Den Ball mal flach halten
Den Ball mal flach halten
Manchmal darf es auch leicht sein: entspannten Schrittes geht es über flaches Terrain, so bleibt Zeit zum Geniessen. Hier sind unsere Wandervorschläge mit dem flachsten Höhenprofil. Sie bieten keine steilen Aufstiege, dafür viel Raum für Entschleunigung. Diese Touren sind das ganze Jahr machbar und beflügeln die Seele, aber schonen die Knie. Perfekt für gemütliche Tage in der Natur – ganz ohne Gipfelsturm.
Entlang der Bisse de Clavau bei Sion
Familienwanderung bei Bern
Winterlicher Gang dem Greifensee entlang
Von der Areuse zum Neuenburgersee
Fluss oder See? Wer sich nicht entscheiden mag, ist bei dieser kurzen Uferwanderung gleich doppelt bedient. Deshalb Badesachen einpacken und los gehts: Ausgangspunkt ist Boudry. Wie bei vielen Ortschaften auf der nördlichen Seite des Neuenburgersees prägen auch hier Rebberge die Landschaft. Die Route startet gleich hinter der Haltestelle «Boudry Littorail» an der Areuse, einem der Hauptzuflüsse des Neuenburgersees. Nach einem kurzen Stück flussabwärts führt eine Brücke auf eine kleine Halbinsel. Diese gehört zum Landschaftsschutzgebiet «Zone naturelle du Pervou», das als Erholungszone und Ausgleichsfläche angelegt wurde. Informationstafeln geben Auskunft über die Biodiversität des Parks – beispielsweise über den Teich, die Fauna und Flora oder die Fischtreppe. Mittendrin ist das Restaurant La Maison du Pervou. Unter dem Autobahnviadukt geht es ein zweites Mal über die Areuse. Entlang des Ufers spenden die Bäume viel Schatten, und der See rückt immer näher. Kurz vor der Mündung zweigt der Weg nach links ab zum Plage de Boudry. Und plötzlich liegt er vor einem, der grösste, komplett in der Schweiz liegende See – der Neuenburgersee. Gleich vier Kantone teilen ihn sich: Freiburg, Waadt, Bern und Neuenburg. Auf dem Sentier du Lac folgen nun immer wieder Plätze zum Baden oder Verweilen, wie etwa der Plage de Colombier. Das zurückhaltende Rauschen der kleinen Wellen, die rasch wieder in den Kieselsteinen verschwinden, vorbeifahrende Kanus oder kleine Strände lassen Ferienstimmung aufkommen. Wer dabei Hunger bekommt, ist in Auvernier – dem Ziel dieser Ge- nusswanderung – in der Brasserie du Poisson gut aufgehoben. Zu einem Glas Neuenburger Wein werden Fisch- und Brasseriegerichte serviert.
Vom Wynental zum Sempachersee
Diese Wanderung ist geprägt von landschaftlichen Kontrasten, die von landwirtschaftlich genutzten Flächen und Obstgärten bis zu Naturschutzgebieten mit Weihern und einem Golfplatz reichen. Kurz nach dem Start in Beromünster erwartet einen bereits ein Naturpfad im lauschigen Flusstal der Wyna. Mit einem sanften Aufstieg verläuft die Wanderung weiter durch blühende Obstgärten, bis der Hügelzug Erlose mit Ausblick auf den Baldeggersee erreicht ist. Die nächste Wegstrecke führt durch den Schatten spendenden Chüewald, wo mehrere Waldhäuser mit Feuerstellen zu einer Mittagspause einladen. Das Highlight der Waldpassage ist das Naturschutzgebiet Vogelmoos, das mit seinen Weihern vielen Vogelarten ein Zuhause bietet. Ab dem Weiler Bromen lässt man den Wald hinter sich, und die Weitsicht mit Alpenpanorama begleitet einen von nun an bis ans Ende der Wanderung. Diese zweite Wegetappe führt grösstenteils über Hartbelag, hat aber mit der Querung von hügligen Landwirtschaftsflächen und des Golfplatzes Hildisrieden, eingebettet im Gormundermoos, viele landschaftliche Kontraste zu bieten. Bevor die Wanderung mit einem Fussbad im Sempachersee oder einem Besuch der Vogelwarte zu Ende geht, führt sie an einem weiteren idyllischen Vogelhabitat, dem Steinibüelweier, entlang.
Rund um die Stadt Neuenburg
Viele kennen Neuenburg, das Schloss, die Altstadt und die Gebäude aus gelbem Sandstein. Aber wer kennt die Umgebung mit den Wäldern und den städtischen Seeufern? Die hier vorgestellte Wanderung, die sich perfekt eignet für den Winter, führt durch diese schöne Umgebung. Vom Bahnhof aus bringt der Bus die Wanderer zur Haltestelle Vallon de l’Ermitage, ein Begriff, wenn es um die Höhen rund um Neuenburg geht. Vorbei am botanischen Garten führt die Route zum einzigen, dafür aber steilen Anstieg der Strecke. Das Centre Dürrenmatt mit dem vom Tessiner Architekten Mario Botta entworfenen Gebäude und die Ermitage-Felsen, von denen aus man den See und die Stadt bewundern kann, laden zum Verweilen ein. Der mit Kalksteinfelsen durchsetzte Wald bietet nun eine lange flache Passage. Zwischen den kahlen Bäumen erahnt man eine Lichtung, wo die Abtei von Fontaine-André aus dem 12. Jahrhundert steht. Der Weg führt anschliessend unter der 1910 in Betrieb genommenen Standseilbahn durch, die von La Coudre auf den Chaumont fährt. Bei der für Freizeitaktivitäten beliebten Waldlichtung Prise Gaubet führt der Weg langsam hinunter nach Saint-Blaise. Dort eröffnet sich ein wunderschöner Blick auf die Felder, dann auf den östlichen Teil des Neuenburgersees und schliesslich auf die Weinberge. Nun wird das hübsche Weinbaudorf Saint-Blaise durchquert, bevor man wieder das Seeufer erreicht, eine Gegend mit Vorbildcharakter, was Renaturierung angeht. Sie bietet Buchten, Schilfflächen und einladende Wege. Nun erreicht man den Archäologiepark des Museums Laténium und den belebten Parc des Jeunes Rives. Am Ende der Wanderung entzücken der Hafen von Neuenburg und der Quai Osterwald im Stil der Belle Époque.
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