntals. Es wird von einem dichten Wald und einer tiefen Schlucht von Mühlebach und Ernen abgeschnitten, die sich an seinem Eingang befinden. Und weil das spektakuläre Binntal eben nur einen Steinwurf entfernt liegt, wurde das Rappetal nie von den grossen Massen entdeckt. Gerade das macht seinen Charme aus. Es ist nämlich durchaus möglich, dass man bei der Erkundung dieses wilden und etwas kargen Tals keinem Menschen begegnet. Ausser vielleicht einem Hirten. Ausserdem muss man sich das Rappetal erst verdienen, von Ernen aus führt kein Weg an dem langen und etwas eintönigen Aufstieg durch den Wald vorbei. Hat man aber erst den Niederärner Chäller erreicht, ist die Belohnung umso grösser. Satte Wiesen, ein plätschernder Bergbach, steile Hänge auf beiden Seiten, an denen die Lärchen im Herbst gelb leuchten. Beim Aufstieg Richtung Lärch kommen dann noch verlockende Heidelbeerfelder hinzu. Neben einigen alten Ställen, einer kleinen Hirtenhütte und ein paar Zäunen weist wenig auf die Zivilisation hin. Das ändert sich erst bei Chäserstatt, der Bergstation der stillgelegten Seilbahn, wo man im gleichnamigen Restaurant auch einkehren kann. Nun geht es wieder steil und waldig hinunter ins pittoreske Mühlebach. Wer zwischen Mühlebach und Ernen den kleinen Umweg über den Mosshubel macht, kommt über verschlungen anmutende Pfade zu den Überresten des einstigen Galgens. Die imposanten Steinpfosten, über die früher Holzbalken zum Anknüpfen des Stricks gelegt wurden, sind auch von Ernen aus gut sichtbar und mahnen an die düstere Vergangenheit.
Zur Alpkäserei Oberfeld auf der Bannalp (NW) Nr. 0925
Bergstation Bannalpsee — Brunnihütte SAC • NW

Zur Alpkäserei Oberfeld auf der Bannalp (NW)

Bei Sonnenuntergang nimmt Sepp Waser den Holztrichter und lässt den Betruf erklingen. Seit 14 Jahren gehen er und seine Frau Rita im Sommer auf die Alp Oberfeld. Mit dabei sind Pfauenziegen und Gitzi, ein Dutzend Mutterkühe, Kälber und Rinder (alle von der Rasse «Rätisches Grauvieh»), ein Esel und zwei Schweine. Von Mitte Juni bis Ende September sind sie auf der 1850 Meter hoch gelegenen Alp oberhalb des Bannalpsees, wobei die Bergbeiz bei gutem Wetter bis Mitte Oktober geöffnet bleibt. Täglich verarbeiten Rita und Sepp bis zu 120 Liter Milch im Kupferkessel über dem offenen Feuer. Den würzigen Käse kann man in der Alpbeiz an urchigen Holztischen geniessen. Ziegenfrischkäse, eingelegt in Öl und Kräuter, sowie Biotrockenfleisch runden das kleine, aber feine kulinarische Angebot ab. Berühmt ist der Kafi fertig, der «Heuburdi-Kafi» heisst, weil er in einem Heukranz serviert wird. Eine Besonderheit sind die Pfauenziegen, eine alte ProSpecieRara-Rasse, die sich durch ihre Fellzeichnung von anderen Ziegen unterscheidet: Vorne sind sie weiss, hinten schwarz. Besonders imposant sind die Böcke, die oft weit ausladende Hörner tragen. Die Pfauenziegen werden auf der Alp nicht nur für die Milchproduktion genutzt, sondern stehen auch für Geissentrekkings zur Verfügung. Das Wandern mit Geissen ist besonders für Kinder ein Erlebnis, nicht zuletzt deshalb, weil die Geissen in den Packsätteln alles mittragen, inklusive Picknick. Die Wanderroute beginnt nach einer achtminütigen Fahrt mit der Luftseilbahn beim idyllischen Bannalpsee. Die Alphütte Oberfeld erreicht man in rund zwei Stunden. Die Fortsetzung auf dem Walenpfad, der von der Bannalp nach Engelberg führt, ist eine der schönsten Höhenwanderungen in unserem Land.
Auf der Schneckenspur Nr. 0896
Stn. Niederrickenbach — Ristis • NW

Auf der Schneckenspur

Dank einer listigen Strategie überlebte sie die Eiszeit: eine kleine Häuserschnecke aus der Familie der Haarschnecken, nur gerade sechs Millimeter breit und drei Millimeter hoch. Mit dem Vorrücken der Gletscher rettete sie sich auf die eisfreien Gipfel der Alpen. Hier, auf südexponierten und im Frühling rasch aperen Halden, lebt sie seither unter Kalkplatten. Entdeckt wurde die Schnecke 1916 auf der Bannalp im Kanton Nidwalden, weshalb sie den Namen Nidwaldner Haarschnecke trägt. Lange Zeit war dies ihr einzig bekannter Lebensraum weltweit. Ihre Verbreitung und Biologie wurde von 2006 bis 2010 neu untersucht. Seither weiss man, dass sie auch rechts und links des Engelbergertals, in den Kantonen Uri, Obwalden und Bern, auf verschiedenen Gipfeln zwischen 2100 und 2575 Metern über Meer vorkommt. Die Wanderung auf den Spuren der Haarschnecke folgt den Gipfeln und Graten, auf denen die Nidwaldner Haarschnecke lebt, und ist ein besonderes Vergnügen für all jene, die luftige Höhen mögen. Vom Haldigrat geht es über den Gipfel des Brisen zum Risetenstock und zum Übernachten hinunter auf die Alp Gitschenen ob dem Urner Isenthal. Der zweite Tag führt über einen Alpinwanderweg zum Chaiserstuel und der Bannalper Schonegg, zum locus tipicus der Haarschnecke. Hier wurde sie vom Basler Schneckenforscher Leo Eder entdeckt. Dann geht die Wanderung um die Walenstöcke herum, über das Schöntal zum Rot Grätli, wo sich der Blick Richtung Titlis und Berner Alpen auftut. Noch umfassender ist die Aussicht vom Engelberger Rotstock - ein gut einstündiger Abstecher, der zwar markiert, aber kein offizieller Wanderweg ist und nur von erfahrenen Berggängern unternommen werden sollte. Dann über das Griessental zur Rugghubelhütte und weiter zur Station Ristis der Brunnibahn.
Nei viali di Zurigo Nr. 0876
Zürich Leimbach Station — Zürich HB • ZH

Nei viali di Zurigo

«Sotto gli alberi piove il doppio», scrive il pastore bernese e scrittore Kurt Marti in un poema senza titolo. Farsi una passeggiata sotto gli alberi mentre piove? A prima vista non sembrerebbe una buona idea. Ma pensandoci bene, perché no? Gli alberi rappresentano una protezione dell’ultimo momento contro la pioggerillina e il vento, ma danno anche una nota di colore quando il grigiore ci priva del sole e del cielo blu. Questa escursione sotto la pioggia è una dichiarazione d’amore ai viali di Zurigo. Essa si snoda da Zurigo Leimbach lungo il fiume Sihl, attraverso parchi e cimiteri, fino al quartiere di Enge con il museo Rietberg, il parco Rietberg e la mostra di succulenti. Si procede poi lungo la riva sinistra del lago di Zurigo fino all’Arboretum, alla Bürkliplatz e infine al Lindenhof, il centro storico della città. Presto, l’escursione si trasforma in un tuffo nel passato, in cui si osservano 600 anni di storia cittadina. Tutte le generazioni hanno strutturato lo spazio pubblico secondo lo spirito della rispettiva epoca e vi hanno piantato degli alberi. Chilometro dopo chilometro ci s’immerge nel passato: s’inizia dall’epoca contemporanea, caratterizzata dalla biodiversità, dalla tutela e dalla promozione delle specie locali. Si passa poi al secolo XIX, in cui c’era un vivo interesse per le specie esotiche e in cui nei parchi zurighesi si allestirono delle mostre di piante provenienti dai cinque continenti. L’escursione si conclude nel centro storico di Zurigo, risalente al Medioevo, con i suoi tigli, che non vennero piantati solo per questioni ornamentali. Queste piante hanno un significato simbolico: anticamente, ma anche ai nostri giorni, sotto i tigli si svolgeva la vita pubblica.
Lungo il selvaggio fiume Aubonne Nr. 0875
Bière — Allaman, gare • VD

Lungo il selvaggio fiume Aubonne

Il fiume Aubonne sgorga a nord di Bière e, per 12 km, si snoda sempre verso sud/sud-est prima d’immettersi nel lago di Ginevra, presso Allaman. Il sentiero lungo il fiume può essere suddiviso in due parti: la prima segue i 12 km dell’Aubonne tra Bière e Allaman ed è particolarmente indicata per gli adulti appassionati di botanica. A metà percorso, a nord della cittadina di Aubonne, si trova un’attrazione: l’Arboretum. Questo parco dedicato ad alberi e cespugli, inaugurato nel 1968, è sapientemente curato da numerosi volontari della regione e propone piante dell’emisfero settentrionale: con più di 200 specie di acero, diversi biotopi umidi e numerose querce. In primavera, i visitatori rimangono incantati dalle magnolie nonché dai rosai e, in autunno, dal cercidiphyllum japonicum (o Katsura), che emana odore di dolci e caramello. L’ultima tappa dell’escursione, da Allaman alla foce dell’Aubonne nel lago di Ginevra, è anche la più bella: completamente diversa dall’Arboretum, che presenta una natura selvaggia. È possibile ascoltare i suoni emessi dai castori e il canto degli uccelli, ma non il fiume tuonante. Se il sole splende, si consiglia un picnic in riva al lago. L’Aubonne attraversa un bosco golenale protetto d'importanza nazionale prima d’immettersi nel lago di Ginevra presso una piccola penisola di ghiaia.
Regennass nel Giura solettese Nr. 0878
Bärschwil Station — Erschwil • BL

Regennass nel Giura solettese

Nel Canton Soletta esiste un luogo che si presta perfettamente a una facile e variata escursione sotto la pioggia: Regennass è una tranquilla valle con molti boschi. L’escursione sotto la pioggia inizia presso l’antica stazione ferroviaria: a «Bärschwil Station» oggi si fermano solo gli autopostali. Sul lato meridionale del fiume Birs si procede dapprima per un breve tratto verso ovest. In seguito, si sale lungo un piccolo sentiero dissestato fino a Unter Wiler. Delle piccole strade di quartiere conducono fino alla fermata «Hölzlirank», nell’estremità occidentale del villaggio, dove si trova la prima tappa dell’escursione geologica di Bärschwil. I pannelli di colore blu indicano la strada nei successivi nove chilometri. La piccola valle attraversata da un ruscello senza nome si chiama Regennass (in italiano: bagnata dalla pioggia). Delle ricerche toponomastiche fanno pensare che questa curiosa designazione sia dovuta a un antico nomignolo. All’uscita del bosco, presso Berghübel, si trova un’ampia ed equipaggiata zona picnic con un focolare fisso per grigliate. Delle montagne calcaree caratterizzano il paesaggio corrugato del Giura. L’itinerario segue una di queste catene collinari in lieve salita. Dopo avere superato le masserie Wasserberg e Vögeli, si raggiunge Ober Fringeli. In seguito, si arriva a Oberbergli lungo un sentiero pianeggiante attraverso i pascoli di Stierenberg. Si procede poi attraverso una ripida discesa nei boschi e pascoli con una vista magnifica fino a Erschwil.
Canale navigabile in un bosco da fiaba Nr. 0879
Stn. d'Eclépens — Chavornay • VD

Canale navigabile in un bosco da fiaba

I commercianti olandesi del secolo XVII sognavano di collegare il mare del Nord al Mediterraneo in questa zona idilliaca. Il canale fra i laghi di Neuchâtel e Ginevra era parte di una grande via navigabile attraverso l’Europa. Questo progetto assurdo venne definitivamente abbandonato nel 1648, visto che i fondi dei costruttori terminarono. La parte di canale terminata entro questa data servì tuttavia per assicurare i collegamenti dei battelli tra Cossonay e Yverdon-les-Bains. L’itinerario conduce dapprima a due costruzioni che testimoniano l’esistenza di questa antica via di trasporto. Qualche minuto più tardi si raggiungono le vestigia di un canale di 60 metri provvisto di muri di sostegno. Poco dopo, più in basso, si scorge la linea ferroviaria tra Morges e Yverdon, che attraversa il monte Mormont con due gallerie e che taglia anche l’antico letto del canale. Vale anche la pena fare una capatina alla «maison du commis» (la casa del custode della chiusa), edificata tra il 1640 e il 1650. Il sentiero escursionistico si snoda tra boschi e zone agricole fino a Le Coudray. L’ultimo tratto segue il fiume Talent. Anticamente, a Chavornay il canale presentava numerosi ponti, chiuse e un porto. Il traffico sull’antico canale cessò definitivamente nel 1829, dopo il crollo di un vicino acquedotto. In seguito, durante il viaggio in treno fino a Yverdon-les-Bains, si osserva che il ponte autostradale è molto alto, al fine di permettere il futuro passaggio di chiatte commerciali.
Hindernisfreier Uferweg Nr. 0880
Rapperswil (SG) — Schmerikon • SG

Hindernisfreier Uferweg

Die Route zwischen Rapperswil SG und Schmerikon gehört zu den hindernisfreien Wegen, die SchweizMobil vor einem Jahr besonders, aber natürlich nicht ausschliesslich für Menschen mit eingeschränkter Mobilität angelegt und signalisiert hat. Die sehr flache, zu weiten Teilen über Kieswege führende Wanderung beginnt am Rapperswiler Bahnhof. Rasch ist das nördliche Ufer des Zürcher Obersees erreicht, und nur wenig später werden die letzten Häuser passiert. Vorbei an Gemüsefeldern und Obstbäumen geht es durch eine ebenso idyllische wie geschichtsträchtige Gegend stets Richtung Osten dem See entlang. Am Wegrand sind immer wieder Infotafeln angebracht, auf denen man Wissenswertes über die lokalen Sehenswürdigkeiten erfährt. Erster Höhepunkt ist das 1259 gegründete Zisterzienserinnenkloster Mariazell-Wurmsbach mit dem angeschlossenen Mädcheninternat. Bald danach führt der Weg zum kleinen, seit 2004 nicht mehr bedienten Bahnhof von Bollingen und zur auf einem Hügel über dem Weiler thronenden Kirche St. Pankraz aus dem 12. Jahrhundert. Vom Weg aus kaum zu sehen, versteckt sich hinter dichten Bäumen der «Bollinger Turm», ein von Carl Gustav Jung erbautes Schlösschen, in das sich der berühmte Schweizer Psychiater oft zum Schreiben zurückzog. Weiter geht es mit einem etwas weniger attraktiven Wegstück - eingeklemmt zwischen dem See, der Bahnlinie und der Strasse -, an dessen Ende eine kleine Oase wartet: die Wirtschaft zum Hof. Der lauschige Garten des Restaurants und die benachbarte St.-Meinrad-Kapelle aus dem 13. Jahrhundert, ein beliebtes Hintergrundsujet für Hochzeitsfotos, laden zu einem letzten Halt ein, bevor Schmerikon und damit das Ziel der Wanderung erreicht ist.
Auf Hummelsuche im Jura Nr. 0881
Sombeval — Courtelary • BE

Auf Hummelsuche im Jura

Die Wanderung von Sombeval nach Courtelary ist lieblich. Stoppt man hin und wieder und nimmt man sich etwas Zeit für die Hummeln am Südhang vom Vallon de St-Imier, sind die rund 500 Meter Höhendifferenz bis hinauf auf die Hoch-ebene des Montagne du Droit ein Pappenstiel. Das Bimmeln der Kuhglocken, das Pfeifen des Zugs Richtung La Chaux-de-Fonds und das Zirpen der Grillen begleiten die Wanderung akustisch. Und wer Hummeln sucht, wird natürlich bei jedem Summen in der Luft die Ohren spitzen - und erstaunt sein, wer da sonst noch unterwegs ist. Alle, die irgendwann genug von Insekten haben und sich lieber an grössere Tiere halten, werden sich auf die Stallungen der Stiftung für das Pferd bei Le Jeanbrenin freuen. Wenn es heiss ist, ruhen sich die sympathischen Vierbeiner tagsüber in ihren Boxen aus. Und dank den Plaketten an den Türen erfährt man jeweils, wie viele Jahre das Gegenüber auf dem Buckel hat. Und vielleicht sogar, worin seine Arbeit früher bestand - wie bei einem mächtigen Belgier, der einst für die Brauerei Feldschlösschen den Wagen gezogen hat und seinen Ruhestand offensichtlich geniesst. Ansonsten bietet die Wanderung alles, was man im Jura erwarten darf: eine Hochebene mit Weiden, auf denen mächtige Tannen stehen. Einen Ausblick runter ins Tal und hinüber auf den nächsten Hügelzug, den Chasseral. Und natürlich speziell viele Blumen, da die Wanderung durch zwei Trockenweiden von nationaler Bedeutung führt.
Schiffskanal im Märchenwald Nr. 0882
Bremblens — Morges • VD

Schiffskanal im Märchenwald

Während auf der ersten Wanderung tatsächlich noch Spuren des Canal d’Entreroches im Gelände oder zumindest in Karten (Landeskarte, Dufourkarte) zu erkennen sind, folgt die hier beschriebene zweite Route dem imaginären, nie realisierten Teil des Wasserstrassenprojekts. Ein Start ab Cossonay, wo 1648 das Projekt wegen Geldmangels eingestellt werden musste, verlängert die Wanderung um rund 1,5 Stunden und verläuft zudem über weite Teile abseits des Flusses. Die Wanderung beginnt deshalb in Bremblens, das mit dem Postauto von Morges her zu erreichen ist. Nach rund einer Stunde biegt man auf den «Sentier de la Venoge» ein und folgt dem Fluss bis zu dessen Einmündung in den Genfersee. Unterwegs zeigt sich bei zwei Schwellen deutlich das Gefälle der Venoge, ansonsten könnte man sich einen Schiffsverkehr hier durchaus vorstellen. Natürlich müsste das Flussbett vertieft werden - die Wasserhöhe beträgt oft nicht einmal einen Meter -, und die zahlreichen Biegungen und Flussschlaufen wären zu begradigen. Die Wald- und Auenlandschaft ist aber sehr idyllisch, und mit ein wenig Fantasie sieht man vor dem geistigen Auge beladene Frachtkähne dahingleiten. Bei zwei Passagen wird diese Idylle getrübt: Zwischen Echandens und Ecublens sind auf wenigen Metern gleich mehrere Strassen- und Eisenbahnbrücken zu unterqueren. Lärm sowie Graffiti an den Betonwänden rufen in Erinnerung, dass man sich in Stadtnähe befindet. Und zwischen Préverenges und St-Sulpice gilt es nochmals, die Autostrasse zu überqueren und den Abstieg zum Kanal zu finden, der in den Genfersee einmündet. Die einstündige Promenade dem Seeufer entlang nach Morges rundet das Wandererlebnis harmonisch ab.
Vier Quellen in fünf Tagen Nr. 0888
Oberalppass — Gotthardpass • UR

Vier Quellen in fünf Tagen

Der Vier-Quellen-Weg ist ein europaweit einzigartiges Projekt: In wenigen Tagen gelangt man zu Fuss in vier Kantone (Uri, Graubünden, Wallis, Tessin) und kommt zu den Quellen von vier bedeutenden Flüssen (Rhein, Reuss, Ticino, Rhone). Die Quellen können auch als Tageswanderungen erreicht werden, da öffentliche Verkehrsmittel fast immer in der Nähe sind. Die Schweizer Wanderwege haben den Vier-Quellen-Weg 2014 mit dem Prix Rando ausgezeichnet. Als Zweitageswanderung bieten sich die ersten beiden Etappen gut an. Am ersten Tag wandert man vom Oberalppass zur Quelle des Rheins, dem Lai da Tuma oder Tomasee. Weiter geht es durch ausgedehnte Feuchtgebiete mit unzähligen Bächen und Tümpeln sowie Flach- und Hangmooren. Über den Pass Maighels gelangt man zum idyllischen Portgerensee. Eine Stunde später ist das Tagesziel des ersten Tages, die Vermigelhütte, erreicht. Die zweite Etappe führt zuerst durch die Alp Summermatten, wo viele glitzernde Steinmandli den Weg säumen. Diese Gegend ist als Mineralienfundgebiet bekannt. Danach folgt der Aufstieg zum höchsten Punkt dieser Zweitageswanderung, dem Piz Giübin mit seinen 2776 Metern über Meer. Nach einer Rast mit wunderschöner Rundumsicht steigt man ab zum Staudamm des Sellasees. Von dort führt der Weg parallel zur asphaltierten Strasse runter zum Gotthardpass, dem Ziel dieser Zweitageswanderung. Das Hospiz, das Hotel und das Museum sind schon von Weitem sichtbar. Hinweis: Das Postauto ab Gotthard Passhöhe nach Andermatt oder Airolo verkehrt von Juni bis Oktober. Genauere Informationen und Fahrplan sind auf www.postauto.ch (unter den Links «Fahrausweise», «Spezial-Fahrausweise» und «Alpine Ticket») zu finden.
Längste Treppe der Welt Nr. 0883
Mülenen — Niesen • BE

Längste Treppe der Welt

Einmal im Jahr, an einem Junitag, gibt es am Niesen kein Halten mehr: Dutzende Menschen rennen die schmale Treppe entlang des Bahntrassees hinauf. Die längste Treppe der Welt übt ihren Reiz aus: 11 674 Treppenstufen in etwas mehr als einer Stunde zu meistern, das muss erst geschafft werden. Der Kolumbianer Francisco Sanchez brauchte dafür nur 52:22 Minuten und stellte die Bestzeit auf der Rekordtreppe auf. Die Wanderer nehmen es gemütlicher. Sie wählen dazu den rund fünfstündigen Weg, der zwar steil, aber aussichtsreich mehr oder weniger der Bahn entlang führt. Er beginnt in Mülenen rechts der Talstation mit der Überquerung der Kander. Erst geht es gemächlich aufwärts, dann immer steiler – immer begleitet vom Knattern und Schleifen der Seilbahn. Mehrmals können die Gipfelstürmer wählen zwischen einer längeren, aber weniger steilen Route und dem Direktweg. Bis etwas nach der Mittelstation Schwandegg verläuft der Weg mehrheitlich durch den Wald, später folgt die Waldgrenze und mit ihr das unbegrenzte Panorama, wo das Tiefblau von Thuner- und Brienzersee mit dem Weiss der Gipfel des Berner Oberlandes um die Wette strahlt. Diese Aussicht kann bei der Mittelstation beim Bräteln genossen werden. Danach werden die Haarnadelkurven immer enger und zahlreicher, doch der Gipfel rückt näher und näher. Gut möglich, dass einen hier ein ambitionierter Läufer überholt, der für den Niesenlauf trainiert. Der Wanderer lässt ihn gerne passieren. Während sich der Läufer etwas später oben in der Bergstation in der öffentlichen Dusche erfrischt, tut dies der Wanderer bei einem kühlen Getränk im Berghaus. Der Berg ist geschafft, und auf der halbstündigen Talfahrt kann der Wanderer von der Bahn aus gemütlich die 11 674 Treppenstufen begutachten, von denen sich der Läufer im nächsten Juni herausfordern lassen wird.
Höchste Wanderung Europas Nr. 0884
Gruben • VS

Höchste Wanderung Europas

Der höchste Wanderberg Europas bietet nicht nur ein phänomenales Panorama, sondern auch ein hochalpines Feeling: Ständiger Begleiter ist das ewige Eis, die Vegetation ist nach kurzer Zeit nur noch karg. Beim Aufbruch im Morgengrauen erfasst die Sonne gerade die höchsten Gipfel der gegenüberliegenden Talseite, hier ist es noch kühl und schattig. Gleich nach der Turtmannhütte folgt das Gässi, die anspruchsvolle Schlüsselstelle der Route. Der Schutt knirscht unheilvoll unter den Sohlen. Die Felsabsätze sind mit Ketten und Seilen gesichert, die Wanderung stellt hier Anforderungen wie ein weiss-blau-weiss markierter Alpinwanderweg. Aus der Rinne gelangt man auf einen Grat. Im Rücken liegt nun der mächtige, steil abfallende und himmelblaue Turtmanngletscher. Der Weg führt entlang einer langen Moräne, rechts davon der Brunnegggletscher und auf der linken Seite abstrakte Felsgebilde. Darüber thront das Barrhorn. Die Rauheit dieser Einöde wirkt beruhigend. Mit jedem Schritt scheint der Gletscher zu wachsen und näher zu rücken. Der Pfad auf der Moräne ist umgeben von Eis und Fels. Sobald der Gletscher zum Greifen nah scheint, nimmt die Steigung zu. Über eine Schutthalde gelangt man zum Schöllijoch, wo bizarre Felsformationen vom unablässigen Wind zeugen. Der Weg biegt nun nach Norden ab und verläuft über die Flanke des Barrhorns. Auf dem Weg zum Gipfel liegt überall Geröll, fast jeder Schritt sinkt ein, gelegentlich hat es kleine Schneeflecken. Doch der Aufstieg lohnt sich: Der Blick fällt auf den Brunnegggletscher, die imposante Mischabelgruppe und die Berner Alpen. Die Wandertour lässt sich in einem Tag machen. Da die Anreise recht aufwendig ist, lohnt es sich aber, sich zwei Tage Zeit zu lassen und zum Beispiel in der Turtmannhütte zu übernachten.
Zwischen Toggenburg und Fürstenland Nr. 0853
Flawil — Uzwil • SG

Zwischen Toggenburg und Fürstenland

Vom Bahnhof Flawil führt die Wanderung geradewegs durch die Ortschaft. Bei der Kreuzung lohnt es sich, einige Schritte links zu gehen, um die reich bemalten Häuser und das Flawiler Wahrzeichen, ein grosses Hufeisen aus alten Hufeisen, zu bestaunen. Bei den letzten Häusern zeigt der Wegweiser bergan zum Kloster Magdenau. Der stille Ort verdient einen Stopp. Das Kloster gründete der Ritter Giel von Glattburg im Jahre 1244. Heute freuen sich die 16 Zisterzienser-Schwestern, wenn Wanderinnen und Wanderer bei ihnen übernachten und einen Einblick ins Klosterleben gewinnen oder auch einfach im Klosterladen etwas einkaufen wollen. Für Gruppen stellen sich die Nonnen auch gerne als Führerinnen durch die Anlage zur Verfügung. Im gegenüberliegenden Restaurant Rössli, erbaut um 1792, kann man sich vortrefflich verpflegen und den Festsaal mit historisierender Ausmalung bestaunen. Nach der besinnlichen Rast führt die Wanderung an der grossen Sägerei vorbei, die ebenfalls zum Kloster gehört. Dahinter befindet sich die Kapelle St.Verena. Ein Waldweg bringt uns hinab zur Strasse, die etwas hinter dem Weiler Buebental überquert wird und dann im Wald zum Aussichtrestaurant Eppenberg hinauf führt. Eine fantastische Sicht über das Fürstenland lohnt die Mühen. Die Wanderung geht weiter durch den Wald zum Hof Eberwies und der Fahrstrasse entlang zum Weiler Bisacht. Hier zieht ein wunderschönes aristokratisches Bauernhaus aus dem frühen 18.Jahrhundert, das heute als Wohnheim dient, unsere Aufmerksamkeit auf sich. Weiter steigt die Route durch den Wald nach Oberuzwil und zum Bahnhof Uzwil ab.
Ausblick ohne Grenzen Nr. 0847
Heiden • AR

Ausblick ohne Grenzen

Wie international der Kanton Appenzell Ausserrhoden liegt, zeigt sich auf einer Wanderung zum Fünfländerblick. Das Versprechen, von einem Punkt aus fünf Länder zu sehen, wird heute zwar nicht mehr eingelöst, weil Baden, Württemberg und Bayern seit 1871 keine souveränen Staaten mehr sind. Aber mit Deutschland und Österreich bringt es dieser Aussichtspunkt immer noch auf drei Länder, die man im Blick hat - und die Aussicht ist natürlich umwerfend wie anno dazumal. Startpunkt der Wanderung ist der Postplatz in Heiden. Am Anfang führt der Weg in Richtung Grub/AR. Nachdem der Weiler Frauenrüti durchquert ist, durch das Mattenbachtobel nach Grub/SG weiterwandern. Von diesem Dorf aus ist man nur noch einen kleinen Anstieg durch den Wald vom Fünfländerblick entfernt. Das Restaurant «Rossbüchel» brannte im November 2009 zur Hälfte aus. Die Wiedereröffnung erfolgte 2014. Nach diesem führt die Wanderung über Landegg hinunter nach Wienacht. Unterwegs kommt man an jener Eiche vorbei, die 1913 gepflanzt wurde, als die Halbkantone ihre 400-Jahr-Zugehörigkeit zur Eidgenossenschaft feierten. Lohnenswert ist ein Abstecher in den Weiler Tobel mit seinen geschützten Holzhäusern aus dem 17. Jahr-hundert. Der Weg zurück nach Heiden führt oberhalb von Schwendi entlang und beginnt nach dem Bahnhof auf der rechten Seite. Bei der Bahnstation kann man sich entscheiden, ob man wieder zurück nach Heiden wandert oder lieber nach Rorschach am Bodensee hinuntergeht. Der Weg zum See führt allerdings grösstenteils durch besiedeltes Gebiet.
Ein dominanter Kopf Nr. 0893
Malbun • LI

Ein dominanter Kopf

Der Rundblick vom Gipfelkreuz des Galinakopfs auf die Liechtensteiner, Österreicher und Schweizer Bergwelt ist schlichtweg grandios. Bei klarer Sicht sieht man gar den Bodensee. Mit seinen 2198 Metern Höhe ist der Berg ein beliebter Aussichtspunkt, nicht zuletzt, weil der Bergwanderweg von Liechtenstein aus leicht zu begehen ist. Der Aufstieg beginnt einfach. Vor dem Alpenhotel Malbun, wo unweit auch das Postauto von Vaduz her hält, geht es kurz die steile Asphaltstrasse hinauf. Unterhalb der Kapelle folgt man dem Wegweiser zum Sassförkle, das eine Art Sattel ist. In vielen Kehren führt der Weg durch einen Wald und vorbei an einem See. Beim Sassförkle zweigt links die Route zum Schönberg ab, der seinem Namen gerecht wird und den man sich unbedingt einmal vornehmen sollte. Die Route auf den Galinakopf biegt aber rechts ab und zieht sich zunächst als Natursträsschen und ab dem Mattaförkle als Bergpfad durch einen niedrigen Föhrenwald zum Grenzgrat am Guschgfieljoch hinauf. Zahlreiche Blumen, von Anemonen über Or* chideen und Alpenrosen bis hin zum gelben Enzian und zum weissen Germer, zieren die Wiesenhänge. Nach der Querung der grasigen, immer steiler werdenden Südflanke und dem sehr steilen und steinigen Abschnitt auf dem etwas ausgesetzten Südwestgrat ist der Gipfel mitsamt dem Kreuz bald erreicht. Schaut man Richtung Süden, ist fast der gesamte Verlauf der Route bis zum Sassförkle hinunter verfolgbar. Im Westen grüssen neben den liechtensteinischen Drei Schwestern der Säntis und der Tödi am Horizont; im Rheintal erkennt man Sargans mit dem Gonzen. Im Süden winken Naafkopf und die Schesaplana, und im Osten sind es die Vorarlberger Gipfel. Nach der verdienten Rast geht es auf derselben Route zurück.
Durch drei Länder Nr. 0894
Älpli — Bim Chrüz (Sareis) • GR

Durch drei Länder

Die Tour über das Barthümeljoch bringt den Wanderer an einem Tag in drei Länder. Sie startet in der Schweiz bei der Bergstation Älpli. Der breite Alpweg wird beim ersten Wegschild Richtung Jeninser Obersäss verlassen. Der Weg führt nun einige Zeit entlang des Vilans. Holzstege erleichtern anfangs das Passieren mooriger Wiesenhänge. Auf dem Hochplateau geht es links auf einem Wiesenpfad weiter, über den Kamm am Fuss eines Kegels und hinab zur Alp Bad. Von dort ist der Unterst See mit seiner smaragdgrünen Farbe bald erreicht. Stünde nicht noch die Besteigung des Barthümeljochs an, wäre das tannenumsäumte Idyll der perfekte Picknickort. Nach einem kurzen Abstieg im felsigen Bachbett steigt ein Strässchen hinauf, das später durch einen kurzen Tunnel (Taschenlampe mitnehmen!) zur Alp Ijes führt. Weiter geht es ostwärts, bis der Wegweiser zum Barthümeljoch hinaufzeigt. Beim Barthümeljoch begrüsst einen eine alte Eisentafel mit den Lettern «Österreich». Hier lässt sich bei prächtiger Rundsicht das mitgebrachte Picknick geniessen, bevor der Liechtensteiner Höhenweg einen über einige steile und ausgesetzte Passagen zur Pfälzerhütte und damit ins Fürstentum leitet. Wer zwei Tage für die Tour vorgesehen hat, übernachtet in der gemütlichen Hütte mit Blick auf den Dreiländergipfel Naafkopf. Der Aufstieg zum Augstenberg, mit 2359 Metern der höchste Punkt der Tour, hat es in sich, doch die Aussicht vom Gipfelkreuz ins Ländle bis zum Rheintal lässt die Mühen rasch vergessen. Auf dem Fürstin-Gina-Weg, dem klassischen Liechtensteiner Panoramaweg, wird die Bergstation Sareis (Bim Chrüz) erreicht. Wer nur einen Tag unterwegs ist, lässt sich nur allzu gerne mit dem Sessellift nach Malbun hinuntertragen.
Kleinode im Nationalpark Nr. 0895
Punt la Drossa P4 — Il Fuorn P6 • GR

Kleinode im Nationalpark

Sie sind zahlreich, aber einfach zu übersehen. Doch die Ameisennester, die entlang der Wanderwege liegen, haben es sprichwörtlich in sich. Im Nationalpark wiegen die winzigen Tierchen mit 350 000 Kilo insgesamt gleich viel wie die Steinböcke. Aber nicht nur die Ameisen gehören zu den unbeachteten Wundern des Parks. Auch Spechtringe und Geissentannli erzählen vieles über die hiesigen Bewohner, wenn diese sich einfach nicht zeigen wollen. Aber Achtung: Um die Natur im Nationalpark weiterhin unberührt zu lassen, dürfen die Wege nicht verlassen werden. Die Wanderung auf die Alp La Schera beginnt beim Parkplatz 5, der von der Bushaltestelle Il Fuorn über einen Weg entlang der Passstrasse erreicht wird. Der Bergwanderweg führt alsbald in den Wald, vorbei an den vom Wild abgefressenen Tännlein und den vom Specht gehauenen Löchern, die in einer Linie um den Baumstamm herum verlaufen. Kurz nachdem der Wald endet, ist die Alp La Schera erreicht. Auf dem markierten Platz rund um das Steinhaus kann Rast gehalten werden, während sich rundherum Murmeltiere tollen. Manchmal suhlen sich hier auch Rothirsche im Dreck, zumindest sind ihre Spuren noch zu sehen. Der Rückweg führt einer Schneise gleich durch ein Meer umgestürzter Bäume, die von der Sonne während Jahrzehnten gräulich-weiss gebrannt worden sind. Wie Streichhölzer liegen sie verschachtelt zwischen den vor Grün strotzenden Lärchen, überwuchert von Heidelbeerstauden, Moos und Flechten. Nach der Abzweigung beim Punkt 1828 führt der Weg direkt zur Punt la Drossa (P4).