Wandern in der Zentralschweiz • Schweizer Wanderwege Home

193 Einträge wurden gefunden
Hochtalwanderung am Klausenpass Nr. 1997
Urnerboden, Dorf — Linthal, Bergli • UR

Hochtalwanderung am Klausenpass

Die Wanderung beginnt auf der grössten Alp der Schweiz, dem Urnerboden. Krimifans werden die Umgebung aus der ersten Staffel «Wilder» sofort wiedererkennen. Die erste Hälfte führt dem Fätschbach entlang, links stets die markante Bergkette der Jegerstöck im Blick. Im Spätherbst laden unzählige zugefrorene Pfützen zum Kaputttreten oder Kieselstein-Boccia-Spielen ein; bei warmem Wetter bieten sich Plätze zum Planschen und Bräteln an. Nach einem kurzen Abschnitt auf der Klausenpassstrasse führt ein Pfad in den Wald hinauf. Durch den grün überwachsenen Boden wähnt man sich fast wie in einem Märchenwald. Oft ist der richtige Weg etwas schwer auszumachen. So können sich die Kinder als Detektive beweisen und ihn anhand der Wanderwegmarkierungen ermitteln. Nach zweimaliger Überquerung der Passstrasse verläuft der Weg durch idyllische Wiesen abwärts, und man hat das eindrucksvolle Panorama des hinteren Glarnertals stets vor sich. Ein Abstecher zum tosenden Wasserfall Berglistüber darf natürlich nicht fehlen. Der Zugangsweg wurde mit Geldern aus dem Post-Förderpreis 2021 saniert. Im Spätherbst empfiehlt es sich, die Wanderung allenfalls in umgekehrter Richtung anzugehen, da die Sonne erst nach dem Mittag die ganze Hochebene des Urnerbodens bescheint.
Sportlich auf die Musenalp Nr. 1979
Buochs, Post — Musenalp • NW

Sportlich auf die Musenalp

Gleich vorneweg: Diese Alpinwanderung ist nur für sportliche und schwindelfreie Personen geeignet. Für diese aber umso mehr: Der rund dreistündige Aufstieg ab Buochs zum Guberntossen führt gefühlt in Luftlinie auf den Grat. Eine erste Verschnaufpause bietet sich an beim Ribihuisli: Es wurde 1914 erbaut und besteht vom Boden bis zum Dach aus Holz. Die Schindelwände sind mit Hirschgeweihen geschmückt, sogar die Dachrinnen sind aus Holz, und die Tür ist mit einem Muster aus Ästen verziert. Vom Ribihuisli auf den Grat ist die Markierung in Weiss-Blau-Weiss gerechtfertigt: Die exponierten Stellen durch den Gitzitritt, das Felsband auf 1400 m ü.M., sind aber mit Stahlseilen gesichert. Kurz nach dem Guberntossen eröffnet sich der Blick erstmals auf den Vierwaldstättersee und das Bergpanorama. Der Aufstieg aufs Buochserhorn will aber erst noch mit weiteren 250 Höhenmetern verdient werden. Hier lohnt sich eine ausgedehnte Aussichtspause, bevor der zweite, sehr attraktive Teil der Wanderung folgt: Nach einem kurzen Abstieg zum Bleikigrat erreicht man die Rätzelen, die zweite Strecke mit weiss-blau-weissen Markierungen. Wer diese umgehen möchte, findet weiter unten einen Bergwanderweg als Alternative. Auf dem Alpinweg fühlt sich das Wandern an wie leichtes Klettern: Die Hände sind stets im Einsatz, das Hochziehen und das Vorausschauen machen Spass. Die letzten 20 Minuten auf der Musenalp führen über eine Bergwiese zum zweiten Gipfelkreuz des Tages, dem Bergrestaurant. Und auf dessen Terrasse wartet bereits die weitherum bekannte Bratkäseschnitte.
Fünf Bahnen, eine Wanderung Nr. 1978
Wolfenschiessen • NW

Fünf Bahnen, eine Wanderung

Die Kleinseilbahnen in Nidwalden haben eine mehr als 100-jährige Tradition. Mehr als 40 Bahnen gab es einmal. Knapp zwei Dutzend sind geblieben. Sie sind oft die einzige Verbindung der Berggüter oder der Alp mit dem Tal. Auf dieser Wanderung fährt man mit fünf Bahnen. Dazwischen geht es zu Fuss auf schönen Pfaden etwas mehr als 1300 Meter hinauf und etwas weniger Höhenmeter hinunter. Die «Feyf-Bäändli-Tuir» startet mit der Fahrt in der Brändlenbahn. Von deren Bergstation geht es über einen Fahrweg und anschliessend auf einem Pfad durch den Wald Richtung Oberrickenbach. Beim Hof Schiltli steigt der Weg über Weiden zum Schmiedsboden an. Auch dieses Berggut ist nur durch eine Bahn erschlossen. Sie fährt nach Oberrickenbach hinunter. Nun folgt man der Strasse taleinwärts bis zum Weiler Fell im Talabschluss. Linkerhand – neben der Talstation der Bannalpbahn – sieht man die Kleinseilbahn zum Berggut Oberspies, wo man in die offene Bahn umsteigt zur Alp Sinsgäu hinauf. Es folgt das Herzstück dieser Wanderung: Bei der Alp Widderen führt der Weg nach links der steilen Flanke des Brisens entlang und steigt dann über einen Zickzackweg zum Grat an. Keine Frage, den Gipfel nimmt man mit. Zurück bei der Abzweigung, geht es zum Haldigrat und zur Sesselbahn hinunter zum Alpboden. Am Waldrand oberhalb der Talstation steht der nächste Wegweiser. Man folgt der Waldstrasse bis zur Abzweigung «Hütti». Hier nimmt man die Waldstrasse links. Die Strasse wird wieder zum Pfad, der zur Brändlen und zur Bahn zurückführt.
Über die Emmetter Alpen Nr. 1981
Niederbauen — Stockhütte (Bergstation) • NW

Über die Emmetter Alpen

Die blaue Kleinseilbahn fährt von Emmetten zur Aussichtsterrasse auf der Niederbauenalp. Es ist eine Alp mit fünf Staffeln, wovon drei besten Käse produzieren und anbieten. Toll ist auch die Aussicht vom Niederbauen: Der Fronalpstock gegenüber ist mächtig und felsig, der Urnersee blau, und der Oberbauen, wohin die Wanderung führt, scheint ganz nah. Von der Bergstation mit dem Gasthaus geht es auf breiter Alpstrasse bis zur Abzweigung zur Alp Tritt mit dem Alpbeizli (Tritthütte) – der letzten Gelegenheit für einen morgendlichen Kaffee – und weiter steil den Berg hinauf auf die Niderbauen-Chulm. Die Aussicht auf Berge und den See ist mit 360 Grad umfassend, mit dem Urner Bristen weit hinten, den Mythen, der Rigi und dem Oberbauen gegenüber. Unterhalb der Felsen dieses Stocks geht die Wanderung weiter. Dazu steigt man hinunter zum Hundschopf – der kein Hund-Schopf ist, sondern ein Hunds-Kopf –, quert die Niederbauenalp und steigt auf der anderen Seite zum Faulberg auf, wo auch der Wildbeobachtungspfad beginnt, dem man über die Oberbauenalp bis zum Wandeli folgt. Hier, bei einem Hüttlein mit Sitzbänken, Grillstelle und Tischen, nimmt man den Weg rechts. Dieser führt durch Wald und über Wildbachrunsen hinüber zur Alp Isital. Bald schon zweigt der Weg rechter Hand ab. Es geht Richtung Rinderbüel zum Berggasthaus Stockhütte mit dem grossen Kinderspielplatz und der gleichnamigen Gondel, die den ganzen Tag ohne Unterbruch bis um 17 Uhr nach Emmetten zum Dorfplatz hinunterfährt.
Über den waldigen Wirzweligrat Nr. 1980
Grafenort — Wirzweli • NW

Über den waldigen Wirzweligrat

Dreimal Seilbahnfahren auf einer einzigen Wanderung – die Kinder für diese Familienwanderung zu überzeugen, dürfte nicht allzu schwierig sein. Zumal zwei der Bahnen kleine Kabinen haben, und das allein schon für etwas Bauchkribbeln sorgt. Die Wanderung beginnt in Grafenort und führt von dort 20 Minuten der Engelberger Aa entlang. Die erste Bahn fährt auf Bielen, wo man den Gleitschirmpiloten beim Start zuschauen kann. Man wandert der teilweise steilen Talflanke entlang, meist durch den Wald und ungefähr die Höhe haltend, bis Hinterdiegisbalm, zur Mittelstation zweier Seilbahnen. Die obere bringt die Wandernden auf die Oberalp. Für die kleinen Seilbahnen ist es übrigens wichtig, abgezähltes Kleingeld mitzunehmen. Von der Oberalp geht es durch eine Wiese steil bergauf, eine Picknickpause mit viel Aussicht drängt sich auf. Einmal die Höhe erreicht, traversiert der Weg hinüber zur Gummenalp; wer nicht mehr mag, kann hier die Bahn hinunter nach Wirzweli nehmen. Die anderen steigen hinauf zum Gipfelkreuz auf dem Gummen. Der Weg führt alsdann dem Wirzweligrat entlang durch den Wald und ist nirgends ausgesetzt. Mutige wählen bei Pt. 1510 einen kleinen Trampelpfad und wagen vorsichtig, am besten bäuchlings, einen Blick über den Grat hinaus. Am Ende des Grats beginnt ein Alpsträsschen mit Naturbelag, das hinunter zur Bergstation Wirzweli führt. Hier steigen die Kinder in die dritte Gondel und runden den Tag mit der Talfahrt ab.
Durch das wilde Erstfeldertal Nr. 1983
Bodenberg — Erstfeld • UR

Durch das wilde Erstfeldertal

Das Erstfeldertal ist eindrücklich und wild. Wild sind auch die 300 Geissen, die auf der Alp Chüeplangg sömmern. Die Hirten ziehen mit ihnen tagsüber unterhalb die Firnfelder, wo die feinen Kräuter wachsen. Der Geisskäse ist denn auch ganz ausgezeichnet. Lohnend ist auch das Bad im Moorsee, dem Fulensee, unterhalb der Kröntenhütte. Es ist eine Wanderung mitten in eine urgewaltige Bergkulisse hinein. Die Wanderung beginnt beim Bodenberg, bis wo das Alpentaxi fährt. Von hier folgt man ein kurzes Stück auf dem Talweg dem Alpbach entlang bis zum Bergheimet Mettlen und nimmt den Weg rechts durch den märchenhaften Sulzwald. Nach einem Älpeli quert ein Steg den Alpbach, dem man bergaufwärts folgt. Es rauscht, schäumt und zischt. Bald schon folgt der steile Aufstieg zur Alp Chüeplangg, wo Ziegen weiden. Von der Alp Chüeplangg führt der Weg am 100 Meter hohen Wasserfall vorbei. Kurz bevor das Tal endet, macht er eine scharfe Kehre und steigt zum Fulensee an, einem Moorsee. Das Wasser ist warm, es ladet zum Bad. Am Rand des Moors erreicht man den Felsen, auf dem die Kröntenhütte thront. Bei Pt. 1885 ist für diejenigen, die den kurzen Weg zur Kröntenhütte scheuen, der höchste Punkt der Wanderung erreicht. Steil, über Stock und Stein, geht es talauswärts bis Pt. 1332. Hier nimmt man den Weg links und steigt zum Älpeli mit dem Steg ab, den man noch einmal quert, und wandert nun talauswärts und via Oberberg und Rüteli zum Weiler Wilerli mit der roten Kleinseilbahn hinunter ins Reusstal. Von der Talstation ist es eine letzte halbe Stunde der Reuss entlang talaufwärts nach Erstfeld.
Dem See entlang zur Hohlen Gasse Nr. 1987
Risch, Dorf — Küssnacht am Rigi • ZG

Dem See entlang zur Hohlen Gasse

Es ist der vielleicht schönstgelegene Friedhof der Schweiz: Steigt man in Risch aus dem Bus, sind es nur ein paar Minuten bis zur Kapelle der Pfarrei St. Verena, die von einem kleinen Friedhof umgeben ist. Der Ort bietet einen atemberaubenden Blick auf den Zugersee. Ruhig gleiten ein paar Boote über den See, Vögel zwitschern, Schafe blöken. Man könnte sich keinen friedlicheren Ort vorstellen. Von hier aus führt der Wanderweg weg vom See, hinter den ersten Villen vorbei und in den Wald, wo er am sogenannten Chilchberg etwas ansteigt, bevor man sich in saftigen Wiesen wiederfindet. Kurz schwenkt der Weg auf die Autobahn zu, doch dann zweigt er ab Richtung See. Traditionelle Bauernhöfe, die mit ihren prachtvoll verzierten Holzbauten beeindrucken, stehen in unmittelbarer Nähe von imposanten Villen. Richtung Itelfingen werden die Häuser dann wieder bescheidener, bevor man schliesslich die Halbinsel Chiemen erreicht. Und allein für diese lohnt sich alle Mühe. Der Pfad dem See entlang trägt zu Recht den Beinamen «Wurzelweg». Es ist ein romantischer, ursprünglicher, manchmal etwas steiniger Weg, der mit vielen pittoresken Grillstellen und geschützten Badeplätzen aufwartet. Bei Baumgarten verlässt man den Pfad und hat mit dem «Baumgärtli» noch eine Möglichkeit einzukehren, bevor man den Rest der Wanderung auf asphaltierten Strässchen absolviert. Über Immensee gelangt man zur Hohlen Gasse. Mit etwas Glück erhascht man zwischendrin noch einen Blick auf die Rigi, bevor man den Bahnhof von Küssnacht am Rigi anpeilt. Wer nicht mehr wandern mag, nimmt ab «Hohle Gasse» den Bus.
Auf und ab im Goldauer Bergsturz Nr. 1963
Arth-Goldau • SZ

Auf und ab im Goldauer Bergsturz

Am 2. September 1806 brechen am Rossberg 30 bis 40 Millionen Kubikmeter Gestein ab und stürzen zu Tale. Drei Dörfer werden zerstört, 457 Menschen kommen zu Tode. 200 Jahre später sind die Spuren dieser Katastrophe noch sehr gut sichtbar. Die Abrisskante oben am Gipfel des Gnipen, Stein- und Felsblöcke am Hang und der Schutt unten im Tal, wo heute der Natur- und Tierpark Goldau beheimatet ist. Die Wanderung beginnt beim Bahnhof Arth-Goldau. Dort folgt man dem Wanderweg Richtung Härzigwald. Er führt zuerst durch urbanes Gebiet und steigt dann immer steiler an. Immer mal wieder gibt der Wald einen Blick auf die Rigi und den Zugersee frei. Im Frühling wähnt man sich in einem Meer von Bärlauch; der grüne Blätterteppich und der intensive Knoblauchduft sind dann ein Erlebnis für Auge und Nase. Auf gut 1000 Meter über Meer ist der höchste Punkt erreicht, und man wandert seitlich ins Bergsturzgebiet hinein. Eine Gedenktafel erinnert an das Ereignis von 1806 und an die Opfer der Katastrophe. Botanik-Interessierte können hier eine kurze Zusatzschlaufe einlegen. Mit etwas Glück findet man den Frauenschuh, eine der prächtigsten Orchideenarten. Im Abstieg schlängelt sich der Weg durch grosse Felsblöcke Goldau entgegen.
Weitsicht im Luzerner Hinterland Nr. 1931
Wauwil — Alberswil, Dorf • LU

Weitsicht im Luzerner Hinterland

Hier ist der Kanton Luzern am weitesten: Wo sich heute die riesige Ebene des Wauwilermooses ausdehnt, lag einst ein See. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde er trockengelegt. Seither wird die Moorebene landwirtschaftlich genutzt. Ein Teil des Gebiets gilt als Wasser- und Zugvogelreservat von nationaler Bedeutung. Ein Beobachtungsturm bietet einen guten Einblick. Einen noch umfassenderen Blick auf die Gegend geniesst man von der Burg Kastelen. An der Ruine kommt man auf der Wanderung von Wauwil nach Alberswil vorbei. Unterwegs geniesst man schöne Ausblicke zu Rigi und Pilatus, dahinter zeichnen sich die Gipfel der Glarner, Urner und Berner Alpen ab. Die Tour führt zunächst quer durch das Wauwilermoos nach Schötz, von dort über sanft gewelltes Wiesenland zum bewaldeten Burghügel. Die einstige Wehr- und Wohnanlage der Grafen von Kyburg wurde im Bauernkrieg beschädigt und verfiel danach. Um die Jahrtausendwende hat man sie restauriert und konserviert. Bei dieser Gelegenheit wurde ein stählerner Aussichtsturm in den Steinturm eingezogen. Von dessen oberer Plattform öffnet sich eine eindrückliche Aussicht über die Mauerzinnen hinweg zum Wauwilermoos und zu den Alpen.
Rundwanderung mit Seeblick bei Flüeli-Ranft Nr. 1905
Flüeli-Ranft, Dorf — End point • OW

Rundwanderung mit Seeblick bei Flüeli-Ranft

Von Flüeli-Ranft führt der Weg hoch über der Schlucht der Grossen Melchaa zur Hohen Brücke, der höchsten gedeckten Holzbrücke Europas. Auf der anderen Seite geht es über Strässchen und Pfade hinauf auf die liebliche Hochebene bei Bethanien, wo das Kloster der Dominikanerinnen steht. Von hier hat man eine schöne Aussicht über den Sarnersee und auf die umliegenden Berge. Über St. Niklausen kommt man zur Müsli-Kapelle. Von dort führen neue, bei Nässe rutschige Treppenstufen in Kehren hinunter zur Grossen Melchaa. Nach den Unwettern im Jahr 2005 rutschte der steile Hang so grossflächig ab, dass eine neue Wegführung nötig war. Die 2017 erbaute Stahlbrücke über den Wildbach ersetzt die alte Holzbrücke, die von den Fluten fortgerissen worden war. Damit ist der historische Wegabschnitt, auf dem auch die nationalen Routen Via Jacobi und Trans Swiss Trail verlaufen, für Pilger und Wanderer wieder begehbar. Von der Unteren Ranftkapelle sind es nur wenige Schritte bis zur Oberen Ranftkapelle mit der Wohnstätte von Bruder Klaus, der im 15. Jahrhundert hier als Einsiedler und Ratgeber gelebt hat. Ein Zickzackweg führt vom Ort der Ruhe und der Einkehr wieder hoch nach Flüeli-Ranft und zurück in die Zivilisation.
Durch Moorlandschaften am Glaubenbielenpass Nr. 1908
Glaubenbielen — Flühli LU, Post • LU

Durch Moorlandschaften am Glaubenbielenpass

Zwischen dem luzernischen Entlebuch und dem Kanton Obwalden liegen die ausgedehntesten Moorlandschaften der Schweiz. Diese Wanderung führt mitten hindurch. Vom Glaubenbielenpass auf der Kantonsgrenze leitet nach kurzer Hartbelagsstrecke ein Pfad durch zauberhafte Moore mit lichtem Föhren- und Fichtenbestand. Die Weitblicke sind schön, etwa zur Brienzerrothornkette, hinter der die Gipfel der Berner Alpen zu erkennen sind, zu den Zentralschweizer Alpen mit dem Titlis und dem markanten Schlossberg und auch ins Tal zum Sarnersee und zum spitzen Stanserhorn dahinter. Ab Sattelpass windet sich der Bergweg streckenweise recht steil hinunter zu den Schluchten des Rotbachs und des Seebachs. Es ist ein wildes Gelände mit steilem Wald und schäumenden Wildbächen. Nicht verwunderlich, dass die alte Holzbrücke immer wieder von Hochwasser und Hangrutschungen beschädigt wurde. Die neue, 62 Meter lange und 40 Meter hohe Hängebrücke bietet nun einen sicheren Übergang und zugleich attraktive Tiefblicke ins Chessiloch. Nach der Überquerung sollte man unbedingt noch den Abstecher ins Chessiloch zum Wasserfall machen. Danach führt ein gemütliches Auslaufen, zwischendurch auch auf Hartbelag, nach Flühli.
Über die Lochberglücke zur Göscheneralp Nr. 1890
Tiefenbach (Furka) — Göscheneralp, Dammagl. • UR

Über die Lochberglücke zur Göscheneralp

40 Etappen, 53 000 Höhenmeter, 360 Kilometer. Keine Frage: Der Urner Alpenkranz gehört zu den spektakulärsten Weitwanderwegen der Schweiz und Europas. Er führt vom Voralpengebiet bis ins Reich von Felsen, Geröll, Schnee und Gletschern. Übernachtet wird in Hütten und Berggasthäusern, waren es doch deren Betreiber, die den Urner Alpenkranz vor Jahren ins Leben gerufen haben. 2017 haben die Urner Wanderwege den Weitwanderweg zu neuem Leben erweckt. Auf dem Alpenkranz kann man auch tageweise wandern, zum Beispiel von der Furka-Passstrasse zur Göscheneralp. Die Lochberglücke, die dabei überquert wird, hat es aber in sich. Als T4 klassiert, erfüllt sie alle Anforderungen an eine Alpintour. Der Weg ist steil, kräftezehrend und verlangt Orientierungssinn, einen Pfad sucht man oft vergebens, dafür steigt man über Felsen und Geröll und überquert Schneefelder. Der Start indes ist einfach. Auf solidem Wanderweg wird die Albert-Heim-Hütte erreicht, mit traumhaftem Blick auf einen Kranz vergletscherter 3000er-Gipfel. Bald danach gilt es ernst, die weiss-blau-weissen Markierungen übernehmen die Führung. Ausgesetzt ist die Tour nirgends, an manch einer Stelle kommen die Hände zum Einsatz. Die hochalpine Umgebung entschädigt für die Anstrengung. Und hat man den langen, steilen und rutschigen Abstieg am Älprigensee vorbei zur Älprigenplangge geschafft, erscheint das letzte Stück auf dem Rundweg um den Göscheneralpsee fast wie ein Spaziergang. Die Glocke beim Parkplatz erinnert an die ehemalige Alpsiedlung Hinteralp.
Feld, Wald und Wiese im Entlebuch Nr. 1777
Finsterwald b. Entlebuch • LU

Feld, Wald und Wiese im Entlebuch

Das Entlebuch besteht zu 97% aus Wald, Mooren und landwirtschaftlich genutzten Flächen. Nur gerade 3% der gesamten Fläche sind besiedelt. Zudem steht mehr als die Hälfte der UNESCO Biosphäre Entlebuch unter Naturschutz, was bedeutet, dass sich die Natur frei entfalten kann. Auch aufgrund der unterschiedlichen Beschaffenheit der Böden könnten Flora und Fauna vielfältiger nicht sein. Kein Wunder, findet man hier schnell zur Ruhe und kann die Natur in ihrer Vielfältigkeit richtig geniessen. Kaum ist die Bushaltestelle Entlebuch, Kirche Finsterwald verlassen, befindet man sich bereits in dieser wundervoll entspannenden Welt. Der Wanderweg führt entlang von Blumenwiesen, durch Wälder und gelegentlich an alleinstehenden Höfen vorbei. Es ist eine Wanderung für alle Sinne: auch der Duft von frischem Bärlauch, der direkt am Wegrand wächst, trägt dazu bei. Im Spätsommer kann man auch beim Pflücken von Heidelbeeren verweilen. Nur leicht, aber stetig geht es bergauf oder bergab und nur wenige Stellen sind etwas steiler und setzten Trittsicherheit voraus. So kann die Energie fürs Bewundern der Natur und speziell des Panoramas, welches sich nach der Alpiliegg bietet, genutzt werden. Hier hat man die Möglichkeit, die Tour zu verkürzen und direkt zum Zwischenziel Dietenwart Gräben zu wandern. Wer sich die malerische Hügellandschaft des Entlebuchs, welche vor allem im Frühling in besonders kräftigen Farben erstrahlt, nicht entgehen lassen möchte folgt hier dem Wegweiser Richtung Schwarzenberg. Weiter geht es über Felder und vorbei an Bächen, in welchen man ein erfrischendes Fussbad nehmen kann. Am Schluss gibt es nochmals eine kurze, etwas steilere Strecke bergauf, aber dann ist das Ziel nach knapp fünfstündiger Wanderung zum Greifen nah.
Familienwanderung in Engelberg OW Nr. 1877
Fürenalp — Engelberg, Fürenalpbahn • OW

Familienwanderung in Engelberg OW

Engelberg liegt im Herzen der Schweiz und ist aus allen Himmelsrichtungen einfach zu erreichen. Der Ort selbst ist geprägt von seiner langen Käsetradition. In Engelberg gibt es den Alpkäse-Trail, auf dem man an acht Käsereien vorbeikommt und alles über die Herstellung und das Endprodukt erfährt. Zum Beispiel auf der Alp Surenen, wo Florian Spichtig mit viel Passion und Können seine preisgekrönten Käse produziert, mit denen er im Video zu diesem Wandervorschlag nicht nur die Kleinsten überzeugt. Ganz nebenbei bietet die Wanderung auf dem Alpkäse-Trail eine wunderschöne und spektakuläre Bergkulisse – so auch auf der familienfreundlichen Tagesetappe von der Fürenalp zur Alp Surenen. Damit die Wanderung auch den Kleinsten Spass bereitet, legt man den Weg zur Fürenalp und von Usser Äbnit bis Stäfeli am besten mit einem der für die Region typischen «Buiräbähnli» zurück. Wer lieber wandert, folgt den Wegweisern in Richtung Usser Äbnet und Stäuber. Angenehm geht es dann dem Stierenbach entlang talauswärts. Am Weg liegen die Berggasthäuser Stäfeli und Alpenrösli. Kurz darauf ändert der Bach seinen Namen. Seis drum, auf dem Rückweg bleibt sicher genügend Zeit, um die Füsse im kalten Wasser der nun Engelberger Aa zu baden oder ein «Steimännli» aufzuschichten. Bei der Talstation der Fürenalpbahn fährt ein kostenloser Shuttle‑Bus bis ins Zentrum von Engelberg.
Was das Entlebuch hergibt Nr. 1871
Schüpfheim, Landbrücke — Escholzmatt • LU

Was das Entlebuch hergibt

Die Wanderung startet bei der Landbrücke in Schüpfheim und führt als Erstes über die Kleine Emme. Nach 300 Metern Hauptstrasse beginnt rechts der leichte Aufstieg in die liebliche Hügellandschaft. Wie auf mehreren Abschnitten der Route wandert man zunächst auf Hartbelag, bis der Weg rechts in einen Pfad abzweigt, der dem sonnigen Waldrand folgt. Im Luswald bricht das Licht durch die Bäume und bringt zwischen den Schatten das Moos hellgrün zum Leuchten, als würde die Natur mit Scheinwerfern in Szene setzen, was sie zu bieten hat. Und das sieht nicht nur schön aus, sondern soll auch gut schmecken. Der experimentierfreudige Spitzenkoch Stefan Wiesner aus Escholzmatt macht es vor. In seinen Gerichten verarbeitet er Moos, Flechten, Rinden oder was die Natur im Entlebuch sonst noch hergibt. Beim Weiler Brand bestimmt das Bächlein die Richtung. Danach schlängelt sich ein mit Holzschnitzeln belegter Waldweg zwischen den Bäumen hindurch. Die Umgebung versetzt Wandernde in eine friedliche Stimmung. Aber sie löst auch Respekt aus, da man weiss, dass man durch eine Speisekammer stapft, die zugleich als Unesco-Biosphärenreservat unter Schutz steht. Etwa in der Hälfte der Route wird es steil: Teilweise auf Treppen geht es hinunter in das Tobel, durch das die Bocke fliesst. Beim Hochmoor Tellenmoos eröffnet sich der Ausblick in die Weite und auf die voralpine Karstlandschaft der Schratteflue. Nach dem Tällemooswald folgt eine grosse Grillstelle mit überdachtem Picknickplatz. Über Felder, Landstrassen und Quartierwege erreicht man schliesslich Escholzmatt. Wer wissen möchte, wie das Entlebuch schmeckt, findet im Biosphärenshop beim Bahnhof Köstlichkeiten aus der Region.
Rundtour über den Rämisgummehoger Nr. 1859
Wiggen, Egghus • LU

Rundtour über den Rämisgummehoger

Rämisgummen. Naturfreunde kommen ins Schwärmen, wenn sie den Namen der lieblichen Anhöhe zwischen dem Berner Emmental und dem Luzerner Entlebuch hören. Der Rämisgummehoger ist im Frühling ab März übersät mit Krokussen. Sie gedeihen so üppig, dass man kaum weiss, wo man hinstehen soll. Nicht nur Menschen fliegen auf die hübschen Blumen mit der charakteristischen trichterförmigen Blüte. Auch die Bienen sind wild auf Krokusse, gehören sie doch zu den ersten blühenden Pflanzen im Jahr. Für die Insekten ist ein reichhaltiges Nahrungsangebot essenziell – eines, das übers ganze Jahr zur Verfügung steht. In den Blüten sammeln Bienen Pollen für die Aufzucht ihrer Jungen und Nektar für die eigene Energie. Und ganz nebenbei befruchten sie 80 Prozent unserer Nahrungs- und Blütenpflanzen und sorgen dafür, dass wir einen reichhaltigen Tisch mit Obst, Gemüse und Beeren vorfinden. Der Rämisgummehoger lässt sich nicht einfach so erwandern, besonders wenn man im luzernischen Wiggen losläuft. Zweimal will der Binzberg überquert werden, einmal zu Beginn und einmal am Schluss der Tour. Die Passage ist nötig, um ins Schärligbad zu gelangen, den Ausgangspunkt der Rundwanderung. Diese führt über aussichtsreiche Höhen und vorbei an stattlichen Bauernbetrieben zum Bergrestaurant auf Geisshalden und danach auf den krokusbeladenen Rämisgummehoger. Die meisten Blumen wachsen aber nicht hier, sondern auf der Wiese am Hinterrämisgummen, 20 Wan- derminuten weiter. Über den Pfyffer und die Balmegg schliesst sich nach einem steilen, ruppigen Waldabstieg im Schärligbad die Runde. Nicht aber die Tour: Der Binzberg bittet jetzt zum zweiten Besuch des Tages.
Blütenreicher Aufstieg zum Wildspitz Nr. 1860
Steinen — Sattel-Aegeri • SZ

Blütenreicher Aufstieg zum Wildspitz

Früher gab es zwischen Steinen und dem Lauerzersee ein Meer von Obstbäumen. Es muss wundervoll ausgesehen haben! Doch Siedlungsbau und Viehwirtschaft haben die Bäume zum Verschwinden gebracht. Auch die Politik hatte ihren Anteil daran: In der Region wurde viel Schnaps produziert – und zu viel konsumiert. So sind es heute nur noch einige Inseln mit Obstgärten, die im April weiss leuchten. Schon am Bahnhof in Steinen kann man auf der Ebene Kirsch- und Apfelbäume in voller Blüte bewundern. Die ersten 400 Meter auf dem Trottoir sind schnell gegangen, und schon geht es rechts in den Wald und bergauf zur Sprachheilschule Steinen. Hier nimmt man den zweiten Weg rechts. Auf den nächsten Metern muss man etwas aufpassen, um den Weg nach rechts nicht zu verpassen. Er verlässt bald den Wald und führt zwischen blühenden Obstbäumen hindurch. Nach einem kurzen Strassenstück geht es auf einem Naturweg weiter aufwärts. Bald schon unterquert der Weg eine Eisenbahnbrücke, weiter geht es aufwärts entlang von Wiesen und Wäldern, bis man die wunderschön gelegene Obhegkapelle erreicht. Ein letzter Anstieg steht an, und der Wildspitz ist erreicht. Die Aussicht von diesem frei stehenden Gipfel aus ist wunderbar, und mit einer Pause im Gasthaus Wildspitz kann man diesen Genuss gut verlängern. Beim Abstieg führt der Weg erst dem Grat entlang, den Mythen entgegen. Bei der Langmatt gibt es eine sehr schöne Grillstelle, etwas weiter unten liegt die Alpwirtschaft Halsegg. Der Weg ist jetzt steil, und man sieht schon bald das Ziel, Sattel Bahnhof. Doch vorher gibt es auf der Alp Schuelersstock nochmals blühende Obstbäume zu bewundern.
Von Dorf zu Dorf im ländlichen Luzern Nr. 1849
Adligenswil, Dorf — Meierskappel, Dorfplatz • LU

Von Dorf zu Dorf im ländlichen Luzern

Die Aussicht auf die Rigi, Königin der Berge, und den Vierwaldstättersee sowie den Zugersee begleitet einen während dieser ganzen Wanderung vor den Toren von Luzern. An sanften Hügeln entlang folgt man einem Teil einer Etappe des Alpenpanoramawegs, abwechselnd über aussichtsreiches und sonniges Kulturland und – meistens auf Hartbelag – durch Siedlungsgebiet. Vom Startpunkt in Adligenswil steigt man zu einer ersten Anhöhe auf und hat bald einen wunderbaren Blick über die Zentralschweizer Berge. Über saftige Wiesen mit blühenden Obstbäumen führt der Weg nach Udligenswil. Unterwegs passiert man einige Hofläden und Cafés, die zum Verweilen einladen. Man wandert anschliessend weiter nach Michaelskreuz, zu einer Anhöhe mit einer kleinen Kapelle. Namensgebend war ein Holzkreuz, an dessen Stelle 1436 eine Kapelle aus Holz erstellt, später durch eine aus Stein ersetzt und vor einigen Jahren renoviert wurde. Sie thront auf dem Rooterberg, von dem man einen grossartigen Blick auf den Zugersee und die umliegenden Berge geniessen kann. Nach einer tollen Rundumsicht steigt man dem Wanderweg folgend nach Meierskappel hinab und erhascht oft nochmals einen Blick auf den Zugersee.
Abwechslungsreiche Herbstwanderung Nr. 1637
Luthern Bad • LU

Abwechslungsreiche Herbstwanderung

Beim Napf hat man die Qual der Wahl: Soll es eine kurze Rundtour sein oder eher eine lange Streckenwanderung? Gar eine Übernachtung im Berghotel, farbenprächtiger Sonnenaufgang inklusive? Die hier vorgestellte Rundwanderung kann beliebig abgeändert und verlängert werden. Einzig die Postauto-Verbindungen sollten im Voraus gut geprüft werden, denn der Fahrplan ist nicht immer dicht. Luthern Bad heisst der kleine Startort mit Postautostation, Gasthaus, Luther-Lädeli, Kirche, Wallfahrtskapelle und natürlich der Heilquelle. «Nach einem wunderbaren Traum fand Jakob Minder im Jahr 1581 die Badbrünnliquelle. Den einst regen Badebetrieb gibt es nicht mehr – die Heil- und Anziehungskraft des Wassers aber sind geblieben.» So die Infotafel beim «Arm- und Fussbad», welches in Form einer Grotte neben der Kapelle errichtet wurde. Das 6 °C kalte Wasser hatte Jakob Minder von seiner Gicht geheilt. Hoffentlich ohne Gelenkleiden geht es nun eine Stunde aufwärts via Ober Badegg zum Niederänzi, wo sich der Ausblick nach Süden öffnet und einen ersten Vorgeschmack auf das phänomenale Gipfelpanorama gibt. Die gegen das Luzernerland schroffen Eyflue und Napfflue südseitig umgehend, führt der Weg in leichtem Auf und Ab zum Grüebli und bald auf den Napf. Auf dem grossen Gipfelplateau lässt sichs wunderbar verweilen. Via Alp Trachselegg und Mitteley geht es zurück nach Luthern Bad. Es führen auch Wege nach Romoos Holzwäge, Hergiswil am Napf, Fankhaus, Bramboden oder Menzberg. Und wer gerne etwas mehr Zeit im Napfgebiet verbringen möchte, kann sein Glück beim Goldwaschen in der Fontanne versuchen, Köhlerei oder Schaukäserei besichtigen oder sich einfach an den unzähligen weiteren Wandermöglichkeiten erfreuen.
Höhenweg zwischen Nid- und Obwalden Nr. 1793
Grafenort — Wirzweli • NW

Höhenweg zwischen Nid- und Obwalden

Eins vorab: Diese Wanderung ist nichts für schwache Nerven. Auf dem Kretenweg zwischen dem Storeggpass und Ächerli wird man zwar immer wieder mit neuen fantastischen Aussichten auf das Engelberger Tal, die Berner Alpen, den Vierwaldstättersee, den Pilatus, die Rigi oder den Titlis belohnt. Dazwischen gilt es aber das Wagenleis bzw. den Charren, wie die Einheimischen sagen, zu überwinden. Hier stehen die Gesteinsschichten plötzlich senkrecht und sind dazwischen so stark erodiert, dass es aussieht, als ob ein riesiger Karren quer über den Grat gezogen worden wäre und dabei tiefe Spuren hinterlassen hätte. Für Wanderinnen und Wanderer bedeutet dies eine kurze Kletterei. Die Schlüsselstelle ist zwar durchgehend mit einem Seil gesichert, erfordert aber auf jeden Fall Schwindelfreiheit und Trittsicherheit. Ein bisschen Nervenkitzel gibt es schon zu Beginn der Tour: Nach einem Spaziergang entlang der Engelberger Aa vom Bahnhof Grafenort nach Mettlen schweben Wagemutige mit einem «Buirä- bähnli» über Felswände hinauf bis nach Eggen. Dort folgt der Aufstieg auf den Storeggpass, bevor der Nid- und Obwaldner Höhenweg dann in stetigem Auf und Ab der Krete folgt, welche die Grenze zwischen den beiden Kantonen markiert. Zwischenstationen sind das Lachengrätli, der Schluchberg, der Gräfimattstand und den Arvi- grat. Anschliessend geht es beim Ächerli hinunter in den Ferienort Wirzweli. Wem genügend Kraft in den Beinen bleibt, kann noch gut 400 Höhenmeter anhängen und bis zum Stanserhorn durchziehen. Den Rückweg ins Tal erleichtert in beiden Fällen eine Luftseilbahn.
Vom Oberalppass zum Gotthard Nr. 1794
Oberalppass — Gotthard Passhöhe • UR

Vom Oberalppass zum Gotthard

Es brauchte Seilbahnpioniere wie Willy Garaventa, damit die Gemsstockbahn überhaupt entstehen konnte. Mehrere Wochen lang, umgeben von Eis und Schnee, bereitete dieser den Bau der ersten Gondel vor. Heute fährt die Gemsstockbahn im Sommer nicht mehr. Die Wanderung beginnt auf dem Oberalppass. Der Weg führt am Fuss des Pazolastocks entlang zum Hochmoor Trutg Nurschalas. Ab hier ist der Aufstieg zum Lai da Tuma, eine gute Option, um dann wieder zum Lai Urlaun abzusteigen. Weiter geht es hinein ins Val Maighels. Beim Punkt 2373 steigt der Weg zum Pass Maighels auf und auf der anderen Seite wieder hinunter zur Vermigelhütte. Die Wanderung am zweiten Tag führt über weiss-blau-weisses Gelände, ab und zu auch weglos. Schon nach 300 Metern nach der Hütte verzweigt sich der Weg. Man nimmt die rechte, weiss-blau-weisse Spur zur Alp Gafallen und immer leicht ansteigend bis 200 Meter unter die Bergstation der Gemsstockbahn. Hier dreht der Weg Richtung Südwest. Zwischen Sankt Annahorn und Rothorn aufsteigend erreicht man den Pass Gafallenlücke, den höchsten Punkt der Wanderung. Über Blocksteine und alpine Wiesen steigt man zwischen Chastelhorn und Rotstock bis «Im hinteren Loch» ab. Es folgt der letzte Aufstieg zum Gloggentürmli. Der Abstieg führt zum Lago dell Sella. Hier trifft man auf den Bergwanderweg, der meist auf asphaltierten Werkstrassen zum Gotthardpass führt.
Am Wellenberg im Engelbergertal Nr. 1681
Oberrickenbach, alte Post — Grafenort • NW

Am Wellenberg im Engelbergertal

Der unscheinbare Wellenberg wurde 1987 berühmt, als er für ein Endlager für radioaktive Abfälle infrage kam. Politische Tumulte und acht Abstimmungen später – zuletzt 2018 – kann das Dossier ad acta gelegt werden. Damit scheint auch die Zukunft des Wellenbergs als Wanderberg gesichert. Der erste Aufstieg zum Eggeligrat durchquert Flachmoore von nationaler Bedeutung und geschützte Trockenwiesen. Auf den gemähten Wiesen wird das Heu noch traditionell auf Tristen getrocknet. Der kurze Abstecher zum Gipfel des Wellenbergs lohnt sich. Dieser wird durch seine Südflanke erreicht, die etwas ausgesetzt und mit Stufen und Halteketten ausgerüstet ist. Wem es dabei auf einmal nicht mehr wohl ist, kann jederzeit umdrehen. Am Ende dieser Flanke führt der Weg aus dem Wald auf eine Kuppe mit einem Kreuz und Sitzgelegenheiten und mit ausgezeichneter Weitsicht über das Engelbergertal. Es folgt der gleiche Weg zurück zum Eggeligrat, dann kurz etwas steil durch den Wald und wieder flacher durch offenes Gelände und weitere Moorgebiete zur Kapelle St. Joder, die aus dem 15. Jahrhundert stammt. Danach führt der Weg nochmals durch Wald, über Grasland und auch über ein paar Strassenabschnitte nach Grafenort. Hier lohnt sich ein Gang in die achteckige Kapelle Heilig Kreuz aus dem Jahr 1689, die als starker Kraftort gilt – auch ohne radioaktive Strahlung.
Sanfte Höhenwanderung Nr. 1630
Glaubenberg — Sörenberg • OW

Sanfte Höhenwanderung

Gemäss Bundesinventar ist die 130 km2 grosse Moorlandschaft Glaubenberg «von besonderer Schönheit und nationaler Bedeutung» - es ist sogar die grösste Moorlandschaft der Schweiz. Rasch wechseln sich Moore, Waldgebiete und Alpweiden ab und bieten zahlreichen Wildtieren Lebensgrundlage und Unterschlupf. Nebst Auer- und Birkhühnern ist auch der Luchs hier wieder heimisch. Grund genug also, diese Landschaft auf der Grenze zwischen den Kantonen Luzern und Obwalden auf einer Wanderung zu erkunden. Der Startpunkt ist auf dem Glaubenberg, einem beliebten Passübergang, der die Gemeinden Entlebuch und Sarnen verbindet. Das erste Wegstück führt über eine Alpstrasse zum Übergang zwischen Sewen- und Trogenegg. Von nun an geht es in stetem Auf und Ab immer entlang der Krete, mit prächtiger Sicht auf den Zentralschweizer und Berner Alpenkranz. Vom Sattelpass führt ein steiler Anstieg auf den Bärenturm – ob hier früher wohl Bären gesichtet wurden? Ganz in der Nähe wurde vor rund 250 Jahren Glas hergestellt: Neben Fensterglas und grünen Flaschen entstanden Trinkgläser, Karaffen, Vasen oder Apothekergefässe in allen Farben und Variationen. Unmengen von Holz waren nötig, um die Rohstoffe Quarzsand, Pottasche, Kalk und Soda miteinander zu verschmelzen. Weiter geht die Wanderung durch offenes Gelände über die Looegg, dann durch lichten Wald zum Haldimattstock und über vermoorte Alpweiden schliesslich zur Nünalp. Wer Lust hat, kann einen weiteren Gipfel, den Nünalpstock anhängen – mit 1900 Metern wäre dies gleich der geografische Höhepunkt. Ab hier geht es nur noch hinunter: 600 Höhenmeter sind es nach Sörenberg, wo das Postauto und vorher vielleicht ein kühles Getränk in einer der zahlreichen Gaststätten auf die Wandernden warten.
Aussichtsreich vom Kraft- zum Tourismusort Nr. 1627
Niederrickenbach — Klewenalp • NW

Aussichtsreich vom Kraft- zum Tourismusort

Die Legende erzählt, dass während der Reformationszeit ein Hirtenbub eine Marienstatue rettete und auf der Alp in einem hohlen Ahornbaum versteckte. Am Ende des Alpsommers liess sich die Statue nicht mehr entfernen. Da beschloss man, neben dem Baum eine Kapelle zu errichten. Danach konnte die Statue wieder aus dem hohlen Stamm geborgen und in die Kapelle getragen werden. Die Kapelle zur Heiligen Maria im Ahorn, wie sie nach dieser Begebenheit genannt wird, wurde bald zum viel besuchten Wallfahrtsort. Im 19. Jahrhundert entstand zudem das Benediktinerinnenkloster Maria-Rickenbach. Der Kraftort lebt aber nicht nur von den Sakralbauten, sondern auch von der aussichtsreichen Lage hoch über dem Engelbergertal. Der Bergwanderweg steigt gemächlich an zur Alp Ahorn. Danach geht es immer steiler über Weiden, durch Wald und eine ruppige Geröllhalde. Nach weiteren Kehren überrascht die flache Untere Musenalp mit prächtiger Aussicht zur Bergkette von Brisen, Risetenstock und Schwalmis. Der folgende steile Abschnitt über die Bärenfallen hinunter ist dank Treppen und Geländern sicher begehbar. Nach der Bärenfallen bereitet der Weg keinerlei Schwierigkeiten mehr. Entlang von Weidehängen, hin und wieder beobachtet von ein paar Kühen, wandert man zum Tannibüel und wieder sanft bergan zur Klewenalp mit mehreren Restaurants, Spielplätzen und natürlich auch wunderbarer Weitsicht über den Vierwaldstättersee, zum Rigi, zu den Mythen und vielen anderen Gipfeln.