• Schweizer WanderwegeWandern in der Südostschweiz

233 Einträge wurden gefunden
Einfache Tour für Sonnenhungrige im Val Surses Nr. 2196
Somtgant — Tigignas • GR

Einfache Tour für Sonnenhungrige im Val Surses

Diese aussichtsreiche Winterwanderung dauert nur etwas mehr als zwei Stunden und ist wenig anspruchsvoll. Wer sich aber Zeit nehmen will, kann den sonnigen Panoramaweg Somtgant mit einem Aufenthalt in einem der drei Betriebe in Radons genussvoll auf zwei Tage verlängern. Denn der kleine Weiler im Val Nandro bietet für jedes Portemonnaie etwas Passendes: von den weitherum bekannten Pommes frites des Restaurants Muntanela bis hin zum doppelten Kalbskotelett aus der lokalen Zucht von japanischen Wagyū- und von Swiss-Brown-Rindern im Berghuus Radons. Doch der kulinarische Genuss soll zuerst verdient sein: Von der Bergbahnstation Somtgant aus geht es über die gleichnamige Alp erst fast ebenen Wegs ins Tal hinein, bevor der Weg kurvenreich nach Radons absteigt. Man wandert durch eines der grössten zusammenhängenden Alpgebiete Graubündens in der Grösse von 7500 Fussballfeldern. 1300 Tiere übersommern jeweils hier, wo nun Skifahrende mehr oder weniger elegant den Hang hinunterkurven. Wer in Radons noch eine Stunde länger wandern will, baut den Winterwanderweg über die Maiensässhütten Bargias zur Alp Nova und wieder zurück ein. Er liegt unterhalb der Hänge, auf denen eine Solaranlage hätte gebaut werden sollen, bevor die Stimmbevölkerung von Savognin das Projekt 2024 versenkte. Der zweite Teil der Wanderung führt gemütlich und leicht absteigend zurück zur Gondelbahnstation Tigignas. Auf der ganzen Wanderung teilt man sich den Weg mit Schlittenfahrenden. Da es für diese aber eine zweite, weitaus rasantere Abfahrt im Skigebiet gibt, sollten sich hier eher die gemütlichen Kufenfans tummeln. Mit Aussicht auf das ganze Val Surses mit seinem mächtigen Piz Mitgel endet die Wanderung, bevor in Tigignas wiederum die Bergbahn nach Savognin hinunter genommen wird.
Schneeschuhtrail oberhalb von Salouf Nr. 2195
Salouf, scola • GR

Schneeschuhtrail oberhalb von Salouf

Einen prächtigen Ausblick auf den Piz Mitgel, Schnee bis im Frühling und die Garantie, sich das Stück Nusstorte danach redlich verdient zu haben: Die vor einem Vierteljahrhundert angelegte «Königsroute» hat einiges zu bieten. Die anspruchsvolle, rund fünfstündige Wanderung führt über einen der ersten Schneeschuhtrails der Schweiz. Die Idee dazu, die damals viele für «völlig verrückt» hielten, hatte Stefan Moser, Kind der Region und Fan jeglicher Schneesportarten. Er wollte – inspiriert von einem Freund aus Kanada – diese im Vergleich zum Pistenskifahren sanftere und nachhaltigere Aktivität auch hierzulande populärer machen. Mittlerweile sind viele Schweizerinnen und Schweizer gern auf Schneeschuhen unterwegs – auch auf der Königsroute, deren Verlauf seit ihrer Eröffnung leicht angepasst wurde. Der markierte Schneeschuhwanderweg startet bei der Bushaltestelle «Salouf, scola». Nach wenigen Gehminuten beginnt ein angenehmer und regelmässiger Aufstieg, zuerst durch den Wald und danach einige Hundert Meter an dessen Rand entlang. Etwas unterhalb von Munter lässt man die Bäume endgültig hinter sich zurück und nimmt das letzte Stück hinauf zum schmucken Weiler in Angriff. Dessen sonnige Lage und der Blick auf den markanten Piz Mitgel machen ihn zum idealen Ort für ein Picknick. Zurück ins Tal geht es zunächst wieder dem Waldrand entlang und anschliessend über einen Forstweg und einen letzten, kurzen Aufstieg bis zum Dörfchen Del. Den Abschluss bildet der Weg hinunter zurück zur Bushaltestelle in Salouf.
Schneeschuhrunde von Sur über die Alp Flix Nr. 2194
Sur, baselgia • GR

Schneeschuhrunde von Sur über die Alp Flix

Artenvielfalt und Abgeschiedenheit charakterisieren die Alp Flix. Auf dieser Schneeschuhwanderung wird man verzaubert vom Tierreichtum, von der Stille und von der Schönheit der Landschaft. Hier kann man die Gipfel rundherum auf sich wirken lassen, dem Ruf eines Tannenhähers lauschen, den Spuren der Walser folgen, beim allein stehenden Kirchlein Son Roc die Seele baumeln lassen, vielleicht einen Steinadler beobachten, der über der Hochebene elegant seine Runden dreht und die eigenen Gedanken davonträgt. Startpunkt der markierten Schneeschuhwanderung ist das kleine Dorf Sur an der Julierpassstrasse. Von der Bushaltestelle bei der Kirche sieht man schon die Übersichtstafel der Wanderlandroute Nr. 573. Dort stapft man mit seinen Schneeschuhen, den rosa Signalisationsstangen folgend, entlang des Baches bergwärts. Diese Wegführung kürzt eine Kehre der Alp-Flix-Strasse ab, die im Winter nur zur Fuss, von Schneemobilen oder Schlittenfahrenden genutzt werden darf. Nach der nächsten grossen Linkskehre der Strasse biegt man bei P. 1721 rechts ab, stapft auf einem Forstweg in den Wald und nimmt nach einem Brücklein die linke Route hangaufwärts über Plang Grond zur Alp Flix. Sobald die Bäume kleiner werden, flacht es ab, und die Hochebene liegt wenig später in ihrer ganzen Pracht vor einem. Die Signalisation leitet am Kirchlein Son Roc vorbei zum Berghaus Piz Platta bei Tigias, wo es sich lohnt, eine Nacht zu verbringen. Von Tigias geht es nördlich durch die Siedlung Tga d’Meir, dann nordwestlich nach Cuorts, wo der Abstieg Richtung Sur beginnt. Die Route folgt dem Bergbach Ava dallas Cuorts steil abwärts. Über eine Brücke bei P. 1777 wechselt man die Bachseite und stösst wenig später auf die Alp-Flix-Strasse. Einige Kehren abkürzend geht es zurück zum Ausgangspunkt Sur.
Auf verschneiten Römerwegen zum Septimerpass Nr. 2193
Bivio, posta • GR

Auf verschneiten Römerwegen zum Septimerpass

Bivio bedeutet so viel wie Weggabelung. Der Name des kleinen Dorfes am Fusse des Julier- und des Septimerpasses erzählt eigentlich schon die ganze Geschichte: Seit der Römerzeit waren die beiden Pässe wichtige Übergänge ins Engadin und via Bergell nach Italien. Während Jahrhunderten nächtigten hier die Reisenden sowie die Fuhrleute, und die Postkutscher wechselten die Pferde. Heute machen nur noch wenige halt in Bivio. Ausnahmen sind Skitourengänger, welche die kaum von Skiliften verbaute, oft bis in den Frühling hinein schneesichere Passlandschaft schätzen. Und auch für Schneeschuhwanderinnen hat Bivio als Ausgangspunkt einiges zu bieten. Eine markierte Tour führt vom Dorf in die weisse Einsamkeit bis zum Septimerpass. Der Übergang ins Bergell war in der Geschichte lange Zeit bedeutend, da er zwar steiler und lawinengefährdeter war als der Julierpass, dafür aber schneller nach Italien führte. Schon die Römer haben ihn genutzt, was viele Fundstücke belegen. Heute ist der Römerweg im Sommer Wanderern und Bikerinnen und im Winter Schneeschuhläufern vorenthalten. Die Tour startet wenige Meter hinter dem Hotel Post und führt zunächst rechts ein Strässchen hinauf. Die Route quert dann einen der drei Skilifte und verläuft schliesslich dem Bach Eva da Sett entlang ins Tgavretga-Tal hinein. Ganz hinten quert sie den Bach und führt – immer mit pinkfarbenen Pfosten markiert – am Fusse von Roccabella, Motta Radonda und Piz Grevasalvas entlang auf die einsame Hochebene Plang Camfer. Man kommt an einem Holzkreuz vorbei, und nach einem weiteren kurzen Aufstieg ist auch schon die oft zugige Passhöhe erreicht. Etwas Windschutz bieten die (im Winter geschlossene) Cesa da Sett oder das Gebäude des Elektrizitätswerks der Stadt Zürich etwas südlich der Passhöhe. Zurück nach Bivio geht es auf demselben Weg.
Feurige Herbstwanderung in Liechtenstein mit Aussicht aufs Rheintal Nr. 2188
Fläsch — Balzers, St. Katrinabrunna • GR

Feurige Herbstwanderung in Liechtenstein mit Aussicht aufs Rheintal

Der flammende Wald auf dieser Wanderung brennt nicht wirklich, ausser im Herbst natürlich, da scheinen die Baumkronen in den schönsten Orange- und Gelbtönen. Doch weit hergeholt ist der Titel nicht. 1985 brannte es auf der Anhöhe zwischen St. Luzisteig und Balzers lichterloh. Es war der grösste Waldbrand in Liechtensteins Geschichte – entfacht vom Schweizer Militär. Dieses führte auf dem Waffenplatz von St. Luzisteig eine Schiessübung durch, der Föhn blies stark und nahm die Funken auf. Erst in der Nacht auf den nächsten Tag konnte der Brand des Guschawaldes gelöscht werden. Er hatte sich bis 30 Meter vor Balzers ausgebreitet. Diese Bergwanderung führt durch das ehemalige Brandgebiet. Weil der Wind hier schon ab und zu ziemlich bläst, lohnen sich gute Kleider. Von Fläsch aus wandert man durch den Steigwald auf sacht ansteigendem Weg nach St. Luzisteig. Geschichtsinteressierte besuchen dort das Militärmuseum, dann geht es ziemlich steil und kurvig auf einem Kiessträsschen aufwärts. Beim Guschaturm gibt es eine kleine Pause, auf den Turm hinauf kann man aber nicht. Nach 400 Höhenmetern erreicht man die ehemalige Walsersiedlung Guscha. Im Sommer ist die dortige Beiz an den Wochenenden bedient, ansonsten gibt es eine hübsche Besenbeiz. Der Abstieg ist technisch interessanter und anspruchsvoller und verläuft auf einem schmalen Bergwanderweg. Die erste Viertelstunde führt quer durch einen Steilhang, Seile helfen auf einem kurzen, aber besonders abschüssigen Teil. Das Guschatobel ist imposant, ebenso der junge, aber dennoch wilde Wald. Auf 753 Metern Höhe betritt man Liechtenstein, was optisch allerdings nicht erkennbar ist. Die Wanderung endet schliesslich bei St. Katharinenbrunnen mit seinem Naturschutzgebiet und einer natürlichen Schichtquelle. Balzers ist nun nicht mehr weit entfernt.
Auf der Via Spluga durch eine enge Schlucht zum Splügenpass Nr. 2185
Isola (Italia), Paese — Splügenpass, Berghaus • GR

Auf der Via Spluga durch eine enge Schlucht zum Splügenpass

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es in der Schweiz Pläne, die Schifffahrt massiv auszubauen: Der Ingenieur Pietro Caminada plante einen Tunnel durch den Splügenpass. Bis nach Isola in Italien wollte er die Schiffe überirdisch mit einem Schleusensystem transportieren, von da aus durch einen 15 Kilometer langen Tunnel bis in die Rofflaschlucht kurz vor Andeer. Insgesamt war eine 600 Kilometer lange Wasserstrasse zwischen Genua und Basel geplant. Doch sie kam nie zustande, scheiterte an der Finanzierung. Diese Wanderung führt durch das Kernstück dieser Vision, eine Wasserstrasse durch die Alpen zu bauen. In rund fünf Stunden gelangt man – immer den Wegweisern des Via Spluga folgend – von Isola zum Stausee Lago di Montespluga und weiter über den Pass zum Berghaus Splügenpass. Weil der Bus von «Splügen, Dorf» nach «Isola (Italia), Paese» nur selten fährt, empfiehlt sich eine Anreise am Vortag. Auf einem stets leicht ansteigenden Weg wandert man zum kleinen Weiler Soste. Esel stehen auf der Weide, Lärchen und Rottannen spenden Schatten, im Hintergrund rauschen Bergbäche. Nun folgt der steilste Teil: Die Schlucht wird immer enger, manchmal verläuft der Weg in Serpentinen, das letzte Stück vor dem Stausee ist gar in den Felsen gehauen. Über die Staumauer gelangt man auf die westliche Seite des Lago di Montespluga. Nach einem attraktiven Uferweg eröffnet sich eine feuchte Hochebene vor der Ortschaft Montespluga. Die hübschen farbigen Häuser ziehen sich der Passstrasse entlang. Nach einem Espresso folgt das letzte Stück Richtung Passhöhe. Erst hier sind Autos und Motorräder zu hören, in rund einer Stunde erreicht man den Pass auf 2114 Metern über Meer – und damit die Schweiz. In rund einer Viertelstunde geht es hinunter zum Berghaus Splügenpass.
Hoch über Glarus auf den Gipfel des beliebten Schilt Nr. 2172
Fronalp (GL), Unter Stafel — Bärenboden • GL

Hoch über Glarus auf den Gipfel des beliebten Schilt

Hoch über den Dächern von Glarus erhebt sich ein unscheinbarer Berg: der Schilt. Auch wenn er nicht mit einem kühnen Gipfel zu Punkten vermag, so ist er doch einer der beliebtesten Wandergipfel im Kanton. Denn erstens bietet er einen Rundblick über beinahe alle Glarner Gipfel. Und zweitens nimmt einem von beiden Seiten her der öffentliche Verkehr viele Höhenmeter ab. Die Überschreitung des Schilt – vom Naturfreundehaus Fronalp nach Äugsten / Bärenboden – ist mit fünf Stunden kein Spaziergang. Die Auf- und Abstiege sind mit 1070 und 650 Metern anstrengend. Wer genug Zeit dafür haben will, kann am Start- oder Zielpunkt der Wanderung in einfachen Berghäusern übernachten. Landschaftlich kann man sich auf Abwechslung und immer wieder neue Geländekammern freuen. Die Fronalp erreicht man mit dem Alpentaxi ab Näfels (Reservation obligatorisch). Der Aufstieg beginnt sanft mit einem Alpstrassenabschnitt und Kuhweiden. Nach der Alp Mittler Stafel, die auf einem Bödeli liegt, wird es dann zunehmend rauer und wilder. Unter dem Siwellen-Gipfel führt der Weg durch einige eindrückliche, scharfkantig zerfressene Karstfelder, durch die man schliesslich den Schilt erreicht. Auf dem Abstieg passiert man nach einem guten Kilometer den Rotärd-Pass. Seinen Namen hat er von intensiv rot gefärbtem Quartenschiefer. An den Südhängen des Schilt sind immer wieder mal Gämsen auszumachen. Bei der Alp Begligen zweigt man auf den Holzflue-Rundweg durch den Äugstenwald ab. Unvermittelt windet sich der Weg durch ein Labyrinth von Löchern, Buckeln und Felsbrocken. Im absteigenden Teil des Lehrpfades geht es nochmals durch eine Karstlandschaft, am Silberwald mit seinen Hunderten von hell leuchtenden Baumstämmen vorbei und schliesslich zur Bergstation der Luftseilbahn nach Ennenda.
Kristallklarer Lagh dal Teo im Puschlav Nr. 2171
Sfazù, Fermata • GR

Kristallklarer Lagh dal Teo im Puschlav

Die Hochebene Al Teo ist ein etwas abgelegenes und deshalb nur schwach frequentiertes Kleinod hoch über dem Talboden von Poschiavo. Zwei malerische Bergseen und ein Tümpel schmiegen sich in die weite Mulde am Fuss des Piz dal Teo. Der 3047 Meter hohe Gipfel sieht so aus, wie Kinder Berge zeichnen, nämlich mit unwahrscheinlich abschüssigen Seitenhängen. Das hat ihm wohl auch zu seinem Namen verholfen: Darin steckt das lateinische Wort «taeda», das wörtlich «Tanne» heisst und im übertragenen Sinn auch Fackel bedeuten kann – was zur Form des Berges passt. Die Bergseengruppe Lagh dal Teo lässt sich auf einer sehr abwechslungsreichen Rundwanderung erreichen. Vom Ausgangspunkt Sfazù geht es zunächst zum Weiler Terzana im Val da Camp. Nach dem gemütlichen Einstieg folgt eine steile Aufstiegspassage: Über eine 300 Meter hohe bewaldete Geländestufe gelangt man zur Moorlandschaft von Munt da San Franzesch, von dort dann wieder bei geringerer Steigung über den Alpstafel Aurafreida ins Val dal Teo. Am oberen Ende des Tälchens liegt eine grossartige Naturarena mit einem kristallklaren Bergsee – dem unteren Lagh dal Teo. Wegspuren und Trampelpfade führen an sein hinteres Ende und über eine weitere Geländestufe hinauf zu einem zweiten See; neben diesem liegt ein drittes Seelein, das aufgrund seiner bescheidenen Grösse eher als Tümpel einzustufen ist. Schroff und abweisend wölbt sich über der kleinen Gruppe von Bergseen der Höhenzug, dem auch der Piz dal Teo angehört, der aus der Nähe allerdings kaum mehr markant in Erscheinung tritt. In einem grossartigen Kontrast zu dieser nahen und wilden Szenerie steht der Ausblick zum fernen Piz Palü. Für den Rückweg ins Tal benützt man zunächst die Aufstiegsroute. Von Aurafreida geht es dann auf einem Alpsträsschen nach Mota, von dort über den schmucken Alpstafel Pisceo nach Festignani und zurück nach Sfazù.
Aussichtsreiche Frühlingstour über dem Walensee Nr. 2142
Näfels-Mollis — Mühlehorn • GL

Aussichtsreiche Frühlingstour über dem Walensee

Die Vielzahl an stimmungsvollen Eindrücken und Landschaften, die abwechslungsreiche Wegführung und die Panoramen machen die Wanderung von Näfels nach Mühlehorn zu einem einmaligen Erlebnis. Bereits kurz nach Verlassen der benachbarten Dörfer Näfels und Mollis öffnet sich nach einem kurzen Anstieg der Blick ins Glarnerland. Über den flachen Talboden verläuft der Escherkanal in geometrischen Linien, dahinter sticht das imposante, schnee- und eisbedeckte Glärnischmassiv aus den bewaldeten Hängen des Talkessels heraus. Es folgt ein meist schmaler, gut begehbarer Pfad, der oft von Pflanzen und Bäumen gesäumt ist. Die Wandernden können sich an den Pflästerungen und Trockenmauern des historischen Weges erfreuen, der durch Wälder und über Wiesen führt. Ab und zu offenbart sich ein Blick in die Weiten der Linthebene. Und was ist mit den Römern? Denen begegnet man etwa in Form der Überreste eines römischen Aussenpostens in Filzbach. Man kann erahnen, warum dieser Standort gewählt wurde, denn der folgende Wegabschnitt erschliesst mit einer atemberaubenden Aussicht auf den Walensee und die Churfirsten ein prächtiges Panorama der gesamten Region. Der kurze Abstieg ins beschauliche Dorf Mühlehorn am Walensee rundet die genussvolle Wanderung ab.
Blütenpracht hoch über dem Val Müstair Nr. 2143
Sta. Maria Val Müstair, cumün — Müstair, Clostra Son Jon • GR

Blütenpracht hoch über dem Val Müstair

In den Bündner Hochtälern dauert es manchmal lange, bis die Wanderwege frei von Schnee sind und die ersten Blumen aus dem Boden lugen. Ist es dann aber endlich so weit, ist die Blütenpracht umso eindrücklicher. Meist gegen Ende Mai oder Anfang Juni verwandeln sich die Wiesen in bunte Farbpaletten und Wandernden fällt es bald schwer, den Blick vom Boden auch mal wieder in die Ferne zu richten. Besonders berauschend ist der Bergfrühling im Val Müstair, dem östlichsten Zipfel der Schweiz. Nicht zuletzt trägt die Region seit 2010 auch das Label Biosphärenreservat der Unesco. In Sta. Maria, dem eigentlichen Zentrum des Tals, startet eine Wanderung, die Blütenpracht und Panoramasicht gleichermassen bietet. Von der Postautohaltestelle an der unglaublich engen Hauptstrasse geht es zunächst einige Meter zurück und dann ans Ufer des Rom hinunter. Dem wilden Wasser entlang führt der Weg durch Auen und über Kiesbänke flussaufwärts, bis er in Richtung Craistas und Lü rechts abzweigt. Der steile Anstieg zu den Weilern Valpaschun und Craistas wird mit prächtigen Blumenwiesen belohnt. Zunächst ein Stück auf einer Asphalt-, später dann auf einer Forststrasse geht die Wanderung beinahe eben aus weiter dem Südhang entlang gegen Terza zu. Auf der anderen Talseite reihen sich die Grenzgipfel zum Südtiroler Vinschgau auf: Piz Minschuns, Piz Costainas, Piz Cotschen. Für eine Rast bietet sich das Bergrestaurant Terza mit seiner schönen Aussichtsterrasse an. Anschliessend geht es in Serpentinen und durch Schafweiden hinunter ins Klosterdorf Müstair. Hier ist auf jeden Fall das Benediktinerinnenkloster Son Jon sehenswert, welches zum Unesco-Weltkulturerbe gehört. Im langgezogenen alten Ortskern gibt es aber auch sehr schöne, reich mit Sgraffiti verzierte Wohnhäuser zu bestaunen.
Kulturbummel im untersten Val Müstair Nr. 2111
Müstair, posta • GR

Kulturbummel im untersten Val Müstair

«Das Kloster im Schnee, eine helle Festung, die zu schweben schien, ein Schloss, hoch über der Welt», schreibt Constance Hotz in ihrem lesenswerten Krimi «Vier Tage im März» und stellt darin das geheimnisvolle Müstair in den Mittelpunkt. «Hoch über der Welt» ist denn auch genau die richtige Beschreibung für diese Winterwanderung, bei der nicht erst ein stattlicher Anstieg zum Ausblick führt. Auf der gemütlichen Talrunde lässt sich die offene Landschaft in vollen Zügen geniessen. Welche Talseite man zuerst wählt, hängt ein wenig von der Jahreszeit ab. Ist man beispielsweise schon im Januar unterwegs, geht man besser zuerst auf der nach Süden ausgerichteten linken Seite nach Sta. Maria und kann dann, wenn die rechte Talseite gegen Mittag Sonne bekommt, hinüberwechseln. Bei der Post von Müstair biegt man in die mit pinken Schildern markierte Senda Val Müstair. Dann steigt man in den oberen Dorfteil hinauf und biegt in den gespurten Winterwanderweg ein, der in nur leichter Steigung durch den nordseitigen Hang Richtung Sta. Maria führt. Kurz vor der Brücke ins Dorf folgt man den Wegweisern der Senda Rom. Nach Überquerung des Flusses geht es an Pferdekoppeln vorbei zum Dorfeingang, wo man durch die Fenster der Muglin Mall spähen kann. Die alte Mühle aus dem 17. Jahrhundert mit dem ältesten funktionstüchtigen Mühlenwerk der Schweiz öffnet im Sommer an bestimmten Tagen, im Winter nur auf Anfrage. Erreicht man die Hauptstrasse von Sta. Maria, wendet man sich nach links, biegt am Hotel Alpina rechts in ein Seitensträsschen ein, steigt kurz auf und folgt dann links dem Winterwanderweg bald aussichtsreich talabwärts. An der Weggabelung Plazzöl kann man über die Brücke direkt nach Müstair wandern oder schöner rechts auf der Senda Rom weitergehen und sich in einem ausladenden Schwenk von hinten dem berühmten Kloster nähern.
Abseits der Pistenhektik auf der Lenzerheide Nr. 2117
Parpan, Post • GR

Abseits der Pistenhektik auf der Lenzerheide

Die Lenzerheide ist eine der beliebtesten Wintersportdestinationen mit unzähligen Skipisten, einer Biathlon- und einer Langlaufarena sowie einem dichten Netz an präparierten Winterwanderwegen und Schneeschuhrouten. Abseits des Trubels, gleich nebenan liegt der Rundweg 207 bei Parpan, ideal für eine gemütliche Winterwanderung bei nicht optimalen Pistenverhältnissen oder zur Erholung nach intensiven Skitagen. Die Winterwanderung beginnt in Parpan und führt über das Langlaufzentrum zur Alpkäserei Parpan. Während im Sommer durch die grossen Panoramafenster dem Käser bei der Arbeit zugesehen werden kann, bleibt das Käsekessi im Winter kalt. Infotafeln, das Fenster zum Käsekeller und der Selbstbedienungskühlschrank machen die Alpkäserei aber trotzdem zu einem lohnenden Zwischenstopp. Nach einem kurzen Aufstieg zum Tschuggen erreicht man ein kleines Plateau. Bei der Abzweigung Innerberg geht es durch kurze Waldstücke nach Mittelberg, wo der Winterwanderweg auf die Langlaufloipe trifft. Der folgende Abschnitt ist ein gutes Beispiel für die Koexistenz verschiedener Wintersportarten, die vor allem durch gegenseitige Rücksichtnahme funktioniert. Entlang der Loipe geht es zurück zum Langlaufzentrum und nach Parpan.
Aussichtstour auf die Wiesner Alp Nr. 2098
Davos Wiesen, Kirche — Schmitten (Albula), Innerdorf • GR

Aussichtstour auf die Wiesner Alp

Im Landwassertal oberhalb von Tiefencastel thronen die Dörfer Brienz, Alvaneu, Schmitten und Wiesen alle an einem sonnigen Plätzchen auf kleinen, fast ebenen Terrassen. Und ein paar Hundert Meter höher liegen ihre Maiensäss-Siedlungen. Dazwischen reihen sich Ausläufer um Ausläufer der Berge aneinander. Diese Wanderung besucht in einem grossen Bogen die Wiesner und die Schmittner Alp und ist auch eine schöne Exkursion in die Geschichte dieses Berggebietes. Im Brüggentobel östlich des Startpunktes Wiesen steht am Bachlauf noch heute das alte Mühlengebäude; kurz darauf trifft man bei einem Picknickplatz auf die alten Mühlsteine. Etwa zwei Stunden nach dem Start ist die Wiesner Alp auf gut 1900 Metern erreicht. Die Alp mit ihren etwa drei Dutzend Holzhäusern liegt wunderbar auf einem kleinen Hochplateau gelegen, und im Herbst ist das Panorama mit den gelben Lärchen, den rötlich gefärbten alpinen Hängen und den frisch eingeschneiten Bergüner Stöcken als Hintergrund kaum zu überbieten. 2007 entwickelte sich hier ein Kaminbrand zu einem Grossbrand, dem 14 der Gebäude zum Opfer fielen. Noch heute erkennt man die neu erbauten Hütten an ihrem helleren Holz. Etwa eine halbe Stunde weiter und verbunden mit einem beinahe ebenen Weg liegt die Schmittner Alp. Sie ist etwas kleiner, liegt aber ebenso pittoresk auf einer schwach geneigten Terrasse. Der Abstieg nach Schmitten führt am Aussichtspunkt Hirtastock vorbei. Unten in Schmitten fällt auf einem markanten Hügel die Kirche Allerheiligen auf, mit einem barocken Innenraum und einem gotischen Glockenturm.
Windwurfflächen in der Surselva Nr. 2095
Sedrun — Disentis/Mustér • GR

Windwurfflächen in der Surselva

Nirgendwo sonst in der Schweiz zerstörte 1990 der Orkan Vivian so viel Wald wie in der Surselva, im Gebiet von Sedrun, Disentis und Curaglia. Die Spuren dieses Sturms vor über 30 Jahren sind auf dieser Wanderung allgegenwärtig. Die sturmgefällten Bäume wurden damals wegtransportiert, der zerstörte Schutzwald wieder aufgeforstet. Der nachwachsende junge Bergwald unterscheidet sich schon von Weitem deutlich vom Bergwald, der damals verschont geblieben war: Es wachsen mehr Laubbäume, deshalb ist er vielfältiger und sollte kommenden Stürmen besser widerstehen können. Der grösste Teil der Wanderung folgt der Senda Sursilvana, einem Wanderweg, der in fünf Etappen durch die Region führt. Oberhalb von Sedrun macht die Wanderroute einen Abstecher ins Val Bugnei und hoch in den nachwachsenden Bergwald. Zwischen neu aufgeforsteten Bäumen stehen einzelne alte Fichten, die den Sturm überstanden haben. Nach dem Abstieg zurück auf die Senda Sursilvana leitet der Höhenweg über Wiesen und Weiden an kleinen Dörfern vorbei nach Disentis mit dem weithin sichtbaren Kloster.
Unwetterschäden im Val S-Charl Nr. 2088
Scuol-Tarasp — S-charl • GR

Unwetterschäden im Val S-Charl

Diese Wanderung führt in eine Welt, die von den Naturgewalten des Wassers und der Geröllströme geprägt ist, die das Val S-charl durchziehen. Hier zeigen sich die Folgen von Unwettern mit starken Niederschlägen. Nach den letzten Häusern von Scuol und Vulpera taucht man in eine wilde Naturlandschaft. Im tief eingeschnittenen Bachbett kommt das Wasserrauschen besonders laut zur Geltung. Riesige Blöcke im Wasser, verkeilte Baumstämme und unterspülte Ufer zeugen von den enormen Wassermassen, die bei Unwetter hier durchtosen. Vom schmalen, stellenweise mit Ketten gesicherten Pfad aus erlebt man hautnah die Kraft des Wassers. Ein steiler Aufstieg führt vom Bachbett hoch zum Strässchen nach S-charl, das von eindrücklichen Schuttströmen gesäumt ist. Diese Geröllmassen werden von den brüchigen Dolomitgipfeln heruntergewaschen. Nach jedem starken Niederschlag muss die Strasse wieder freigebaggert werden. Bei Pradatsch verlässt der Wanderweg die Strasse und führt als kleiner Pfad durch eindrücklichen, moosreichen Bergwald. Der letzte Wegabschnitt auf der Schotterstrasse führt am Bergbau- und Bärenmuseum Schmelzra vorbei, das vom Blei- und Silberabbau im Tal zeugt und an den Braunbären Lumpaz erinnert, der 2005 die Gegend durchstreifte.
Über die Alp Grüm auf den Berninapass Nr. 2024
Cavaglia — Ospizio Bernina • GR

Über die Alp Grüm auf den Berninapass

Ein See wie ein Liebesgruss und ein Gletscher zum Greifen nah: Diese Bergwanderung zwischen dem Puschlav und dem Oberengadin bietet Natur- und Bahnfans zahlreiche Höhepunkte. Ausgangspunkt ist der Bahnhof Cavaglia auf einer Hochebene bei Poschiavo. Vom Dorfzentrum geht es zunächst zum Wasserkraftwerk, von wo aus der steile Aufstieg zum Lagh da Palü beginnt. Die Wanderung folgt immer den Wegweisern der SchweizMobil-Route 33 «Via Albula/Bernina». Vorbei an schroffen Felskanten und begleitet vom Rauschen des Flusses erreicht man nach rund einer Stunde den Stausee. Dieser wird vom Schmelzwasser des Palügletschers gespeist, den man nun sehen kann. Die herzförmige Silhouette des Sees wird erst weiter oben deutlich. Was man aber schon jetzt sehen kann, sind die Züge der berühmten Berninalinie der Rhätischen Bahn, die sich hier entlang schlängeln. Bei der Station Alp Grüm windet sich die Strecke in einer hübschen Schleife. Der ideale Ort für eine Pause mit Blick auf den imposanten Gletscher, wo sich das Eis zu einem tosenden Wasserfall verflüssigt. Auf dem nächsten Abschnitt, dem Aufstieg zum Aussichtspunkt Sassal Mason, hat man sogar das Gefühl, der Gletscher sei zum Greifen nah. Und siehe da: Von dieser erhöhten Warte aus zeigt sich nun auch der Lagh da Palü als hellblau leuchtendes Herz. Der spektakuläre Ausblick erleichtert die nächsten Höhenmeter, die im Zickzack erklommen werden. Von der Plattform Sassal Mason mit ihren runden Steinhäusern reicht der Blick bis zum Lago di Poschiavo. Hier kann man durchatmen, der höchste Punkt der Wanderung ist erreicht. Der letzte Abschnitt führt durch die karge Alpenlandschaft leicht abwärts zum Lago Bianco und an dessen Ufer entlang zum Ospizio Bernina, der höchstgelegenen Station der Rhätischen Bahn.
Durch das Val da Pila auf die Alp Grüm Nr. 2082
Cavaglia — Alp Grüm • GR

Durch das Val da Pila auf die Alp Grüm

Auf dieser Wanderung im Puschlav sieht man zwei besonders schönen Bergseen: den versteckten Lagh da l’Ombra und den herzförmigen Lagh da Palü. Im kleinen Dorf Cavaglia beginnt die Wanderung. Dessen Bahnhof ist aber auch kulinarisches Ziel: Das Restaurant serviert währschafte Gerichte wie Capunet oder Ossobuco. Und ein weiterer Tipp: Wenige Minuten entfernt befindet sich der Gletschergarten, der Giardino dei Ghiacciai. Dort lassen sich metertiefe Löcher bewundern, die vor langer Zeit von Gletscherwasser und Schutt in die Felsen gemahlen worden sind – ein Naturphänomen. Vom Dorfkern wandert man durch eine schmale Gasse in Richtung Lagh da l’Ombra. Entlang des Bachs Acqua da Pila geht es eine gute Stunde aufwärts – durch das schmale Val da Pila und unter dem imposanten Viadukt der Rhätischen Bahn hindurch. Bei der Abzweigung im Lärchenwald zum Lagh da l’Ombra lohnt sich ein Abstecher: nicht nur wegen der Schönheit des Bergsees, sondern auch aufgrund der Gämsen, die sich in den Felsen tummeln. Deshalb Feldstecher nicht vergessen. Auf dem gleichen Weg geht es wieder zurück zur Abzweigung und weiter bergaufwärts. Oben beim breiten, ebenen Weg angekommen, hat man den höchsten Punkt erreicht. Hier schlägt man links in Richtung Alp Grüm ein. Bereits nach wenigen Minuten rückt das Hotel Casa Alpina Belvedere in Blickweite. Der Name verspricht nicht zu viel: Die Aussicht von der Terrasse auf den Vadret da Palü, der den darunter liegenden Lagh da Palü speist, ist spektakulär. Das zu einem Wasserfall zerrinnende Eis erinnert an eine Sanduhr. Doch eigentlich möchte man die Zeit hier oben am liebsten vergessen. Wäre da nicht der Zug, der am Bahnhof Alp Grüm für die Rückfahrt bereitsteht.
Zur Pilgerkirche oberhalb Savognin Nr. 2083
Obermutten, Dorf — Salouf, vischnanca • GR

Zur Pilgerkirche oberhalb Savognin

In den Bergen hoch oberhalb von Savognin begegneten 1580 zwei Jugendliche einer Frauengestalt, die sie aufforderte, die Bevölkerung zu Busse und Frömmigkeit aufzurufen. Weil man davon ausging, dass es sich um eine Marien- erscheinung gehandelt hatte, errichtete man dort eine kleine Kapelle. Trotz der abgeschiedenen, klimatisch herausfordernden Lage auf 2428 Metern Höhe zog sie immer mehr Pilgernde an, sodass man sie sukzessive zu einer stattlichen Kirche mit angegliedertem Pilgerhaus ausbaute. In den Nachtlagern über dem Kirchenraum finden bis zu 150 Personen einen Schlafplatz, in der anliegenden Pilgerstube können sie sich stärken. Mit diesem Angebot gilt Ziteil als höchstes Pilgerhospiz Europas und als höchstes Wallfahrtsziel der Schweiz – noch höher liegen nur noch die Kapellen auf dem Mont Thabor in Frankreich und auf dem Rocciamelone in Italien. Heute zelebriert ein Priester jeden Sonntag von Ende Juni bis Ende September die Messe auf Ziteil. Um sie zu besuchen, muss man früh aufstehen – oder gleich vor Ort übernachten –, beginnt die Messe doch um acht Uhr morgens. Der kürzeste Weg führt vom Alpweiler Munter auf einem Kiessträsschen in anderthalb Stunden zur Wallfahrtskirche. Wesentlich reizvoller ist die Bergwanderung von Obermutten über die Mutt- neralp, die Alp da Stierva und die mit einem Gipfelkreuz gekennzeichnete Anhöhe auf dem breiten Höhenrücken Feil. Diese ist zwar namenlos, bietet jedoch ein sagenhaftes Panorama. Nach einer kurzen Höhenwanderung erreicht man die Wallfahrtskirche. Hier können Wandernde einkehren. So steigt man über Alpweiden und durch Bergwald via Cruschetta nach Salouf ab.
Zweitägige Alpinwanderung zum Wissmeilen Nr. 2079
Weissenberge — Maschgenkamm • GL

Zweitägige Alpinwanderung zum Wissmeilen

Eine zweitägige Tour, oft auf ausgesetzten Graten: Diese Alpinwanderung eignet sich nur für geübte Berggängerinnen und Berggänger bei stabilen Wetterverhältnissen. Dafür belohnt sie mit Weitsichten und verschiedenen Gesteinswelten. Ab Matt schweben die Gäste mit der Seilbahn nach Weissenberge. Nach zwei Stunden wandern kommt die Alp Fitteren in Sicht, wo eine Kaffeepause guttut. Danach weitet sich die Sicht. Vom Gulderstock überblickt man erstmals Gulder- und Gipsgrat. Der Spitzmeilen mit seinem kugeligen Gipfel scheint noch in weiter Ferne. Nun ist beim Abstieg durchs Geröllfeld Konzentration gefragt. Auch in den folgenden Stunden wechseln sich einfach begehbare Abschnitte mit herausfordernden Stellen ab – Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind auf dieser Tour ein absolutes Muss. Die Farbe des Untergrunds verändert sich ständig: Schimmerte die Geröllhalde noch gelblich-braun, folgt nun dunkelgraues Gestein, später rotes. Auf dem Gipsgrat leuchtet der Boden weiss. Nach dem Wissmeilenpass wechselt die Markierung auf weiss-rot-weiss, bald kommt die Spitzmeilenhütte in Sicht. Die letzte Stunde ist noch einmal besonders schön: Mehrere Wasserläufe schlängeln sich durch rotes Verrucano-Gestein ins Madseeli. Auch der zweite Tag besteht zu einem grossen Teil aus Graten: Sobald der Hoch Camatsch bestiegen ist, geht es bei grossartigem Panorama hoch und runter über Mütschüelergulmen und Leist zum Maschgenkamm. Nach dreieinhalb Stunden schweben die Wandernden wiederum mit der Seilbahn hinunter nach Unterterzen am Walensee.
Auf den Piz Beverin Nr. 2077
Wergenstein, Tguma — Wergenstein, Dumagns • GR

Auf den Piz Beverin

Der Piz Beverin ist der Hausberg von Thusis. Bei vielen Thusnerinnen und Thusner steht die Besteigung einmal im Jahr fest auf dem Pro-gramm. Zu Recht. Der Gipfel bietet ein Panorama, das seinesgleichen sucht. Die 360-Grad-Rundumsicht reicht von den Tschingelhörnern mit der markanten Glarner Hauptüberschiebung, über den Tödi zum Dammastock und weiter zum Pizzo Tambo und im Süden steht stolz, mäjestisch die Bernina mit dem sich elegant zum Gipfel aus-schwindenden Biancograt. Wer könnte diesem Berg da noch widerstehen? Umso mehr als ein Bus Alpin den auf der Südseite einfacheren Aufstieg ab Wergenstein zur Alp Nurdagn um zwei Stunden verkürzt. Von der Endstation des Bus Alpin Beverin auf der Alp Nurdagn bei Tguma geht es ein Stück über holperigen Pfad über die Alp da Tumpriv zur Abzweigung bei Pt. 2113. Hier beginnt der Auf-stieg zum Piz Beverin. Er führt über die Alp Nursin und später über Geröll zur Farcletta digl Bavregn, auch Lügga genannt, je nachdem, welchem Sprachkreis Graubündens man sich grad zugehörig fühlt. Von hier erreicht man rechterhand den steilen und über zum Teil loses Gestein führenden Gipfelaufstieg. Für den Abstieg bietet sich die Variante über den Beverin Pintg an. Es ist der Felssporn, der dem Beverin wie eine Felsschuppe vorgelagert ist. Man steigt über eine Leiter bei Pt. 2770 zu seinem höchsten Punkt auf. Über eine Grashalde geht’s nun bergabwärts hinunter zur Alp Nursin, wo man wieder auf den Aufstiegsweg trifft. Ab Pt. 2113 jedoch folgt man dem Weg auf der rechten Talseite des Val da Larisch geradeaus bis zum Weiler Dumagns, einer Zwischenstation des Bus alpin Beverin.
Von Braunwald zum Oberblegisee Nr. 2075
Braunwald, Grotzenbühl — Brunnenberg • GL

Von Braunwald zum Oberblegisee

Langsam rutscht der Kurort Braunwald talwärts. Grund dafür sind der Untergrund und das Wasser: Auf dem Fels liegt eine Art schmieriger Lehm. Je mehr Wasser fliesst, desto schneller bewegt sich die Rutschmasse. Durchschnittlich sind es drei bis vier Zentimeter pro Jahr, also drei bis vier Meter in hundert Jahren. Grund zur Sorge besteht aber nicht: Zahlreiche Messstationen schlagen sofort Alarm, wenn sich das Gebiet mehr bewegt als berechnet. Für diese Wanderung auf Braunwald zum Ober-blegisee geht es mit der Gondel aufs Grotzenbüel. Bei der Bergstation erwartet die Kinder ein grosser Spielplatz mit Rutschbahn, Trampolin und Boulderwand. Braunwald ist bekannt als Familiendestination. Brunnen, Schläuche, Sumpf – auffällig ist unterwegs das viele Wasser. Was viele nicht wissen: Ursprünglich hiess der Ort «Brunnwald». Der Name wurde fälschlicherweise als «Braunwald» ins Hochdeutsche übertragen. In knapp eineinhalb Stunden führt ein breiter Weg auf die Bösbächialp und zum «Bächibeizli». Nach dem Zmittag geht es weiter Richtung Oberblegisee. Der Weg ist nun rot-weiss markiert und führt eine halbe Stunde über Stock und Stein zum attraktiven Ausflugsziel: Direkt hinter dem See erhebt sich eine hohe Felswand. Mutige wagen einen Sprung ins kühlende Nass. Nach rund 40 Minuten teils steilen Abstiegs kommt das Ziel Brunnenberg in Sicht. Von hier befördert eine 8-Personen-Gondel die Gäste ins Tal nach Luchsingen.
Entspannte Wanderung im Alpenrhein Nr. 2061
Trimmis, Gargällis — Landquart • GR

Entspannte Wanderung im Alpenrhein

Diese beschauliche Wanderung ist ideal als Einstieg in die Wandersaison nach dem Winter. Der Weg führt durch Wälder und Rebberge im Kreis Fünf Dörfer, wie die historisch gewachsene Region südlich der Bündner Herrschaft genannt wird. Start der Wanderung ist die Bushaltestelle Gargällis in Trimmis. Von hier geht der Weg die ersten Meter der Strasse entlang, bevor man bei Chlei Rüfi abzweigt und an Kirschbäumen und Feldern vorbeiwandert. Nach leichtem Anstieg bietet sich ein schöner Blick zurück auf das Tal und den Haldensteiner Calanda. Von nun an wechseln sich Wald und Wiese ab, und man läuft angenehm abwechselnd im Halbschatten oder an der Sonne. Nach einem kurzen Anstieg über die Chessirüfi zum Dunkel Töbeli befindet man sich bereits auf dem höchsten Punkt der Wanderung. Bei Birchholz verlässt man den Wald wieder, und es bietet sich ein schöner Blick auf das Rheintal und das Dorf Igis. Beim ehemaligen Wasserschloss Marschlins lohnt sich ein Halt, um die Szenerie auf sich wirken zu lassen und die Beine zu strecken. Bei Ganda bietet sich ein Spielplatz mit Grillstelle für ein Picknick an. Ausgeruht unterquert man schliesslich die Prättigauerstrasse, biegt dem Wasser folgend nach links ab, um auf der revitalisierten Böschung der Landquart die letzten Meter der Wanderung zu gehen.
Eiswanderweg im Engadin Nr. 2037
Madulain • GR

Eiswanderweg im Engadin

Die Winternächte im Engadin sind kalt, und es hat meist zuverlässig Schnee – ideale Voraussetzungen für Eis. Warum also nicht mal eine Winterwanderung auf den Schlittschuhen unternehmen? Zwischen Madulain und Zuoz gibt es einen Eisweg, der parallel zu einem Winterwanderweg verläuft. Ideal also auch für Familien: Falls eine Person keine Lust auf Schlittschuhfahren hat, kann sie trotzdem mitwandern. Der Weg führt grösstenteils flach dem glitzernden Inn entlang, flankiert von Hecken und Auen, die tief verschneit oder mit Raureif bedeckt märchenhaft aussehen. Vorbei also die Zeiten, wo man auf einem kleinen Eisfeld stundenlang im Kreis herumgefahren ist: Auf dem Eisweg fährt es sich von gemütlich bis zügig geradeaus. Das Natureis ist gut präpariert, kleinere Unebenheiten gibt es, sie stören das Gleiten aber kaum. Einmal gibt es eine Erhebung von einigen Höhenmetern – für nicht geübte Schlitt- schuhläufer nicht einfach zu meistern. Die Stelle kann aber am Rand auf einer Schneepiste überwunden werden. Für kleine Kinder gibt es in der Engadin River Ranch Stützhilfen zum Stossen. Immer wieder gibt es «Bänkli» zum Picknicken, bei der River Ranch ein «Besenbeizli» mit Getränken und Kuchen. Wer Schlittschuhe und Helme nicht selbst mitbringt, kann sie in Zuoz oder in La Punt Chamues-ch mieten. Von beiden Sportgeschäften ist es 10 bis 15 Minuten zu Fuss bis zum Eisweg. Der Weg ist je nach Wetterbedingungen von Weihnachten bis Ende Februar jeweils von 10.30 Uhr bis 16.30 Uhr (bei guter Witterung) geöffnet, Eintritt frei, freiwilliger Unkostenbeitrag erwünscht.
Winterseenwanderung bei St. Moritz Nr. 2038
St. Moritz Bad, Kath. Kirche — Celerina • GR

Winterseenwanderung bei St. Moritz

Die Wanderung startet am westlichen Ende des St. Moritzersees beim kleinen kioskähnlichen Cafferino nahe der katholischen Kirche. Hier gibt es die letzte Stärkung vor der kurzen und gemütlichen Winterwanderung vom St. Moritzersee über den Lej da Staz nach Celerina. Am östlichen Seeende angelangt, geht es leicht ansteigend zur Meierei Acla Dimlej, einem ehemaligen Gutsbetrieb, der derzeit renoviert wird. Hier folgt man der Via Dimlej, die von St. Moritz herkommend geradewegs zum Lej da Staz führt, einem See mitten in einem Hochmoor. Im Sommer kann man hier baden, im Winter steht das Eis für das Schlittschuhlaufen bereit, damit man auf der 400 Meter langen Bahn seine Runden und Pirouetten drehen kann. Der dortige Kiosk bietet eine heisse Suppe oder ein Croque da Staz mit gereiftem Bergkäse und diverse heisse Drinks an. Es beginnt nun der zweite Teil der Wanderung in Richtung Celerina. Der Weg ist bestens präpariert und ausgeschildert. Er führt am Rand des Hochmoors zum Wald und erreicht bald die nächste Lichtung, auch sie ein Hochmoor, das aber im Winter tief verschneit ist. Nach einem weiteren Waldstück sieht man die weite Ebene mit der Kirche San Gian auf einem Hügel. Daneben entdeckt man weisse Haufen. Es ist der Schnee, den Kanonen für den Olympia Bob Run St. Moritz–Celerina schneien. Man quert die Schienen der Bahnlinie von St. Moritz nach Punt Muragl, wandert über die Ebene und ist zehn Minuten später im Dorf Celerina.