Wandern in der Westschweiz • Schweizer Wanderwege Home

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Höhenwanderung im Pays d’Enhaut Nr. 1352
La Videmanette — L'Etivaz • VD

Höhenwanderung im Pays d’Enhaut

Wer mit einer der ersten Gondeln hochfährt, kann bei der Bergstation vielleicht noch die Steinböcke beobachten, die dort am Morgen gerne an salzhaltigen Steinen lecken. Später am Tag ziehen sie sich in die Hänge und Flanken der umgebenden Gipfel zurück. Im Gegensatz zu den zerklüfteten Kalkgipfeln des nahen Rubli oder Rüeblihorns wirken die Hügel des Saanenlands geradezu sanft. Von der Aussichtsterrasse des Bergrestaurants kann man Berggänger beobachten, die auf einer Via Ferrata auf das Rüeblihorn steigen, oder den Himmel nach Bartgeiern oder Adlern absuchen. Später führt der Wanderweg den Felswänden entlang Richtung Col de la Videman. Dabei quert man die Flanke der grasigen La Videmanette, dem namensgebenden Berg für die Bergstation der Seilbahn. Vorbei an blühenden Alpweiden geht es hinab zum kleinen Bergsee Gour de Comborsin. Danach folgen kurze, mit Ketten gesicherte Passagen über eine Felsstufe. Bald wird das Gelände wieder flacher, und nach der Querung einer eindrücklichen Schutthalde steht man auf dem Trittlisattel. Der Wanderweg führt spektakulär durch eine Felsspalte. Nun zeigt sich die eindrückliche Gummfluh von ihrer Südseite. Nach dem Col de Jable beginnt der lange, aber aussichtsreiche Abstieg hinunter nach L’Etivaz. Vor der Heimreise bleibt vielleicht noch etwas Zeit, um sich im Besucherzentrum der Käserei umzusehen, mehr über die Herstellung des Gruyère zu erfahren und natürlich Käse zu kaufen.
Unter den Freiburger Dents Vertes Nr. 1455
Pré de l'Essert, Pt. 1024 • AR

Unter den Freiburger Dents Vertes

Diese Schneeschuhwanderung ist Teil des Schneeschuhpfad-Wegnetzes von Charmey. Sie kombiniert die Trails jedoch zu einer eigenen Rundtour. Der Vorteil: Die Hänge unter den Dents Vertes erweisen sich dann als relativ schneesicher. Die Schneeschuhwanderung ist auch dann möglich, wenn im nach Südwesten ausgerichteten Javro-Tal kaum mehr Schnee liegt. Mit dem Auto ist der Ausgangspunkt von Charmey aus über die Strasse nach Pré de l’Essert erreichbar. Bei Pt. 1024 ist ein Parkplatz eingerichtet und sind die Schneeschuhpfade ausgeschildert. Von hier geht es zu Fuss weiter. Kurz nach Pt. 1043, Forêt des Reposoirs, überquert der Schneeschuhpfad den Rio de l’Essert und folgt einem ungeräumten Strässchen. Bei La Scie dann geht er in eine Spur über, auf der man bis zur Alphütte La Gissetta aufsteigt. Hier ändert die Spur die Richtung. Sie geht nun durch einen Märchenwald, der übersät ist mit grossen Blöcken. Es folgt eine zauberhafte Lichtung mit einem Auenwald entlang dem Rio de Tissineva, den es zu überqueren gilt. Dann verlässt die Spur den Wald, steigt zur Alphütte Tissiniva Derrey auf, dem höchsten Punkt dieser Wanderung. Nun geht der Schneeschuhpfad zum Ausgangspunkt zurück. Er folgt dabei der waldfreien Schneise, die in Richtung Plan Paccot verläuft. Kurz davor betritt man wieder Auenwald. Es folgt ein letztes Stück abwechslungsreichen, abenteuerlichen Schneeschuhpfads entlang dem vielfach verzweigten Rio de l’Essert. Ab La Scie auf demselben Weg zurück zum Auto oder mit der Sesselbahn auf den Vounetse und mit der Gondelbahn hinunter nach Charmey.
Entlang der Gastlosen zum Soldatenhaus Nr. 1456
Mauzes Bergle — Jaun • FR

Entlang der Gastlosen zum Soldatenhaus

Mit dem Jauner Gastlosenexpress überwindet man die ersten 550 Höhenmeter schwebend. Es bleiben 300 bis zum Ziel, dem Chalet du Soldat auf 1751 m ü.M. Soldatenhaus wird es in Jaun auch genannt, dem einzigen deutschsprachigen Dorf des welschen Vallée de Jogne. Ab der Bergstation auf Mauzes Bergle folgt man den senkrechten, hellen Zacken der Gastlosen Richtung Süden bis zum Gustiweidli, macht hier eine enge Kurve talwärts und wandert auf dem Weg unterhalb der Hütte weiter geradeaus und leicht ansteigend bis zu einer Abzweigung mitten im Stillwasserwald. Die Spur rechts wird man auf dem Rückweg nehmen, die Spur links führt zum Soldatenhaus. Kurz nach der Abzweigung kann man in den Felsen der Gastlosen ein Loch in der Felswand entdecken: das Grossmutterloch. Der Sage nach soll der Teufel in der Wut seine Grossmutter gegen die Wand geschleudert haben - worauf sie in Abländschen weich zu liegen kam. Auf der Höhe von Ober Sattel verlässt der Trail den Wald. Er führt den Waldrand entlang und im sicheren Abstand zu den steilen Flanken zum Soldatenhaus hinauf. Für den Rückweg nimmt man die Aufstiegsspur bis zur Abzweigung im Stillwasserwald. Nun folgt der Weg der dritten Spur Richtung Westen und steigt hinunter zur im Winter geschlossenen Buvette des Sattels. Kurz vor dem Sattelbach zweigt der Wanderer nach rechts ab und überquert eine Weidefläche. Der weitere Weg führt auf schmalem Pfad immer durch Wald bis hinunter nach Jaun.
Einsamer Wintertag im Greyerzerland Nr. 1391
Allières • FR

Einsamer Wintertag im Greyerzerland

Der südlichste Zipfel des Kantons Freiburg ist eine ausgesprochen einsame Gegend. Nach Montbovon kommt nur noch der Weiler Allières, der von einigen locker verstreuten Bauernhöfen und Scheunen umgeben ist. Immerhin gibt es eine Bahnhaltestelle und eine Beiz - damit sind für Wanderer schon einmal zwei Voraussetzungen für eine gelungene Tour erfüllt. Ein dritter Pluspunkt ist die Topografie: Das Terrain weist zwar happige Höhendifferenzen auf kleinem Raum auf und verfügt obendrein über eine unberührte Schlucht, daneben gibt es aber auch sanft geneigte Hänge und nahezu ebene Flächen. Das Tälchen des Hongrin eignet sich deshalb gut für eine leichte Schneeschuhtour. Die Rundstrecke nach Pra du Pont wird zwar nicht gepfadet, ihren Verlauf signalisieren aber Holzstangen mit pinkfarbigen Wegweisern. Im Hochwinter liegt der grössere Teil der Route vormittags noch im Schatten. Wer auf der Tour gerne auch einige Sonnenstrahlen geniessen möchte, startet deshalb mit Vorteil erst um die Mittagszeit. Von der Bahnstation Allières folgt man zunächst nordwärts einige Schritte dem Strässchen. Danach zweigt die Schneeschuhroute auf ein eigenes Trassee ab, das eine Weile unterhalb, dann wieder oberhalb der Strasse verläuft. Am Gehöft Les Planches vorbei geht es in mehreren Kehren in die Hongrin-Schlucht. Das Flüsschen wird auf einer alten Steinbrücke überquert. In sanftem Aufstieg gelangt man nach Pra du Pont und von dort weiterhin leicht ansteigend zum Gehöft Les Mosses. Hier wird abgezweigt und wieder Richtung Hongrin abgestiegen. Das Gelände ist in diesem Gebiet stärker geneigt, sodass man - sofern genügend Pulverschnee liegt - mit den Schneeschuhen herrlich talwärts pflügen kann. Auf einem Brücklein im Gebiet Villa wird der Fluss erneut überquert, danach geht es Richtung Allières hoch.
Originelle Rundwanderung am Col du Pillon Nr. 1096
Col du Pillon • VD

Originelle Rundwanderung am Col du Pillon

Das Dorf Gsteig am Fuss der Pässe Sanetsch und Col du Pillon hat seinen Namen nicht von ungefähr, soll er doch auf das althochdeutsche Wort «staiga» zurückgehen, was so viel wie Anstieg bedeutet. Die Säumerzeiten, als diese Pässe noch für den Handel von Bedeutung waren, sind jedoch vorbei, und auf dem Col du Pillon geht es vorwiegend touristisch zu und her. Die meisten Ausflügler stehen auf der Passhöhe gleich in die Warteschlange vor der Luftseilbahn ins Glacier-des-Diablerets-Gebiet. Wer stattdessen hier die Wanderung beginnt, muss sicher nicht mit Stau rechnen. In kaum einer halben Stunde ist der Lac Retaud mit seinem einladenden Restaurant erreicht. Am Morgen steht man aber noch vor verschlossenen Türen, denn das Restaurant öffnet erst um 10.30 Uhr. Gemächlich ansteigend führt der Wanderweg weiter in Richtung La Marnèche, dann über die Alp Isenau zum Col des Andérets und über den breiten Nordrücken der Palette auf den Gipfel. Eine prächtige Rundsicht belohnt den Aufstieg: über den Col du Pillon zu den vergletscherten Gipfeln der Diablerets, zum tiefblauen Arnensee oder über das Dorf Les Diablerets hinweg bis zu den Dents du Midi. Wer nicht schwindelfrei ist, sollte nicht zu nahe an die südliche Kante des Gipfels treten, denn die fällt nahezu senkrecht ab. Vom Gipfel gehts zunächst auf gleichem Weg zurück zum Col des Andérets, danach auf der östlichen Seite um die Palette herum zum Col de Voré und hinunter zum Lac Retaud, wo sich der Kreis schliesst und das Restaurant offen ist. Ein bezaubernder Flecken Waadtland, wo man bei bewirteter Rast vor sich hin träumen, zurück zum Gipfel der Palette schauen oder gemütlich um den See schlendern kann. Man darf sich Zeit lassen, der Rückweg zum Col du Pillon ist in Kürze geschafft.
Rund um den Breccaschlund Nr. 1341
Riggisalp — Schwarzsee Bad • FR

Rund um den Breccaschlund

Der Breccaschlund in den Freiburger Voralpen liegt zwischen den beiden Pässen Euschels und Balisa. Er ist ein riesiger, von spitzen Bergen umgebener Geländekessel. Ein Schlund eben, der die Leute verschlingen will. Der Breccaschlund ist überaus spannend, eine vom Gletscher geformte Urlandschaft, die fesselt und von der man sich gerne begeistern lässt. Den Sommer über ist er mit Kuhherden bestossen, und in den Alphütten wird gerne eingekehrt. Leider wurde der Breccaschlund kürzlich mit steinigen Alpstrassen durchzogen, weshalb diese Wanderung den Rand und die Kreten des Schlunds wählt, was sogar wilder und vielfältiger ist. Diese Wanderung führt von der Bergstation des Sessellifts Riggisalp zur Alp Untere Euschels und von hier um die Spitzflue herum in den Brecca- schlund hinein. Der Gebirgsflanke folgend, knapp unter den Felsen von Spitz- und Fochsenflue, geht es bis zur Alp Combi. Hier beginnt der Aufstieg zum Schopfenspitz, einem ganz herrlichen Aussichtspunkt mit Blick über die Alpenkette. Anschliessend folgt eine eher leichte weiss-blau-weisse Passage bis zum Gipfel des Patraflon. Vom Col du Chamois aus steigt man über die Alpen Ober und Unter Recardets zum Schwarzsee ab, leider über eine mit Betonziegeln ausgelegte Strasse. Kurz vor Ende der Wanderung weist ein Schild auf einen namenlosen Wasserfall hin, den zu sehen sich durchaus lohnt, weil er in dieser von sanften Voralpenhügeln geprägten Landschaft überrascht.
In den Waadtländer Alpen Nr. 1339
Col de la Bretaye — Col de la Croix • VD

In den Waadtländer Alpen

In den Waadtländer Alpen verkehren insgesamt vier Schmalspurbahnen. Die bekannteste ist die Golden Pass-Line, die von Montreux nach Lenk fährt. Nicht weniger spektakulär sind die drei anderen Bahnen, die von Aigle oder Bex aus in die Berge führen. Jene ab Bex dient zur Anreise für diese Wanderung: Sie tuckert über Villars bis auf den Col de Bretaye und bedient sich dazu mehrmals des Zahnrades. Ab Villars führt die Bahn gar einen einfachen Cabriolet-Wagen. Auf dem Col de Bretaye empfiehlt sich als Erstes eine Pause oder ein Picknick am Lac de Bretaye und am Lac Noir, denn die hübsche Zahnradbahn zieht auch viele Ausflügler an, die - kaum angekommen - alle ins Restaurant am malerischen Lac des Chavonnes pilgern. Ist man aber an dem See vorbei, sind nur noch wenige von ihnen unterwegs. Der Bergwanderweg klettert nun hoch nach Vy Boveyre, Heidelbeeren versüssen im Sommer die rund hundert Höhenmeter. Es folgt eine weniger anstrengende Partie, leider auf Asphalt, bevor der Weg wieder ansteigt auf L’Encrène, wo man eine tolle Rundumsicht hat. Dann steht der Abstieg durch eine Flanke an, vorbei an den Gipspyramiden und auf den Col de la Croix. Hier bildete sich vor über 200 Millionen Jahren, in der Trias, Gips, später legten sich Schichten von Sandstein, Mergel und Kalk darüber. Während der Alpenbildung kam der Gips wieder zum Vorschein. Wasser und Wind formten schliesslich im Laufe der Zeit die spitz zulaufenden Gesteinsformationen. Ebenso Zeugen der eindrucksvollen Geologie sind die Dolinen, die es rund um den Pass zu entdecken gibt.
Passwanderung über den Col de Jaman Nr. 1377
Allières — Les Avants • FR

Passwanderung über den Col de Jaman

Etwas oberhalb des Passübergangs stehen feine schwarze Netze. Zwei lange Reihen, etwa 30 Meter lang und 8 Meter hoch. Auf den Steinen sitzen Leute mit grossen Fernrohren auf Stativen: Sie beobachten Vögel. Der Col de Jaman ist unter Ornithologen bekannt: Hier werden seit Anfang der 1990er-Jahre jedes Jahr rund 10 000 Vögel und Fledermäuse mit den Netzen eingefangen und beringt. Dadurch kann der Wandel im Verhalten der Zugvögel wissenschaftlich untersucht werden. Der Golden Pass Express hält in Allières nur auf Verlangen. Als wir aussteigen, ist die Luft noch frisch, das Tal liegt im Schatten. Unterwegs fallen die kunstvollen Schindeldächer ins Auge: beim Hotel de la Croix de Fer, bei seinen Nebenhäusern sowie auf den Alpen weiter oben. Kurz nach Les Cases überqueren wir die Kantonsgrenze zwischen Freiburg und Waadt. Im Zickzack windet sich der Weg hoch. Nach fast zwei Stunden kommen wir zu einem kleinen Hochmoor, der Bach schlängelt sich malerisch durch die Fläche, die Sonne blinzelt durch die Zweige. Und schon ist der Pass erreicht. Hier eröffnet sich eine prächtige Aussicht auf den Genfersee, das Lavaux und das Tal des Baye de Montreux. Wir halten inne und atmen durch. Milchkannen stehen hinter dem Haus, nebenan ein Hühner- und Schweinestall: Die Alp auf dem Col de Jaman ist in vollem Betrieb. Im Restaurant Le Manoïre steht er denn auch auf der Karte, der Jaman, der Käse vom gleichnamigen Pass. Wir bestellen Polenta, die damit überbacken ist. Rundherum essen Leute Fondue. Der erste Teil des Abstiegs führt dann ziemlich steil durch den feuchten Wald und kontrastiert so mit dem zweiten Teil, der auf einem Asphaltsträsschen gemütlich ins Dorf Les Avants geleitet.
In den Waadtländer Alpen Nr. 1338
La Marnèche — Col du Pillon • VD

In den Waadtländer Alpen

Der Kuchen, der in Les Diablerets traditionellerweise hergestellt wird, heisst Salée ormonanche. Er ist aber mitnichten salzig. Der für die Region typische Kuchen ist mit einem Gemisch aus einem speziellen Zucker aus Belgien, Mehl, Butter und Rahm sowie Zimt belegt - eine sehr süsse Angelegenheit also. Die Oberfläche ist dabei noch etwas cremig. Wer sich in Les Diablerets in der Molkerei oder in einer Bäckerei mit einem Stück Kuchen eindeckt, kann sich freuen, nach einer sonnigen Familienwanderung zum Lac Retaud herzhaft in den zuckrigen Traum hineinzubeissen. Auf der Tour um den Bergstock La Palette gibt es zahlreiche Möglichkeiten, einzukehren, als Erstes lockt bereits die Terrasse des Restaurants an der Bergstation mit einem herrlichen Talblick Richtung Les Diablerets. Ein Strässchen führt danach zur Alp Isenau und zur dortigen Besenbeiz, bevor sich der Wanderweg hinauf auf den Col des Andérets zieht, wo die Aussicht aufs Saanenland lockt. Oberhalb des malerischen Arnensees wandert man durch Alpenrosen hin zur Buvette Chalet Vieux, bevor man den Col de Voré passiert und dann entlang einer Bergflanke wieder Richtung Westen zieht - diesmal mit Ausblick auf Sanetschhore, Oldehore und Sex Rouge. Bald wartet ein Bad im Lac Retaud oder ein erfrischendes Getränk auf der Terrasse des gleichnamigen Restaurants. Wer eine Rundwanderung vorzieht, wandert von hier wieder zurück an die Bergstation der Gondelbahn. Wer aber hinunter auf den Col du Pillon steigt, kann in einem viertelstündigen Abstecher die Cascade du Dar besichtigen.
Zwei Gipfel oberhalb Leysin Nr. 1327
La Comballaz, centre — Berneuse • VD

Zwei Gipfel oberhalb Leysin

Schönes Wetter ist Pflicht für diese anspruchsvolle Zweigipfeltour in den Alpes vaudoises. Der erste Höhepunkt ist der Tour de Famelon, dessen Aufstieg am Schluss so steil ist, dass die letzten Meter mithilfe einer Kette überwunden werden müssen. Das Panorama ist grandios. Der Weg zum Tour de Mayen führt durch das karge, aber wunderbar vielfältige Karstfeld von Mayen-Famelon – darüber geht die erste Stunde der Wanderung, die eintönig über ein Kiessträsschen bis Pierre du Moëllé führt, schnell vergessen. Tiefe Furchen ziehen sich durch den Fels, zahlreiche runde Löcher durchziehen den Stein. Der Karst zieht sich über 15 Kilometer. Höhlenforscher haben hier mehrere grosse Grotten und über hundert Meter lange Tropfsteinhöhlen sowie Eisgrotten gefunden, 320 Hohlräume haben sie erfasst. Einer davon befindet sich 504 Meter unter dem Meeresspiegel und ist somit eine der tiefsten Tropfsteinhöhlen der Schweiz. Die Schönheit dieser Landschaft sorgt aber auch dafür, dass die bei der Vorbereitung der Wanderung errechneten Zeiten nicht eingehalten werden können. Immer wieder sind die Hände nötig, der Aufstieg führt über kleine Spalten und um Steinbrocken herum. Es empfiehlt sich, die Wanderwegmarkierungen im Auge zu behalten, um den Weg nicht zu verlieren. Oben auf dem Bergrücken blickt man auf den Genfersee. Nun behält der Weg die Höhe, führt über dem Lac Segray vorbei, bevor der Aufstieg auf den Tour de Mayen beginnt. Er ist steil und über eine längere Passage mit Ketten gesichert. Wer hier raufwill, muss schwindelfrei sein. Es lohnt sich aber: Das 360-Grad-Panorama von Montreux bis zum Matterhorn und Montblanc ist eindrücklich. Der breite Gipfel lädt zu einer Rast ein, bevor der Abstieg ansteht.
Oberhalb von Villars Nr. 1330
Col de la Croix — Solalex • VD

Oberhalb von Villars

In den Alpen gibt es keine Vulkane – weder aktive noch erloschene. Dass in dieser Region aber einst sehr wohl vulkanische Aktivitäten stattgefunden haben, zeigt sich auf einer Wanderung durch das Naturschutzgebiet von Taveyanne. Ab der Bushaltestelle «Col-de-la-Croix» folgt die Route zuerst kurz der Hauptstrasse in Richtung Taveyanne und Les Chaux. Danach führt ein schmaleres Strässchen hinauf zum Weiler Taveyanne am Fusse des Les-Diablerets-Massivs. Kurz vor dem malerischen Dörfchen mit den charakteristischen Schindeldachhäusern geht es linker Hand ins steilste Teilstück hinein, immer den nun weiss-rot-weissen Wegweisern Richtung «Chaux Ronde» nach. Wer hier die Augen offen hält, kann einen der seltenen «Taveyanne-Sandsteine» entdecken – grünliche Felsbrocken mit weissen Flecken, die vulkanisches Material enthalten. Deren Vorkommen in dieser Gegend erklären sich die Geologen mit dem Aufeinanderprallen von Europa und Afrika vor 30 Millionen Jahren, das in der Nähe der Kontaktzone zwischen den beiden Kontinenten eine kurzfristige vulkanische Aktivität in Gang setzte und damit zur Entstehung der Alpen im eigentlichen Sinne führte. Nach einer wohlverdienten Rast unter dem Gipfelkreuz beginnt der Abstieg, zunächst bis zum Restaurant des Chaux und dann nach links dem Hang entlang und durch ein kleines Waldstück über La Mérine bis zum Tagesziel in Solalex.
Auf dem Weg des Salzes bei Bex Nr. 1329
Plambuit — Le Bévieux • VD

Auf dem Weg des Salzes bei Bex

L’or blanc – das Salz! Das weisse Gold war früher ein höchst kostbares Gut, das man mit allen Mitteln zu verteidigen suchte. Vielerlei Wissenswertes erfährt man auf dem Sentier du Sel bei Bex. Der Lehrpfad ist ein Meisterstück an kurzweiliger Didaktik. Auch die P’tit Loups, neugierige Spitzbuben und Spitzmädchen, kommen hier voll und ganz auf ihre Rechnung. Ebenso kurzweilig ist die Wanderung. Deren Ausgangspunkt, die Bahnstation Plambuit, erreicht man mit dem Zug ab Aigle Richtung Les Diablerets. Von hier geht es durch Weiler, Wälder und Weinberge nach Bex. Von Plambuit führt der Weg zum Gutshof Salines, einst Geschäftssitz einer der Salinen, wo kein Geringerer als Albrecht von Haller als Direktor waltete, dieser Schweizer Universalgelehrte aus der Zeit der Aufklärung. Weiter geht es zum Weiler Panex und von hier durch den Bois de Confrêne nach Glutières. Nun an einem Hunderte Jahre alten Kastanienbaum vorbei nach Antagnes und an die Gryonne. Von Les Dévens führt der Weg durch den Wald Richtung West nach Le Bévieux, dem heutigen Produktionsstandort der Salzminen von Bex. Das Salz wird einige Kilometer von hier im Berg gewonnen. Die Rückkehr erfolgt ab Bahnstation Le Bévieux. Auf dem Sentier du Sel erfährt der Wanderer auch, wieso der Begriff «Salz des Lebens» seine Berechtigung hat. Rund sechs Gramm braucht jeder Mensch täglich davon. Das Salz gehört mit dem Käse fest zur Schweiz. «Sans sel pas de Suisse» heisst deshalb eine weitere Erkenntnis des Sentier du Sel. Salz hat auch magische Kräfte: Es macht Männer männlich und vermag Geister zu vertreiben. Noch nicht davon überzeugt, wie wichtig das Salz im Leben der Menschen ist? Dann ab auf den Sentier du Sel. Zwischen Antagnes und Les Dévens lohnt sich der Abstecher ins riesige unterirdische Labyrinth der besuchbaren Salzminen von Bex (genug Zeit einrechnen).
Südliche Wege von Aigle nach Bex Nr. 1328
Aigle — Le Bévieux • VD

Südliche Wege von Aigle nach Bex

Der Sentier des vignes führt durch die Rebberge des Chablais. Das ist die Region am Genfersee, welche die Zipfel von zwei Ländern und von zwei Kantonen umfasst. Das Chablais nämlich, das sind einerseits die savoyardischen Berge im Süden des Genfersees, dann aber auch das Gebiet um Monthey im Wallis sowie das Gebiet um Aigle und Bex im Kanton Waadt. «Chablais», das ist aber auch die Bezeichnung für einen ganz ausgezeichneten Wein, der in dieser Region gekeltert wird. Der Grund für dessen Qualität sind die an Mineralien reichen Böden. In Yvorne zum Beispiel hat der Bergsturz aus dem Jahr 1584 dem Boden seine besondere Qualität verliehen. Anderswo sind es die Moränen der Gletscher oder die Murgänge aus den Bergen nördlich von Aigle und Bex, und entlang der Talebene ist es das Geschiebe der Rhone. Auch das Klima trägt das Seine zum guten Wein bei. Die Weinberge sind nach Südwest exponiert. Das lässt, auch mithilfe des warmen Föhns, die Trauben ausgezeichnet reifen. Das warme Klima bekommt man auch auf dieser Wanderung zu spüren. Diese Wanderung ist ein Teil des Sentier des vignes. Vom Bahnhof führt der Weg zum Schloss Aigle, dann in den Wald und kreuzt kurz darauf die Schienen, auf denen der Zug nach Les Diablerets hochfährt. Einen Moment folgt er nun dem Sentier de Provence. Und tatsächlich ist es wunderbar mild und warm, wie im Süden. Nicht umsonst wachsen in diesem Wald Föhre, Eibe und Stechpalme. Kurz nach Ollon geht es wieder in den Wald zum Weiler Antagnes und von da weiter über Weinberge an die Gryonne. Ein letzter kurzer Aufstieg führt zu den Salzminen von Bex mit dem riesigen unterirdischen Labyrinth (für einen Besuch genug Zeit einrechnen). Über den Weiler Le Fenalet und die Weinberge bei Le Chêne erreicht man die Bahnstation Le Bévieux. Wer unterwegs einkehren und ein Glas Rot- oder Weisswein, also Pinot Noir oder Chasselas aus der Region, kosten will, kann dies in Aigle, Ollon, Le Bouillet oder in Bex tun.
Feine Entdeckungen bei Diablerets Nr. 1322
Col du Pillon — Les Diablerets • VD

Feine Entdeckungen bei Diablerets

Dieser Spaziergang führt zu zwei feinen, kleinen Attraktionen, die – etwas unbeachtet unterhalb des bekannten Glacier 3000 liegend – eine Wanderung wert sind. Gleich zu Beginn erreicht man den Cascade du Dar: Der Dar stürzt hier über zwei Stufen von 72 beziehungsweise 79 Metern hinunter ins Tal. Beide Wasserfälle können auf Wanderwegen erkundet werden, der eine von oben, der andere von unten. Die untere Kaskade ist eine Viertelstunde vom Col du Pillon entfernt. Bei der Postautostation folgt man dem Wegweiser, das erste, kurze Stück führt der Hauptstrasse Richtung Diablerets entlang. Kaum ist diese verlassen, wird der Wasserfall sichtbar, wie er über mächtige Felswände fällt. Am Fusse des unteren Falls lässt es sich entspannen. Der Bach schlängelt sich anschliessend durch den harten Fels, das Wasser bildet fein geschliffene, runde Bassins, in denen Gischt schäumt. Im weiteren Verlauf der Wanderung folgt der Weg dem Bachbett des Dar, erst über Weideland, dann im Wald. Es ist ein schattiger Spaziergang über Wurzeln und am Unterholz vorbei, der keine grossen Anforderungen stellt. Bald biegt ein Weg nach links ab, eine wackelige Seilbrücke lädt zu einem kleinen Umweg ein. Wer dies nicht schätzt, bleibt vorerst am rechten Ufer; beide Wege führen etwas später wieder zusammen. Die Brücke ist ein schmuckes Gegenstück zum «Peak Walk by Tissot», der oben auf Glacier 3000 zwei Gipfel verbindet. Hier gibt es keine Aussicht zu gewinnen, doch das Queren der Seilkonstruktion ist ein ebenso kleines wie ungefährliches Abenteuer. Und sie erzählt einen Teil der Geschichte über die Unwetter im Juni 2005, als der Bach im ganzen Dorf Les Diablerets grosse Schäden anrichtete. Die am Schluss der Wanderung anzutreffenden Uferverbauungen erinnern an die Kraft des Wassers, mit der die Leute hier seit Jahrhunderten leben.
Übers Eis zum Teufelskegel Nr. 1323
Glacier du Scex Rouge • VD

Übers Eis zum Teufelskegel

Vor langer Zeit wagten sich die Menschen von Diablerets nicht auf den Tsanfleuron-Gletscher – er war das Revier des Teufels. Das ganze Ormonttal war als Versammlungsort von Dämonen gefürchtet. Wenn es im Sommer gewitterte oder im Winter Lawinen ins Tal donnerten, glaubten die wenigen dort lebenden Menschen, der Teufel würde kegeln. So kam der markante Fels am südlichen Rande des Gletschers zu seinem Namen Quille du Diable, Teufelskegel. Wenn die Dämonen also wieder einmal ihrem teuflischen Spiel frönten, verfehlte ab und zu ein Geschoss den Kegel, und dann kam es vor, dass grosse Felsbrocken auf die Alpschaften von Anzeinde oder rund um den kleinen See bei Derborence stürzten. Dann blickten die Bauern sorgenvoll hinauf zum Quille du Diable und sandten ein Gebet zum Himmel. Die Refuge l'Espace unterhalb des Quille du Diable, der offiziell Tour St-Martin heisst, ist das Ziel der kurzen Wanderung, die über den Gletscher und auf demselben Weg zurückführt. Schritt für Schritt wird der markante Zacken grösser am Horizont, und auf der Terrasse der gemütlichen Hütte ist seine wahre Grösse eindrücklich zu spüren. Der Weg ist nicht als offizieller Winterwanderweg signalisiert, wird aber von den Betreibern des Skigebiets ganzjährig unterhalten. Er ist flach und einfach zu begehen, einzige Herausforderung bilden der matschige Schnee und knöcheltiefe Pfützen an warmen Sommertagen. Hohe und wasserdichte Schuhe empfehlen sich. Wer nach der Wanderung nicht genug hat von der Bergwelt, wagt sich auf den «Peak Walk by Tissot», eine über 100 Meter lange und frei zugängliche Hängebrücke zwischen zwei Gipfeln. Von deren Plattform aus sieht man mehr als 24 Gipfel von 4000ern. Oder man braust mit der Rodelbahn Alpine Coaster talwärts. Ein teuflisches Vergnügen.
Hoch hinauf zur Videmanette Nr. 1324
Château d'Oex — Rougemont • VD

Hoch hinauf zur Videmanette

Château-d’Oex ist ein kleines Dorf, doch es begeistert schon am Start der Wanderung mit der ältesten Hängebrücke der Westschweiz, der Pont Turrian. Die 1883 erbaute Eisenbrücke ist eine der wenigen, die heute noch begehbar sind. Die Saane windet sich durch das Tal und weist den Weg zum Anstieg. Nach Harz und Tannennadeln duftet der Wald, der das Tor zum Naturschutzgebiet La Pierreuse markiert. «Die Steinige» wurde nach den grossen Geröllkegeln benannt, die sich am Fusse der hohen Felswände finden und der Landschaft ihren Charakter verleihen. Das grösste Naturschutzgebiet der Westschweiz, das sich über den ganzen Weg nach oben erstreckt, wartet auf mit Flachmooren, einer grossen botanischen Fülle, einer intakten Fauna sowie sichtbaren Spuren der Eiszeiten. Die Findlinge und die grossen Gesteinsblöcke, die die Gegend prägen, sind Zeugen einer längst vergangenen Zeit. Für in Geologie oder Botanik Kundige bietet sich hier ein Tummelfeld an Entdeckungen. Doch auch der Laie erfreut sich der Vielfalt und lässt sich durch die Düfte der Pflanzen oder den Ausblick, der sich bereits beim Aufsteigen bietet, betören. Mit etwas Glück entdeckt man die Steinböcke, die kaum Scheu zeigen, sodass ein Betrachten aus nächster Nähe möglich ist ein ehrfurchtsvoller Anblick. Auch Gämsen, Murmeltiere, Luchse, Königsadler oder Birkhühner finden sich in diesem Terrain. Nach dem Aufstieg durch das steinige Voralpengebirge folgt ein kurzer ebener Abschnitt. Kaum hat man diesen passiert, offenbart sich hinter dem letzten Felsvorsprung ein beeindruckender Rundblick über die Berner Alpen und die Alpes vaudoises. Der Weg hinab führt hinter dem Kalkgebirge «Rubli» durch Alpwiesen und später erneut durch duftende und moosbewachsene Waldpassagen nach Rougemont.
Kulturwanderung durch das Pays-d’Enhaut Nr. 1325
Les Combes — Rossinière • VD

Kulturwanderung durch das Pays-d’Enhaut

Château-d’Oex ist bekannt für sein alljährlich stattfindendes Ballonfestival – Bertrand Piccard startete hier 1999 seine Nonstop-Ballonfahrt rund um die Welt –, hat aber noch einiges mehr zu bieten als heisse Luft. Die prunkvollen alten Bauernhäuser schmücken das stattliche Dorf, welches in seiner Geschichte mehrmals Feuersbrünsten zum Opfer fiel. Die Häuser wurden daher nach dem letzten grossen Brand im Jahr 1800 aus Stein statt aus Holz wieder aufgebaut. Heute ist das Dorf nebst der Landwirtschaft vor allem touristisch geprägt. Die Wanderung startet östlich von Château-d’Oex beim Weiler Les Combes und führt an die Saane, hier La Sarine genannt. Durch eine kleine Schlucht gelangt man schon nach kurzer Zeit nach Château-d’Oex. Der Weg führt nun direkt durch das stattliche Dorf, und man gewinnt rasch an Höhe. Für die Aussicht auf das Tal und die Gipfel Rocher Plat und Rocher du Midi lohnt sich der Aufstieg auf Hartbelag. Hat man Château-d’Oex einmal verlassen, führt der Wanderweg über Weiden und durch einen kleinen Wald nach La Frasse und Rossinière. Zahlreiche Holzchalets mit kunstvoll geschnitzten und bemalten Holzfassaden schmücken das Dorf. Besonders eindrücklich das Grand Chalet, das grösste Holzhaus der Schweiz. Die fünf Stockwerke haben insgesamt 113 Fenster, und an der Fassade befindet sich eine aus 2800 Buchstaben gemalte Widmung. Im Grand Chalet, früher Grande Maison genannt, wohnte der Maler Balthus und empfing dort einige berühmte Schriftsteller, Maler und Künstler des 20. Jahrhunderts. Das Grand Chalet ist in Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden.
Rundwanderung am Fuss des Tour d’Aï Nr. 1326
Berneuse • VD

Rundwanderung am Fuss des Tour d’Aï

Die Anreise auf die Berneuse gestaltet sich bereits als Erlebnis. Ab dem Bahnhof Aigle tuckert die Zahnradbahn gemütlich durch den Ort. Das Auge erblickt kurz das Schloss, doch die Bahn arbeitet sich munter weiter durch die Rebberge und das Waldgebiet hinauf nach Leysin. Schon während der Fahrt erhascht man immer wieder einen vielversprechenden Blick auf die Berge. Der Berneuse wird nachgesagt, einer der schönsten Aussichtspunkte der Westschweiz zu sein, und es wird schnell klar, warum: Sicht auf den Genfersee, die Rhoneebene, Berge wie die Dents du Midi, den Eiger, das Matterhorn oder den Montblanc. Das Panoramarestaurant Le Kuklos, das sich neben der Seilbahn befindet, ist zudem das einzige Drehrestaurant der Westschweiz. Die Architektur des Glasbaus wurde den beiden Bergen Tour d’Aï und Tour de Mayen nachempfunden, und das Restaurant dreht sich in 90 Minuten um sich selbst. Die Wanderung beginnt mit einem kurzen Abstieg zum Lac d’Aï, umgeben von alten Maiensässen. Von dort schlängelt sich der Weg im Zickzack hoch auf den Chaux de Mont unterhalb des Tour d’Aï. Eine kurze Gratwanderung führt hinüber zum Gipfelkreuz des Chaux de Tompey. Ein schöner Platz für eine Rast, sofern der Wind gnädig ist. Steil geht es bergab zum Col de Tompey. Hier wechselt die Szenerie. Man streift durch einen duftenden, stimmigen Wald mit Wurzelgeflechten und Farnen, bis sich dieser beim tiefsten Punkt der Wanderung lichtet und auf einer Alpwiese den Blick hinab ins Tal freigibt. Wurde noch keine Rast eingelegt, ist es jetzt an der Zeit. Denn nun beginnt der zweite, steilere Anstieg der Rundwanderung. Dem Berghang entlang werden die letzten Kilometer in Angriff genommen, bis sich der Kreis am Ausgangspunkt der Bergbahn wieder schliesst.
Genfer Naturperlen Nr. 1307
Genève-Cornavin • GE

Genfer Naturperlen

Auf der Ile Rousseau beginnt diese Wanderung, die das Interesse der Genfer an der Botanik, das «Génie botanique», zum Thema hat. Die Geschichte von 200 Jahren wissenschaftlicher Forschung über Pflanzen liegt dazwischen und die Erkenntnis, dass es mit der Botanik nicht nur verschiedene Pflanzen, sondern auch verschiedene Menschen zu entdecken gibt. Zum Ausgangspunkt der Wanderung gelangt man über die Rue du Mont-Blanc. Sie führt vom Bahnhof Cornavin hinunter zum See und zu jener kleinen Insel, die dem grossen Philosophen und Naturwissenschafter Rousseau gewidmet ist. Er war es, der die Begeisterung für die Natur geweckt hat. Generationen von Wissenschaftern liessen sich anstecken und fingen an zu botanisieren. Die gute Gesellschaft ihrerseits wandelte ihre Gärten in Pärke mit wunderbaren, exotischen Bäumen um, wo sich die Genfer heute noch vergnügen. Diese Wanderung hingegen will die einheimischen Pflanzen der Stadt Genf entdecken, jene Pflanzen, die es schon immer auf Mauern, zwischen dem Kopfsteinpflaster oder unter Bäumen gegeben hat. Sie folgt deshalb dem Lauf der Rhone abwärts bis zum Pont Butin, den sie überquert, um dann am anderen Ufer der Rhone, später der Arve entlang wieder stadteinwärts zu führen. An der Plaine de Plainpalais vorbei geht es durch den Parc des Bastions und zur Promenade de la Treille mit dem wohl bekanntesten Kastanienbaum der ganzen Schweiz: Immer, wenn die erste Blattknospe aufbricht, ruft der Staatssekretär den Frühling aus. Seit dem Jahr 1818 ist das Tradition. An mehreren Kirchen vorbei geht es zur Place du Bourg-de-Four, zum Jardin anglais und zur Horloge fleurie am See, der nebst dem Jet d’eau wohl bekanntesten Sehenswürdigkeit der Stadt: Auch der Tourismus wollte sich sichtlich eine Tranche vom Genfer «Génie botanique» abschneiden.
Blumenpracht auf dem Vuache-Rücken Nr. 1306
Chevrier • EU

Blumenpracht auf dem Vuache-Rücken

Für alle Botanikfans ist diese Wanderung Genuss pur - es gibt alle paar Meter etwas zu entdecken. Während der Hochblüte der Hundszahnlilien Ende März ist der Waldboden des Vuache mit einem Hauch von Rosarot überzogen. In Chevrier startet die Tour. Zuerst sind im Wald einige Höhenmeter zu überwinden. Die französische, rot-weisse Signalisation ist sehr gut zu erkennen. Bei der ersten Kalksteinplatte findet man erste Hundszahnlilien, die ihre Köpfchen aus den Ritzen des Kalksteins strecken. Etwas weiter oben befindet sich auf der linken Seite ein schöner Aussichtspunkt, von dem man bis nach Genf blickt. Oben auf der Krete, bei der kleinen Kapelle, gönnt man sich eine Pause. Ein Aussichtspunkt befindet sich westlich der von wilden Zyklamen umringten Kapelle. Von hier aus geht es angenehm weiter über den Rücken des Vuache, auf einem idyllischen Weg, der von unzähligen Hundszahnlilien gesäumt wird. Beim Punkt Balme Nord bleibt man noch auf dem Rücken des Vuache und folgt dem Weg Richtung Sommet du Vuache für weitere 30 Minuten. Am Punkt Le Golet du Pey angelangt, kann man noch kurz einen Abstecher zum Aussichtspunkt nach rechts unternehmen. Dieser bietet aber eher einen trostlosen Ausblick auf die Autobahn. Danach geht es den Wald hinunter Richtung Vulbens. Schon bald biegt man auf dem Weg Richtung Vulbens links ab. Der idyllische Waldweg führt zu einem kleinen Wasserreservoir. Hier hält man sich rechts und geht über die Wiesen in Richtung Parkplatz La Cisette. Dieser Punkt bietet einen wunderbaren Ausblick auf den Mont Blanc. Der Weg führt nun weiter nach links zum Bauernhof La Chavanne und dem Waldrand entlang nach Chevrier.
Der Genfer Versoix entlang Nr. 1308
Sauverny, douane — Versoix • GE

Der Genfer Versoix entlang

Die Legende besagt, dass ein Riese namens Gargantua gerne neue Gegenden erkundete. Als er einmal bei Genf vorbeikam, verspürte er Durst, doch die Rhone war zu schmal, um seinen Durst zu stillen. Flugs staute er den Fluss, häufte am Ufer Felsblöcke auf - der Genfersee entstand. Ob Gargantua auch in die Region Versoix und zum gleichnamigen idyllischen Flüsschen gelangte, ist nicht überliefert. Die märchenhafte Umgebung lässt es aber vermuten, weshalb eine Familienwanderung mit einer Geschichte über den Riesen hier gut passt. Sie beginnt in Sauverny an der französischen Grenze. Bei der Bushaltestelle «Sauverny, douane» geht es links direkt der Versoix entlang bis nach La Bâtie. Die signalisierte Wanderroute liegt zwar weiter oben am Hang, doch für Familien ist der Uferweg ein Erlebnis - besonders im Frühling. Aber aufgepasst: Er ist nicht unterhalten und kann bei nassem Wetter rutschig sein. Bei La Bâtie gelangt man auf ein Strässchen und zurück auf die signalisierte Wanderroute. Nach dem Dorfausgang biegt der Weg rechts in den Wald ab und führt zum Wasserlauf hinunter. Über eine hübsche kleine Holzbrücke geht es zum Kanal. Bei der Mühle Richelien überquert man die Strasse und wandert danach auf der anderen Seite wieder der Versoix entlang. Nach der Autobahnunterquerung taucht man nochmals in den Wald ein und folgt weiterhin dem Versoix-Kanal. Die letzte Etappe der Wanderung führt in die Wohnquartiere am Hang von Versoix. Wer nicht gleich den Bahnhof ansteuern mag, geniesst bei einem wohlverdienten Picknick am Ufer des Genfersees den herrlichen Ausblick.
In der Genfer Champagne Nr. 1309
Athenaz — Avusy • GE

In der Genfer Champagne

Die Genfer Champagne ist eine der wenigen Regionen der Schweiz, wenn nicht sogar die einzige, in der es noch frei lebende Rebhühner gibt. Der grau-braune Bodenbrüter ist hierzulande sehr selten geworden, woran leider auch ein vor 25 Jahren lanciertes Schutzprogramm bislang nichts ändern konnte. Durch seinen Lebensraum führt eine abwechslungsreiche Wanderung mit Start in Athenaz, die flach beginnt, aber rasch welliger wird. Hinter dem hübschen Weiler Sézegnin geht es hinunter zur Laire, dem Grenzfluss zu Frankreich, und auf der anderen Seite - auf asphaltierter Strasse - wieder hinauf bis nach Malagny. Von dem französischen Dorf bekommt man allerdings nur ein Villenviertel und einige Weinreben zu sehen. Danach folgt man, zurück auf Naturbelag, der durch Pfosten mit weissen Schildern markierten Route hinunter in eine grüne Schlucht, über eine kleine Brücke und wieder den Hang hinauf. Durch weiterhin hügeliges Terrain führt der Weg, gesäumt von Kiefern und mächtigen Buchen, vorbei am Naturschutzgebiet Teppes de la Repen- tance, das eine aussergewöhnliche botanische Vielfalt aufweist. Noch einmal wird die Laire überquert, und schon ist man wieder auf Genfer Kantonsgebiet. Die restliche Strecke der Wanderung bis zum Tagesziel in Avusy prägen kleine Baumgruppen, Felder und Brachlandstreifen. Vor allem Letztere sind für die regionale Vogelwelt Gold wert. Ursprünglich in erster Linie zum Schutz der Rebhühner eingerichtet, werden sie auch von verschiedenen anderen Vogelarten als Rück- zugsorte geschätzt. Die Populationen dieser Vögel haben sich dadurch prächtig entwickelt.
Serenade der Frösche Nr. 1313
Laupen — Düdingen • BE

Serenade der Frösche

Laubfrösche sind tagsüber wie auch abends aktiv. Wer aber einmal ein ohrenbetäubendes Quakkonzert hören möchte, startet schon nachmittags, sodass er mit dem Eindunkeln um circa 21 Uhr das Naturschutzgebiet Auried erreicht. Erst schmettern nur wenige der grasgrünen Winzlinge ihr bis zu 90 Dezibel lautes «Äpp-äpp-äpp» in die Dunkelheit, dann werden es immer mehr. Die Masse macht es schwierig, einzelne Tiere zu lokalisieren, weshalb es sich lohnt, eine gute Taschenlampe mitzunehmen. Im Schulungsbecken ist es unter Aufsicht von Pro-Natura-Freiwilligen erlaubt, die Amphibien mit einem Fangnetz einzufangen und in einem durchsichtigen Gefäss zu beobachten. Wichtig ist, dass man sie mit feuchten Händen anfasst und sie wieder an der Fangstelle freilässt. Am erfolgversprechendsten ist es, mit der Taschenlampe eine Stelle im Wasser auszuleuchten. Meist beginnt sich am Teichgrund etwas zu regen. Die Wanderung bietet viele Möglichkeiten, zu verweilen und zu bräteln, weshalb sie auch als Ta- gesfamilientour geplant werden kann. Anfangs folgt sie dem Sinn- und Klangweg bis St. Johann, danach führt sie über eine Wiese mit Feuerstellen und Spielplatz. Nun ist der Schiffenensee erreicht, und eine Treppe führt an dessen Ufer entlang. Bei Schiffenen lohnt sich die Schlaufe auf die Halbinsel hinaus, bevor auf einer Strandpromenade das Restaurant Seepark mit Minigolfanlage und öffentlichem Badestrand erreicht wird. Über die Staumauer und weiter unten über einen kleinen Steg erreicht man das südliche Ufer der Saane und ein erstes Naturschutzgebiet. Beim Auried- stäg überquert man die Saane für den Besuch in der ehemaligen Kiesgrube. Den Schluss der Wanderung bildet die Forststrasse nach Laupen.
Weitab vom Rummel hoch über dem Rhonetal Nr. 1263
Leysin-Feydey • VD

Weitab vom Rummel hoch über dem Rhonetal

Leysin war durch seine Südhanglage im 20. Jahrhundert ein wichtiger Erholungs- und Luftkurort, insbesondere für an Tuberkulose Erkrankte. Nach der Entdeckung von Antibiotika zur Behandlung der Lungenkrankheit erlitt der Ort einen wirtschaftlichen Einbruch. Heute ist Leysin eine moderne Tourismusdestination für den Sommer- und den Wintersport. Die Wanderung startet beim letzten der drei Bahnhöfe von Leysin und führt zuerst auf einem schmalen, holprigen Pfad steil durch den Wald. Nach einer kurzen Passage auf einer Alpstrasse folgt ein angenehmer Weg durch lichten Nadelwald, der immer wieder einen Blick ins Rhonetal und auf Leysin zulässt. Ab und zu kann ein Eichelhäher erspäht werden. Zügig gewinnt man nun an Höhe und erreicht das Bergbeizli Solacyre. Ein kühles Getränk auf der Terrasse nach dem anstrengenden Aufstieg tut gut. Weiter geht es hinauf zum Aussichtspunkt La Riondaz. Aber aufgepasst, der Weg zu diesem unscheinbaren Gipfel ist ziemlich abschüssig. Oben angelangt bietet sich einem eine spektakuläre Sicht auf das Rhonetal, den Genfersee und das majestätische Drehrestaurant Le Kuklos auf La Berneuse. Dieses wurde 1989 als erstes Panoramadrehrestaurant der Waadtländer Alpen auf 2048 Metern Höhe erbaut. Trotz der wunderbaren Sicht ist der Rummel rund um La Berneuse auf La Riondaz weit entfernt, und die eindrückliche Bergwelt kann in vollen Zügen genossen werden. Der Abstieg erfolgt entlang der Crête du Cherix durch Wälder und Alpweiden bis zum Restaurant Prafandaz. Das Angebot an regionalen Spezialitäten, unter anderem eine grosse Auswahl an Käsefondues, ist verlockend. Die Terrasse ist bei schönem Wetter und am Wochenende gut besetzt, und Reservieren ist deshalb von Vorteil. Der Weg zurück nach Leysin verläuft auf Hartbelag und durch Ferienhäusersiedlungen.