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Im Tal des Vedeggio nach Tesserete Nr. 1670
Isone, Paese — Tesserete, Stazione • TI

Im Tal des Vedeggio nach Tesserete

15 Kilometer lang, 2,4 Milliarden Franken teuer, für Geschwindigkeiten bis 250 Stundenkilometer gebaut – der Ceneri-Basistunnel vollendet den Bahnausbau am Gotthard und macht ab September 2020 die Reise ins Tessin zum Katzensprung. Über dem Ceneri-Basistunnel ist von Hochgeschwindigkeit nichts zu merken. Zwischen Isone und Tesserete, im Tal des Flüsschens Vedeggio, regieren Ruhe, Beschaulichkeit und urtümliche Natur. Ausgedehnte Buchenwälder, muntere Wasserfälle, einsame Alpen, und verspielte Pfade begleiten den Wanderer. Kaum zu glauben, dass unter den Schuhen Züge durch den neuen Tunnel eilen. Isone, schmuckes 380-Seelen-Dorf und Eliteschmiede der Armee, ist das Eingangsportal zur Tour. Auf dem Weg nach Gola di Lago laden die Alpe Muricce und die Alpe di Zalto zur Rast: Das Panorama vom Pizzo di Claro über den Camoghè bis zum Monte Tamaro ist ein Traum. Nach Gola di Lago rückt der Monte Bar ins Blickfeld. Seine Wälder wurden im 19. Jahrhundert gerodet, um die Öfen der Metallverarbeitung zu füttern. Auf «unserer» Talseite wächst es munter weiter, unzählige Birken wiegen im Wind. Das Rusticodörfchen Condra und das Convento Santa Maria, der Schweiz erstes Kapuzinerkloster, sind die letzten Höhepunkte.
Alpweiden zwischen Sihlsee und Zürichsee Nr. 1671
Willerzell, Bodenmattli — Lachen • SZ

Alpweiden zwischen Sihlsee und Zürichsee

Zwei Seen verbindet diese Wanderung im Kanton Schwyz. Der Hügelzug zwischen Einsiedeln und dem Obersee, dem östlichen Teil des Zürichsees, ist mehrheitlich bewaldet, doch die Wanderroute verläuft grösstenteils an baumfreier Kammlage oder dem Waldrand entlang. Die Sicht zu den Gipfeln der Schwyzer und Glarner Alpen ist deshalb kaum beeinträchtigt. «Der Weg ist Mühsal, das Ziel ist Glück»: Der Spruch steht auf einem Holzkreuz. Als Wanderer kann man nur bedingt beipflichten, denn in dieser Gegend ist auch der Weg Glück: Auf Kiessträsschen und Wiesenpfaden geht es von Willerzell zur Alp Summerig. Immer wieder geniesst man schöne Tiefblicke auf den Sihlsee. Nach und nach öffnet sich auch die Sicht nach Norden und Westen auf den Zürichsee. Ein letzter, etwas steilerer Hang führt zum höchsten Punkt der Wanderung: Das Stöcklichrüz ist eine grasbewachsene Anhöhe, die eine formidable Rundsicht bietet. Mehr als den halben Kanton Zürich kann man hier überblicken, auch den Säntis, die Alpenkette und den Jura sieht man. Der Abstieg beginnt zackig steil, doch schon bald wird das Gelände wieder deutlich sanfter. Über die Alp Diebishütten und am Bräggerhof vorüber steigt man nach Lachen ab.
Durchs untere Tösstal Nr. 1718
Kollbrunn — Rämismühle-Zell • ZH

Durchs untere Tösstal

Kollbrunn liegt im Hinterland von Winterthur. Es lohnt sich, den Ort nicht sofort Richtung Bäntal zu verlassen, sondern erst einen Abstecher zur Töss zu machen. Flussaufwärts findet man einen alten Schwemmsteg, der so heisst, weil er sich bei Hochwasser öffnet und deshalb nicht weggeschwemmt wird. Die kurze Wanderung von Kollbrunn nach Zell ist dem Schaffen von Paul Burkhard gewidmet ist, dem Komponisten von so bekannten Werken wie der «Kleinen Niederdorfoper» oder dem «Schwarzen Hecht». Vom Schwemmsteg aus folgt man der Töss weiter flussaufwärts, überquert die Hauptstrasse und die Eisenbahnlinie und stösst in Richtung Friedhof auf den Wanderweg ins Bäntal. Erst führt er über einen von Wiesen gesäumten Feldweg. Dann verschwindet er im hellgrünen Frühlingswald. Entlang des Bäntalbachs - bei trockenem Wetter ist er ein Bächlein - steigt der Weg die Schlucht bis zur Abzweigung Richtung Tüfelschilen hoch. Hinter dem Namen verbirgt sich ein ehemaliger Tuffsteinbruch. Wasser tröpfelt über den mit Moos bewachsenen Tuffstein, was die gelbliche Farbe des Steins und das Grün der Moose zum Glitzern bringt. Ausgangs der Schlucht liegt eine Ebene mit den beiden Weilern Ober- und Unterlangenhard. Man folgt links dem Waldrand bis zu einer T-Kreuzung, wo der Weg rechts nach Oberlangenhard abzweigt. Hier lebte Burkhard von 1959 bis zu seinem Tod im Jahr 1977. Ab hier führt der Paul-Burkhard-Themenweg nach Zell hinunter. Durchs schmucke Dörfchen Zell und vorbei an der Dorfkirche, in der die «Zäller Wienacht» uraufgeführt wurde, gelangt man zur Bahnstation Rämismühle-Zell.
Zu den magischen Höllgrotten Nr. 1719
Neuägeri, Schmittli — Baar • ZG

Zu den magischen Höllgrotten

Auf einem breiten Kiesweg geht es durchs bewaldete Lorzentobel, begleitet von kleinen Wasserfällen, die über die zahlreichen Flussschwellen fliessen. Wer mehr über die Bedeutung des Gewässers für Mensch und Natur erfahren möchte, findet Informationen auf den Schautafeln zum Industriepfad Lorze. Mit der Industrialisierung gewann die Anbindung der Berg- an die Tal- gemeinden des Kantons Zug an Bedeutung. Wie lange dieser Prozess schon dauert, zeigen die drei - je nach Blickwinkel - fast übereinanderliegenden Brücken in der Mitte der Wanderstrecke. Sie stammen aus verschiedenen Bauepochen: eine Holzbrücke von 1759, ein Bogenviadukt aus Naturstein von 1910 und die neue Betonkonstruktion von 1985. Bis zu den Höllgrotten ist es nun nicht mehr weit. Zwar kann man hier ins Innere der Erde vordringen, der Name hat aber ursprünglich nichts mit «Hölle» zu tun, er leitet sich vielmehr von «Hell» ab, einem Wort, das für die Waldlichtung in der Nähe stand. Die Höllgrotten sind weltweit einmalig: Während andere Tropfsteinhöhlen in Millionen von Jahren entstanden sind, bildeten sich die Höllgrotten in einer Rekordzeit von «nur» 3000 Jahren. Im Inneren sind in farbiges Licht getauchte Seen, Stalaktiten, Stalagmiten und versteinerte Baumwurzeln zu bestaunen. In den Steinformationen können kleine Höhlenforscherinnen mit Fantasie fabelhafte Wesen entdecken. Da die Tempe- ratur auch im Sommer um die zehn Grad beträgt, sollte entsprechende Kleidung mitgenommen werden. Gelegenheit einzukehren bietet das Restaurant Höllgrotten, das für seine Fischgerichte bekannt ist. Auf dem Lorzenuferweg geht es in rund einer Stunde nach Baar, vorbei am Areal der einst grössten Baumwollspinnerei der Schweiz.
Vom Hochplateau an den Doubs Nr. 1729
Le Noirmont • JU

Vom Hochplateau an den Doubs

Das Hochplateau der Freiberge liegt auf rund 1000 Metern über Meer am steilen Rand des Tals des Doubs, der hier die natürliche Grenze zwischen der Schweiz und Frankreich bildet. Eine grosse Schlaufe mit Start und Ziel in Le Noirmont führt über die beiden einzigen Bergwanderwege - weiss-rot-weiss markiert - des Kantons Jura und zu einigen geologischen und für Karstlandschaften typischen Sehenswürdigkeiten. Im Zickzack und im Schatten der Bäume geht es zunächst bergab bis zum imposanten Felsunterstand Blanche-Eglise, geformt über Tausende von Jahren durch ungleichmässige Erosion des Kalkgesteins. Im Waldreservat Le Theusseret, in dem seit 1992 jegliche kommerzielle Nutzung untersagt ist, vermitteln Informationstafeln allerlei Wissenswertes, und ab dem gleichnamigen Staudamm, einst Teil eines der ersten Wasserkraftwerke des Landes (in Betrieb von 1892 bis 1972), folgt der Weg dem üblicherweise friedlichen Lauf des Doubs. Kurz vor La Bouège beginnt der Wiederaufstieg zum Hochplateau über den steilen «Sentier du Facteur» («Briefträgerpfad»), auf dem mehrere Metalltreppen und -leitern das Vorankommen erleichtern. Vor La Seigne aux Femmes macht die jetzt wieder flacher verlaufende Route einen Schlenker nach Südwesten, vorbei an einer schnurgeraden Reihe von Dolinen unterschiedlicher Grössen. Entstanden sind diese kreisförmigen Vertiefungen meist durch den Einsturz eines darunterliegenden Hohlraums, verursacht durch die allmähliche Verwitterung des Kalkgesteins.
Zeitreise auf den Walliser Wasserwegen Nr. 1774
Anzère — Botyre • VS

Zeitreise auf den Walliser Wasserwegen

Einst waren sie die Lebensversicherung der Walliser Bauern. Heute sind sie ein Stück Kantonsgeschichte und eine beliebte Touristenattraktion: Die Suonen, die Wasserleitungen aus den Bergen, gehören zum Wallis wie das Matterhorn. Um Wasser für Wiesen und Felder aus den entfernten Gletscherbächen zu holen, bauten die Bauern seit Jahrhunderten kilometerlange Wasserleitungen aus Holz und Stein, die spektakuläre tiefe Schluchten und überhängende Klippen überwanden. Einige sind heute nur noch Ruinen, andere sind bis heute im Gebrauch. Und sie bieten Wanderfreudigen bisweilen abenteuerliche Wege durch eine dramatische Landschaft mit Aussicht auf die weissen Gipfel der Walliser Alpen. Eine besonders lohnende Route ist jene entlang der Suone von Sitten, oder Bisse de Sion, wie sie auf Französisch heisst. Von Anzère wandert man während rund vier Stunden bis nach Botyre, stellenweise auf einem speziell als Museumsweg gekennzeichneten Wanderweg, welcher die Suonen von Sitten und Bitaillaz verbindet. Lerntafeln vermitteln entlang des Weges Wissenswertes über die Wasserleitungen. Etwa, dass die Suone von Bitaillaz bereits im Mittelalter erbaut wurde. Auf der Wanderung sieht man mehrere Schleusen und Verteilersysteme, welche das Wasser proportional aufteilten und in die verschiedenen Dörfer leite(te)n. Besonders beeindruckend daran ist eben: Diese bis zu 500 Jahre alten Konstruktionen funktionieren heute immer noch. Die Wanderung endet im Dörfchen Botyre. Hier lohnt sich ein Besuch im Suonen-Museum, in einem schön restaurierten Haus aus dem 17. Jahrhundert. Auf vier Etagen erfährt man noch mehr über die historischen Wasserleitungen von der Zeit der Römer bis heute.
An den Hängen des Moléson Nr. 1612
Plan-Francey — Neirivue • FR

An den Hängen des Moléson

Die Wanderung beginnt in Plan-Francey (1518 m) am Fuss des Moléson, dem hoch über Gruyères und dessen Schloss thronenden König der Freiburger Berge. Über den botanischen Pfad mit seinen 150 voralpinen Pflanzenarten geht es dem Hang entlang bis zur Alphütte von Gros-Moléson. Danach folgt die Route einem gewellten Grat bis zur Vudalla. Auf der Erhebung verlief einst eine bekannte Skipiste, und auch wenn die Anlagen mittlerweile abgebaut wurden, sind ihre steilen Nordhänge immer noch ein beliebtes Ziel für Tourenskifahrer. Nach dem Genuss des herrlichen Rundblicks über das Greyerzerland gilt es, die fast 1000 Höhenmeter hinunter nach Neirivue in Angriff zu nehmen. Der Weg dorthin führt durch ein Waldstück, quert die auf einer stark geneigten Lichtung gelegene Alp von Les Dovalles und mündet schliesslich in eine befahrbare Strasse. Diese teilweise bewaldete, trockene und sonnige Hangseite des Intyamontals ist von grosser Bedeutung für die regionale Biodiversität, sind hier doch besonders viele Tier- und Pflanzenarten heimisch. Kurz vor Neirivue kommt man an einer auf Forellen spezialisierten Fischzucht vorbei. Gespeist wird die Anlage von Quellwasser, das vom Hongrintal im Südwesten her etwa sieben Kilometer weit durch unterirdische Karstgänge fliesst, bevor es unweit oberhalb des Dorfs zutage tritt. Neirivue wurde 1904 durch einen Brand fast vollständig zerstört. Nach dem Wiederaufbau erlebte das Dorf im späteren Verlauf des 20. Jahrhunderts einen Aufschwung, getragen insbesondere von der Holz- und der Textilindustrie – beides bis heute wichtige Wirtschaftszweige der Gemeinde.
Walserspuren im Prättigau Nr. 1692
St. Antönien, Rüti • GR

Walserspuren im Prättigau

In zahlreichen Tälern und Dörfern in Graubünden gehen die Ursprünge der Besiedelung auf die Walser zurück. So ist auch die kleine Siedlung St. Antönien auf 1450 m ü. M. ein typisches Walserdorf. Eingebettet in einer fantastischen Bergwelt ist St. Antönien Ausgangspunkt einer Vielzahl attraktiver Wanderungen und Klettertouren. Bei der Postautostation «Rüti» beginnt die Wanderung zum Partnunsee. Zunächst wandert man in nördlicher Richtung einige hundert Meter auf der Alpstrasse Tal einwärts. Schon bald folgt ein Wegweiser mit der Aufschrift «Partnun», der links wegführend auf den Wanderweg zeigt. Über Weiden und durch lichte Wälder, immer die markante Schijenflue im Blick, erreicht man die Alp Carschina Untersäss und gleich danach die Heinzenkapelle St. Antönien. Werfen Sie einen Blick hinein, es lohnt sich! Nun geht es etwas steiler bergan bis nach Partnun zum Berghaus Alpenrösli. 150 Höhenmeter und eine halbe Stunde später steht man unvermittelt am kristallklaren Partnunsee. Grillstellen und zwei Ruderboote laden zum Verweilen ein. Das benachbarte Österreich ist gleich «hinter den Bergen» und so erstaunt es nicht, dass es hier zahlreiche ehemalige Schmugglerpfade gibt. Ist man schon einmal hier, gehört eine Seeumrundung dazu, bevor man sich auf den Rückweg macht. Zunächst auf dem Aufstiegsweg, dann ein kleiner Abstecher via Partnunstafel und Berghaus Sulzfluh, geht es wieder abwärts in Richtung St. Antönien. Obwohl ab «Äbi» der Rückweg mit dem Hinweg identisch ist, nimmt man das Tal jetzt anders wahr. Falls noch Energie vorhanden ist, wandert man bis zum Dorfkern mit den alten Häusern und der 500-jährigen Kirche und geniesst die heimelige Atmosphäre.
Von Liestal nach Rheinfelden Nr. 1656
Liestal — Rheinfelden • BL

Von Liestal nach Rheinfelden

Das Baselbiet ist nicht Berggebiet, aber dafür schönes Hügelland. Der höchste Punkt des Kantonshauptorts Liestal ist mit 636 Meter die Spitze des Aussichtsturms auf dem Schleifenberg. Das markante Zwischenziel der Wanderung sieht man bereits vom Bahnhof aus. Nach der Durchquerung der Altstadt geht es durch Wohnquartiere aufwärts in den Wald und in mässigem, aber anhaltendem Aufstieg am Rand einer abschüssigen Felsklippe zur Bergwirtschaft Schleifenberg. Zwischen den Bäumen hindurch hat man bereits erste eindrückliche Tiefblicke in die Ebene gehabt. Vollends öffnet sich die Sicht, wenn man auf den 30 Meter hohen Aussichtsturm steigt. Von der höchsten Plattform der 1891 errichteten Stahlkonstruktion kann man bei klaren Verhältnissen den Schwarzwald, die Vogesen und die Alpenkette sehen. Auf einer breiten, kiesbedeckten Waldstrasse steigt man zum Stächpalmehegli ab und gelangt über Hersberg zum Blauenrain. Alsbald öffnet sich ein malerischer Ausblick: Die prachtvolle Anlage des ehemaligen Stifts Olsberg liegt im Tälchen des Violenbachs, das von sanft geneigtem, mit unzähligen Obstbäumen bestandenem Wiesland geprägt ist. Hinter der mittelalterlichen Baugruppe erkennt man in der Ferne verschiedene Hochbauten der Stadt Basel. In leichtem Abstieg führt ein Waldweg an den Dorfrand von Magden. Parallel zum Magdenerbach geht es von da nach Rheinfelden. Das Ortsbild des Zähringerstädtchens ist von nationaler Bedeutung. Wegen der bedachten Stadtplanung ist die Stadt mit dem Wakker-Preis des Schweizer Heimatschutzes ausgezeichnet worden.
Gipfeltour auf den Monte Caslano Nr. 1660
Caslano stazione — Magliaso • TI

Gipfeltour auf den Monte Caslano

Wild wachsende Christrosen kommen in der Schweiz einzig im Südtessin vor. Wie ihr Name sagt, blühen sie oft bereits zur Weihnachtszeit. Den leuchtend weissen Blüten begegnet man aber auch bis in den März. Ein Standort, an denen sie reichlich vorkommen, ist der Monte Caslano. Der bewaldete Felsrücken, der von den Einheimischen Sassalto genannt wird, erhebt sich wie ein riesiger Buckel am Rand der Schwemmebene des Malcantone. Sein höchster Punkt liegt zwar bloss etwa 250 Meter über dem Seespiegel. Gleichwohl weist er mit einigen Steilhängen, Flühen und schmalen Pfaden einen rundum bergigen Charakter auf. In aller Regel lässt er sich problemlos besteigen - es sei denn, in der Gegend liegt ausnahmsweise einmal viel Schnee. Im Winter sind leider der An- und der Rückmarsch etwas beschwerlich: Weil die Schiffe nicht fahren, muss man eine längere Hartbelagsstrecke in Kauf nehmen. Der hübsche alte Dorfteil von Caslano liegt am Fusse des Monte Caslano. Der Aufstieg zur Gipfelkuppe zieht sich in einem Halbkreis durch den Südhang. Ganz oben befindet sich eine kleine Kapelle, die am Rand einer Felsklippe steht. Die Aussicht auf den See und ins Sottoceneri ist grossartig. Von der Westseite des Sassalto führt ein kurzer, aber steiler Abstieg durch Laub- und Palmenwald nach Torrazza. Das Dörfchen liegt an der schmalsten Stelle des Luganersees. Weil er hier nur wenige Dutzend Meter breit ist, sieht er eher wie ein Fluss aus. Über das Wasser hinweg sieht man ins italienische Nachbardorf Lavena und kann den Passanten zuwinken, die dort am Ufer spazieren. Zurück nach Caslano gelangt man auf einem Uferweg, der bis zum Weiler Piatta auf einem Strässchen, danach auf einer malerischen Promenade verläuft.
In einer Stunde um den Berg Nr. 1696
Caslano Stazione • TI

In einer Stunde um den Berg

Einen Berg zu Fuss umrunden in etwas mehr als einer Stunde, ist das möglich? Ja, am westlichsten Seezipfel des Lago di Lugano, wo sich auf einer Halbinsel der Monte Caslano, auch als Sassalto bekannt, erhebt. Selbst mit einer Gipfelhöhe von "nur" 525 Meter über Meer präsentiert er sich den Besuchern bereits bei der Anfahrt nach Caslano im besten Licht. Die kurze, jedoch landschaftlich reizvolle Wanderung startet bei der gleichnamigen Station und führt entlang der Via Stazione zum ältesten Dorfteil direkt beim See. Ein Abstecher in die engen Gassen des typischen Tessiner Dorfes lohnt sich dabei allemal. Beim Dorfplatz, beziehungsweise der Piazza, folgt man den Wegweisern "Giro/Tour Monte Caslano" und macht sich via "Poncione - Torrazza" im Uhrzeigersinn auf den Weg. Schon bald sind die letzten Häuser von Caslano hinter uns und es folgt eine sehr interessante Naturlandschaft. Hier gibt es auf kleinstem Raum eine Vegetation, welche für die gesamte Tessiner Region repräsentativ ist und daher auch unter dem Schutz der Eidgenossenschaft steht. So sind entlang des Weges Linden, Ulmen, Robinien, Kirschbäume, Kastanien, Eschen, Ahorn sowie zahlreiche Sträucher zu finden. Dank den verschiedenen Gesteinsarten aus unterschiedlichen Zeitepochen ist die geologische Sicht ebenfalls interessant. Hinweise dazu gibt es auf den zahlreichen erklärenden Bildtafeln. Auf halber Strecke erreicht man das kleine Dorf Torrazza, wo schöne Blicke ins schweizerisch-italienische Dorf Ponte Tresa auf den Wanderer warten. Der Rundgang endet auf der Piazza und mündet wieder auf den Weg zurück zur Station Caslano. Trotz des hohen Hartbelagsanteils lohnt sich diese abwechslungsreiche Rundwanderung.
Über die spektakuläre Ponte Tibetano Nr. 1697
Monte Carasso, Cunvént — Sementina, Via Locarno • TI

Über die spektakuläre Ponte Tibetano

Bauwerke aus den unterschiedlichsten Zeitepochen sind die Begleiter auf dieser eindrucksvollen Rundwanderung oberhalb der Magadinoebene bei Bellinzona. Den Anfang macht das kürzlich restaurierte historische Dorf Curzútt, danach wartet die Kirche San Bernardo mit den jahrhundertealten Fresken und als Highlight folgt die Hängebrücke Carasc, mit 270 Metern eine der längsten der Schweiz. Bei der Talstation der Bergbahn nach Mornera beginnt der teilweise recht steile Aufstieg durch Rebberge und Wälder, immer den Wegweisern �Corte di Sotto Curzútt� folgend. Es ist daher angebracht, hie und da zu verharren, um einen Blick zurück ins Tal zu werfen. In Curzútt wird eine ausgiebige Rast zur Pflicht, um sich umzusehen und die Ruhe zu geniessen. Die alte Siedlung dient als Beispiel dafür, dass man früher nicht in der Magadinoebene lebte, sondern höhere Lagen bevorzugte. Weiter geht es zur Kirche San Bernardo, deren Wurzeln aus dem 11./12. Jahrhundert stammen. Hier lohnt sich der Blick auf die kunstvollen Fresken im Inneren. Danach gilt es nochmals einige Höhenmeter auf- und abwärts zu bewältigen, bevor man unvermittelt vor der kühnen Ponte Tibetano Carasc steht. Etwas schwindelfrei sollte man schon sein, um die bis zu 130 Meter über dem Bachbett führende Hängebrücke zu begehen. Dank den stabilisierenden seitlichen Tragseilen hält sich die Schwingung jedoch in Grenzen. Nach der Überquerung folgt man dem Wegweiser bis nach San Defendente, wo sich auf einer Lichtung eine kleine Kirche und einige Häuser befinden. Das verbleibende Wegstück hinunter und zurück ins Tal nach Sementina führt durch Wälder und an zahlreichen Rebbergen vorbei.
Rundwanderung von Boltigen zum Walopsee BE Nr. 1587
Reidenbach • BE

Rundwanderung von Boltigen zum Walopsee BE

Wer kleine, idyllische Bergseen abseits von Touristenströmen sucht, wird auf der Alp Walop fündig. Umgeben von Alpweiden liegt der Walopsee in einer Art Hochtal und lässt einen in ein magisches Reich eintauchen. Der abflusslose See misst rund 300 auf 200 Meter und weist im Herbst oftmals eine intensive Farbgebung auf. Die Alp Walop, wo im nahegelegenen Ranggiloch steinzeitliche Siedlungsspuren gefunden wurden, wird heute insbesondere im Sommer bewirtschaftet (Aufgepasst: In der Umgebung gibt es zu der Zeit entsprechend viele Alpweiden mit Herdenschutzhunden). Die Rundwanderung für sportliche Wandernde beginnt in Reidenbach bei Boltigen und führt im ersten Teil noch über asphaltierte Strassen. Nach etwas mehr als einer Stunde erreicht man den eindrücklichen Talkessel Chlus, wo der erste steile Aufstieg entlang der Rockschwarteflue wartet. Die rund eineinhalbstündige Anstrengung auf dem gerölligen Weg wird nach 500 Höhenmetern mit einem fantastischen Blick auf den Walopsee belohnt. Nach einem kurzen Flachstück dem Walopsee entlang gelangt man zur Abzweigung Vordere Walop, wo bereits die nächsten knapp 400 Höhenmeter warten. Der Aufstieg via Luchere zum Garte auf über 2000 Metern wird mit einem fantastischen Ausblick auf das Berner Alpenpanorama belohnt. In Südöstlicher Richtung kann gar der Mont Blanc erblickt werden. Von jetzt an geht es nur noch bergab. Bei Rohrbode und Rieneschli biegt man jeweils links ab und folgt dann einem wunderschönen Weg über Weide und durch Wald zum letzten steilen Abstieg zurück nach Chlus. Nun heisst es auf die Zähne beissen, denn die letzte gute Stunde führt über denselben Weg zurück nach Reidenbach, am Schluss über den asphaltierten Strassenabschnitt. Mit den schönen Erinnerungen von dieser idyllischen Rundwanderung im Kopf meistert man aber auch diesen Endspurt mühelos.
Im Reich der Bergseen TI/UR Nr. 1354
Gotthard Passhöhe — Realp • TI

Im Reich der Bergseen TI/UR

Auf der Gotthardpasshöhe lohnt sich vor der Wanderung noch ein kurzer Rundgang zu den Kapellen und ein Blick aufs Hospiz, das auf der Liste des europäischen Kulturerbes steht. Vor dem Bau der Bahn- und Autotunnels war der Gotthard eine der wichtigsten Nord-Süd-Verbindungen über die Alpen. Durch eine felsige, von eiszeitlichen Gletschern geformte Rundhöckerlandschaft führt der Wanderweg zum aufgestauten Lago di Lucendro. Durch die urtümliche Landschaft steigt man höher zu den Laghi della Valletta. Dies sind mehrere, in Mulden eingebettete Bergseen, in denen sich die karge Umgebung zauberhaft spiegelt. Nun ist es nicht mehr weit bis zum höchsten Punkt, dem Passo d’Orsirora oder Gatscholalücke. Beim Blick zurück scheint die Gotthardpasshöhe mit den kleinen Seelein schon weit entfernt zu sein. Auf der Urner Seite des Passes präsentieren sich neben den Urnern auch Walliser und Berner Gipfel. Auf dem nächsten Abschnitt braucht es etwas Aufmerksamkeit, damit man die teilweise nur spärlich markierten Wegspuren Richtung Giltnasen nicht übersieht. Von dort aus geht es mehr oder weniger steil durch Erlenwäldchen hinunter nach Realp. Dies war lange die am stärksten von Lawinen gefährdete Gemeinde in der Schweiz. Im sonst fast waldlosen Urserental ist der Schutzwald über dem Dorf besonders auffällig und eindrücklich. Dieser Waldfleck verhindert, dass Lawinen auf dieser Talseite bis zu den Wohnhäusern hinunterdonnern. Bei einer seiner Schweizer Reisen übernachtete an einem trüben Novemberabend 1779 übrigens auch einmal Goethe in diesem kleinen Bergdorf und wanderte von hier aus zum Gotthardpass.
Suonenwanderung im Unterwallis Nr. 1503
Barrage de Tseuzier — Crans-s.-S., Le Pas de l'Ours • VS

Suonenwanderung im Unterwallis

In den Bergen ob Crans-Montana lässt sich eine der spektakulärsten Suonenwanderungen mit fantastischen Aussichten erleben. Suonen sind freie Wasserleitungen und dien(t)en der Bewässerung von Weiden und waren Trink-, Tränk- und Waschwasserleitung. Die meisten befinden sich an den trockenen Walliser Südhängen. Erfinderische Walliser bauten sie als Holzkanäle am Berg, welche an Balken im Felsen aufgehängt sind. In den Suonen gibt es Wasserräder, die einen Hammer antreiben. Dessen regelmässige Schläge kann man bis weit nach unten hören und hat so die Bestätigung, dass das Wasser fliesst. Die Suone Bisse du Ro soll über 500 Jahre alt sein. Der Bergwanderweg, welcher neben der Wasserleite verläuft, ist so spektakulär in den Felsen gebaut, dass Schwindelfreiheit unbedingte Voraussetzung ist, um diese Wanderung zu machen. Sie hat es in sich, obwohl sie recht gemütlich beim Stausee Lac de Tseuzier beginnt. Zur Einstimmung schaut man am besten über das Geländer auf der anderen Seite in den Abgrund. Zunächst geht es auf einem breit angelegten Bergwanderweg in Richtung Bisse du Ro. Die Aussicht ins Unterwallis ist hinreissend und die Lärchen leuchten hier im Herbst golden um die Wette. Bei Er de Chermignon gibt es noch Gelegenheit für eine kleine Stärkungspause am Picknicktisch, danach heisst es ab zur Suone. Auf dem Weg, der rechterhand senkrecht «das Loch ab» fällt, sollte man aufmerksam wandern und nicht stehen bleiben, wie einem das Schild zu Beginn des Abschnittes befiehlt. Sind die ausgesetzten Stellen passiert, ist es nicht mehr weit zum Ziel. Kurz vor dem Dorf lädt noch eine Buvette ein, damit man sich vom diesem Nervenkitzel erholen kann.
Von Attiswil nach Wangen an der Aare Nr. 1654
Attiswil — Wangen a.d.A. • BE

Von Attiswil nach Wangen an der Aare

Wie Blätter im Wind schweben die zarten, leichten und gleichwohl wunderbar gehaltvollen Prosatexte des Schweizer Schriftstellers Gerhard Meier durch die Köpfe seiner Leser. Die Oberaargauer Provinz - genauer gesagt: ihr nördlich der Aare gelegener Teil - war seine leibliche und geistige Heimat. «Land der Winde» nannte er sie und setzte ihr im gleichnamigen Roman ein zauberhaftes Denkmal. Es ist eine Gegend mit viel Luft, Licht und Weite, die man auch im Winter gut zu Fuss erkunden kann. An leicht erhöhter Lage oberhalb der Ebene des Aaretals führt von Attiswil ein Kiesweg, der später in einen schmalen Fussweg übergeht, über Wiesen und durch Wälder. Zwischendurch verläuft die Wanderroute auch auf einem Strässchen. Das Anwesen von Schloss Bipp, zu dem die Ruine einer mittelalterlichen Burg und das benachbarte Herrschaftshaus gehören, ist in Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden. Öffentlich zugänglich ist dafür die steinzeitliche Grabanlage bei der Kirche Oberbipp. Der aus mehreren Steinblöcken und einer mächtigen Steinplatte gefügte Dolmen ist über 5000 Jahre alt und damit vermutlich die älteste, jedenfalls aber die eindrücklichste Megalithanlage der Schweiz. Bei der Wegverzweigung unterhalb der Bahnstation Oberbipp schlägt man die linke, Richtung Aarwangen signalisierte Route ein. Der nun folgende Abschnitt dem Oberbipper Dorfbach entlang verläuft praktisch durchwegs auf Hartbelag. Im Längwald geht das Strässchen in einen Kiesweg über, der in sanftem Abstieg zur Aare führt. Dem Flussufer entlang geht es zur gedeckten Holzbrücke von Wangen, über die man das Städtchen erreicht.
Von Bulle bis Semsales FR Nr. 1638
Bulle, Saucens — Semsales • FR

Von Bulle bis Semsales FR

Wer sich 1,5 km Asphaltstrasse durch die Häuser ersparen will, nimmt den Bus Nr. 2 ab Bahnhof Bulle bis zur Haltestelle Saucens. Es geht zwar noch weiter auf dem asphaltierten Weg, aber die hügelige Landschaft entspricht dem Wanderherzen schon besser auf seiner Route zum höchsten Punkt des Hügelzuges Les Alpettes auf 1402 m Höhe. Die Wanderung bietet viel Aussicht auf das 5 km entfernte, imposante Moléson-Massiv. Ein angenehmer Waldweg führt dem von der Trême gegrabenen Flussbett entlang bis zum Aufstieg, der es in sich hat. Am Ausgang des Waldes öffnet sich der Blick im Osten auf Bulle, die Voralpen und den Dent de Broc. Die Alphütte in Les Portes d’en Haut lädt zu einer Verschnaufpause ein. Danach führt der Weg wieder durch den Wald und immer höher hinauf, durch ein wildes, von Bächen durchzogenes Relief, dessen feuchte Umgebung die Vegetation üppig gedeihen lässt. Dann lassen die Bäume nach und beim Überqueren des Weidelands lässt sich der höchste Punkt, Les Alpettes, erahnen. Kurz vor dem Ziel steht ein Bergchalet, das mit seinem Schindeldach und Turmkamin die typische Bauweise der Region aufweist. Die Aussicht ist ergreifend: rechter Hand das Mittelland und die Jurakette, linker Hand der Moléson und weiter entfernt der Vanil Noir und die ersten Spitzen des Pays-d’Enhaut. Geradeaus zeichnet sich die Region um Châtel-St-Denis und Oron ab. Der Abstieg nach Semsales ist teilweise ziemlich steil, aber auch schön. Nach Les Alpettes folgt ein asphaltierter Abschnitt. Danach schlängelt sich der Pfad zwischen Weiden und Tannen dem Hang entlang. Im Dorf lohnt es sich, den Weg zum Bahnhof zu wählen, der an der älteren der beiden Kirchen vorbeiführt. Von der 1632 gebauten Kirche bleibt nur noch der Kirchturm übrig.
Von Grächen ins Tal des Riedgletschers Nr. 1649
Grächen, Post • VS

Von Grächen ins Tal des Riedgletschers

In Grächen gibt es vier grosse historische Wasserleitungen, im Wallis «Suonen» genannt: Eggeri, Chilcheri, Drieri und Bineri. Sie sind in Grächen auf den Wanderwegen angegeben. Die Eggeri ist die älteste und längste. Laut alten Dokumenten ist sie mindestens 400 Jahre alt. Der Aufstieg zur Suone Eggeri erfolgt via Z’Seew. Man folgt ihr in Richtung Riedbach durch Lärchen- und Arvenwald mit Alpenrosen- und Heidelbeersträuchern, Felsblöcken und Geröllhalden und mit genug Lücken, um die Weitsicht auf die Gipfel zu geniessen. Der Suonenweg endet in der Nähe des Riedbachs. Jetzt führt der Bergweg steil und steinig nach oben in Richtung Gletschertor und Bordierhütte. Bei der Holzbrücke im Tal des Riedgletschers steht im weissen Standortfeld des Wegweisers «Gletschertor». Doch davon gibt es nur noch einen Eisrest weit hinten im Tal. Noch in den 1980er-Jahren wären es nur wenige Schritte bis zum Gletscher gewesen. In der Nähe der Brücke gedeiht dafür heute wunderschöner, lichter Lärchenwald, darüber sind ein paar Viertausendergipfel der Mischabelgruppe zu sehen. Auf der anderen Seite der Brücke ist zudem ein Picknickplatz mit Tischen und Bänken eingerichtet. Der Weg führt nach der Brücke noch etwas in die Höhe in Richtung Alpja, bis man wieder steil nach Schalbettu absteigt. Von der Kapelle zurück nach Grächen sei ausnahmsweise der Weg mit mehr Hartbelag, dafür mit mehr Sonne und Aussicht via Gasenried empfohlen. Wer lieber einen Waldweg hat, kann von der Kapelle nochmals etwas aufsteigen und entlang einer anderen Suone zurück nach Grächen wandern.
Auf die Cima di Medeglia im Monteceneri Nr. 1650
Medeglia • TI

Auf die Cima di Medeglia im Monteceneri

Das Val d’Isone ist vor allem bekannt als Standort der Grenadierschule der Schweizer Armee. Dabei besitzt es aber auch ein grosses, vielfältiges Wanderpotenzial. Dank dem neuen Gotthardbasistunnel sind die Wanderwege in der Region am Monte Ceneri näher gerückt. In Medeglia, das am Sonnenhang hoch über dem Bergbach Medeggio klebt, steigt der Wanderweg durch verwinkelte Gässchen und taucht in einen Kastanienwald. Im Oktober liegen die Blätter, die stachligen Kastanienhüllen und die Kastanien auf dem mit Steinplatten belegten Pfad, sodass die wärmenden Sonnenstrahlen fast ungehindert auf den Boden dringen. An umgebauten, als Ferienwohnung genutzten Rustici vorbei steigt man hoch auf eine Ebene mit Feuchtgebieten, die im Herbst goldbraun in der Sonne leuchten. Bald nach Camarè erreicht man eine Anhöhe und sieht hinunter ins mehr als 1000 Meter tiefer gelegene Magadinotal und bis zu den Burganlagen von Bellinzona. Ein altes Militärsträsschen führt weiter bis fast auf den Gipfel der Cima di Medeglia. Nach einer kalten Herbstnacht sind hier auf der Nordseite die Wegränder gesäumt von Eiszapfen. Noch ein paar Schritte höher, und man steht oben auf dem 1259 Meter hohen Gipfel wieder in der Sonne. Trotz verhältnismässig kurzem Aufstieg wird man auf der Cima di Medeglia mit einer grossartigen Rundsicht belohnt. Im Osten sieht man die weiss bepuderten Hänge von Monte Bar und Gazzirola, im Süden den Monte Generoso und im Westen den Monte Tamaro, wo die ebenfalls von Botta gebaute Kirche Santa Maria degli Angeli steht. Wenn im Norden die Schatten langsam über den Lago Maggiore auf Locarno zu kriechen, wird es Zeit für den Abstieg, der auf der Sonnseite wieder zurück zum Ausgangspunkt in Medeglia führt.
Aussichtsgipfel über dem Goms Nr. 1501
Ladstafel — Münster • VS

Aussichtsgipfel über dem Goms

Der erste Postautokurs ab Ulrichen in Richtung Nufenenpass fährt zeitig am Morgen. Auf der Passstrasse geht es noch erstaunlich ruhig zu und her. Motorräder werden wohl später folgen, wenn sich die kühle Luft, die sich im Goms auch während Sommernächten einstellt, ein wenig erwärmt hat. Wer beim Ladstafel schon wieder aussteigt, hat meistens etwas Grösseres vor, zum Beispiel die Wanderung übers Brudelhorn. Vor dem Start kann man sich beim Alpgebäude noch mit Käse ausrüsten. Danach führt der Bergwanderweg über die Steinbogenbrücke aus dem Jahr 1761 und ins Lengtal hinauf. Links oben beim Griessee drehen die vier Rotoren der höchstgelegenen Windenergieanlage Europas. Hinten im Lengtal wird der Weg steiler und durchquert eine karge Urgesteinslandschaft. Rundgeschliffene Steinbuckel, Geröllfächer, dazwischen feuchte Ebenen mit Wollgras, sprudelnde Bäche und spiegelnde Bergseen, wie der grosse Distelsee, bieten reizvolle Anblicke. Wunderbar ist der Blick vom Brudelhorn das ganze Goms hinauf und hinunter, sowie auf die mächtigen Gipfel ringsum, etwa zum Galenstock, Finsteraarhorn oder Aletschhorn. Der Abstieg erfolgt kurz auf dem felsdurchsetzten Rücken des Distelgrats, dann über groben Blockschutt, wo auch kurz die Hände zum Einsatz kommen, zu kleinen, namenlosen Seen hinunter. Auf dem nächsten Abschnitt bis zum Follebode sind die Wegspuren meist nur undeutlich und auch nur spärlich mit Farbe markiert. Bei guter Sicht ist die Route aber trotzdem einfach zu finden. Vom Follebode nach links bis Schossmatte ist die Wegspur noch immer kaum zu sehen. Danach führt ein besserer, dafür aber recht steiler Pfad durch Grünerlen und lichten Lärchenwald hinunter zum Staubecken bei Chäller. Auf der linken Seite des Merezebachs steigt der Bergweg ab nach Oberberbel und weiter zum Bahnhof Münster.
Durch das Mürtschental SG/GL Nr. 1625
Mornen — Bachlaui • SG

Durch das Mürtschental SG/GL

Bis unterhalb der Alp Mornen fährt der Murgtalbus. Dann ist Schluss; die Strasse ist für die Öffentlichkeit gesperrt. Auch das Privatauto muss hier stehenbleiben. Spätestens hier also fängt die Wanderung an, die oberhalb des Murgbachs durch den Wald hinauf zu den drei St. Galler Murgseen führt: dem Unteren, dem Mittleren und dem Oberen. Drei blaue Perlen mitten in den Bergen. Zwischen dem Unteren und dem Mittleren schiesst der Murgbachfall in die Tiefe. Und diese wunderbare Natur ist hier im Murgtal umgeben vom grössten Arvenwald der Nordalpen! Der Ober Murgsee ist durch einen Staudamm gestaut. Die ehemalige Hütte der Arbeiter von damals ist heute bei Wanderinnen und Sportfischern als Restaurant und Unterkunft beliebt. Von hier geht es Richtung Nordwest in einem kurzen Aufstieg zur Murgseefurggel hinauf. Sie ist der höchste Punkt dieser Bergwanderung und bildet die Grenze zum Glarner Mürtschental. Über Alpweiden gelangt man zur Alp Mürtschen. Wieder beeindrucken die Arven entlang des Wegs: aufrechte Kerle, die jedem Wetter und dem rauhen Klima der Berge trotzen. Auf der Alp Ober Mürtschen quert man den Mürtschenbach und wandert nun erst auf der linken, dann auf der rechten Talseite zur Murgegg und weiter zur Alp Unter Mürtschen. Dort wurden im 19. Jahrhundert Kupfer und Silbererze abgebaut. Kurz darauf fällt der Bach über eine Stufe und ändert den Namen, heisst jetzt Gsponbach. Etwas weiter, nach einem weiten Ried, fällt das Wasser als Gsponbachfall in die Tiefe, um sich dann mit dem Murgbach zu vereinen. Der Weg hingegen führt erst steil, dann ihn Kehren durch den Wald, hinunter ins Murgtal. Nach der dritten grossen Kehre verzweigt er sich. Der Weg rechts führt nach Bachlaui, der Station des Murgtalbus.
Zur Alp Urqui FR Nr. 1500
Allières • FR

Zur Alp Urqui FR

L’Urqui! Der Name inspiriert, macht neugierig. L’Urqui: eine Alp im hinteren Greyerz. Eine urige, wilde, steinige Landschaft, entrückt und dennoch berührend. Hierhin führt diese Bergwanderung. Sie beginnt mit einer Zugfahrt ab Montbovon nach Allières durch Wälder und Schluchten. Nur 50 Meter in Fahrtrichtung vom kleinen Bahnhof entfernt führt eine Strasse den Berg hoch. Man verlässt sie nach 200 Metern, um dann auf schmalen Pfaden über Weiden und durch den Wald zur Alp Orgevau aufzusteigen. Der Name verrät: Hier wurde früher einmal Gerste angebaut. Weiter geht es unterhalb des Vanil des Artses in Richtung eines Laubmischwaldes. Eine schmale Spur führt zwischen niedrigen Bäumen und Sträuchern in den Wald hinein. Nach einem steilen Stück Weg mit engen Kehren erreicht man L’Urqui. Es ist eine Karstlandschaft ist mit stark verwitterten Felsen und Weideflächen. Eine Quelle gibt es hier nicht. Die Rinder werden aus einer Zisterne versorgt. In den Ruinen eines Alpgebäudes ist der wohl wunderlichste Alpengarten untergebracht. Aber er ist längst mit Weideröschen überwuchert. Von hier geht es über Alpweiden zum Einschnitt zwischen den Gipfeln Le Pila und dem Cap au Moine, wo sich die Sicht auf den französischen Chablais und den Genfersee auftut. Entlang der steilen Flanke des Cap au Moine erreicht man den Col de Jaman. Urplötzlich befindet man sich mitten im Strudel des Tourismus. 100 Meter weiter hat man sich ihm schon entzogen. Der Weg führt nun angenehm und stetig fallend durch ein weites Tal. Erst folgt er der Alpstrasse. Bald jedoch gibt es Möglichkeiten, die weiten Kehren abzukürzen, um dann von Les Cases gemütlich und beinahe geradeaus zum Bahnhof von Allières zurückzuwandern.
Von Gimel ins Weinbaugebiet La Côte Nr. 1648
Gimel, bas du village — Gilly • VD

Von Gimel ins Weinbaugebiet La Côte

Von der Bushaltestelle «Gimel, bas du village» muss man zuerst ca. 100 Meter Richtung Dorfzentrum gehen, wo man bei der Kirche auf den Wanderweg stösst. Der Start verläuft nach Süden. Bei der ersten Verzweigung, kurz nach der Überquerung des Bachs, nimmt man den Weg nach rechts in Richtung Longirod. Nach Longirod führt der Wanderweg hinunter in das kleine Tal Prévondavaux, das während der Eiszeiten von einer Schmelzwasserrinne am Rand des Gletschereises geformt wurde. Hier befindet sich das Naturschutzgebiet «Marais des Inversins», europaweit einer der wenigen Orte, an denen die seltenen Wiesenknopf-Ameisenbläulinge vorkommen. Die Schmetterlinge leben in blütenreichen Feuchtwiesen, in denen der Grosse Wiesenknopf vorkommt, der für die Raupen die wichtigste Futterpflanze ist. Noch im Raupenstadium werden sie von den Ameisen in ihren Bau geschleppt und wie ihre eigene Brut den Winter durch gepflegt und gefüttert. Die Raupen übernehmen dabei den Duft ihrer Wirtsameisen und werden deshalb nicht getötet. Auf der Anhöhe vor Maison Rouge sieht man eindrücklich, wie sich die Wolken an den Jurahängen stauen und auftürmen. Der Weiterweg folgt dem «Sentier des Pierres», einem interessanten Findlingspfad mit Blöcken, die vom Rhonegletscher hierhin transportiert wurden. Am Hof Le Molard vorbei steigt man hinunter zu den goldenen Rebhängen im Weinanbaugebiet La Côte. Hier an den Ufern des westlichen Genfersees werden 50 Prozent der waadtländischen Weiss- und Rotweine produziert. Bald erreicht man die ersten Häuser von Bursins und wandert durch die Rebberge weiter Richtung Gilly, wo direkt bei der Postautohaltestelle ein einladendes Gasthaus steht.
Über den Imebärg zum Stäälibuck Nr. 1645
Lustdorf — Frauenfeld • TG

Über den Imebärg zum Stäälibuck

Diese aussichtsreiche, zum Teil auf Hartbelag verlaufende Wanderung führt an geschichtsträchtigen Orten mit Höhen- und Altersrekorden vorbei. In Lustdorf folgt man dem Wanderweg-Wegweiser in Richtung „Wetzikon - Affeltrangen". Nach dem Getschhuuserweier führt die Route in einem sanften Anstieg auf den Imebärg. Bei einer grossen Sitzbank kann man durch eine grosse Lücke im Wald zum Picknicken den eindrücklichen Alpenkranz bewundern. Über die Ländereien des Schlosses Sonnenberg wandert man auf den Gutshof und auf das weithin sichtbar thronende Schloss zu. Seit dem 13. Jahrhundert wurde es immer wieder angegriffen, zerstört, verbrannt und wieder aufgebaut. Heute ist das stattliche Gebäude in Privatbesitz und kann nicht besucht werden. Bei Renovationsarbeiten wurden Knochen und Werkzeuge aus der Stein- und Bronzezeit gefunden. Diese Funde bezeugen, dass sich hier die älteste, bisher bekannte Siedlung im Kanton Thurgau befindet. Der Hofladen des Schlossguts bietet kleine Zwischenverpflegungen an, die man unter mächtigen Bäumen auf einer schönen Aussichtsterrasse geniessen kann. Dank der sonnenexponierten Lage herrscht hier ein besonders günstiges Klima für wärmeliebende Pflanzen- und Insektenarten. Bei Dingehart steht man nach einem kurzen Aufstieg auf dem Stäälibuck-Aussichtsturm. Er gilt als einer der ältesten Stahlfachwerktürme der Schweiz. Bei guter Fernsicht sieht man von den Vogesen über den Schwarzwald bis zu den Berner Alpen. Wegen dieser ausgezeichneten Weitsicht wurde er im Zweiten Weltkrieg als Fliegerbeobachtungsposten genutzt. Mehrere Grillplätze laden zum Bräteln ein, bevor man dem Wanderweg durch das lauschige Mülitöbeli hinunter nach Frauenfeld folgt.
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