Wandern im Sommer • Schweizer Wanderwege Home

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Zu Aussichtskanzel und Hof Bärüti Nr. 2073
Romoos, Post — Hasle LU • LU

Zu Aussichtskanzel und Hof Bärüti

Rund 40 Prozent der Wanderwege in der Schweiz verlaufen durch Landwirtschaftsgebiet und damit auf Boden, der im Eigentum von Bauern ist. Zwischen Wandernden und Bauernstand gibt es deshalb viele Berührungspunkte. Aus der Begegnung der beiden Kreise können sich interessante Kooperationen ergeben. Ein schönes Beispiel dafür ist der Hof Bärüti im Entlebuch Er liegt in der Mitte der Wanderung von Romoos nach Hasle. Aus dem Dörfchen Romoos gelangt man zunächst auf einem Strässchen, dann auf einem Waldpfad nach Säumettle. Von dort geht es im Wald steil aufwärts bis zur Wegverzweigung Hängele, wo man die in Richtung Hasle signalisierte Wanderroute einschlägt und der Strasse bis zur Postautohaltestelle Schmitteli folgt. Vom Rastplatz beim Fäligüetli steigt man nach Bärüti ab, wo die Bauernfamilie Lustenberger lebt. Auf dem Hof wird Mutterkuhhaltung betrieben, zudem stehen für Ausflügler verschiedene Übernachtungsangebote zur Verfügung – vom Campingstellplatz über Schlafen im Stroh bis zum Tiny House. Im Hofladen sind Würste, Käse, Konfitüren, Glacé, heisse und kalte Getränke erhältlich. Steil und ruppig ist der Abstieg ins Tal der Grossen Fontanne. Das Flüsschen wird auf einem schmalen, schwankenden Steg überquert. Im breiten, steinigen Flussbett sind oft Goldwäscher zu beobachten, die aus dem goldhaltigen Geschiebe einige Flitter zu sieben versuchen. Im Schattenhang des Tobels steigt man durch verwunschenen Bergwald und über Wiesenland nach Bergli ob Grabe auf. Von dort geht es auf schönen Wiesenwegen in den weiten Talboden der Kleinen Emme hinunter. Kurz vor der Unterquerung der Bahnlinie kommt man nochmals an einem Rastplatz mit Brunnen und Feuerstelle vorbei.
Auf Umwegen am Fusse des Alpsteins Nr. 2074
Steinegg — Weissbad • AI

Auf Umwegen am Fusse des Alpsteins

Der schönste Umweg von Appenzell Steinegg nach Weissbad: So betitelt Appenzellerland Tourismus diese zweieinhalbstündige Wanderung. Denn eigentlich gibt es einen direkten Weg von einer halben Stunde. Doch zu schade wäre es, man liesse diesen Wandergenuss links liegen. Deshalb auf zur Extraschlaufe! Von der Bahnstation Steinegg verläuft die erste Etappe stets in Richtung Eggli. Heisst: Auf der Höhe vom Restaurant Schlössli biegt die Route eben nicht rechts ab – das wäre der direkte Weg nach Weissbad – sondern er verläuft ein kurzes Stück auf der Hauptstrasse und geht links in einen Feldweg über. Über Weiden und vorbei an Bauernhöfen geht es 300 Höhenmeter hangauf-wärts. An den imposanten Gipfeln des Alpsteins kann man sich dabei kaum satt sehen. Die schroffen Felsen kontrastieren wunderbar mit der Hügellandschaft, die man durchwandert. Nach gut eineinviertel Stunde ist der Aufstieg geschafft. Beim Berggasthaus Eggli begrüsst ein tierisches Empfangskomitee aus Zwergziegen, Hühnern & Co. Wer mag, legt eine kurze Verschnaufpause ein. Der abwechslungsreiche Abstieg nach Weiss-bad führt durch eine hügelige Landschaft über Feldwege, Viehweiden und eine schmale Flurstrasse via Aulen an der Kapelle St. Martin vorbei. Nach einem kurzen Stück auf der Hauptstrasse folgt links der steile Abstieg über eine Wiese hinunter zum Dorfkern von Weissbad. Über den Brüelbach gelangt man zum kulinarischen Ziel dieser Wanderung, dem für seine vegetarischen Kreationen bekannten Hof Weissbad. Stellt sich nur noch die Frage: sich direkt Restaurant hinsetzen oder vielleicht eine weitere Extrarunde drehen. Diesmal durch den Kräutergarten des Wellnesshotels? So oder so, einen guten Appetit!
Von Braunwald zum Oberblegisee Nr. 2075
Braunwald, Grotzenbühl — Brunnenberg • GL

Von Braunwald zum Oberblegisee

Langsam rutscht der Kurort Braunwald talwärts. Grund dafür sind der Untergrund und das Wasser: Auf dem Fels liegt eine Art schmieriger Lehm. Je mehr Wasser fliesst, desto schneller bewegt sich die Rutschmasse. Durchschnittlich sind es drei bis vier Zentimeter pro Jahr, also drei bis vier Meter in hundert Jahren. Grund zur Sorge besteht aber nicht: Zahlreiche Messstationen schlagen sofort Alarm, wenn sich das Gebiet mehr bewegt als berechnet. Für diese Wanderung auf Braunwald zum Ober-blegisee geht es mit der Gondel aufs Grotzenbüel. Bei der Bergstation erwartet die Kinder ein grosser Spielplatz mit Rutschbahn, Trampolin und Boulderwand. Braunwald ist bekannt als Familiendestination. Brunnen, Schläuche, Sumpf – auffällig ist unterwegs das viele Wasser. Was viele nicht wissen: Ursprünglich hiess der Ort «Brunnwald». Der Name wurde fälschlicherweise als «Braunwald» ins Hochdeutsche übertragen. In knapp eineinhalb Stunden führt ein breiter Weg auf die Bösbächialp und zum «Bächibeizli». Nach dem Zmittag geht es weiter Richtung Oberblegisee. Der Weg ist nun rot-weiss markiert und führt eine halbe Stunde über Stock und Stein zum attraktiven Ausflugsziel: Direkt hinter dem See erhebt sich eine hohe Felswand. Mutige wagen einen Sprung ins kühlende Nass. Nach rund 40 Minuten teils steilen Abstiegs kommt das Ziel Brunnenberg in Sicht. Von hier befördert eine 8-Personen-Gondel die Gäste ins Tal nach Luchsingen.
Bei der Königin der Alpen Nr. 2076
Gurtnellen, Fellital — Oberalppass • UR

Bei der Königin der Alpen

Die Arve ist da zu Hause, wo die Bedingungen unwirtlich werden – das Gelände steil, das Klima rau, die Temperaturen extrem, der Boden karg. Im Urner Fellital, einem abgeschiedenen Seitental zum Reusstal, findet sie diese Voraussetzungen. An den Flanken des 2125 Meter hohen Taghorns bildet sie mit dem Waldreservat Fellital-Taghorn den grössten zusammenhängenden Arvenwald der Schweizer Alpennordseite. «Königin der Alpen» nennt man die Arve, weil sie die höchsten Lagen besiedelt und so der Waldgemeinschaft die Krone aufsetzt. Für einen Besuch des Fellitals sollte man sich zwei Tage Zeit nehmen, mit einer Übernachtung in der SAC Treschhütte. Eine halbe Wanderstunde Autobahnrauschen und die breite Waldstrasse nimmt man zu Beginn auf sich, danach geht es auf schmalem Pfad aufwärts Richtung Tresch-hütte, mal steil durch knorrige Wälder, dann wieder sanft über saftige Alpweiden. Lautstarker Begleiter ist der Fellibach, der ungestüm talwärts schiesst. Die Treschhütte dann ist Startpunkt zum Aufstieg Richtung Taghorn und zu den Arven. Der Weg ist ausgesprochen steil. Einige Stellen sind seilgesichert, ab und zu ist Schwindelfreiheit hilfreich. Ab etwa 1600 Metern folgen die ersten Arven, vom Gipfel geniesst man einen fantastischen Tiefblick aufs Reusstal. Am zweiten Tag heisst es sicheren Tritt beweisen: Die Fellilücke, der Übergang zum Oberalppass, ist ein grosses Blockfeld. Einen Weg sucht man vergebens, dafür sind die Markierungen zahlreich, damit man den Pass sicher findet. Los geht das Felsenwandern nach der Alp Obermatt. Bis dort-hin ist es ein gemütliches Bergwandern dem Fellibach entlang. Auf der Fellilücke tut sich das Pa-norama auf das Gotthard- und Oberalpgebiet auf, weit unten macht man den Oberalppass aus, das Ziel der Tour. Der Abstieg geht in die Beine, einzelne steile Stellen fordern Kraft. Dafür leistet wiederum ein munterer Bergbach Gesellschaft: der Hinter Fellibach.
Karstwanderung auf die Schratteflue Nr. 2070
Sörenberg, Hirsegg • LU

Karstwanderung auf die Schratteflue

Die Schratteflue ist der Höhepunkt des Entlebucher Wanderprogramms: Der mächtige Kalkriegel leuchtet aus der Ferne wie ein riesiges Schneefeld. Erst aus der Nähe offenbart er seine vielfältigen Besonderheiten: messerscharfe Kanten, erodierte Wasserrinnen, dunkle Höhlen und kreisrunde Schlote, versteckte Vegetation und sonderbare Karrenspuren. Der Teufel höchstpersönlich soll hier einst die blühenden Alpwiesen von den Felsen gerissen haben. Dieser eindrückliche Berg lässt sich gut auf einer Wanderung ab der Postautostation Sörenberg, Hirsegg erkunden. Zunächst geht es durch Wald und Weiden bis zur Alp Bodehütte, wo eine Bauernfamilie mit ihren Tieren den Sommer verbringt. Danach wird es steil und garstig, bis sich der Weg über die schroffen Kalkfelsen hinauf zum Heideloch schlängelt. Hier finden Schafe zwischen den Steinen noch ein bisschen Gras und in den Vertiefungen auch Wasser. Nach weiteren knapp 200 Höhenmetern erreicht man den Hängst, den mit 2092 Metern höchsten Gipfel der Bergkette. Bisher war die Sicht stets eingeschränkt. Nun weitet sich der Blick aber zu einem 360-Grad-Pa-norama und neben den Alpen sieht man auch in Richtung Emmental und in der Ferne lässt sich gar der Jura erahnen. Ein Stück geht es nun der Krete entlang, bis der Abstieg folgt. Erneut über bizarre Felsformationen führt der Weg hinunter zur Alp Schlund. Hier freuen sich die Augen der Wandernden und die Mägen der Kühe über viel Grün und statt hartem, trockenen Stein hat man plötzlich weichen, feuchten Moorboden unter den Füssen. Über die Stächelegg, einen sanften Hügelrücken, erreicht man nach einer knappen Stunde den Ausgangspunkt der Wanderung.
Die Kleine und die Grosse Entle Nr. 2071
Gfellen • LU

Die Kleine und die Grosse Entle

Auf der Fahrt von Schüpfheim Richtung Glaubenbergpass fällt der Entscheid. «Auf diesen Berg will ich!» Denn da steht er, der Schimberig, eine Schönheit von Berg, mit einem felsigen Nordosten und einem sanften Südwesten. Von Gfellen, am nordöstlichen Ende des Bergs, geht es schattig der Entle entlang flussaufwärts bis zur Brücke, die man quert. Es folgt ein kurzes Stück über die Strasse talauswärts bis zum Wegweiser den Berg hinauf zu Schimbrigbad. Tafeln erinnern hier daran, dass da früher eine Kuranstalt mit Schwefelquelle stand. Beim Ahornbaum hundert Meter in Richtung Lobegg zweigt der Gipfelweg zum Schimbrig links ab. Im Zickzack steigt man erst über die Weide und bald schon schattig durch den Wald aufwärts und folgt dann der Krete hinauf zum Gipfelkreuz. Was für eine Aussicht: vom Pilatus zum Vierwaldstättersee und zu den Berner Alpen, der Schrattefluh und über das Entlebuch ins Mitteland! Vom Gipfel steigt man über den Gratweg wieder ab und dann links zur Alp Ober Loegg hinunter. Kurz vor der Alphütte bei Pt 1449 ist der westlichste Punkt der Wanderung erreicht. Es geht auf der Südseite des Schimbrigs zurück Richtung Gfellen. Hoch über der Grossen Entle, auf moorigem, weichem Boden im Wald ist dieses Wegstück ein wahrer Genuss. Dann geht es auf Alpstrassen bis Grund. Ab hier ist man der Entle ganz nah und folgt ihr talauswärts. Wo sie die Richtung ändert, quert der Weg die Strasse und den Bach. Der Weg zurück nach Gfellen ist nun nicht mehr weit. Der Gegenanstieg zur Alp Obere Brüederemättli, den die Wegweiser vorschlagen, ist eine nicht zwingene Zugabe. Ein Strässchen führt hinunter zur Grossen Entle und zum ersten Wegstück zurück zur Bushaltestelle.
Gratwanderung auf die Beichle Nr. 2072
Klusstalden — Escholzmatt • LU

Gratwanderung auf die Beichle

Die Beichle ist mit 1770 Metern der höchste Punkt eines langgezogenen Bergkamms im Entlebuch, der sich vom Tal der Waldemme bis zum Hilferental erstreckt. Den Aufstieg durch dunklen Bergwald und über steile Alpweiden muss man sich verdienen. Die Aussicht von Grat und Gipfel entlohnt dann aber sämtliche Mühen. Im Osten sind die Innerschweizer Alpen mit Pilatus, Titlis oder die Spannörter zu sehen, im Süden die Berner Viertausender Finsteraarhorn und Mönch und das Brienzer Rothorn, gegen Westen der Mont Blanc und die Emmentaler Hügellandschaft und im Norden die Jurakette mit dem Chasseral als Landmarke. Ausgangspunkt der Wanderung ist Klusstalden, eine Postautohaltestelle unweit von Schüpfheim. Hier überquert man die Waldemme und geht zunächst durch landwirtschaftlich intensiv genutztes Gebiet in Richtung Tällebachschwändi. Dann wechseln die Markierungen von Gelb zu Rot-Weiss. Der Weg steigt immer steiler den Nordwesthang des Bergkamms hoch. Bei einer kleinen Alphütte auf der Gsteigegg ist der Grat erreicht, bis zum Gipfel sind es allerdings nochmals gut 300 Höhenmeter. Der Weg führt nun immer schön dem Nagelfluhgrat entlang. Links grasen Rinder auf den steilen Weiden, rechts prägen die Spuren historischer Bergstürze und Hangrutschungen das Gelände. Nach rund drei Kilometern auf dem Grat kommt das Gipfelkreuz in Sicht. Doch obschon es dort sogar ein Gipfelbuch gibt, ist das noch nicht das Ziel. Der eigentliche Gipfel liegt noch etwas weiter oben und wird während der Alpsaison manchmal dermassen von Fliegen umschwärmt, dass sich nach dem Panoramafoto und vor der Mittagspause zumindest ein kurzer Abstieg aufdrängt. Danach geht es weiter dem Grat entlang, bis der Abstieg vom Beichlegfäl über die Ziegerhütten nach Escholzmatt folgt.
Vom Pass zum Genuss Nr. 2069
Les Hauts-Geneveys — La Chaux-de-Fonds • NE

Vom Pass zum Genuss

Ziel dieser Wanderung ist die bekannte Ferme des Brandt, die mit regionalen Gerichten und einer Saisonküche überzeugt, darunter auch mal mit traditionellen Gerichten, etwa einer Brennnesselsuppe. Doch vor dem Einkehren steht die Überschreitung der zweiten Jurakette auf dem Programm. Ab dem Bahnhof Les Hauts-Geneveys auf 950 Meter ü. M. steigt der Weg im Wald gemütlich an zum Sattel Tête-de-Ran auf 1329 Meter ü. M. am Fuss des um 100 Meter höheren gleichnamigen Bergs. Auf dem Sattel Tête-de-Ran herrscht vor allem im Winter Hochbetrieb: Er ist mit dem zugehörigen Restaurant für alle mit Langlaufskis oder Schneeschuhen ein beliebtes Ausflugsziel. Von hier geht es auf dem attraktiven Grat nordwärts zum Col de la Vue des Alpes. Der Name hält sein Versprechen: Die Sicht auf das Alpenpanorama ist eindrücklich. Nach der Überquerung einer üppigen Blumenwiese mit Trockensteinmauern steigt der Weg steil ab und quert dank einer Unterführung sicher die Autobahn. Von hier geht es auf Forstwegen weiter. Achtung: Nach rund 500 Metern zweigt der Weg links ab und verlässt das offizielle Wanderwegnetz. Auf Teersträsschen, vorbei an Pferdekoppeln und an Mont-Cornu mit Sicht auf La Chaux-de-Fonds, erreicht man den Ferme des Brandt und damit den Ort für die wohlverdiente Pause. Im stattlichen Jurahaus aus dem 17. Jahrhundert serviert Küchenchef Cyril Tribut bürgerlich-bäuerliche Gerichte aus regionalen Produkten – je nach Wetter entweder in den historischen Räumen mit Gewölbebogen oder auf der lauschigen Terrasse. Nun ist es Zeit für die selbst gemachten Meringues aus dem Holzofen mit Double crème de la Gruyères.
Vom Glatttal über den Laubberg an den Rhein Nr. 2068
Glattfelden — Eglisau • ZH

Vom Glatttal über den Laubberg an den Rhein

Die Via Natura ist ein Weitwanderweg, der sich als Rundtour durch den ganzen Kanton Zürich zieht. Die insgesamt rund 200 Kilometer lange Strecke verbindet Naturzentren, Naturschutzgebiete und Naturlandschaften. Beispielhaft für den gesamten Themenweg ist dessen dritte Etappe. Sie führt vom Glatttal an den Rhein. Ausgangspunkt der Tour ist die Bahnstation Glattfelden. Abwechslungsweise auf Naturpfaden, Kies- und Asphaltsträsschen geht es sanft aufsteigend nach Wölflishalden. Wo früher Ackerbau betrieben wurde, gedeihen heute Pflanzen, die trockene und magere Standorte bevorzugen. Durch den Wald gelangt man auf die Hochebene des Laubbergs. Die Via Natura verläuft auf diesem Abschnitt auf dem Gottfried-Keller-Dichterweg; an verschiedenen Standorten begegnet man Tafeln mit Gedichten des Schriftstellers. Dessen Eltern stammten aus Glattfelden, wo er selbst in seiner Jugend öfters Ferien verbrachte. So weilte er auch mehrmals beim Paradisgärtli, einem Aussichtspunkt mit schönem Blick hinunter zum Rhein. Durch ein Mosaik von Wald und Lichtungen geht es nach Rheinsfelden hinunter. Vorerst etwas abseits des Ufers wandert man zwischen einem Auenwaldstreifen und der parallel dazu angelegten Strasse flussaufwärts. Beim Naturschutzgebiet Neuhus öffnet sich die Sicht auf den Rhein. Sitzbänke laden dazu ein, an diesem idyllischen Schauplatz zu rasten. Auf Feldwegen und Asphaltsträsschen geht es dem Auenwald entlang nach Eglisau. Ehe man den Bahnhof aufsucht, lohnt es sich, den Rhein zu überqueren und die historische Altstadt zu besichtigen. Die sonnigen Hänge, die sie umgeben, werden seit Jahrhunderten für den Weinbau genutzt.
Entlang der Allaine Nr. 2063
Courtemaîche — Porrentruy, gare • JU

Entlang der Allaine

Das Vorhaben: eine rund dreistündige Wanderung flussaufwärts entlang der Allaine, von Courtemaîche nach Courchavon und Porrentruy. Hühner gackern, ein Brunnen plätschert, in den Gärten stehen farbige Rutschbahnen und Schaukeln – das Zentrum von Courtemaîche ist beschaulich. Der Wanderweg führt steil hoch, zwischen Einfamilienhäusern hindurch in den Wald. Weich gehts auf einem Singletrail durchs hohe Gras. Gelb, pink und weiss leuchten Hahnenfuss, Klee und Schafgarbe. Beim nächsten Forstweg wartet eine modern ausgebaute Waldhütte mit Feuerstelle, Holz, Tischen und Bänken. Der Weg führt gemütlich hinauf und hinunter, grosse Holzbeigen säumen den Weg. In Courchavon fällt der Blick als Erstes auf den Tour de Mormont, einen spätgotischen Glockenturm von 1628. Rundherum grasen friedlich Schafe. Nach der Überquerung der Allaine und der Bahngleise gehts noch ein letztes Mal hoch in den Wald. Danach folgt der Weg gemütlich der Allaine. Beim Pont d’Able weiden Pferde: Die Ferme du Bonheur bietet verschiedenste Aktivitäten mit Tieren für Kinder und Jugendliche mit und ohne Einschränkung an. Am Stadtrand von Porrentruy steht die Loretokapelle. Der Innenraum wird durch farbige Glasfenster erhellt und beeindruckt mit seiner Akustik. Hinter dem Bahnhof ragt das mächtige, mittelalterliche Schloss auf: Von hier aus lässt sich die gesamte Altstadt überblicken. Eine lange Treppe führt zu den tiefer gelegenen Strassen: Pflastersteine, Brunnen, bemalte Fassaden. Ein goldenes Wildschwein schmückt ein Geländer – das Wappentier von Porrentruy.
Den Grenzsteinen in der Ajoie nach Nr. 2064
Damvant, église — Réclère, Les Grottes • JU

Den Grenzsteinen in der Ajoie nach

Schon mal bemerkt, dass es auf der Landeskarte der Grenze entlang violette Punkte hat? Zwischen Damvant und Réclère sind es um die 100 – und sie stehen für Grenzsteine. Auch in der Natur gibt es auf dieser Familienwanderung viel zu entdecken. Man streift durch den Wald, in dem ein Bärlauchteppich ausgelegt ist. Bei Pré du Faila klettern die Kinder moosige Felsen hoch, dazwischen treffen sie vielleicht sogar auf den verlorenen Ritter: Irgendjemand hat hier vor langer Zeit eine weisse Statue aufgestellt. Auch die eine oder andere dunkle Felsspalte lädt zur Mutprobe ein. Daneben passiert man eine Lichtung mit Tausenden Gänseblümchen, wandert einen bewaldeten Grat entlang mit Aussicht auf den Doubs oder balanciert auf umgestürzten Bäumen, die eine Doline überspannen. Und immer wieder begegnet man alten Steinen, auf denen abwechselnd entweder eine Fleur de Lys oder ein «RF» für République Française oder ein «CS» für Confédération Suisse oder ein Bär für den alten Kanton Bern auszumachen sind. Sie spiegeln die politischen Zugehörigkeiten der Ajoie in verschiedenen historischen Epochen wider. Die Wanderung beginnt in Damvant. Sie führt erst über die Strasse zur Grenze bei Les Bornes. Ab hier signalisieren gelb-blaue französische Wegweiser und -marken den Weg, er folgt in einem grossen Bogen der Grenze. An zwei Stellen muss man aufpassen, damit man den richtigen Weg findet: Kurz vor dem Grenzstein Nr. 452 folgt man dem Schild «Sentier historique des bornes de la principauté de Montbéliard», und etwas vor dem Grenzstein mit der Nr. 467 dem Wegweiser «Grottes de Réclère».
Von Courgenay an den Doubs Nr. 2065
Courgenay — Epauvillers, poste • JU

Von Courgenay an den Doubs

Im Ersten Weltkrieg war die Ajoie von kriegerischen Grossmächten beinahe eingekreist. Zehntausende Schweizer Soldaten waren hier stationiert, um notfalls die Grenze zu verteidigen. Sie kämpften aber eher mit Langeweile und Heimweh und fanden ein offenes Ohr für ihre Sorgen bei der Wirtstochter von Courgenay. Mit einem Besuch im Hotel der «Petite Gilberte» beginnt diese zweitägige Wanderung. Danach führt sie hinauf auf die erste Kette des Faltenjuras und auf den Mont Terri – einen unspektakulären Berg mit spektakulärem Innenleben. Hier suchen Forschen* de aus aller Welt seit Jahren nach einer Lösung für die Lagerung radioaktiver Abfälle. Nach der Krete geht es dann über Outremont hinunter ins mittelalterliche Kleinod St-Ursanne mit seiner fantastischen Klosterkirche und dem schön hergerichteten Ortskern. Am zweiten Tag der Wanderung wird der Doubs überquert. Flussaufwärts führt ein wunderschöner Wanderweg durch das abgeschiedene Tal, das gerade im Frühling ein berauschendes Naturspektakel bietet. Wer unterwegs eine Forelle aus dem Doubs geniessen möchte, tut dies am besten im Restaurant vom Centre de Vacances in Tariche. Hier ist eine Doubs-Überfahrt in Eigenregie mittels Seilfähre zum Restaurant möglich. Wieder zurück auf dem ursprünglichen Weg, geht man ohne grosse Anstrengungen immer nahe am Wasser weiter bis zum Weiler Chervillers und steigt dann hinauf ins Dorf Epauvillers.
Vom Künstlerdorf an die Uferpromenade Nr. 2066
Carona, Paese — Morcote, Piazza Grande • TI

Vom Künstlerdorf an die Uferpromenade

Die Genusswanderung startet oberhalb von Melide im hübschen Örtchen Carona. Als einstige Heimat von Kunstschaffenden der Malerei und der Bildhauerei wird Carona auch Künstlerdorf genannt. Doch bevor sich die Werke der Künstlerfamilien an den Fassaden bewundern lassen, gibt bei der Anreise das millimetergenaue Manövrieren des Postautochauffeurs Anlass zum Staunen: Den Dorfeingang bildet der schmale Torbogen, der zum Gemäuer der Kirche San Giorgio gehört. Von der Bushaltestelle im Ortskern führt der Weg auf der Hauptgasse dorfauswärts zur Kirche Sta Marta und weiter über die Via S. Marta, vorbei am Schwimmbad zum Parco botanico di San Grato. Er ist besonders für seine Azaleen und Rhododendren bekannt, die hier im Frühling blühen. Der Wanderweg quert den Park, begleitet von der Aussicht auf den Lago di Lugano, den Monte San Giorgio und den Monte Generoso. Dann verlässt er den Park in Richtung Alpe Vicania und Morcote. Der Wald verhindert zwar nun den Blick auf den See, spendet jedoch Schatten. Umso schöner dann der Aussichtspunkt nach knapp einer halben Stunde. Noch ein letztes Stück im Wald, dann folgt der Szenenwechsel: die offene Weide auf der Alpe Vicania, mittendrin ein ehemaliger Bauernhof, der sich in das Ristorante Vicania verwandelt hat. Im Garten werden nebst Tessiner Klassikern auch kulinarische Spezialitäten serviert. Nach dem Schmaus führen über 1000 Treppenstufen nach Morcote an den See hinunter. Was die Knie plagen mag, erfreut das Auge: Die imposante Kirche Santa Maria del Sasso ist zuerst von oben und dann von ganz nah zu betrachten. An der Uferpromenade von Morcote lässt sich der Tag gemütlich ausklingen.
Auf dem Panoramaweg Ägerital Nr. 2067
Alosen, Raten — Unterägeri, Zentrum • ZG

Auf dem Panoramaweg Ägerital

Gut zu wissen, dass es Leute gibt, die Wanderwege markieren. Nicht nur, damit man sich nicht verläuft, sondern auch, um zu wissen, wo man die beste Aussicht hat. Der Weg zieht sich lange über den Grat zwischen Gottschalkenberg und Mangelhöhe – die Aussicht wird vom Wald meist verdeckt. Dann verlässt er den Grat und führt einen nun zur Aussicht: Man sieht Tödi, Clariden, Rigi und Pilatus, wunderschön! Alles beginnt auf dem Ratenpass. Zum Ausflugsrestaurant «Gottschalkenberg» gibt es mehrere Wege, derjenige am Chlausenchappeli vorbei ist etwas länger, aber am attraktivsten. Beim Restaurant verlässt man kurz die markierten Wege: Hinter dem Haus führt ein kleiner Pfad durch einen Waldspielplatz hinauf zu einer kleinen Lichtung. Hier liegt ein kleiner Sportplatz mit zwei Fussballtoren. Schon früher haben hier wohl Mönche Fussball gespielt – ehemaliger Eigentümer des Berghauses «Gottschalkenberg» war eine Klostergemeinschaft. Kaum ist man wieder auf dem markierten Weg, steht auf dem Charenboden der Gedenkstein für Fridolin Stocker (Pt 1162). Er war einer der Väter der populären Radiowanderungen in den 60er-Jahren, als jeweils bis zu 1500 Wandernde den Aufrufen von Radio Beromünster gefolgt waren. Dann geht es rauf auf besagten Grat und damit auf den Panoramaweg Ägerital. Nur ein-, zweimal geben die Bäume den Blick frei auf den Zürichsee. Ab der Mangelhöhe gibt es aber auf der anderen Seite viel zu sehen, kurz vor der Wanderhütte «Grümel» lohnt sich deshalb der kurze Anstieg zu zwei Feuerstellen. Einen weiteren Aussichtspunkt mit zwei Feuerstellen gibt es kurz nach Hinterwiden, bevor der Abstieg nach Unterägeri beginnt.
Zweitageswanderung im Solothurner Jura Nr. 2047
Solothurn — Grenchen Süd • SO

Zweitageswanderung im Solothurner Jura

Von wegen, im Jura gebe es keine spannenden Zweitagestouren: Auf dieser Wanderung lassen sich gleich mehrere der bemerkenswertesten Sehenswürdigkeiten entdecken, die der Solothurner Jura zu bieten hat. Gestartet wird in Solothurn mit ihrer lebendigen Altstadt und der eindrücklichen Kathedrale. Durch ruhige Wohnquartiere geht es zum Eingang der Verenaschlucht. Der idyllische Spazierweg führt immer dem Bach entlang bis zur heute bewohnten Einsiedelei, wo in einer Höhle einst die Heilige Verena gewohnt und gewirkt haben soll. Nach Rüttenen und dem Weiler Falleren geht es dem Waldrand entlang bis zum Bahnhof Oberdorf, von wo eine neue Gondelbahn auf den Weissenstein fährt. Dieser Weg bleibt jedoch vorerst in den Niederungen und erreicht bald den alten Steinbruch. 145 Millionen Jahre alte Dinosaurierspuren sind hier in einer steilgestellten Kalksteinplatte konserviert. Nun sind es noch rund eineinhalb Stunden und 500 Höhenmeter bis zum Etappenziel, dem Naturfreundehaus Schauenburg. Der zweite Tag beginnt mit einer Wanderung über die Weiden und durch die Wälder unterhalb der Stallflue und des Grenchenbergs zur Bergwirtschaft Bettlachberg. Der lohnende Abstecher auf den Bettlachstock, der seiner Buchenwälder wegen seit 2021 zum Unesco-Weltnaturerbe gehört, ist nicht als offizieller Wanderweg markiert, aber gut zu finden. Hinunter geht es dann via Burgruine Grenchen bis in die nördlichen Wohnquartiere der Uhrenstadt, von wo ein Bus ins Zentrum fährt.
Verdauungsspaziergang im ländlichen Genf Nr. 2048
Bernex, Lully croisée — Cartigny • GE

Verdauungsspaziergang im ländlichen Genf

Ausgangspunkt dieser Genusswanderung vor den Toren von Genf ist eine Adresse für Gourmetfans: das «Les Curiades» in Bernex. Von der Bushaltestelle «Bernex, Lully croisée» geht es zum Parkplatz beim Kreisel und von dort in das Gässchen von Vieux-Lully, das direkt zum charmanten Gasthaus führt. Dieses ist für seine gehobene Terroir-Küche und feine Patisserie bekannt. Das Team um den gebürtigen Belgier und Chefkoch Pascal Cloetens wechselt alle zwei Monate die saisonale Speisekarte. Der Verdauungsspaziergang nach Cartigny beginnt an der Hauptstrasse oberhalb des Restaurants. Auf dem Chemin de l’Aligoté und zwischen Rebbergen steigt man zum Chemin des Curiades auf, wo man auf den ausgeschilderten Wanderweg nach Bernex trifft. Ein empfehlenswerter Abstecher ist der Signal de Bernex wenig später. Die Aussicht von hier reicht über den ländlichen Zipfel des Kantons Genf unweit der französischen Grenze bis zur Stadt Genf. Gar den Jet d’Eau kann man in der Ferne erkennen. Wieder auf dem Wanderweg, geht es hinunter zur Kirche von Bernex. Ab hier folgt man den Wegweisern nach Aire-la-Ville – zunächst durchs Quartier, dann querfeldein. Dabei ist Aufmerksamkeit gefragt, um den Wegweiser nicht zu verfehlen, der links über das Feld in den gegenüberliegenden Wald weist. In Aire-la-Ville fädelt der Weg auf den Sentier du Rhone in Richtung La Plaine ein. Er quert das Naturschutzgebiet «Moulin de Vert». Schon bald zeigt sich die Rhone. Vorbei an einem jahrhundertealten Kastanienbaum und über einen historischen Weg, endet der Spaziergang schliesslich an der Bushaltestelle in Cartigny.
Winterfreuden über dem Urnertal Nr. 1951
Brüsti • UR

Winterfreuden über dem Urnertal

Langsam gewinnt die Seilbahn an Höhe. Die Fichten und Tannen sind behangen mit einer dicken Schnee- und Raureifschicht. Kurz vor der Bergstation ändert sich das Bild, das Weiss ist von den Tannästen verschwunden: der Übergang markiert die Grenze zwischen Nebel und Sonnenschein. Glücksgefühle kommen auf. Wenn zudem ein zuckerweicher Pulverschnee liegt, macht es auch den Kindern Freude, mit den Schneeschuhen eine frische Spur in die Landschaft zu ziehen. Der Trail ist eher kurz und sehr abwechslungsreich, und er kann an mehreren Orten abgekürzt werden. Deshalb eignet er sich gut für Schneeschuh-Neulinge, Familien und Kinder. Auf dem mit pinkfarbenen Stangen und Wegweisern gut markiertem Trail geht es in grossen Bogen hoch zur Alp Catrina und weiter dem Gratrücken entlang Richtung Chräienhöreli. Die Feuerstelle, welche im Sommer sicher rege benutzt wird, liegt unter tiefem Schnee vergraben. Abrupt biegt der Pfad rechts ab und es geht den Nordhang hinunter, der am frühen Morgen noch tief im Schatten liegt. Zwischen kleinen Tännchen hindurch schlängelt sich der Weg zur grossen Ebene des Grosstals. Leises Glockengebimmel aus den verstreuten Ställen verrät, dass hier während des ganzen Jahres Schafe, Ziegen oder Kühe zuhause sind. Weiter hinten steigen Skitourengeher Richtung Surenenpass und Eggenmandli auf. Andächtig ruhig und friedlich ist es hier oben und von den kleinen und grossen Wirren dieser Welt ist nichts zu spüren. Nach einer Schlaufe geht es wieder den Hang hoch und zurück via Alp Catrina zur Bergstation der Seilbahn.
Blühende Damassine-Pflaumenbäume Nr. 2062
Asuel, Maison comm. — Fregiécourt, pl. La Baroche • JU

Blühende Damassine-Pflaumenbäume

Der Damassine, ein Branntwein aus der Damassine-Pflaume, ist aus dem kulinarischen Erbe des Juras nicht wegzudenken. Der traditionelle Ajoier Schnaps wird aus einer kleinen, im 13. Jahrhundert aus dem Orient eingeführten Wildpflaume gebrannt und ist seit 2010 AOP-geschützt. Am Dorfrand von Fregiécourt liegen zwei der vier Pflaumenplantagen von Alain Perret und Daniel Fleury, den beiden grössten Produzenten der Region. Im Frühling bilden die blühenden Pflaumenbäume den stimmungsvollen Abschluss einer gemütlichen Wanderung mit Start in Asuel. Von der Bushaltestelle aus geht es kurz den Lauf des Ruisseau de l’Erveratte entlang und anschliessend in einen Aufstieg, der auf breiten Wegen durch den Wald in Richtung der Krete und zur Grande Roche führt. Nach dem Einbiegen auf die Routen 31 und 453 von Schweizmobil lichtet sich der Blick, und es beginnt der angenehm zu begehende Gratweg. Von der Grande Roche aus hat man eine weite Rundsicht und erhält einen guten Eindruck von der Vielfalt der Landschaften der Ajoie. Beim Punkt 821 taucht die Route wieder in den Wald ein, verlässt bald darauf die Strecken von Schweizmobil und biegt stattdessen nach links ab, hinein in den Abstieg zum hübschen Dörfchen Pleujouse mit seinem Schloss und seinen Obstbäumen. Der letzte Abschnitt der Wanderung führt über Wiesen und Felder bis nach Fregiécourt.
Wundervolle Flora und Fauna am Rhoneufer Nr. 2058
La Plaine • GE

Wundervolle Flora und Fauna am Rhoneufer

Nur einen Katzensprung von Genf entfernt befinden sich zwei Naturschutzgebiete, wo man das ganze Jahr über eine grosse Vielfalt von Tieren beobachten kann. Diese einfache Rundwanderung verbindet die beiden Naturjuwelen. Tipp: Fernglas nicht vergessen! Die Wanderung startet in La Plaine, am westlichsten Bahnhof der Schweiz. Der Weg führt ins Naturschutzgebiet Teppes de Verbois, ein Mosaik aus Teichen, Feuchtgebieten und Wiesen. An vier Observatorien kann man Vögel beobachten, darunter beispielsweise die Flussseeschwalbe oder die Zwergdommel. Über den Staudamm erreicht man das Naturschutzgebiet Moulin de Vert. Dieses hat eine reiche Artenvielfalt zu bieten – Biber, Vögel aller Art und sogar Schildkröten. Die Wanderung durch die Waldlandschaft wird vom leisen Plätschern eines Baches und von quakenden Fröschen aus den Teichen begleitet. Vorbei an riesigen Bäumen und Ruinen ehemaliger Mühlen führt der Weg nach Cartigny, wo historische Brunnen und eine entzückende Kirche das Dorfbild prägen. Nach einem kurzen Abstieg über moosgesäumte Naturtreppen wird der Bach Nant des Crues überquert, bis die ersten Häuser des charmanten Dorfs Avully zu sehen sind. Auf dem Rückweg nach La Plaine säumen viele Weinreben den Weg, bevor er über die Rhone zurück ins Dorfinnere führt.
Malerisches Wandern über dem Thunersee Nr. 2059
Mülenen — Därligen • BE

Malerisches Wandern über dem Thunersee

Seit exakt 70 Jahren ehrt auf der Meielisalp anlässlich seines 100. Geburtstags ein Denkmal den Schweizer Maler Ferdinand Hodler. An dieser Stelle schuf er das erste Bild seiner Reihe von Landschaften am Thunersee. Noch viel länger, nämlich seit mindestens 300 Jahren, steht gleichenorts eine mächtige Sommerlinde. Sie erhält einzig Konkurrenz durch die atemberaubende Aussicht, die bei Sonnenuntergang jeweils zu einem besonders intensiven Erlebnis wird. Aber bereits die Wanderung zu diesem kraftvollen Ort kann mit einigen Höhepunkten aufwarten. Der einzige nennenswerte Anstieg ist schon nach einem halben Kilometer zu bewältigen. Von Mülenen führt der Weg zum Schlund des Suldgrabens und steigt durch einen Wald hoch nach Aeschiried. Nach einer guten Stunde öffnet sich der Blick ins Frutigtal, über den tiefblauen See und die ihn umgebenden Berg- und Hügelketten. Nun geht es auf dem Panoramarundweg Thunersee in pittoresker Landschaft weiter Richtung Därligen. Unterwegs laden gemütliche Grillplätze zum Verweilen ein. Kurz vor Ankunft auf der Meielisalp wird der Spissibach dank spektakulärer Hängebrücke mühelos überquert. Das Ziel der Wanderung ist schliesslich sanft über Weiden und durch Wald absteigend erreicht.
Idylle im hohen Norden Nr. 2060
Schaffhausen, Dachsenbüel — Thayngen • SH

Idylle im hohen Norden

Einen Gang runterschalten: Die Wanderung durch die frühlingshafte Landschaft im nördlichsten Zipfel von Schaffhausen ist entspannend. Im wohlklingenden Freudental beginnt der sanfte Aufstieg auf die Hochebene, auf der man entschleunigt unterwegs ist. Wie passend, dass man an einigen Stationen des Schaffhauser Dichterwegs vorbeikommt und sich die lyrischen Perlen inmitten der Natur einverleiben kann. Der Abstecher zum Jakobsfelsen parallel zur Grenze zu Deutschland lohnt sich: Der Blick reicht weit übers üppige Grün. Das ehemalige Ferienheim bei Büttenhardt ist nun ein Zentrum für betreutes Wohnen und eine Pferdepension. Am Waldrand bei Hohliflue ist eine gemütliche Grillstelle eingerichtet. Der zweite Teil in Richtung Thayngen führt durch lichtgrüne Frühlingswälder und das Dörfchen Lohn. Bei Churzloch gibt es nochmals die Gelegenheit zum Grillieren, mit Ausblick über die Grenze auf die Vulkankegel im Hegau. Schwer vorzustellen, dass dieses Gebiet vor 150 Millionen Jahren unter dem Meeresspiegel lag. Zum Bahnhof nach Thayngen führt ein Themenweg der Biber entlang, wo man allerlei Wissenswertes über das Nagetier mit demselben Namen erfährt.
Entspannte Wanderung im Alpenrhein Nr. 2061
Trimmis, Gargällis — Landquart • GR

Entspannte Wanderung im Alpenrhein

Diese beschauliche Wanderung ist ideal als Einstieg in die Wandersaison nach dem Winter. Der Weg führt durch Wälder und Rebberge im Kreis Fünf Dörfer, wie die historisch gewachsene Region südlich der Bündner Herrschaft genannt wird. Start der Wanderung ist die Bushaltestelle Gargällis in Trimmis. Von hier geht der Weg die ersten Meter der Strasse entlang, bevor man bei Chlei Rüfi abzweigt und an Kirschbäumen und Feldern vorbeiwandert. Nach leichtem Anstieg bietet sich ein schöner Blick zurück auf das Tal und den Haldensteiner Calanda. Von nun an wechseln sich Wald und Wiese ab, und man läuft angenehm abwechselnd im Halbschatten oder an der Sonne. Nach einem kurzen Anstieg über die Chessirüfi zum Dunkel Töbeli befindet man sich bereits auf dem höchsten Punkt der Wanderung. Bei Birchholz verlässt man den Wald wieder, und es bietet sich ein schöner Blick auf das Rheintal und das Dorf Igis. Beim ehemaligen Wasserschloss Marschlins lohnt sich ein Halt, um die Szenerie auf sich wirken zu lassen und die Beine zu strecken. Bei Ganda bietet sich ein Spielplatz mit Grillstelle für ein Picknick an. Ausgeruht unterquert man schliesslich die Prättigauerstrasse, biegt dem Wasser folgend nach links ab, um auf der revitalisierten Böschung der Landquart die letzten Meter der Wanderung zu gehen.
Zwischen Pilatus und Bürgenstock Nr. 2055
Hergiswil NW — Alpnachstad • NW

Zwischen Pilatus und Bürgenstock

Die Wanderung steht ganz im Zeichen des Mittelalters und des 18./19. Jahrhunderts. Unzählige Menschen haben damals den Renggpass als kürzeste Landverbindung zwischen Luzern und dem Brünig überquert: Säumer, Römer, französische Invasionstruppen, aufständische Nidwaldner und andere sich rivalisierende Gruppen. Allerdings muss man sich diesen geschichtsträchtigen Ort erst einmal schweisstreibend verdienen. Vom Bahnhof Hergiswil folgt man den Wegweisern Richtung Riedboden. Nach den letzten Häusern des Dorfs folgt der historische Saumpfad dem Steinibach entlang, zuerst gemächlich und dann steil bergauf. Kurz vor Schwandi stösst man auf den Waldstätterweg, auf dem es flach Richtung Renggpass geht. Wer vor dem steilen Schlussaufstieg noch mal durchschnaufen möchte, kann eine kurze Rast an der denkmalgeschützten Kapelle einlegen und den Blick über den Vierwaldstättersee schweifen lassen. Nach der erfolgreichen Passüberquerung geht es anschliessend fast nur noch abwärts: In Serpentinen schlängelt sich der Weg durch den Wald und vorbei an einem tosenden Wasserfall. Eine kleine Attraktion sind die Felsmalereien, die von den zuletzt dort ansässigen Truppen stammen. Kurze Zeit später ist das Ziel am See in Alpnachstad erreicht.
Auf der Flue oberhalb Kleinlützel Nr. 2044
Challpass — Klösterli • SO

Auf der Flue oberhalb Kleinlützel

Die Familienwanderung in der solothurnischen Exklave Kleinlützel ist etwas für Geschichtsinteressierte. Aber nicht nur, denn auch Naturliebhaber kommen auf ihre Rechnung. Die Wanderung verläuft stets auf Grenzen, erst auf einer Gemeindegrenze, dann auf der Kantonsgrenze zwischen Solothurn und Basel-Landschaft, schliesslich auf der schweizerisch-französischen Landesgrenze. Immer wieder trifft man auf Grenzsteine mit den unterschiedlichsten Gravuren. Besonders interessant sind die Steine zwischen dem Remelturm und Klösterli: Die meisten von ihnen wurden 1817 aufgestellt und tragen auf der einen Seite ein Solothurner Wappen mit den Buchstaben S und O, auf der anderen Seite ein F. Wer gut hinschaut, bemerkt beim roten F eine farblose Rille, die aus dem F ein D macht, denn das an-grenzende Elsass gehörte von 1871 bis zum Ersten Weltkrieg zu Deutschland. Diese Wanderung beginnt auf dem Challpass, führt auf Waldwegen über die Challhöchi bis unter den Remelspitz. Auf dem acht Meter hohen Turm – der ehemalige Beobachtungsposten während des Ersten Weltkriegs wird über zwei Leitern erklommen – lässt sich eine weitreichende Aussicht geniessen. Etwas weniger luftig zeigt sich dieses Panorama aber auch vom Fusse des Turms oder immer wieder auf der Wanderung. Der Weg führt dabei über die Fluh, immer mit genügend Abstand zum Abgrund, dessen steile Felsen eine stimmige Kulisse bieten. Auf der Roti Flue gibt es eine Feuerstelle, bis zum Klösterli gilt es zwei Höhlen zu entdecken. Dieser Grenzverlauf ist eine Ausnahme in Solothurn, weil er mit dem Grat einer topografischen Begebenheit folgt. Die meisten der stolzen 380 Kilometern Kantonsgrenze resultieren aus dem jahrhundertelangen politischen Kräftemessen zwischen dem Stadtstaat Solothurn, dem Bistum und der Stadt Basel sowie Bern. Ein Grund auch für die ungewöhnliche Form des ganzen Kantons Solothurn.