Escursionismo in estate

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Thunersee-Hohgant Nr. 0517
Habkern — Niederhorn • BE

Thunersee-Hohgant

Wenig unterhalb der Postauto-Endstation «Habkern, Zäundli» zweigt der Wanderweg von der Strasse ab und steigt aufwärts in Richtung Gemmenalphorn. Erstes Zwischenziel ist die Alp Bäreney. Der Weg via «Stand» ist besonders empfehlenswert, geht er doch über einen Grat, der teils bewaldet ist, teils aber auch schöne Aussichten auf beide Seiten freigibt. Die Bäreney ist eine etwas versteckte und am Morgen schattige Alp hinter dem Guggihürli. Aber ein paar Minuten weiter oben stehen bereits die Alphütten von Gstapf, die werden schon früh besonnt und laden zu einer Pause mit Bergsicht ein. Der Weiterweg schlängelt sich um feuchte Moorflächen und durch die letzten, nur noch einzeln stehenden Föhren und Fichten. Über viele Serpentinen führt der Bergweg auf den Gipfel des Gemmenalphorns - der halbe Alpenbogen liegt nun im Blickfeld, weit ins Mittelland geht die Sicht auf der anderen Seite und 800 Meter tiefer unten liegt das Justistal mit seinem sichelförmigen Talabschluss. Auf der Justistaler Seite sowie im Abstieg vom Gemmenalphorn sind häufig Steinböcke zu sehen. Vom Gemmenalphorn über den Burgfeldstand bis zum Niederhorn folgt der Weg immer der Grathöhe. Hier ist Trittsicherheit und Schwindelfreiheit von Vorteil, sind doch ein paar Passagen ziemlich luftig. Das Niederhorn ist ein ideales Wanderziel, die Fernsicht auf die ganzen Berner Alpen ist noch einmal unübertreffbar. Zudem lädt das Gipfelrestaurant zum Verweilen ein, und schliesslich sorgt die Gondelbahn nach Beatenberg für einen bequemen Abstieg.
Verbier Nr. 0518
Les Ruinettes • VS

Verbier

Für den Wandernden in den Höhen von Verbier hält die Natur alles bereit, was das Herz eines Bergfreundes höher schlagen lässt. Je nach Strecke erfreut einen der Blick hinüber zu den Walliser oder den Waadtländer Alpen. An verwunschenen Seen lässt sich picknicken, und Gämse, Steinböcke oder Murmeltiere zeigen sich unterwegs. Zudem weilen - zur Stärkung und Übernachtung - heimelige Hütten am Weg. Wunderschön liegt zum Beispiel die Cabane du Mont-Fort. Sie ruht auf einem Podest vor einer eindrucksvollen Gipfelkette. Der Blick reicht vom Petit Combin bis zum Mont-Blanc-Massiv. Hinter dem Haus ist ein Kreuzungspunkt von Mountainbikestrecken und Wanderwegen. In Richtung Cabane de Louvie liegt der anspruchsvolle Gamspfad. Gämse, Steinböcke und Murmeltiere tummeln sich dort im felsigen Gelände. Linker Hand schlängelt sich ein schmaler Bergpfad aufwärts Richtung Lac des Vaux. Drei Wasseraugen boten hier eine wahre Fundgrube für die Walliser Sagenwelt. Die Eiszeit hat in dieser Region eine urtümliche Landschaft geformt, eine ausführliche Erläuterungstafel in französischer Sprache vermittelt anschaulich, wie die Arbeit der Natur weiter fortschreitet. Über den Col des Mines, wo bis 1869 Blei und Silber gefördert wurde, führen die Pfade wieder hinab nach Verbier. Schon lange vorher fällt der Blick auf den Ort, der einstmals durch seine Skihänge berühmt wurde und heute im Sommer Naturliebhabende und Bergwandernde anzieht.
Bierwandern Nr. 0519
St. Fiden — Arbon • SG

Bierwandern

Vom Bahnhof St. Fiden führt die Wanderung über die Spinnereibrücke zur Heiligkreuzstrasse und auf dieser zum Heiligkreuz. Wer das erste Stück weglassen möchte, fährt ab dem Hauptbahnhof St.Gallen mit dem Trolleybus der Linie 3 hierher. Bei der Wallfahrtskapelle steigt der Weg durch den Wald zum Wildpark Peter und Paul hinauf, der seit 1892 Tiere aus dem Alpenraum, wie Hirsche, Murmeltiere Wildschweine oder Steinböcke, beheimatet. Durch den Bruggwald steigt der Weg nach Wittenbach hinunter. Am Bahnhof vorbei, gelangen Wandernde auf der Fahrstrasse zum Schloss Dottenwil und weiter nach Ruggisberg mit seiner sehenswerten Kapelle. Der Weiterweg führt wieder durch den Wald nach Roggwil hinunter. Mitten im Dorf mit seinen schmucken Fachwerkhäusern befindet sich neben dem Schloss in der alten Ölmühle die «Huus‑Braui». Seit 2002 stellt die Kleinbrauerei drei urchige Standartbiere nach alten Rezepten und ausgesuchten Hopfen und Malzen bester Qualität her, die nicht filtriert oder konserviert werden. Je nach Saison erfreut ein viertes Bier, wie Weizen‑ oder das dunkle Bockbier, die Kundschaft. 1000 Liter kann der Einmannbetrieb pro Sud produzieren und das drei bis viermal in der Woche. Führungen oder gar Bierseminare werden auf Anfrage angeboten. Ein erster Blick aufs Brauereigeschehen lässt sich beim Genuss eines Glases in der Bar werfen, die über der Brauerei liegt. Falls das Restaurant geschlossen ist, braucht niemand zu verzagen. Unser Weg führt ein Stück der Strasse nach Arbon entlang, bis der Wegweiser rechts an Stachen vorbei nach Arbon weist. Hier wartet das Postauto nach St.Gallen und die Bahn fährt über Rorschach oder Romanshorn wieder nach Hause.
Bierwandern Nr. 0520
Hohtenn — Ausserberg • VS

Bierwandern

Vom Bahnhof Hohtenn führt der Weg ein Stückchen der asphaltierten Strasse entlang abwärts, dann geht es auf Naturboden links hoch und bald schon in sanftem Auf und Ab dem sonnigen Südhang entlang. Schwindelfreie Wandernde entscheiden sich beim Wegweiser Lidu für den Abstieg zum lohnenswerten, schattigeren Weg über die moderne Hängebrücke. Besonders schmale Stellen sind hier mit Drahtseilen gesichert. Man wandert entlang den Suonen, den historischen Bewässerungskanälen. Bei der Rarnerkumme trifft der Weg wieder auf die Bahngeleise. Im gemütlichen Gartenbeizli bietet sich Gelegenheit zum Einkehren. Hier wird auch das Ausserberger Bier ausgeschenkt. Der Weg führt jetzt teilweise durch angenehm kühle Tunnels, dann auf der schwindelerregenden Eisenbahnbrücke über das Tal des Bietschbachs. Am Aussichtspunkt Riedgarten vorbei und bis nach Ausserberg führt der Wanderweg immer wieder den Suonen entlang. Passend zur Wanderung heisst das lokale Bier denn auch Suonen Bräu. Es wird in der ehemaligen Sennerei im Dorfzentrum in drei Sorten gebraut: So gibt es das helle Suonen Gold, das dunkle Suonen Perle und das Suonen Kräuter. Das Bierbrauen ist hier auch Hobby. Führungen werden auf Voranmeldung angeboten. Kosten können durstige Wandernde das Bier entweder im Hotel Sonnenhalde oben im Dorf oder unten an der Bahnlinie, im Restaurant Bahnhof. Auch wer das Bittere im Bier nicht so mag, wird es gern haben, denn es ist mild und leicht süsslich.
Frühlingsaussicht Nr. 0481
Moutier — Bellelay • BE

Frühlingsaussicht

Seit Sommer 2004 steht auf dem Höhenrücken des Moron der von Mario Botta entworfene und von 700 Maurer- und Steinmetzlehrlingen erbaute Tour de Moron. Die spektakuläre Aussicht von diesem architektonischen Meisterwerk lässt sich auf der Wanderung von Moutier nach Bellelay bestaunen. Moutier gehört zum Kanton Bern, doch auf dem Rathausdach weht die Jurafahne. Die Frage nach der Kantonszugehörigkeit scheint noch nicht ausdiskutiert. Eine Diskussion wert sind auch die ersten, asphaltierten, Kilometer von Moutier nach Perrefitte. Das Postauto besorgt die willkommene Abkürzung, die nicht nur die Gelenke schont, sondern auch eine Stunde Wanderzeit einspart. In Perrefitte queren Wandernde das Flüsschen La Chalière und steigen über Weiden und durch Waldstücke über die Pâturage de Moron und den Weiler Cornecul hinauf nach La Neuve Bergerie. Schon bald ist er zu sehen, der Aussichtsturm auf dem Moron. Die Aussicht reicht bei klarer Sicht vom Schwarzwald bis zum Mont Blanc, vom Jura bis zu den Hochalpen. Am Fuss des Turms informieren Schautafeln über viele Themen. Einkehren können Hungrige und Durstige in der SAC-Hütte Groothuus Moron und in der Cabane Combioz des Skiclubs Perrefitte. Durch Weiler und neben Gehöften vorbei, mit klingenden Namen wie Bergerie de Loveresse oder Montage de Saules, führt die Route hinein in die Landschaft der Freiberge, Heimat der gleichnamigen Pferde und des würzigen Tête de Moine. Die Schaukäserei bei geschichtsträchtigen Kloster Bellelay erlaubt einen Blick hinter die Kulissen.
Frühlingsaussicht Nr. 0482
Stn. Valendas — Flims Waldhaus • GR

Frühlingsaussicht

Durch den Schweizer Grand Canyon nach Flims Die Bahn bringt Wandernde durch die wunderschöne Rheinschlucht nach Valendas Sation, das weit oben im Hang liegt. Die Wanderung führt durch die imposanteste Schlucht der Alpen. Vor 14 000 Jahren, als die Gletscher der Eiszeit zurückwichen, lösten sich gewaltige Gesteinsmassen und stauten den Rhein zu einem riesigen See auf. Durch die Jahrtausende erodierte das Wasser einen Weg durch die hart gepressten Gesteins‑ und Staubmassen, woraus schliesslich dieses Naturspektakel entstand. Dem Bahngleis folgend, gelangen Wandernde zur Station Versam‑Safien. Hier, mitten in der Schlucht, befindet sich das Mekka der Riverrafter. Im kleinen Beizli besteht die letzte Möglichkeit, den Durst zu löschen, dann gehts weiter flussabwärts. Bald versperrt ein Felsriegel den Weg. Der Rhein umfliesst ihn in einer weiten Schleife, der Zug verschwindet in einem Tunnel und der Wanderweg führt darüber. Nach diesem kleinen Pass überquert man auf der Bahnbrücke den Rhein und steigt dann im Wald steil bergan. Dieses anstrengende Wegstück führt uns zur Aussichtskanzel von Conn. Unvergesslich, der Tiefblick in die Schlucht, wo die roten Züge der Rhätischen Bahn kleine Farbtupfer ins Grau der Felsmassen malen. Auf dem Weiterweg nimmt uns ein wunderschöner Wald mit diversen Spazierwegen auf. Der Markierung folgend, gehts zum Lay da Cauma. Der smaragdgrüne See liegt mitten im Wald, hat weder Zu‑ noch Abfluss und bietet im Sommer erfrischendes Badevergnügen. Ein Schräglift nimmt uns im Sommer den letzten Aufstieg ab. Im Wald gelangt man zur Post von Flims Waldhaus. Dort steht schon das Postauto bereit, das nach Chur hinunterfährt.
Prix Rando Nr. 0483
Martigny — Saillon • VS

Prix Rando

Die Rebberge an den steilen Hängen fallen im Rhonetal sofort auf. Von Visp talabwärts erstrecken sie sich über mehr als 100 Kilometer. Und der Weinweg durchläuft auf 74 Kilometern insgesamt 24 Weinbaugemeinden. Zwischen Martigny und Leuk haben Wandernde so die Gelegenheit, sich einen Überblick über die Vielfalt des Walliser Weinbaus zu verschaffen. Wein steht auch immer für die Geschichte des Bodens und des Klimas. Der Grossteil der Walliser Rebberge steht auf basischem Kalkfelsen; im Gebiet Fully jedoch dominiert der saure Gneis. Die umliegenden Berge schützen vor feuchten Westwinden und begünstigen so das Wachstum der Reben. Die Wanderung startet in Martigny und führt durch das Naturreservat Follatères, mit einzigartigen Flora und Fauna, nach Branson und Fully. Fully nennt sich gern Hauptstadt der Petite Arvine. Die Petite Arvine ist eine anspruchsvolle Rebsorte, die nur im Wallis gedeiht. Hier wird im Herbst Brisolée serviert, ein traditionelles Winzerzvieri aus Kastanien, Speck, Käse, Roggenbrot und Trauben. Durch einen grossen Kastanienwald und die vielen Rebberge gelangen Wandernde nach Saillon, dessen Rundturm von weit her sichtbar ist. In den obersten Lagen findet sich Farinet, der kleinste im Kataster eingetragene Rebberg der Welt. Die Trauben der drei Rebstöcke werden jedes Jahr von einer anderen bekannten Persönlichkeit gelesen. Wer die lokalen Spezialitäten gern auch zu Hause geniessen möchte, dem sei die Wanderung in umgekehrter Richtung empfohlen. Im Zentrum Fol'terres zwischen Martigny und Fully gibts allerlei Köstliches zu kaufen.
Prix Rando Nr. 0484
Cresta — Ausserferrera • GR

Prix Rando

Die alte Averserstrasse von Juf zur Roflaschlucht steht als historischer Verkehrsweg unter dem Schutz der Eidgenossenschaft und des Kantons Graubünden. Juf (2126 m ü.M.) ist bekannt als die höchstgelegene ganzjährig bewohnte Siedlung Europas. Vor dem Bau der Kantonsstrasse um 1895 war das Avers nur über einen Saumweg zu erreichen. Die Bevölkerung orientierte sich damals mehrheitlich gegen den italienischsprachigen Süden, was unter anderem die vielen romanischen Flurnamen belegen. Die neue Strasse, ein Denkmal der italienischen Strassenbaukunst, veränderte das Beziehungsnetz. Im Rahmen der Kraftwerkbauten wurde die Strasse in der zweiten Hälfte der 50er‑Jahre verbreitert und partiell neu angelegt. Die Folge war starke Veränderung oder gar Zerstörung des Kulturguts. Die verbliebenen Teilstrecken wurden in jüngster Vergangenheit mit neu angelegten bzw. ausgebauten Wanderwegen erschlossen. Die Wanderung beginnt in Cresta. Dort gehts zunächst ein kurzes Stück auf der Strasse, bevor der Weg nach links abzweigt und unvermittelt in die alte Averserstrasse einmündet. Während der folgenden knapp fünf Stunden nach Ausserferrera (bis Innerferrera dreieinhalb Stunden) gibts grössere und kleineren Natursteinbrücken zu entdecken, die in den letzten zehn Jahren sorgfältig restauriert wurden. Aber auch die Natur hat einiges zu bieten. So lassen sich beispielsweise im Flussbett des Averserrheins Gletschermühlen entdecken, und bei Starlera auf der gegenüberliegenden Talseite findet sich ein schöner Wasserfall mit subtermaler Mineralquelle. Weiter unten im Tal stehen schliesslich einige Überbleibsel des ehemalige Bergbaus.
Prix Rando Nr. 0485
Eggiwil — Oberdiessbach • BE

Prix Rando

Die Weggenossenschaft Chapf sanierte seit 1995 etappenweise die Zufahrten zu den Höfen im gleichnamigen Gebiet. Einzelne Wegstrecken wurden verbreitert und mit Hartbelag versehen. Auf dem vormaligen Kiesweg verlief auch einer der schönsten Höhenwanderwege des Emmentals. Durch die starke Beeinträchtigung wurde ein Ersatz der betroffenen Wanderwegabschnitte nötig. Um den Hartbelag zu umgehen, entstanden in der Folge zwei neue Wegstrecken. Für ein 600 Meter langes Teilstück des Wanderwegs konnte jedoch kein angemessener Ersatz gefunden werden. Damit die Wanderroute nicht zu lang auf Hartbelag verläuft, wurde als sogenannte «Kompensationslösung» ausserhalb des ursprünglichen Projektperimeters ein Parallelweg zur Strasse zwischen Beezleren und Chapfschwand gebaut. Diese mustergültigen Ersatzmassnahmen bei Verteerung von Wanderwegen sind im ersten Teil der Wanderung zu sehen. Die Wanderung beginnt in Eggiwil. Der Weg verläuft steil bergauf nach Chapfschwand, doch die Mühen werden belohnt: Nach gut eineinhalb Stunden Marschzeit ist der Chapf erreicht, und es eröffnet sich unvermittelt der Blick in die Weite. Noch schöner ist das Panorama vom 42 Meter hohen Holzturm beim Chuderhüsi, wo sich das Mittelland und der Alpenkranz in voller Pracht zeigen. Von hier sieht man auch Würzbrunnen, das älteste und wohl berühmteste Kirchlein des Emmentals. Danach folgt eine angenehme zweistündige Höhenwanderung über den Churzenberg, bevor es vom Güggel in einer Stunde wieder hinunter nach Oberdiessbach geht.
Prix Rando Nr. 0486
Bort — Grindelwald • BE

Prix Rando

Grindelwald ist einer der vom Klimawandel stark betroffenen Tourismusorte. Die Auswirkungen des Klimawandels sind hier bereits an mehreren Stellen deutlich sichtbar. Vor allem der untere der beiden Gletscher leidet unter rascher Abschmelzung, und der daraus hervorgehende Gletscherrandsee stellte die Experten vor ein Rätsel. Auf Initiative der Universität Bern, einer der weltweit führenden Institutionen in der Klimaforschung, sind in der Jungfrauregion sieben Klimapfade entstanden. Mittels Audioführer (i‑Phone) werden den Benutzern ortsspezifische Informationen zu Fragen des Klimawandels vermittelt. Der Klimapfad «A» auf der Sonnseite Grindelwalds ist unter anderem dem Thema Gletscher gewidmet. Ab Station Bort führt der Wanderweg zunächst kurz über eine Gletschermoräne hinauf und biegt dann rechts ab. Hier schaltet sich der Audioführer per GPS ein erstes Mal automatisch ein. Die sieben Hörstandorte sind im Gelände zusätzlich mit einem Pfosten markiert. Mühelos gelangt man entlang der 1600 Höhenmeter‑Grenze nach Unter Lauchbühl. Auf dem Weg über die weitläufigen Weiden bieten sich fantastische Ausblicke zu Wetterhorn, Schreckhorn, Mettenberg und der schroffen Eigernordwand. Für den Rückweg nach Grindelwald bieten sich mehrere Möglichkeiten an. Wissenshungrigen sei empfohlen, nach Hotel Wetterhorn abzusteigen und von dort auf dem Klimapfad «E» (Thema: Auswirkungen des Klimawandels auf den Tourismus) über Uf dr Egg/Bodmi zurück ins Gletscherdorf zu wandern. Sonst ist die Route via Moos ebenfalls schön.
Chuderhüsi Nr. 0489
Röthenbach im Emmental — Stn. Bowil • BE

Chuderhüsi

Röthenbach liegt eingebettet in einer für das Emmental typischen waldreichen Hügellandschaft. Der Wanderweg führt über Wiesen hinauf zum Plateau von Würzbrunnen. Umgeben von Weiden und Wald lädt die sehenswerte Würzbrunnenkirche zu einem Besuch ein. An dieser Stelle steht schon seit 1000 Jahren eine Kirche. Die jetzige Kirche wurde 1495 nach einem Brand gebaut. Die Würzbrunnenkirche wird auch «Gotthelf‑Kirche» genannt, weil sie im Film «Ueli der Knecht» und in weiteren Gotthelfverfilmungen als Filmschauplatz diente. Sie ist bei Brautpaaren sehr beliebt. Nach einem kurzen Abschnitt der Strasse entlang führt der Wanderweg in den Wald hinein und dann ziemlich steil zum Restaurant beim Chuderhüsi hinauf. Zu Recht gilt das Chuderhüsi als einer der schönsten Aussichtspunkte im Bernbiet. Die Aussicht vom gemütlichen Restaurant auf Schrattenfluh, Schibengütsch und Hohgant sowie auf die bewaldeten Höhen des Emmentals ist wirklich wunderschön. Kinder können auf dem Spielplatz herumtollen. Ein kleiner Pfad führt durch den Wald zum 42 Meter hohen Aussichtsturm, der die Wipfel der Bäume überragt. Schwindelfreie werden mit einem Panorama vom Schwarzwald bis zu den Berner Alpen belohnt. Besonders schön ist aber auch der Blick über den Wald oder auf die ameisenartigen Besucher in der Tiefe. Durch den Wald, dann am Weiler Meienried vorbei und wieder etwas ruppiger einem alten Hohlweg im Wald entlang geht es nach Bowil hinunter. Am Friedhof vorbei gelangen Wandernde nach wenigen Minuten zur Bahnstation Bowil.
Marchairuz Nr. 0490
Col du Marchairuz — St-Cergue • VD

Marchairuz

Die vorderste Krete des Waadtländer Juras trennt das zwischen weitläufige Wälder gebettete Vallée de Joux von den sonnenverwöhnten Rebbergen nördlich des Genfersees. Von Vallorbe her kommend führt die Hauptroute des Jurahöhenweges auf den Hügelzug hinauf. Über den Mont Tendre und den Col du Marchairuz gelangt man in zwei Tagesetappen nach St-Cergue. Im Sommer, von Ende Mai bis Ende September, fährt an den Wochenenden zweimal täglich das Postauto von Le Brassus über den Col du Marchairuz bis Nyon, sodass sich ein gemütlicher Tagesausflug über die Jurakrete anbietet. Le Brassus erreichen Wandernde mit der kleinen Privatbahn von dem Dörfchen Le Pont aus, das sich idyllisch zwischen den Lac de Joux und den angrenzenden Lac Brenet schmiegt - zwei Juraseen, deren Wasser sich unterirdisch im Karstgestein verliert und bei Vallorbe gesammelt die Orbe entspringen lässt. Beim Col du Marchairuz betritt man den 1973 errichteten Parc Jurassien Vaudois. Die Gegend gehörte ursprünglich zu den einsamsten Landschaften des Schweizer Juras. Gerade mal fünf Alphütten verteilen sich auf der Strecke zwischen der Passhöhe und dem Feriendorf St-Cergue, eine davon betreibt an den Sommerwochenenden einen kleinen Ausschank. Neben ausgedehnten Waldzügen locken parkähnliche Wiesen, auf denen im Frühsommer wilde Narzissen zwischen das Gras gestreut blühen. Hin und wieder bietet sich von der Jurakrete ein schöner Ausblick auf den Genfersee und die dahinter liegenden Savoyer Alpen, über denen, bei klarer Sicht gut erkennbar, der Mont Blanc thront.
Restaurant Hohnegg Nr. 0491
Stn. Plattjen — Saas Fee • VS

Restaurant Hohnegg

Mit der Gondelbahn geht es hinauf zur Bergstation Plattjen und von dort zu Fuss hinunter zum Berghaus (15 min). Danach führt der Weg durch Geröllhalden in den Wald und unter der Felskinn-Seilbahn auf Steinstufen bergab. Mehrere Moränenausläufer müssen überquert werden, bevor man zum Bergrestaurant Gletschergrotte kommt (schöne Sonnenterrasse). Von der Gletschergrotte geht es steil hinunter durch den Wald, vorbei an geschliffenen Felsen zum Gletschersee. Es ist der tiefste Punkt der Route (1904 m ü.M.). Nachdem man die Brücke überquert hat, geht es der Flanke der Moräne entlang auf die Krete. Hier bietet sich ein schöner Ausblick auf das Dorf Saas Fee. Nach der Krete beginnt der Saas-Fee-Weg, der auf Schautafeln wertvolle Informationen zu Geologie, Flora und Fauna bietet. Der Weg steigt nun steil an und führt zur Abzweigung «Mischabelhütte». Wir wandern weiter, dem sanft ansteigenden Bergweg entlang Richtung Hannig. Der Hohbalmgletscher kommt ins Blickfeld, mit den Ausläufern des Gemshorns, das im Nordwesten in den Himmel ragt. Nach der Überquerung des Trift- und Torrenbachs führt die Route der Bergflanke entlang zur Bergstation der Gondelbahn (2350 m ü.M.). Ab jetzt geht es nur noch bergab, im Zickzack zunächst zur Hannigalp. Hier wird Ziegenkäse in allen Variationen hergestellt. Ein Zwischenhalt ist angesagt, um ein Glas Ziegenmilch oder Molke zu probieren. Endziel der Wanderung ist das Restaurant und Gourmetstübli Hohnegg. Das Restaurant wurde mit dem Europäischen Vegetarismus-Label ausgezeichnet und als eines der sympathischsten Restaurants der Schweiz gekürt.
Refuge de Taveyanne Nr. 0492
Col de Bretaye — Les Chaux • VD

Refuge de Taveyanne

Um zum Ausgangspunkt der Wanderung zu gelangen, bieten sich ab Villars‑sur‑Ollon zwei Varianten an: Die rote Bahn, die im Stundentakt zum Col de Bretaye fährt (Mitte Juni bis September). Oder die Gondelbahn, die ganzjährig auf den Roc d'Orsay (1976 m ü.M.) schwebt. Von hier aus erreicht man den Col de Bretaye zu Fuss in einer guten Viertelstunde. Der «Fels», wie die Waadtländer den Roc d'Orsay nennen, ist auch ein idealer Ausgangspunkt für die Wanderung auf den Chamossaire. Hier geniessen Wandernde ein postkartenwürdiges Panorama, das von den Diablerets bis zum Mont Blanc reicht. Wer sich nicht aus dem Rucksack verpflegen möchte, findet auf den Wanderstrecken zahlreiche gemütliche Bergrestaurants, die regionale Spezialitäten anbieten, darunter die Délices aux Champignons (Pilzschnitten) oder die Charbonnade (Holzkohlegrill am Tisch). Vom Col de Bretaye führt die Route hinauf auf den Chaux Ronde und der Bergkuppe entlang zum Col de la Croix. Der Alpenpass liegt auf 1800 Metern Höhe und bietet einen schönen Ausblick auf die «Teufelshörner» mit ihren schneebedeckten Gipfeln. Der Weiterweg führt nun ein Stück durch den Wald, dann über üppige Alpweiden zum Refuge de Taveyanne, einer der schönsten Berghütten im Waadtland. Stolz des Hauses, das von sympathischen jungen Leuten geführt wird, sind Beinschinken mit Kartoffelsalat, Raclette und Fondue mit Alpkäse und nicht zuletzt die Charbonnade. Von Taveyanne steigt das letzte Wegstück nach Les Chaux ab, wo eine Gondelbahn die Wandernden nach Barboleusax bzw. Gryon hinunterträgt.
Restaurant Blasenberg Nr. 0494
Unterägeri — Zug • ZG

Restaurant Blasenberg

Hoch über dem Zugersee thront die Bauernwirtschaft zum Blasenberg. Die Aussicht auf den See und die Vorderalpen ist einzigartig. Eines Königs würdig ist auch die Spezialität, die hier auf den Tisch kommt: goldbraun gebratenes Junghähnchen, genannt Kapaun. Liebevoll werden die (kastrierten) Güggel von den Limachers auf dem Hof aufgezogen. In stundenlanger Arbeit bereitet sie Madlen im Ofen zu und serviert sie an weiss gedeckten Tischen in der Bauernstube. Eine exklusive Delikatesse, die nur auf Vorbestellung erhältlich ist (unbedingt zwei Tage vorher bestellen). Die Wanderung beginnt in Unterägeri. An Bauernhöfen vorbei führt der Weg nach Zittenbuech, wo eine prächtige Sicht auf den Ägerisee den Aufstieg belohnt. Durch den Wald führt der Weg bergan über den Nollen zum Buschenchappeli, wo sich der Blick auf Rigi und Pilatus öffnet und ein Zipfel des Vierwaldstättersees zu erhaschen ist. Eingerahmt von Birken steht eine kleine Kapelle, die dem Heiligen Wendelin gewidmet ist. Vorbei am Früebüel, dem landwirtschaftlichen Forschungszentrum der ETH, geht es zum Eigenrieter Hochmoor. Danach beginnt der Zugerberg. Wald und Kuhweiden wechseln sich ab, bis der Vordergeissboden, die Bergstation der Zugerbergbahn, auftaucht. Mit Ausblicken auf den Zugersee wandert es sich locker abwärts zum kulinarischen Finale, dem zarten Kapaun! Zum Dessert empfiehlt sich ein Stück des luftigen Lebkuchens und ein hausgemachter Eierlikör ? im Anschluss lässt der von Kirschbäumen gesäumte einstündige Abstieg nach Zug Zeit zum Verdauen. Ein Geheimtipp ist das Lädeli des Klosters Maria Opferung (kurz vor der Zuger Stadtgrenze), das Süssmost, Eierkirsch, Dörrfrüchte und Schafswürste aus eigener Produktion verkauft.
Gasthaus Bergli, Linthal Nr. 0495
Gumen — Linthal • GL

Gasthaus Bergli, Linthal

Von Linthal fahren Wandernde mit der Standseilbahn hinauf nach Braunwald und weiter mit der Kombibahn auf den Gumen. Der Weg beginnt links vom Gasthaus und führt geradeaus unterhalb des Vorderen und des Hinteren Eggstocks. Bald zweigt er links ab und das Ortstockhaus taucht auf (schöne Sonnenterrasse mit Weitblick). Bei Chatzenstafel verzweigt sich der Weg erneut. Um nach Ober Stafel zu gelangen, halten Wandernde sich rechts. Der Pfad weitet sich hier zur Alpwirtschaftsstrasse. Kurz nach Ober Stafel biegt die Route rechts ab und steigt nun wieder etwas an. Bald wird das «verzauberte» Bergetenseeli erreicht. Der Weg führt leicht steigend durch dichtes Erlengebüsch zur Rieter Ortstafel. Zwischen Alphütten geht es in einer letzten Steigung hinauf zum Felsgrat. Von hier an führt die Route steil bergab. Der Weg über die ausgetretene Kuhweide ist etwas schwer zu erkennen: Generell einfach fast senkrecht hinunter zur Alp Rietberg wandern. Von Rietberg sind es fünf Minuten Marschzeit zum Berggasthaus Nussbüel, wo es eine Terrasse, einen Spielplatz und den «besten Gugelhopf der Welt» gibt. Der Weg Richtung Klausenpassstrasse führt geradeaus in den Wald. Bei der Verzweigung danach biegt die Route links ab und erreicht so bald die Passstrasse. In der Kurve zweigt der Fussweg von der Strasse ab, führt steil eine Wiese hinunter und hält sich dann links dem Bach nach. Über einen kleinen Hügel an einem Bauernhaus vorbei, dann erwartet einen das Restaurant Bergli. Hier können Wandernde ins Postauto nach Linthal steigen oder den Wegweisern folgen. Der Pfad führt den Hang hinunter, die Passstrasse kreuzend, zur Stelle, wo der Fätschbach in die Linth fliesst. Dann geht es geradeaus dem Fluss nach zum Bahnhof.
Alpwirtschaft Chapf-Köbi Nr. 0496
Urnäsch — Bächli • AR

Alpwirtschaft Chapf-Köbi

Die Wanderung zum Chapf‑Köbi startet in Urnäsch. Oberhalb des Bahnhofs steht ein Wanderwegweiser, der die Richtung anzeigt (Hochalp). Der Schwägalpstrasse entlang geht es an der Kirche und am Museum für Appenzeller Brauchtum vorbei, bis der Wanderweg nach der Brücke rechts abzweigt. Vom Hofbachweiher geht es nach Bindli, dann hinauf nach Egg. Ein Wiesenpfad führt weiter nach Färenstetten, einer kleinen, von mächtigen Tannen umgebenen Alp. Danach taucht der Weg in den Bruggerenwald ein, führt an einem Hochmoor vorbei und später entlang einer Schlucht. Über den Hof Nase steigt die Route hinauf zur Hochalp. Dem Grat folgend, gelangen Wandernde über Weiden hinunter zum Santmaregg. Kurz vor Älpli geht es rechts in den Wald hinein. Wenig später ist Unterchapf erreicht: Ein Holzkreuz, die Schweizer Fahne, neugierige Ziegen und wildes Gebell künden die «Alpenrepublik» an. Das kulinarische Angebot ist authentisch und gut: Es gibt exzellenten Appenzeller Käse, Pantli, Speck, Schinken im Sulz und Brot alles hausgemacht. Dazu geniesst sich am besten ein suurer Most oder Weissen. Vom Chapf gehts entweder wieder zurück nach Urnäsch (2.10 h) oder die andere Seite hinunter nach Bächli (unbedingt den Fahrplan des Postautos konsultieren). Der Weg führt hinter dem Hof schräg links die Wiese hinunter, dann über Ettenberg zum Tellbach und hinauf zur Strasse, die Bächli mit Schönau verbindet. Wer der Autostrasse folgt, statt den Wanderweg zu nehmen, der einen Umweg über Harzenmoos macht, gelangt in zehn Minuten zur Postautostation.
Restaurant Mühle, Fläsch Nr. 0497
Landquart — Bad Ragaz • GR

Restaurant Mühle, Fläsch

Vom Parkplatz beim Bahnhof Landquart gehen Wandernde zur eisernen Bahnbrücke und folgen dem (etwas verwitterten) Wegweiser «Herrschaft/Mastrils». Der Weg mündet nach 200 Metern in eine Strasse, die weiter den Geleisen entlangführt. Nach der Strassenbrücke ist die Route als «Nr. 72 Prättigauer Höhenweg» markiert, der an der Rohan‑Schanze vorbei nach Malans führt. In Malans sind renommierte Winzer zu Hause, darunter die Familie Donatsch, die auch die Winzerstube Zum Ochsen führt (rustikale Gaststube mit Kachelofen). Hier können Wandernde den Mönchstrunk Completer geniessen. Bei der Post Malans führt die Route die Kirchgasse hinauf zur Kirche. Hier folgen Wandernde dem Bergweg zur Älplibahn (Talstation) und weiter dem Buochswald entlang nach Jenins. Ausgangs Jenins (an der Strasse nach Maienfeld) wartet die Statue des Duc de Rohan auf anerkennende Blicke (er hat den Blauburgunder in die Herrschaft gebracht). Und 100 Meter weiter, im Gärtli des «Alten Torkels», bietet sich der ideale Ort - mitten in den Rebbergen - für eine Pause an. Beim Parkplatz führt der Weinwanderweg direkt nach Maienfeld (Variante: Abstecher zum Heididorf). In Maienfeld unbedingt die Kupferkessel‑Brennerei Kunz‑Keller besuchen (Altes Gugelberg‑Haus) und im alten Gewölbekeller einen edlen Tropfen, gekeltert von Carina degustieren, wo jede Etikette von Hand anschrieben wird. Durch die Rebberge führt der Wanderweg nach Fläsch und von hier aus Richtung Bahnhof Bad Ragaz zum Restaurant Mühle.
Gasthof zum Hirschen Nr. 0500
Stein am Rhein — Nussbaumen • SH

Gasthof zum Hirschen

Härdöpfelstock, Spargelsuppe, Rhabarberkuchen: Es braucht nur ein paar wenige Wörter aus der Hirschenkarte, um zu wissen, wie hier der Hase läuft. Gute, traditionelle Landküche ist angesagt, aber mit Pfiff! Mirco Schumacher interpretiert alles mit einem kreativen Touch. Kein Wunder sind die Gern-gut-Esser oft im gemütlichen Riegelhaus im Zürcher Weinland anzutreffen. Vor allem bei schönem Wetter ist das Gärtli randvoll. Aber auch an normalen Tagen empfiehlt es sich zu reservieren. Erwandern lässt sich dieses Highlight von Stein am Rhein aus über den Stammerberg. Der Weg führt im letzten Abschnitt durch die Rebberge. Zahlreiche Winzer sind im Stammertal zu Hause. Darunter Hans Glesti, einer der besten Blauburgunder-Produzenten der Schweiz. Aber auch kleine Winzer wie Ruedi und Käthi Frei vom Weinbau Zur Delle. Sie vermieten einzelne Rebreihen an Familien, die sich für den Weinbau interessieren. Die dürfen dann ihre Reben selber pflegen und ernten, fachkundig unterstützt von Ruedi, und erhalten als Entgelt Ende Jahr einige Flaschen «Unterstammheimer». Natürlich sind die önologischen Erzeugnisse der Region prominent auf der Hirschenkarte vertreten, genau wie die Spargeln, die sozusagen vor der Haustüre aus dem Boden schiessen. Oder das lokale Bier, der Stammheimer Hopfentropfen, das hier aus einheimischem Hopfen gebraut wird. Das Terroir ist der Ausgangspunkt allen Schaffens und wird stolz auch am Stammheimer Markt präsentiert, der während der «Woche der Genüsse» im Frühling stattfindet. Nach dem Essen empfiehlt sich ein Verdauungsspaziergang dem Nussbaumersee entlang nach Nussbaumen.
Bärgwirtschaft Allerheiligenberg Nr. 0501
Langenbruck — Hägendorf • BL

Bärgwirtschaft Allerheiligenberg

Würziges Hacksteak mit Kräuterbutter, goldgelbe Rösti und als Finale ein Stück von der Schoggi-Praliné-Torte - hausgemacht und innen feucht: In der Bergwirtschaft im Solothurner Jura lässt sich essen wie zu Grosis Zeiten. Fast alles, was hier auf den Teller kommt, stammt vom Hof selbst. Besonders berühmt ist die Beiz (Baiz auf Baselländnerisch) für ihren währschaften Sunntigszmorge (auf Vorbestellung), für das gesunde Fleisch aus Muttertierhaltung und Klaras Desserts. Dafür lohnt sich der Weg zu dieser sympathischen Bergwirtschaft mit der schönen Aussicht. Um sich das Highlight, die Tüfelsschlucht, bis zum Schluss aufzusparen, startet die Wanderung in Langenbruck (von Oensingen mit Bahn und Bus erreichbar). Es ist der Geburtsort des Flugpioniers Oskar Bider, der 1913 als erster die Alpen überflog. Von der Haltestelle Unterdorf geht es hinauf nach Schwängihöchi, dann durch einen Laubwald zum Weiler Asp und wieder hinauf zur Höhenklinik und der Bärgwirtschaft. Anschliessend steigt die Route durch die eindrückliche Tüüfelsschlucht hinunter nach Hägendorf. Zum unvergesslichen Erlebnis wird die Karstschlucht im Winter: Fällt das Thermometer einige Tage unter Null, verwandelt sich die Schlucht in eine Märchenwelt. Auf den Stufen im Bach erstarrt das sprudelnde Nass, hunderte von Eiszapfen zieren die Höhlen. Beim sogenannten Spritzbrunnen wachsen bizarre Eisskulpturen aus dem Boden und auf den Bäumen. Das Gemeinschaftswerk von Kälte, Wind und Wasser lässt hier für kurze Zeit wahre Wunder entstehen.
Les Terrasses de Lavaux Nr. 0559
St-Saphorin — Lutry • VD

Les Terrasses de Lavaux

Am Anfang waren die Römer. Sie nutzten bereits im ersten Jahrhundert nach Christus die herrliche Lage der Lavaux‑Hügel, um Wein anzubauen. 1000 Jahre später kamen die Mönche, kultivierten zum einen den Glauben und führten zum andern die Winzertradition fort. Heute ist das Lavaux mit 800 Quadratkilometern das grösste zusammenhängende Weinbaugebiet der Schweiz, und seine verwegen in den Hang gebauten Terrassen stehen seit 2007 unter UNESCO‑Schutz. Wer den Terrasses de Lavaux folgt, sollte sich nicht nur für die spektakuläre Aussicht in die Savoyer und Walliser Alpen Zeit nehmen. Gleich zu Beginn der Tour lohnt es sich, das mittelalterliche St‑Saphorin mit seinen engen Gassen und den charakteristischen Winzerhäusern aus dem 16. bis 19. Jahrhundert zu besichtigen. Sein origineller Kirchturm ziert bis heute zahlreiche Weinetiketten. Eine Sünde wert, so sagt man, sei hier die Auberge de l'Onde, die auf eine jahrhundertealte Gastgebertradition zurückblickt und auf drei Stockwerken lokale Köstlichkeiten serviert ‑ einmal pro Woche mit Musikbegleitung. Über 40 Kilometer erstreckt sich das Weinbaugebiet mit seinen 14 schmucken Dörfern und Städtchen an Panoramalage den Ufern des Genfersees entlang. Dabei reihen sich die Weinkeller und urchigen Pinten wie auf einer Perlenkette auf. Achtlos daran vorbeigehen wäre ein Verbrechen ‑ denn wer die Landschaft mit allen Sinnen erleben will, sollte sie auch kosten: Nach einem Gläschen Chasselas geniesst man das dynamische Auf und Ab bis Lutry doppelt. Hier steht mittwochs und samstags übrigens der «Lavaux Express» bereit, mit dem müde Wandernde das Welterbe bequem auch vom Touristenbähnchen aus geniessen können.
Au Fil du Doubs Nr. 0560
Soubey — St-Ursanne • JU

Au Fil du Doubs

Im Hotel du Cerf in Soubey, dem Ausgangspunkt der leichten, aber langen Wanderung, gibt es nur ein Thema: Fische. Damit ist nicht nur die Speisekarte gemeint, die mit frischen Forellen in allen Variationen glänzt. Das «du Cerf» ist das «Basislager» der Angelfreunde: Denn bei Wirt Alain José bekommen sie Tages‑ und Wochenpatente oder auch einfach nur ein paar Tipps für unterwegs. Wer nicht französisch spricht, wendet sich an den «Basler Tisch», wo oft hervorragende Fliegenfischer anzutreffen sind. Denn der Doubs ist hier, wo schon bald ein Naturpark entsteht, besonders fischreich. Die Flusslandschaft nahe an der Grenze zu Frankreich überrascht auch mit ihrer reichhaltigen Flora und Fauna und verzaubert mit ihrer Ruhe. Zweite Anlaufstelle in Soubey ist die alte Mühle aus dem Jahr 1565, die letzte einer ganzen Reihe. Danach gehts dem Fluss entlang weiter nach Tariche. Sollte man hier auf der falschen Flussseite sein, wenn man den Doubs schon bei La Charbonnière überquert hat, ist das auch kein Problem: Einfach ein wenig gestikulieren und rufen, und schon rückt der Wirt mit seinem Boot aus und setzt die Gäste fürs Mittagessen über. Spezialität des Hauses? Natürlich Forelle. Welche Uferseite man für den zweiten Teil der Wanderung wählt, spielt keine Rolle. Beide führen ohne nennenswerte Auf‑ und Abstiege nach St‑Ursanne. Das historische Zentrum des mittelalterlichen Städtchens mit seinen Bürgerhäusern aus dem 14. bis 16. Jahrhundert hat sich über die Jahrhunderte nur wenig verändert. Bekannteste Sehenswürdigkeit ist das Kloster mit Kreuzgang und romanisch‑gotischer Stiftskirche, deren Ursprünge auf das 12. Jahrhundert zurückgehen.
Le Chemin du Gruyère Nr. 0561
Charmey — Gruyères, Bahnhof • FR

Le Chemin du Gruyère

Es gibt wohl kaum einen Weg, der den Titel Genusswanderung redlicher verdienen würde als der Chemin du Gruyère. Schon am Ausgangspunkt in Charmey (ver‑)führt der abwechslungsreiche Trail ins Wellness‑ und Fun‑Thermalbad, das im Herzen des schmucken Dörfchens Wasserspass und Entspannung verspricht. Dann folgt er dem Lac de Montsalvens mit seinen fjordähnlichen Buchten, bevor er nach dessen Staumauer von der spektakulären Jaunbachschlucht verschluckt und zum eigentlichen Ereignis wird. Holzstege, Tunnels und Felsengalerien, Wasserfällchen und glattgeschliffene Felsen machen diesen abenteuerlichen Abschnitt zur familienfreundlichen Exkursion, die sich vermutlich nur deshalb nicht über Gebühr in die Länge zieht, weil am Ende im wörtlichen Sinn die Schokoladenseite der Schweiz wartet: In Broc ist die Traditionsfirma Cailler zu Hause, die im brandneuen, sieben Millionen Franken teuren Besucherzentrum (Eröffnung: April 2010) ihre Gäste unter dem Motto «pur chocolat - pure émotion» in die Welt der Schokolade entführt. Der Rundgang dauert 20 Minuten und endet dort, wo alles beginnt: in der Produktion. Es empfiehlt sich, bei der Degustation nicht allzu sehr über die Stränge zu schlagen, denn noch steht ein weiteres kulinarisches Highlight bevor: die Schaukäserei von Gruyères. Schon von weitem ist das mittelalterliche Städtchen mit seinem imposanten Schloss aus dem 13. Jahrhundert zu sehen. Zu dessen Füssen lädt das «Maison du Gruyère» zur Entdeckung des legendären Käses. Mit einer Ausstellung über Geruch und Geschmack bietet es ein Erlebnis für alle Sinne. Wer immer noch nicht genug erlebt hat, nimmt die Luftseilbahn und beschliesst den Tag auf dem Gipfel des Aussichtsbergs Moléson.
Der Aletsch-Panoramaweg Nr. 0562
Bettmerhorn — Fiescheralp • VS

Der Aletsch-Panoramaweg

32 Viertausender stehen Spalier: Bereits auf der Bettmeralp verführt das Chalet‑Hotel Bettmerhof mit typischen Walliser Spezialitäten, bevor es mit der Gondel zum Bettmerhorn hochgeht. Um das Gipfeltreffen in dieser einzigartigen Schweizer Panoramalandschaft perfekt zu machen, reicht ein kurzer Spaziergang: Nur wenige Minuten von der Bergstation entfernt wartet der Aussichtspunkt Gletscherblick und bietet ein spektakuläres Erlebnis. Einzig in die Schranken gewiesen von den Berner Alpen, macht sich im UNESCO‑Welterbe der Aletschgletscher breit. Europas grösster Eisstrom mag sich zwar etwas zurückziehen, eindrücklich präsentiert er sich aber alleweil. Über Steintreppen und Bergwege führt die Route hinunter zur Roti Chumma. An heissen Sommertagen ist die frische Gletscherbrise besonders wohltuend. Abenteuerlich windet sich der in den Fels gehauene, breite Bergweg schliesslich zum Märjelesee. Früher war es eine mächtige Eiswand des Aletschgletschers, die den See aufstaute, und auf dem Wasser trieben hausgrosse Eisberge. Heute ist die Polarlandschaft einem Postkartenidyll gewichen, das sich im Frühling mit seinen Wollgraswiesen von einer äusserst malerischen Seite präsentiert. Es gibt keinen Grund, dem Apfelkuchen aus dem Holzofen des Restaurants Gletscherstube zu widerstehen. Ausser vielleicht, wenn Linienbewusste nicht den Weg um den Tälligrat mit seinem grandiosen Tiefblick auf den Fieschergletscher wählen, sondern mit der Abkürzung eine Stunde sparen: Gleich unterhalb des Restaurants befindet sich der Eingang zum Stollenweg. Durch einen Tunnel gelangt man auf die andere Seite des Tälligrats, wo ein breiter Wanderweg runter zur Fiescheralp führt.