Pasquetta – so geht das Osterpicknick auf Italienisch
Diese Ostern gebe ich mir den Rest. Nein, das ist kein schlechter Aprilscherz. Ganz nach dem italienischen Vorbild der Pasquetta – dem kleinen Osterfest – verwerte ich die Essensreste des Sonntagsfestmahls zu einem köstlichen Picknickschmaus für den Ausflug ins Freie am Ostermontag. So landet weniger im Abfall und ich habe einen leckeren Proviant, der sich praktisch im Wanderrucksack mitnehmen lässt. Clever, oder? Hattet ihr schon einmal einen Spaghettikuchen? Oder ein Brot mit ganzen Eiern drin? Gerne verrate ich euch meine beiden Lieblingsrezepte fürs Osterpicknick aus meiner zweiten Heimat Napoli für rest(e)los glückliche Ostertage!
Und so gehts:
In Kampanien darf am Ostermontag – also eben an der Pasquetta – dieses beliebte Picknickbrot auf keinen Fall fehlen. Bleiben trotz Eiertütsche noch ein paar Eier und vom Apéro noch Käse und Salami oder sonstiger Aufschnitt übrig, dann ist ein wichtiger Teil der Zutaten bereits beisammen – die übrigen Zutaten habt ihr vielleicht auch bereits in der Küche stehen. Hier die genauen Mengen:
- 375 g Wasser
- 650 g Mehl
- 25 g Butter oder Schmalz
- 25 g Olivenöl
- 10 g Hefe
- 15 g Salz
- 150 g Salami (oder Schinken, Speck etc.)
- 150 g Hartkäse (zum Beispiel Pecorino)
- 4 Eier (roh)
- Schwarzer Pfeffer
Zubereitung
Die Hefe im lauwarmen Wasser auflösen. Olivenöl und Butter (oder Schmalz) dazugeben und die Hälfte des Mehls darunterrühren. Sobald der Teig eine Masse bildelt, das Salz hinzufügen und den Rest des Mehls einarbeiten, bis ein luftiger Teig entsteht.
Dann den Teig etwas ruhen lassen und in der Zwischenzeit den Käse und die Salami in Stückchen schneiden.
Etwa 80 g des Teigs auf die Seite legen – dieser wird anschliessend verwendet, um die Eier zu decken. Den geschnittenen Käse, die Salami und etwas schwarzer Pfeffer in den Teig einarbeiten. Dann zu einer länglichen Rolle formen und in eine vorgefettete Backform legen. Die 4 Eier in den Teig hineindrücken und je 2 gleich lange Teigröllchen (aus dem Teigrest geformt) kreuzweise darüberlegen und am Teig festdrücken, um die Eier zu stabilisieren.
Für mindestens eine Stunde zugedeckt ruhen lassen, bevor das Brot für 75 Minuten bei 170 Grad in den Ofen geht (untere Ofenhälfte).
Auf GialloZafferano, die italienische Cousine von Betty Bossi, zeigt Koch Roberto Di Pinto Schritt für Schritt wie es geht. Natürlich auf Italienisch – perfekt zum Einstimmen auf die Pasquetta.
Als Halbitalienerin schlägt mein Herz für Pasta. Folglich gibt es Spaghettireste bei mir nur sehr selten. Und auch wenn es sie gibt, dann zugegebenermassen mit Absicht – denn mit den Überbleibseln lässt sich ein tolles Picknick für die nächste Wanderung zubereiten: die Frittata di Spaghetti – eine Art Omelett aus Pasta. Hier das Rezept meiner Nonna:
Spaghettireste (oder auch andere Pastasorte), die idealwerweise bereits einige Zeit in der Tomatensauce verbracht haben, in einer Bratpfanne mit etwas Olivenöl anbraten. In der Zwischenzeit ca. 3 – 4 Eier verquirlen und etwas Milch, Pfeffer, Salz und geriebenen Parmesan dazugeben. Faustregel für die Menge: Die Eiermasse sollte die Pasta in der Pfanne möglichst gut eindecken. Frische Petersilie (oder nach belieben auch Gemüse wie zum Beispiel Erbsen) und die Eiermasse über die Spaghetti geben und braten bis das Ei überall schön gestockt ist. Nach belieben wenden und auch die zweite Seite anbraten.
Abkühlen lassen, in Scheiben schneiden und ab damit in den Rucksack – buon appetito!
Ich wünsche viel Freude beim Picknick im Grünen! Und vielleicht wollt ihr auch eure Osterpicknick-Rezepte mit mir teilen? Oder verraten, welche Kreationen ihr aus Essensresten zaubert? Ich bin gespannt!
In diesem Sinne: Buona Pasqua!
Kommentare
Noch keine Kommentare