Wandern im Winter

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Mit Schneeschuhen über den Mont-Soleil Nr. 1653
Stn. Mont-Soleil — Mont Crosin • BE

Mit Schneeschuhen über den Mont-Soleil

Der Name ist Programm: Auf dem Mont-Soleil scheint oft die Sonne. Passenderweise ist auf dem Sonnenberg, wie er auf Deutsch genannt wird, schon in den frühen 1990er-Jahren eine der damals grössten Solaranlagen Mitteleuropas aufgebaut worden. Auf der Hochebene gibt es keine Lawinengefahr und nur geringe Steigungen. Das Gebiet eignet sich deshalb ideal für Schneeschuhtouren. Ein kleines Netz von ausgesteckten Routen steht dafür bereit. Die längste davon beginnt bei der Standseilbahn-Bergstation, führt unterhalb des Kinderskilifts und am Rand der Langlaufloipe in leichtem Aufstieg in Richtung des Gehöfts Sur le Brand und danach über verschneites, mit Tannen locker durchsetztes Weideland. Schon bald öffnet sich die Sicht in die Freiberge, auch die ersten Anlagen des Windparks Mont Crosin treten jetzt in Erscheinung. Insgesamt 16 riesige, mit Turbinen bestückte Windräder umfasst er. So elegant die Windräder sein mögen und so grazil sie sich drehen - sie sind im Winter nicht ungefährlich, da sich je nach Witterung auf den Rotorblättern Eis bilden und in die Tiefe stürzen kann. Im Unterschied zum Sommerwanderweg umgeht der Schneeschuhtrail die Anlagen deshalb grossräumig. Nach dem Wegweiserstandort «Centrale éolienne» führt die Route auf einer Länge von nahezu einem Kilometer schnurgerade über das Plateau, beschreibt dann eine scharfe Linkskurve, führt erneut in gerader Linie zur Bergstation eines Skilifts, dann bogenförmig durch Wäldchen und über verschneites Weideland. Zum Abschluss geht es in mässig steilem Abstieg zu den Restaurants am Mont Crosin.
Schneeschuhwanderung über dem Genfersee Nr. 1359
Stn. Les Têtes • VS

Schneeschuhwanderung über dem Genfersee

Von der Bushaltestelle «Morgins, poste» sind es nur wenige Schritte bis zum Sessellift, mit dem man hinauf nach Les Têtes schwebt. Schon bei der Bergstation ist die Aussicht hinüber zu den Felszähnen der Dents du Midi atemberaubend. Doch statt auf die Aussicht, muss man sich auf den ersten paar Hundert Metern auf vorbeiflitzende Skifahrer konzentrieren. Der Schneeschuhtrail quert zwei Skilifttrassees und diverse Pisten, bevor es dann nach einer Weile doch beschaulich wird. Nach einem sanften Anstieg erreicht man schon bald auf dem Passübergang Portes de Culet. Nach einem kurzen Steilstück steht man auf dem Höhenrücken, der in einem geschwungenen Bogen hinauf zum Gipfel der Pointe de Bellevue leitet. Links blickt man hinunter in ein nordseitiges, schattiges Tal, die Combe de Dreveneuse. Etwas weiter entfernt sieht man das tiefblaue Wasser des Genfersees, die Jurahöhen und Teile des Mittellands. Rechts zeigen sich die allgegenwärtigen majestätischen Dents du Midi und die Savoyer Alpen. Die Pointe de Bellevue macht ihrem Namen wirklich alle Ehre! Auf diesem schönen, einfach zu besteigenden Aussichtsgipfel ist man selten alleine. Meist ist es der Wind, der die Dauer der Gipfelrast bestimmt, bevor man der Aufstiegsroute entlang wieder absteigt. Bei Portes de Culet führt der Schneeschuhtrail zuerst noch den Sonnenhängen entlang am Fuss der Pointe de Bellevue vorbei weiter und dann in einem Bogen nach Les Têtes zurück. Nach der kühlen Sesselliftahrt hinunter nach Morgins bleibt vielleicht vor der Abreise noch etwas Zeit für einen Restaurantbesuch in der Wärme.
Familienplausch auf der Klewenalp Nr. 1365
Klewenalp — Stockhütte • NW

Familienplausch auf der Klewenalp

Wenige Minuten nur braucht die Luftseilbahn und man steht in einem wahren Winterparadies: Die Klewenalp. Skifahren, Schlitteln, Winterwandern, Speis und Trank stehen zur Auswahl – und das alles zu familienfreundlichen Preisen. Entsprechend gross kann der Rummel an sonnigen Winterwochenenden sein. Die Schneeschuhtour zur Stockhütte verlässt die bevölkerten Skipisten alsbald und führt durch einen geheimnisvollen Wald hinunter nach Rinderbühl. Sie beginnt mit einem kurzen Aufstieg von rund 100 Höhenmetern auf dem gepfadeten Winterwanderweg bzw. auf der Skipiste bis zur Schneebar bei der grossen Antenne. Dann beginnt das grosse Abenteuer: Das geschäftige Treiben im Rücken, folgt nun ein schmaler Pfad, der sich durch den verschneiten Wald bergab schlängelt – Schneeschuhe sind hier Pflicht. Kinder werden dieses Wegstück lieben, wartet doch hinter jeder Wegbiegung eine neue Überraschung, vielleicht ein Troll oder Spuren eines Hasen im tiefen Pulverschnee. Es riecht nach Winterstille, und plötzlich biegt sich ein Ast und lässt eine Ladung Schnee auf die Wandernden fallen. Bei der Twäregg ist der eigentliche Schneeschuh-Trail zu Ende: Entlang der Schlittelpiste geht es auf dem «oberen Holzweg» zur Stockhütte hinunter, welche auf gewissen Karten einfach mit Rinderbühl angeschrieben ist. Nach einer Stärkung können die Schneeschuhe nun auf den Rucksack geschnallt werden: Als Krönung folgt nämlich bei genügend Schnee eine Schlittenfahrt hinunter nach Emmetten zur Talstataion der Gondelbahn (Schlittenmiete Fr. 10.-). Mit einer kurzen Postautofahrt zurück nach Beckenried schliesst sich der Kreis und der Ausflug wird als kurzweilig und kinderfreundlich in bester Erinnerung bleiben.
Gastlichkeit in Hoch Ybrig Nr. 1198
Hoch-Ybrig, Talst. Weglosen — Druesberghütte • SZ

Gastlichkeit in Hoch Ybrig

Der Atem dampft in der kalten Morgenluft, irgendwo ist das Krächzen eines Vogels zu hören – sonst unterbricht nur das regelmässige Knirschen der Schneeschuhe die Stille. Auf dem Weg zur Druesberghütte ist das nicht immer so: Die Aufstiegsspur teilen sich nämlich Skifahrer, Schneeschuhläufer, Winterwanderer – und etwas später am Tag auch die Schlittler bei ihrer rasanten Talfahrt. Dennoch ist der Aufstieg ein Genuss, vor allem wenn die Tannen und Berggipfel mit einer dicken Schicht Neuschnee überzogen sind. Von der Station Weglosen folgt der Pfad entlang dem Talboden, bevor es kurz steil den Hang hochgeht, um die erste Kehre abzukürzen. Der Pfad folgt weiter dem Fahrweg in weiten Bogen den Chäserenwald hoch, bis bei 1420 m die winterlichen Alpweiden betreten werden. Bis zur Hütte sind es noch eine halbe Stunde und 160 Höhenmeter, und es bleibt die Wahl, entweder weiter dem gepfadeten Winterweg zu folgen oder querfeldein zur Druesberghütte zu stapfen. Vielleicht ist sogar noch etwas Puste vorhanden, um eine Extraschlaufe Richtung Sattlerhütte oder zur Druesberg-Kapelle einzubauen. Auf jeden Fall gibt’s bei der gastlichen Druesberghütte, welche auch 50 Schlafplätze aufweist, eine zünftige Pause: Fondue, Speckrösti oder Zuger-Räuberschüblig vermögen auch die hungrigsten Mägen zu beruhigen. Die strahlende Sonne und die herrliche Aussicht auf die Ybriger-Berge lassen die Zeit schnell vergehen und es stellt sich bald die Frage, nach der Art des Fortbewegungsmittels für den Abstieg: Zur Auswahl stehen nebst den eigenen Schneeschuhen der Snow-Gämel (ein auf einem Carvingski montierter, mit seitlichen Handgriffen steuerbarer Hocker), Schlitten, Schneekamel oder Schneeträmli. Alle diese fahrbaren Untersätze können bei der Hütte gemietet werden. Immer diese Entscheidungen…
Auf Schneeschuhen auf den Gumm Nr. 1532
Melchsee-Frutt • OW

Auf Schneeschuhen auf den Gumm

Die Gondel der Bahn auf die Melchsee-Frutt entlässt die Gäste in ein veritables Alpendörfchen, das man erreicht, indem man ab der Bergstation ein kleines Stück Richtung See hinunterwandert. Die Schneeschuhe bleiben dabei auf dem Rucksack und werden erst im Distelboden angeschnallt. Nun geht es den pinken Stangen entlang hinauf Richtung Gumm, der Bergkante, die vom Balmeregghorn via Ärzegg zur Tannalp verläuft. Das Gelände ist nirgends steil, ausserdem leicht gewellt und darum äusserst abwechslungsreich. Ideales Schneeschuhgelände also. Vom höchsten Punkt, dem Kreuz auf 2141 m ü.M., führt der Schneeschuhtrail in direkter Linie Richtung Nordost auf das linke Ufer des Tannalpsees und auf das Berggasthaus Tannalp zu. Dieses steht am Rand eines Alpweilers und versprüht den «Charme» einer ehemaligen Militärunterkunft. Die Schneeschuhwanderung ist hier vorbei. Der zweite Teil ist eine gemütliche Winterwanderung. Sie führt entlang des rechten Ufers des Tannenalpsees zur Melchsee-Frutt. Statt über das Frutt-Dörfli zu wandern, kann man nun auch den Panoramalift nehmen. Zwischen Hotels und Ferienhäusern hindurch findet man zurück zur Bergstation. Gute Schneeverhältnisse vorausgesetzt, lässt sich diese Schneeschuhwanderung bis Ende Wintersaison machen. Meistens ist die Wintersaison Anfang April vorbei. Dann nämlich, wenn unten im Tal die ersten Blumen blühen und weniger der Schnee als vielmehr der See lockt. Dann machen oben auf der Melchsee-Frutt die Hotels und Restaurants dicht, und die Mitarbeiter der Bahnen rüsten auf die Sommersaison um.
Auf der Terrasse ob Brig VS Nr. 1363
Rosswald • VS

Auf der Terrasse ob Brig VS

Auf dieser Schneeschuhtour, die zwei Trails miteinander verbindet, gibt es dank der Lage von Rosswald gleich dreimal Gelegenheit zum Einkehren: Am Anfang, dann gleich nach der ersten Runde und ganz am Schluss nochmals. Der obere Schneeschuhtrail führt ausgehend vom Informationsbüro Rosswald zwischen den Chalets am Rand der Piste entlang aufwärts. Beim Parkplatz des Restaurants stapft man bis zu dessen Ende und folgt dem Trail in den Wald hinein. Höher oben kommt man an einer kleinen Kapelle vorbei, deren Türe im Winter zwischen den Schneewänden fast nicht mehr zugänglich ist. Nach den letzten Chalets führt die Route in den stillen Saflischwald, wo Pistenbetrieb und Häuser weit weg scheinen. Ohne Spuren von Vorgängern wäre der richtige Pfad im frisch verschneiten Wald nur schwer zu finden. An mächtigen Lärchen vorbeigehend, gewinnt man weiter an Höhe. Aus dem Wald aufgetaucht, ist der höchste Punkt der Schneeschuhwanderung auf etwa 2040 Metern erreicht. Am rechten Rand der blauen Piste geht es wieder abwärts. Bei schönem Wetter bietet der Abstieg eine wunderschöne Aussicht zu den Berner und Walliser Gipfeln. Wer nach eineinhalb bis zwei Stunden gerne noch weiter wandert, macht auch noch den unteren Zirkel, der etwa gleich lang ist. An der Bergstation der Luftseilbahn und der Steinhütte vorbei, wandert man in Richtung Resti. Vor sich ragen die verschneiten Gipfel der Simplonregion in den Himmel. Von der Alp Resti führen die pinken Markierungen abwärts bis auf die Forststrasse, der man bis zur Abzweigung «36-Weg» folgt. Zurück auf einem schmalen Pfad führt der Trail durch verschneiten Wald aufwärts und zurück nach Rosswald. Wie wäre es jetzt mit einem heissen Getränk zum Aufwärmen?
Das Stockhorn im Blick BE Nr. 1368
Rossberg • BE

Das Stockhorn im Blick BE

Das kleine Wintersportgebiet Rossberg liegt etwas versteckt über Oberwil im Simmental. Dank der Ausrichtung des Tals scheint hier die Sonne schon früh am Morgen. Pinke Markierungsstangen leiten die Schneeschuhwandernden an den Pisten vorbei ins kleine Tal am Fuss von Niderhorn, Buufal und Puntel. Bald ist der Pistenbereich verlassen und man wandert auf einem Alpsträsschen in angenehmer Steigung den sonnigen Hängen entlang. Die gegenüberliegende Talseite liegt noch im Schatten. Doch bis einen der Schneeschuhtrail hinführt, wird auch dort die Sonne scheinen. Die Schneeschuhroute führt an Dornenbüschen und kleinen Bäumchen vorbei den Hang hinauf in Richtung Vorderi Site. Spuren von Hasen und Füchsen verraten, dass man sich in ihrem Lebensraum befindet. Bei Gruebi lohnt es sich, abseits des Trails noch ein paar Meter höher zu steigen und bei den Alphütten windgeschützt und gemütlich auf einer Bank an der Sonne zu sitzen. Auf dem Weiterweg schweift der Blick hinüber zur Südseite des Stockhorns und zur Gantrischkette. Nach einem kurzen Abstieg nach Schönebode folgen wieder ein paar Meter Aufstieg. Dabei kommt man an einem Waldbach mit märchenhaft verschneiten Steinen im Bachbett vorbei. Auf einem Strässchen wird der Talhang unter dem Jeppersgrabe gequert, in der Zwischenzeit ist auch dieser von der höher steigenden Sonne in wärmendes Licht getaucht. Die Strecke führt über die Weiden, dann auf einen kleinen Pfad durch den Wald zum Risibode hinunter. Zwischen den Bäumen sieht man schon wieder die Skifahrer und ist wenig später wieder beim Ausgangspunkt auf dem Rossberg angelangt.
Auf der Wandflue des Grenchenbergs Nr. 1572
Untergrenchenberg • SO

Auf der Wandflue des Grenchenbergs

Die Schneeschuhwanderung auf dem Grenchen- berg ist reich an Abwechslung und Aussicht und arm an Schwierigkeiten - und darum allen zu empfehlen, die nicht die ganz grosse Herausforderung suchen. Der ausgeschilderte Weg beginnt beim Restaurant Untergrenchenberg, hier befindet sich auch ein kleiner Skilift und ein beliebter Schlittelhügel. An schönen Wochenenden ist dieser Ort sehr bevölkert, aber kaum ist man ein paar Schritte gegangen, wird es ruhiger. Nach einer leichten Steigung kommt man auf eine weite Ebene. Hinter einem Wäldchen am Ende eines Hügels eröffnet sich unerwartet die Sicht auf die Wandflue. Beeindruckend, wie die Felsen senkrecht und schroff in die Tiefe fallen - und unten liegt das Mittelland, auf das man eine wunderbare Aussicht hat. Oder noch schöner ist es bei Nebel: Dann blickt man auf ein Meer, das sich bis weit an den Horizont, bis zu den Alpen zieht. Die Steinmauer, die die Grenze zwischen Grenchen und Bettlach markiert, ragt kaum mehr aus dem weissen Nass, die Bäume ächzen unter der Last des Schnees, und man bekommt ein Gefühl von ganz viel Weite. Die Dunkelheit und die Enge mancher Wintertage scheinen nun weit weg. Deshalb ist es zu empfehlen, bei der Wandflue einen längeren Halt zu machen, vielleicht zu picknicken, bevor man dem Mittelland den Rücken zuwendet. In einem weiten Bogen geht es über den Obergrenchenberg zurück zum Untergrenchen- berg. Aber aufgepasst: Kurz vor dem Ausgangspunkt gilt es einen tiefen Graben zu queren. Der anschliessende Aufstieg durch den Wald hat es in sich und fordert einen zum Schluss noch.
Sich verlieren in den Freibergen Nr. 1573
Le Noirmont — Les Bois • JU

Sich verlieren in den Freibergen

Die Franches Montagnes eignen sich vorzüglich für eine Schneeschuhtour: Sie sind weitgehend flach, bieten aber viel landschaftliche Abwechslung. Geprägt werden sie von Wytweiden, einer ungewöhnlichen Form von Wald: Dichte Baumbestände und offenes Weideland fügen sich zu einem bunten Mosaik zusammen. Die Übergangsbereiche zwischen Wald und Weide sind fliessend, was der Gegend einen eigentümlichen Reiz verleiht. Besonders einnehmend ist diese Landschaft im Winter, wenn auch Strässchen und Wege als strukturierende Elemente wegfallen. Dann gibt es nur noch weisse Weite und verschneite Tannen. Man kann sich in dieser Welt im besten Sinne des Wortes verlieren. In räumlicher Hinsicht braucht man jedoch dank ausgesteckten Schneeschuhtrails nicht auf Orientierung zu verzichten. Eine der Routen beginnt beim Bahnhof Le Noirmont. Durch die östliche Unterführung gelangt man direkt zum Langlaufgebiet. Der mit pinkfarbenen Holzstangen signalisierte Schneeschuhtrail führt ausserhalb des Loipenraums nach Cerneux Gonin, zweigt dort scharf nach rechts ab, umgeht den Weiler Le Peu-Péquignot südlich und führt über Le Creux-des-Biches nach Les Barrières. Ein kurzer Aufstieg führt nach Haut des Barrières, danach geht es hinunter nach Le Boéchet. Der schönste Abschnitt der Wanderung beginnt nach dem Gehöft Les Cerneux au Maire: Es ist eine lange Passage fern von jedem Haus, mitten durch die stille Einsamkeit traumhaft schöner Wytweiden. Nach einer Weile sieht man zwischen den Bäumen in der Ferne das Routenziel Les Bois. In einem grossen Bogen gelangt man durch freies Feld zur Bahnstation des Dorfs.
Auf der Gössigenhöchi im Toggenburg Nr. 1575
Hemberg — Ennetbühl • SG

Auf der Gössigenhöchi im Toggenburg

Diese Schneeschuhwanderung ist eine geschichtliche Wanderung durch ein Gebiet, das im 19. Jahrhundert stark von der Stickerei abhängig war. Gestartet wird in Hemberg, einem früheren Stickereidorf. Das Ziel ist Ennetbühl, ein kleines Dorf mit einer ehemaligen Stickereimanufaktur. Von der Bushaltestelle geht es auf der Strasse südwärts nach Gäwis, wo die Schneeschuhe angeschnallt werden. Es folgt ein kleiner Aufstieg, bevor man die gesamte Strecke übersehen kann. Auch der Säntis, der höchste Berg im Alpstein, ist fortan immer zu sehen. Der Weg führt nun hinunter in ein Tobel, vorbei an typischen Toggenburger Bauernhäusern. Anschliessend geht es hoch bis zum Wegweiser in der Mistelegg. Hier hat man die einzige Möglichkeit zur Einkehr, das Alpstöbli ist in Sichtweite. Ab der Mistelegg geht es nur noch bergauf, aber es ist weder steil, noch gibt es technische Schwierigkeiten. Man stapft mit den Schneeschuhen über sanftes, schneebedecktes, weites Hügelgelände - Schneeschuhwandern pur. Immer wieder kommt man an einzelnen Höfen vorbei - es sind die für das Toggenburg typischen Streusiedlungen. Einige davon sind unbewohnt. Kurz vor der Gössigenhöchi durchquert man ein kurzes Waldstück, dann wird man mit einer wunderbaren Aussicht ins Thurtal und auf eine eindrückliche Bergwelt belohnt. Schaut man zurück, sieht man bei guter Weitsicht bis zum Bodensee. Anschliessend geht es hinunter, über schneebedeckte Alpweiden, vorbei an Alpställen. Ennetbühl, dem Ziel der Schneeschuhwanderung, ist man jetzt schon sehr nahe. Auch hier gab es früher viele «Stickereiheimetli» und bis in die 2000er-Jahre eine Stickereimanufaktur.
Auf Schneeschuhen zum Leiterhorn Nr. 1482
Wengen • BE

Auf Schneeschuhen zum Leiterhorn

Deutlich ausgeprägte, steil abfallende Berge werden in der Schweiz oft als Horn bezeichnet. Das gilt zum Beispiel für die Berner Oberländer Gipfel Wetterhorn, Schreckhorn oder Schilthorn. In diesem Sinne trägt das Leiterhorn seinen Namen eigentlich zu Unrecht. Es liegt oberhalb von Wengen und ist im Grunde nur eine von Bäumen überwachsene Anhöhe, jedenfalls gegen Süden. Allerdings bietet es eine wunderbare Panoramasicht. Wie aus der Vogelschau präsentiert sich hier das Lauterbrunnental praktisch in seiner ganzen Länge. Besonders eindrücklich zeigen sich die steilen, bis zu 1000 m hohen Felswände, die den Talboden umgrenzen. Auf der Nordseite geniesst man zudem einen spektakulären Tiefblick auf Zweilütschinen und Interlaken. Ein Schneeschuhtrail führt zum famosen Aussichtspunkt hinauf. In Wengen durchquert man zunächst das Ortszentrum, gelangt dann durch Wald und über verschneite Weiden zum Flielenboden und steigt von da in mehreren Kehren zur Ussri Allmi auf. In gemächlichem Anstieg geht es schliesslich talauswärts zum Leiterhorn. Sitzbänke laden dort zum Rasten ein. Der Abstieg nach verläuft zunächst recht steil dem Waldrand entlang bis zum Aussichtspunkt Hunnenflue. Von dort geht es ebenen Wegs, später dann wieder leicht absteigend an sonnengebräunten Chalets vorbei zurück zum Bahnhof Wengen. Wenn der letzte Schneefall schon mehrere Tage zurückliegt, ist die Route von etlichen Schneeschuhläufern meist bereits so gut gepfadet, dass sie auch bloss mit guten Wanderschuhen begangen werden kann. In diesem Fall empfiehlt es sich allerdings, die Runde in umgekehrter Richtung zu unternehmen, damit die relativ steile Passage zwischen der Verzweigung Hunnenflue und dem Leiterhorn im Aufstieg bewältigt werden kann.
Schneeschuhtour am Col des Mosses Nr. 1487
Col des Mosses — La Lécherette • VD

Schneeschuhtour am Col des Mosses

Das Skigebiet Col des Mosses/La Lécherette verfügt nicht nur über Pisten und Lifte, sondern auch über mehrere signalisierte Schneeschuhtrails. Besonders reizvoll ist der «Sentier Raquettes» Nr. 8. Den Ausgangspunkt muss man ein wenig suchen. Man geht am Restaurant Le Bivouac vorüber, steigt ins Dorf hinab und zweigt nach einigen Dutzend Schritten zum Privatparkplatz «Les Pervenches - Les Bluets» ab. Hier beginnt der Trail. Er führt zuerst über verschneite Weiden, danach mässig steil durch Waldgebiet, bis er wieder offenes Gelände erreicht. Auf der Hochebene der Pra Cornet beschreibt die Route in leichtem Auf und Ab eine ausgedehnte Schleife. Dabei geniesst man im Süden eine tolle Aussicht auf den Pic Chaussy, den Hausberg von Les Mosses, und auf die Kette von Châtillon, Le Tarent und La Pare. Im Osten schweift der Blick hinüber zur Gummfluh. Die kleine Schutzhütte Refuge Pra Cornet wird im Winter als Restaurant betrieben, in dem sich Langläufer und Schneeschuhwanderer mit einem Fondue oder einem Imbiss stärken können. Von der Alphütte Les Brenlaires zieht sich der Schneeschuhpfad für eine Weile schnurgerade und ebenen Wegs Richtung Westen. An der Flanke des Mont d’Or vorbeigehend, erblickt man im Süden das Rhonetal und dahinter die Savoyer Alpen. Am Ende der ausgedehnten Runde auf dem Plateau von Pra Cornet wechselt man auf die Route Nr. 12, die von La Lécherette heraufführt. Weil die Schneeschuhtrails der Region nur in der Aufstiegsrichtung signalisiert sind, muss man zwischendurch Ausschau nach dem Trassee halten, insbesondere weil sich der Trail zusehends dem Skigebiet nähert. Die Bergstationen zweier Skilifte werden ostseits umrundet. Krönender Abschluss der Tour ist der steile Abstieg, der abseits der schwarzen Skipiste durch stiebenden Pulverschnee nach La Lécherette führt.
Chüematten-Trail am Niederhorn Nr. 1148
Beatenberg Vorsass — Waldegg • BE

Chüematten-Trail am Niederhorn

Für eine wunderschöne Schneeschuhtour im Berner Oberland fährt man mit dem Postauto ab Interlaken oder ab der Beatenbucht nach Beatenberg und anschliessend mit der Niederhornbahn bis zur Mittelstation Vorsass. Der Schneeschuhtrail verläuft vorerst parallel zum Winterwanderweg sanft aber stetig hinauf in Richtung Flösch, wo die Skifahrer die Abfahrt hinuntersausen. Beim Wegweiser biegt man in ein lichtes Waldstück ein und lässt die schnelleren Schneesportler hinter sich. In der Stille der verschneiten Nadelbäume eröffnet sich hier stellenweise eine wunderschöne Sicht auf den Thunersee und das Alpenpanorama. Bis Unterburgfeld geht die Route stetig hinab. Es scheint, als sei dies der Ort, wo sich nur noch Fuchs und Hase gute Nacht sagen. Im Unterburgfeld wird die Strasse erneut überquert und nach eindrücklicher Sicht auf das Jungfraupanorama verläuft der Trail wieder stetig aufwärts, bis zum höchsten Punkt beim Oberburgfeld. Die erste Hälfte der Schneeschuhtour ist nun fast erreicht. Jetzt geht es oberhalb des Waldes weiter, bis zur Hütte in der Chüematte. An schönen Tagen am Wochenende ist das Beizli geöffnet. Nach einer Pause an diesem sonnigen Ort geht es nun an den Abstieg in Richtung Waldegg. Der Winterwanderweg verläuft vorerst ziemlich flach bis zur Bergstation des Skilifts bei Schwendi, dann aber teilweise steil hinab in die Waldegg. Auf diesem Abschnitt ist man froh um die Wanderstöcke, die einen guten Halt geben. Ab Waldegg gibt es eine Postautoverbindung zurück nach Beatenberg Talstation oder ganz hinunter nach Interlaken.
Auf direktem Weg zum Spital Nr. 1139
Unteriberg, Guggelstrasse — Gross, Ebenau • SZ

Auf direktem Weg zum Spital

Selbst wenn in Einsiedeln weit und breit kein Schnee in Sicht ist, kann der Kessel von Unteriberg noch voll des weissen Pulvers sein. Entsprechend steht der Schneeschuhtour auf den Spital nichts im Wege. Um es gleich vorweg zu nehmen: Die Tour ist nicht so wild, wie es die Gipfelbezeichnung vermuten lassen könnte. Die Tour startet Ausgangs Unteriberg beim Hotel Ybrigerhof und ist durchwegs mit pinkfarbenen Pfosten und Wegweisern markiert. Ein Verlaufen ist somit fast nicht möglich. Nach einer kurzweiligen halben Stunde ist bereits das Berghaus Höchgütsch erreicht, wo ein Kaffeehalt die noch kalten Knochen erwärmen kann - wenn nicht gerade Ruhetag angesagt ist (normalerweise montags und dienstags). Bald wird das Naturschutzgebiet Ibergeregg betreten. Hier müssen Hunde zwingend an die Leine und die signalisierte Route sollte nicht mehr verlassen werden. Hasen, Hirsche und sogar das Auerhuhn finden hier in der grössten Moorlandschaft des Kantons Schwyz Unterschlupf. Von Sumpf und Moor ist im Winter allerdings nichts zu sehen oder zu spüren. Dafür führt die Route abwechslungsreich durch Wald und offene Lichtungen. Kurz vor dem Gipfel mit dem markanten Kreuz weitet sich die Landschaft und gibt den Blick auf die herrliche Bergwelt frei. Die Rundsicht ist grandios: die ganzen Schwyzer, Urner und Glarner Alpen liegen einem förmlich zu Füssen. Vor dem Abstieg nach Gross bleibt etwas Zeit, sich Gedanken zum Gipfelnamen zu machen. Im Portal der schweizerischen Ortsnamenforschung ist dazu Folgendes zu lesen: «Alp wohl mit Bezug zu einem Hospiz (Spital) des Benediktinerklosters Einsiedeln. […] der Alpname wird schon 1217 erwähnt.» Die Erklärung erinnert daran, dass sich auf der Heimreise ein weiterer Kaffeehalt in Einsiedeln lohnen würde.
Zum Denkmal auf der Belalp Nr. 1415
Belalp — Bergstation Hohbiel • VS

Zum Denkmal auf der Belalp

John Tyndall war ein englischer Naturgelehrter. Ihm verdanken wir die Erkenntnis, dass der Lichtstrahl im trüben Medium bricht. Doch Tyndall war auch ein Bergsteiger. Er liebte die Alpen, und er liebte die Belalp, wo er viel Zeit verbrachte. Wohl auch darum, weil man von hier aus eine so ungetrübte, weite Sicht in die Berge hat. Die Schneeschuhwanderung führt aussichtsreich über den Tyndall-Trail von der Belalp in Richtung Sparrhorn zum Denkmal zu Ehren des Naturgelehrten und weiter zur Bergstation der Sesselbahn Hohbiel. Der Rückweg erfolgt mit der Sesselbahn. Doch von vorne: Von der Bergstation der Belalpbahn geht es auf einer Winterwanderung bis zum Hotel Sparrhorn, wo der Tyndall-Trail beginnt. Er steigt stetig und sanft Richtung Nordost bis zum Denkmal. Unweit davon kann man ausgiebig auf den Aletschgletscher schauen. Weiter geht es nun wie zuvor angenehm ansteigend in Richtung Nordwest bis zur Bergstation der Sesselbahn. Die Schneeschuhroute ist den ganzen Winter über ausgesteckt. Wer sie im späten Winter begeht, sollte zeitig unterwegs sein. Denn spätestens ab Mittag wird der Schnee nass und schwer. Wer sich trotz den schon blühenden Sträuchern im Tal in den Winter hochwagt, wird ein paar wohltuend frische und doch warme Stunden erleben und zur Überzeugung gelangen, dass der Frühling zwar schön ist, der Winter da oben in den Bergen aber ruhig noch etwas länger dauern darf.
Auf den Fähnerenspitz Nr. 1115
Brülisau • AI

Auf den Fähnerenspitz

Wer Ruhe und Erholung sucht, der reist ins Appenzell - genauer gesagt nach Brülisau. Bei der Seilbahn Hoher Kasten beginnt die Schneeschuhroute auf den Fähnerenspitz. Die mit pinken Wegweisern signalisierte Route verläuft zunächst entlang der schneebedeckten Strasse, bis sie Ausgangs Bürlisau links abzweigt und den Horstbach quert. Nun beginnt die erste Steigung bis zum Punkt 1071 und weiter hoch zum Ferienhaus-Weiler Bachers. Rechter Hand geht es den pinken Pfosten nach, hoch bis zum Resspass. Von Bäumen, die mit Puderzucker überzogen scheinen umgeben, geniesst man eine wunderbare Sicht auf den Hohen Kasten. Vor den Wandernden präsentiert sich ein märchenhafter Winterwald. Am Resspass zweigt die Route scharf links ab und verläuft nun entlang der Krete in Richtung des höchsten Punktes des Tages. Der Grat ist dem Wind stark ausgesetzt und es folgen Passagen mit mehr oder weniger Schnee. Dank der dichten Markierung mit pinken Bändern an den Bäumen ist die Route stets klar. Hier oben erhascht man spektakuläre Blicke ins Sankt Galler Rheintal, zum Alpstein, ins Vorarlberg-Gebiet und sogar bis zum Bodensee. Etwas überraschend lichtet sich der Wald und plötzlich stehen die Wandernden direkt vor dem Gipfelkreuz am Fähnerenspitz. Vom hier geht es nun direkt nach unten nach Guggeier und zurück nach Bachers. Auf derselben Route gelangt man von dort zurück zum Ausgangspunkt nach Brülisau.
Durch verschneite Jurahöhen Nr. 1458
Col des Etroits • VD

Durch verschneite Jurahöhen

Wer auf dem Mont des Cerfs nach Hirschen sucht, tut dies vergebens. Es gibt nämlich keine. In der Gîte du Mont des Cerfs werden Christophe und Béatrice Seydoux dem Namen ihrer Hütte jedoch gerecht und servieren Hirschsteak auf heissem Stein und Fondue bourguignonne mit Hirschfleisch. Es stammt aus dem Neuenburger Jura, aus einer Zucht in Les Brenets. Doch die eigentliche Spezialität sind die hausgemachten Rösti und die Glacen, die weitherum bekannt sind. Die Seydoux servieren Erstere in unterschiedlichen Varianten: mit Schinken, Tomme, Wurst oder mit Hirschpfeffer. Die Glacen macht die Wirtin ebenfalls selber. Neben kommunen Sorten wie Erdbeer und Mokka gibt es auch Meringue- und Absinthglace. Und wer nicht genug bekommen kann, lässt sich noch eine Portion Doppelrahm dazu servieren. Doch erst will die Hütte erwandert werden. Bei grossem Hunger ist dieser Weg kurz und führt vom Col des Etroits direkt über den Bergrücken. Wer sich eine Rösti aber erst verdienen will, biegt kurz nach dem Pass rechts ab, steigt durch den Wald ab und wandert durch den Talboden unterhalb des lang gezogenen Dorfes L’Auberson mit seinen grossen, für den Jura typischen Häusern. Kurz vor dem Weiler Les Grangettes steigt der Weg wieder an. Der Aufstieg zur Gîte ist anschliessend mehrheitlich im Wald auf einem Forststrässchen und dadurch moderat. Wer bei der Gîte noch nicht genug hat, steigt hinter dem Haus noch etwas durch den verschneiten Wald auf und erreicht bald das Restaurant de la Gittaz. Der Weg führt dann wieder zurück zur Gîte und von dort - gestärkt nach der Einkehr - über den wald-, aber auch aussichtsreichen Bergrücken zurück zum Pass. Wer gegen den Abend unterwegs ist, trifft dabei vielleicht noch ein Reh an.
Unter den Freiburger Dents Vertes Nr. 1455
Pré de l'Essert, Pt. 1024 • AR

Unter den Freiburger Dents Vertes

Diese Schneeschuhwanderung ist Teil des Schneeschuhpfad-Wegnetzes von Charmey. Sie kombiniert die Trails jedoch zu einer eigenen Rundtour. Der Vorteil: Die Hänge unter den Dents Vertes erweisen sich dann als relativ schneesicher. Die Schneeschuhwanderung ist auch dann möglich, wenn im nach Südwesten ausgerichteten Javro-Tal kaum mehr Schnee liegt. Mit dem Auto ist der Ausgangspunkt von Charmey aus über die Strasse nach Pré de l’Essert erreichbar. Bei Pt. 1024 ist ein Parkplatz eingerichtet und sind die Schneeschuhpfade ausgeschildert. Von hier geht es zu Fuss weiter. Kurz nach Pt. 1043, Forêt des Reposoirs, überquert der Schneeschuhpfad den Rio de l’Essert und folgt einem ungeräumten Strässchen. Bei La Scie dann geht er in eine Spur über, auf der man bis zur Alphütte La Gissetta aufsteigt. Hier ändert die Spur die Richtung. Sie geht nun durch einen Märchenwald, der übersät ist mit grossen Blöcken. Es folgt eine zauberhafte Lichtung mit einem Auenwald entlang dem Rio de Tissineva, den es zu überqueren gilt. Dann verlässt die Spur den Wald, steigt zur Alphütte Tissiniva Derrey auf, dem höchsten Punkt dieser Wanderung. Nun geht der Schneeschuhpfad zum Ausgangspunkt zurück. Er folgt dabei der waldfreien Schneise, die in Richtung Plan Paccot verläuft. Kurz davor betritt man wieder Auenwald. Es folgt ein letztes Stück abwechslungsreichen, abenteuerlichen Schneeschuhpfads entlang dem vielfach verzweigten Rio de l’Essert. Ab La Scie auf demselben Weg zurück zum Auto oder mit der Sesselbahn auf den Vounetse und mit der Gondelbahn hinunter nach Charmey.
Entlang der Gastlosen zum Soldatenhaus Nr. 1456
Mauzes Bergle — Jaun • FR

Entlang der Gastlosen zum Soldatenhaus

Mit dem Jauner Gastlosenexpress überwindet man die ersten 550 Höhenmeter schwebend. Es bleiben 300 bis zum Ziel, dem Chalet du Soldat auf 1751 m ü.M. Soldatenhaus wird es in Jaun auch genannt, dem einzigen deutschsprachigen Dorf des welschen Vallée de Jogne. Ab der Bergstation auf Mauzes Bergle folgt man den senkrechten, hellen Zacken der Gastlosen Richtung Süden bis zum Gustiweidli, macht hier eine enge Kurve talwärts und wandert auf dem Weg unterhalb der Hütte weiter geradeaus und leicht ansteigend bis zu einer Abzweigung mitten im Stillwasserwald. Die Spur rechts wird man auf dem Rückweg nehmen, die Spur links führt zum Soldatenhaus. Kurz nach der Abzweigung kann man in den Felsen der Gastlosen ein Loch in der Felswand entdecken: das Grossmutterloch. Der Sage nach soll der Teufel in der Wut seine Grossmutter gegen die Wand geschleudert haben - worauf sie in Abländschen weich zu liegen kam. Auf der Höhe von Ober Sattel verlässt der Trail den Wald. Er führt den Waldrand entlang und im sicheren Abstand zu den steilen Flanken zum Soldatenhaus hinauf. Für den Rückweg nimmt man die Aufstiegsspur bis zur Abzweigung im Stillwasserwald. Nun folgt der Weg der dritten Spur Richtung Westen und steigt hinunter zur im Winter geschlossenen Buvette des Sattels. Kurz vor dem Sattelbach zweigt der Wanderer nach rechts ab und überquert eine Weidefläche. Der weitere Weg führt auf schmalem Pfad immer durch Wald bis hinunter nach Jaun.
Im Reich der Schneehühner Nr. 1389
St-Martin VS • VS

Im Reich der Schneehühner

In den Alpen auf einer Höhe zwischen 1900 bis 2600 Metern liegt der Lebensraum des Alpenschneehuhns. Als einzige Vogelart lebt es auch im Winter oberhalb der Waldgrenze. Und noch etwas macht das Schneehuhn einzigartig: Es wechselt sein braungraues Gefieder für den Winter in ein weisses und bleibt damit auch auf Schnee gut getarnt. Bei schönem Wetter bunkert es so viel Nahrung wie nur möglich. Knospen und Samen findet es im Winter vor allem auf schneelosen Stellen, wenn nötig wird gescharrt. In kleinen Trupps trippeln die Schneehühner mit ihren dicht gefiederten Füssen über den Schnee und hinterlassen schneeschuhartige Spuren. Solche erblickt man mit etwas Glück nach Verlassen des Waldes in Richtung Alp Lovégno. Die Alphütten unter der dicken Schneedecke sind der Wendepunkt einer markierten Schneeschuhtour ab St-Martin im Val d’Hérens. Die Alp am Fuss des daumenartigen Gipfels La Maya drängt sich dank der Sicht in die Region der Viertausender rund um die Dent Blanche und dem Tiefblick ins Val d’Hérens als Rastort auf. Vollgetankt mit neuer Energie nimmt man den Abstieg unter die Schneeschuhe und verlässt mit dem Eintritt in den knorrigen Wald den Lebensraum der Schneehühner - hoffentlich ohne sie gestört zu haben. Am besten meidet man schneefreie Stellen und achtet darauf, in den frühen Morgenstunden und bei schlechtem Wetter nicht auf ihre Nachtlager zu treten. Kaum sichtbare Erhebungen könnten das Dach einer ihrer Höhlen sein. Sie buddeln sich im weichen Schnee ein oder lassen sich einschneien. In diesen Schneehöhlen verbringen sie die Nacht oder sitzen garstiges Wetter aus. Müssen sie fliehen, kostet das viel Energie. Passiert dies zu oft, sterben sie vor Erschöpfung.
Windiger Mont Crosin Nr. 1390
Mont-Soleil • BE

Windiger Mont Crosin

An einem Wintertag kann man sich auf dem Hochplateau zwischen Mont-Soleil und Mont Crosin leicht im hohen Norden Europas statt im Berner Jura wähnen. Dies liegt nicht nur an den zuweilen ähnlich frostigen Temperaturen, sondern vor allem daran, dass hier der grösste Windpark der Schweiz steht - der bislang einzige hierzulande, der sich mit skandinavischen Anlagen dieser Art messen kann. Die 16 Windräder liefern jährlich so viel Strom, dass damit über 15 000 Haushalte versorgt werden können. Der erste stählerne Gigant zeigt sich schon kurz nach dem Start der Wanderung bei der Bergstation der Standseilbahn in Mont-Soleil. Der Schneeschuhpfad führt über das Hochplateau bis zum Mont Crosin, wo auf engem Raum gleich acht Windräder rund 150 Meter in die Höhe ragen. Von hier bietet sich ein schöner Blick über das Tal von St-Imier und auf den Chasseral, die höchste Erhebung im Berner Jura. Etwas weiter laden mehrere Gaststätten dazu ein, sich aufzuwärmen und zu stärken, bevor es zurück nach Mont-Soleil geht. Der Rückweg beginnt mit einem Anstieg durch ein Wäldchen, macht eine Schlaufe zurück zum Windkraftwerk und folgt ab da wieder dem Hinweg. Etwa 40 Gehminuten vor dem Ziel gabelt sich der Weg und führt entweder direkt zurück zur Seilbahnstation in Mont-Soleil oder zuerst noch am gleichnamigen Sonnenkraftwerk vorbei.
Einsamer Wintertag im Greyerzerland Nr. 1391
Allières • FR

Einsamer Wintertag im Greyerzerland

Der südlichste Zipfel des Kantons Freiburg ist eine ausgesprochen einsame Gegend. Nach Montbovon kommt nur noch der Weiler Allières, der von einigen locker verstreuten Bauernhöfen und Scheunen umgeben ist. Immerhin gibt es eine Bahnhaltestelle und eine Beiz - damit sind für Wanderer schon einmal zwei Voraussetzungen für eine gelungene Tour erfüllt. Ein dritter Pluspunkt ist die Topografie: Das Terrain weist zwar happige Höhendifferenzen auf kleinem Raum auf und verfügt obendrein über eine unberührte Schlucht, daneben gibt es aber auch sanft geneigte Hänge und nahezu ebene Flächen. Das Tälchen des Hongrin eignet sich deshalb gut für eine leichte Schneeschuhtour. Die Rundstrecke nach Pra du Pont wird zwar nicht gepfadet, ihren Verlauf signalisieren aber Holzstangen mit pinkfarbigen Wegweisern. Im Hochwinter liegt der grössere Teil der Route vormittags noch im Schatten. Wer auf der Tour gerne auch einige Sonnenstrahlen geniessen möchte, startet deshalb mit Vorteil erst um die Mittagszeit. Von der Bahnstation Allières folgt man zunächst nordwärts einige Schritte dem Strässchen. Danach zweigt die Schneeschuhroute auf ein eigenes Trassee ab, das eine Weile unterhalb, dann wieder oberhalb der Strasse verläuft. Am Gehöft Les Planches vorbei geht es in mehreren Kehren in die Hongrin-Schlucht. Das Flüsschen wird auf einer alten Steinbrücke überquert. In sanftem Aufstieg gelangt man nach Pra du Pont und von dort weiterhin leicht ansteigend zum Gehöft Les Mosses. Hier wird abgezweigt und wieder Richtung Hongrin abgestiegen. Das Gelände ist in diesem Gebiet stärker geneigt, sodass man - sofern genügend Pulverschnee liegt - mit den Schneeschuhen herrlich talwärts pflügen kann. Auf einem Brücklein im Gebiet Villa wird der Fluss erneut überquert, danach geht es Richtung Allières hoch.
Auf der Hochebene am Col des Etroits Nr. 1394
Col des Etroits • VD

Auf der Hochebene am Col des Etroits

Auf der Hochebene zwischen Ste-Croix und der Landesgrenze zu Frankreich ist eine abwechslungsreiche Rundtour angelegt. Sie führt durch winterliche Wälder, über verschneite Weiden und durch reizvolle Juradörfchen. Ausgangspunkt ist die Bushaltestelle auf dem Col des Etroits. Bei der Passhöhe steigt man auf dem nach Westen führenden Strässchen zuerst einige Schritte auf und wendet sich dann leicht absteigend dem Wald zu. Pinkfarbige Schilder und Stangen zeigen an, wo der Schneeschuhtrail die Loipe kreuzt. In sanftem Abstieg wird der Tannenwald in der Flanke des Mont des Cerfs durchquert. Zwischen den Bäumen hindurch erhascht man schöne Tiefblicke zur Hochebene von La Chaux. Beim Gehöft Vers le Bois erreicht man offenes Gelände. Die Route führt hinüber in eine Senke und auf deren anderer Seite hinauf nach L’Auberson. Von dort gelangt man querfeldein in einem weiten Bogen zum bewaldeten Hügel des Mont de la Chèvre und erreicht schliesslich das Dörfchen La Vraconnaz. In leichtem Auf und Ab geht es danach über verschneites Weideland und durch Waldgebiete zu einer Strassenkreuzung, bei der das Flüsschen Noiraigue überquert wird. Durch dichten Wald steigt man zurück zum Ausgangspunkt Col des Etroits. Wenn nur wenig Schnee liegt, lässt sich die Tour auch bloss mit Wanderschuhen unternehmen. Wenn aber die im Waadtländer Jura berüchtigte Bise weht, kann die idyllische Wanderung anspruchsvoll werden. Gegen den oft beissend kalten Nordostwind kann man sich mit geeigneter Kleidung zwar gut schützen. Doch wenn lockerer Pulverschnee liegt, werden die Spuren des Schneeschuhtrails oft innert kürzester Zeit verweht - dann ist guter Orientierungssinn hilfreich.
Schneeschuhtour im Val d‘Anniviers Nr. 1203
St. Luc, Tignousa — St. Luc, Le Prilett • VS

Schneeschuhtour im Val d‘Anniviers

Für eine spektakuläre Schneeschuhtour im Val d‘Anniviers fährt man mit dem Postauto ab Sion nach St. Luc und anschliessend mit der Standseilbahn bis nach Tignousa. Bei der Bergstation werden die Schneeschuhe montiert und los geht es entlang dem Planetenweg auf der signalisierten Schneeschuhroute. Nach dem Jupiter biegt man ab und es wird etwas anstrengender. Vorbei an der Buvette Tsigère de la Cohà kommt man bis zur Bergstation des Skiliftes Pas de Boeuf ordentlich ins Schwitzen. Die einzigartige Aussicht über das ganze Val d’Anniviers entschädigt für die Strapazen. Entlang der Route sind immer wieder einige der imposanten Walliser Viertausender, wie das Zinalrothorn oder die Dente Blanche sichtbar. Durch tief verschneite Landschaften verläuft die Route weitab von Skipisten am Hangfuss des mächtigen Le Touno bis man in Le Chieso wieder auf den präparierten Weg gelangt. Ab hier wechselt die Routennummer und sie steigt noch einmal ordentlich, bis das altehrwürdige Hotel Weisshorn in Sicht ist. Eine Rast auf der sonnigen Terrasse lohnt sich schon wegen des bekannten Heidelbeerkuchens. Die müden Beine haben die Erholung verdient. Ab dem Hotel Weisshorn verläuft die Route sehr abwechslungsreich entlang eines wunderschönen Waldwegs hinunter bis nach Le Prilett. Dort fährt am Nachmittag jeweils der Skibus zurück nach St. Luc. Aufgrund der hohen Lage von bis fast 2700 Metern, sowie der Abgeschiedenheit der Strecke zwischen Pas de Boeuf und Le Chieso sollte die Route nur bei schöner und stabiler Wetterlage begangen werden. Nur so ist die Signalisation im Gelände einwandfrei erkennbar. Bei unsicherer Wetterlage wird der Auf- und Abstieg zum Hotel Weisshorn ab Le Prilett empfohlen.