Schweizer Wanderwege | Wandervorschläge • Schweizer Wanderwege

1599 Einträge wurden gefunden
Vom Bauerndorf in die Emmenstadt Nr. 1461
Wynigen — Burgdorf • BE

Vom Bauerndorf in die Emmenstadt

Im späten Mittelalter führte die wichtigste Verkehrsverbindung zwischen Bern und Luzern unter anderem über Burgdorf und Huttwil. Einen spektakulären Teil dieser Verkehrsverbindung bildet einer der eindrücklichsten Hohlwege der Schweiz, die sogenannte «Leuenhohle». Es handelt sich um einen senkrecht zum Hang angelegten Hohlweg, der von Hand in den Sandstein gehauen worden ist und bis 1882 dem Verkehr gedient hat. Laut historischen Quellen soll sich dort im Jahre 1713 gar ein Mord abgespielt haben, wovon heute noch zwei Kreuze im Sandstein zeugen. Die Wanderung beginnt im rund sieben Kilometer nordöstlich von Burgdorf gelegenen Wynigen. Der Weg startet beim Bahnhof des beschaulichen 2000-Seelen-Dorfs. Ein paar Minuten später sind die ersten 100 Höhenmeter überwunden, und es bietet sich vom Waldrand beim Jumpfereblick eine tolle Aussicht in Richtung Jura. Ein eher eintöniger Weg führt nun durch den Hirserewald hinunter nach Bickigen. Auf dem letzten Wegstück erhält man einen ersten Vorgeschmack auf die «Leuenhohle», denn links und rechts ist der Weg von Sandsteinwänden umgeben. Über das Oberfeld führt der Weg am schönen Weiler Matten vorbei, wo man links in einen steilen Aufstieg einbiegt und durch den Weidwald nach Hub gelangt. Dort quert man die Hauptstrasse und steigt weiter zum höchsten Punkt der Wanderung. Dem Jakobsweg folgend gehts nun stetig hinunter. Kurz vor dem Restaurant Sommerhaus ist es dann so weit: Plötzlich umgeben von hohen Sandsteinwänden wähnt man sich gedanklich in der hohlen Gasse von Schillers «Wilhelm Tell». Dem Waldrand folgend steht man nach kurzer Zeit auf der Wynigenbrücke mit Blick auf das Schloss Burgdorf. Von hier geht es geradeaus bis in die untere Altstadt, wo man über die Treppe rechts zum Stadtpark abbiegt und kurz darauf beim Bahnhof Burgdorf ankommt.
Thurgauer Rebenweg Nr. 1462
Oberneunforn — Frauenfeld • TG

Thurgauer Rebenweg

Als 1848 im Kanton Thurgau die Klöster aufgehoben wurden, bedeutete dies das Ende der Kartäusergemeinschaft in Ittingen. Dank erfolgreicher Zusammenarbeit von Staat, Wirtschaft und Bevölkerung besteht die Klosteranlage aber immer noch und ist heute nebst Hotel ein lebendiges Kultur- und Tagungszentrum. Mit dem integrierten Kunstmuseum Thurgau und dem Ittinger Museum kommen auch kulturell Interessierte auf ihre Kosten. Ausgangspunkt der Wanderung ist das Dorf Oberneunforn mit seinen hübschen Riegelbauten. Nach einer halben Stunde erreicht man die Weinberge entlang des Iselisberg. Modellhaft reiht sich hier Rebstock an Rebstock, und die kleinen Rebhäuschen machen dem grossartigen Ausblick auf das Thurtal und die fernen Alpen Konkurrenz. Auf Schafferetsbuck befindet sich unter einer mächtigen Eiche ein genial konzipierter Alpenzeiger. Weit über 100 Gipfel zwischen Säntis und Eiger können - gute Fernischt vorausgesetzt - mit Kimme und Korn präzise anvisiert und identifiziert werden. Durch botanisch reichen Wald wandert man weiter zur eindrücklichen Kartause Ittingen mit Möglichkeit zur Einkehr. Im Klosterladen kann der Rucksack mit allerlei köstlichen Produkten aus den eigenen Betrieben gefüllt werden. Die letzte Stunde der Wanderung führt entlang der Murg durch den gleichnamigen Auenpark in den Kantonshauptort Frauenfeld. In den letzten Jahren wurde das einst unattraktive Militärareal in ein Naherholungsgebiet verwandelt, das vielfältige Entdeckungen wie zum Beispiel Eichelhäher und Biberspuren ermöglicht. Die Anliegen der Erholungsuchenden, der Biodiversität und des Hochwasserschutzes sind hier vorbildlich vereint, was der Schweizer Heimatschutz mit dem Schulthess-Gartenpreis 2017 auszeichnete. Alternativ verkehrt ab Kartause Ittingen stündlich ein Postauto nach Frauenfeld.
Passwanderung über dem Ergolztal Nr. 1463
Hemmiken — Sissach, Sissacher Fluh • BL

Passwanderung über dem Ergolztal

Das Bauerndorf Hemmiken, Ausgangspunkt der Wanderung, war auch für seine Steinmetze bekannt, weshalb man den verzierten Türstützen der Bauernhäuser beim Marsch durchs Dorf besondere Beachtung schenke. Bald erreicht man die erste Passhöhe beim Junkerschloss. Von dort hat man erstmals den Ausblick ins benachbarte Fricktal. Der nächste Übergang ist die Baregg, wo sich ganz in der Nähe der Hof Baregg befindet. Im Laden kann man sich fürs Picknick mit lokalen Fruchtsäften oder Sirup sowie Geräuchertem oder Würsten vom Galloway-Rind eindecken. Direkt oberhalb des benachbarten Gutsbetriebs Farnsburg thront die gleichnamige Ruine, die einen wunderbaren Rundblick über die gesamte Region bietet. Das ist auch der richtige Ort, um die gekaufte Wurst über dem Feuer zu braten und den Durst zu stillen. Ob die Burgherren im Mittelalter dazu ein selbst gebrautes Bier getrunken haben, lässt sich in den Annalen nicht überprüfen. Gesichert ist jedoch, dass Mitte des 19. Jahrhunderts ein Farnsburger Bier gebraut wurde. Weiter geht es über die Passhöhen Buuseregg und Rickenbacher Höhi. Danach führt der Weg steil hinauf zur Sissacherflue, mit einem herrlichen Ausblick in die Region Sissach und die an ihrem Fuss liegenden Reben. Selbstverständlich lässt sich in der Bergwirtschaft Sissacherfluh ein entsprechendes Glas Wein verkosten. Auf der Getränkekarte entdeckt man aber auch das schon erwähnte Farnsburger Bier, in den Varianten Hellblond, Naturblond, Amber und Weizen. Doch aufgepasst, die Wanderung ist hier noch nicht fertig. Der kurze, aber sehr steile Abstieg zur Postautohaltestelle erfordert volle Konzentration, auch wenn Weg sehr gut ausgebaut ist!
Rundwanderung im Val da Camp Nr. 1405
Camp • GR

Rundwanderung im Val da Camp

Einer der schönsten Bergseen im ganzen Alpenraum liegt im Val da Camp, einem Seitental des Puschlav. Zum Lagh da Saoseo führt eine einfache, abwechslungsreiche Bergwanderung. Ausgangspunkt ist die Alp Camp, Endstation der Postautolinie. Eine vorgängige Sitzplatzreservation ist zwingend, weil man sonst in den kleinen und engen Fahrzeugen entweder stehen muss und während der holprigen Fahrt tüchtig durchgeschüttelt wird - oder dann gleich gar nicht erst mitgenommen wird. Im Laufe der Jahrtausende haben Bergstürze das Tal an verschiedenen Stellen verschüttet, so dass sich dahinter die Bergbäche zu Seen aufstauten. Mehrere davon können auf Wanderwegen erreicht werden. Das eigentliche Kronjuwel ist der Lagh da Saoseo. Von weitem schimmert sein Wasser kobaltblau, doch wenn man am Ufer steht, erweist es sich als dermassen klar, dass man jeden einzelnen Stein am Seegrund erkennen kann. Obwohl am Ufer mehrere befestigte Feuerstellen bereitstehen, empfiehlt es sich, den Imbiss noch etwas aufzuschieben, denn der nächste Abschnitt der Wanderung besteht in einem recht steilen Aufstieg von 200 Höhenmetern. Anfänglich verläuft er im Wald, später oberhalb der Baumgrenze. Schliesslich erreicht man den Lagh da Viola, ein weiteres Bergsee-Bijou. Über die türkisblaue Wasseroberfläche hinweg sieht man talauswärts bis zur vergletscherten Südflanke des Piz Palü. Der Hang am Ostufer des Viola-Sees ist ziemlich steil, so dass der Zugang zum Wasser hier nicht so einfach ist. Es lohnt sich deshalb, den See zur Hälfte zu umrunden und die Rast auf der grossen, praktisch flachen Weide westlich des Sees vorzusehen. Im Mündungsbereich des Bergbachs lässt sich vortrefflich spielen, stauen und planschen. In leichtem Abstieg geht es danach zurück zur Alp Camp.
Auf den Fähnerenspitz Nr. 1115
Brülisau • AI

Auf den Fähnerenspitz

Wer Ruhe und Erholung sucht, der reist ins Appenzell - genauer gesagt nach Brülisau. Bei der Seilbahn Hoher Kasten beginnt die Schneeschuhroute auf den Fähnerenspitz. Die mit pinken Wegweisern signalisierte Route verläuft zunächst entlang der schneebedeckten Strasse, bis sie Ausgangs Bürlisau links abzweigt und den Horstbach quert. Nun beginnt die erste Steigung bis zum Punkt 1071 und weiter hoch zum Ferienhaus-Weiler Bachers. Rechter Hand geht es den pinken Pfosten nach, hoch bis zum Resspass. Von Bäumen, die mit Puderzucker überzogen scheinen umgeben, geniesst man eine wunderbare Sicht auf den Hohen Kasten. Vor den Wandernden präsentiert sich ein märchenhafter Winterwald. Am Resspass zweigt die Route scharf links ab und verläuft nun entlang der Krete in Richtung des höchsten Punktes des Tages. Der Grat ist dem Wind stark ausgesetzt und es folgen Passagen mit mehr oder weniger Schnee. Dank der dichten Markierung mit pinken Bändern an den Bäumen ist die Route stets klar. Hier oben erhascht man spektakuläre Blicke ins Sankt Galler Rheintal, zum Alpstein, ins Vorarlberg-Gebiet und sogar bis zum Bodensee. Etwas überraschend lichtet sich der Wald und plötzlich stehen die Wandernden direkt vor dem Gipfelkreuz am Fähnerenspitz. Vom hier geht es nun direkt nach unten nach Guggeier und zurück nach Bachers. Auf derselben Route gelangt man von dort zurück zum Ausgangspunkt nach Brülisau.
Auf Höhenwegen durch das Saastal Nr. 1401
Saas-Almagell — Kreuzboden • VS

Auf Höhenwegen durch das Saastal

Der «Erlebnisweg Almagellerhorn» ist ein spektakulärer Pfad, der entlang einer steilen Bergflanke ins idyllische Almagellertal führt. Der Ausgangspunkt Furggstalden ist vom Talboden der Saaser Vispa bequem mit der Sesselbahn oder zu Fuss auf einem Zickzackweg zu erreichen. Der Weg weist einige exponierte, wunderbar aussichtsreiche Passagen auf, die jedoch mit Metallstufen, Seilen und drei Hängebrücken bestens gesichert sind. Die Route eignet sich für trittsichere Berggänger; mit Kindern unter zehn Jahren benutzt man besser den direkten Aufstieg von Saas Almagell über Spissgraben ins Almagellertal. Kurz vor dem Leebach treffen die beiden Varianten zusammen. Danach geht es noch eine Weile durch Nadelholzbestände aufwärts. Vom Berghotel Almagelleralp an gibt es nur noch Weiden und vereinzelte karge Lärchen. Der Höhenweg führt bis auf gut 2500 m hoch und bietet eine grandiose Aussicht hinüber zur Kette der Viertausender rund um Saas-Fee. Meist ist das Trassee komfortabel breit. Einzig in der Flanke des Triftgrätji ist das Gelände etwas stärker exponiert, weshalb auch der Weg schmaler und zuweilen mit Seilen gesichert ist. Nach einer Rechtskurve rückt die Gondelbahnstation Kreuzboden ins Blickfeld - scheinbar zum Greifen nah. Bis man dort ist, dauert es allerdings noch geraume Zeit, denn der Weg beschreibt eine ausladende Kurve und führt durch ein ausgedehntes, eindrückliches Feld von mächtigen Granitblöcken. Das Gebiet Kreuzboden ist im Sommer ein ausgedehnter Familien-Vergnügungspark: Da gibt es einen grossen Spielplatz mit riesiger Rutschbahn und Plansch-Ecke; die Kleinen können auf Ponys reiten, während sich grössere Kinder mit einem Floss auf dem Seelein vergnügen. Für Erwachsene steht ein Wellness- und Genussweg mit Liegestühlen und Hängematten zur Verfügung.
Zur Wildhornhütte und über das Iffighorn Nr. 1141
Iffigenalp • BE

Zur Wildhornhütte und über das Iffighorn

Das Iffigtal ist mit Naturwundern verwöhnt. Kurz nach der Iffigenalp wandert man an einem ersten Wasserfall vorbei und steigt über die «Egge» auf. Ein schluchtartiger Durchgang folgt, und mit einem Mal steht man vor einem der lieblichsten Bergseen des Berner Oberlandes, dem Iffigsee. Dunkle Felswände auf der einen Seite, saftige Weiden auf der anderen Seite, bimmelnde Kuhglocken, eine Blumenpracht und mitten drin das tiefblaue Wasser des Iffigsees. Kein kitschiger Heimatfilm, alles echt. Hier vorbei führte wahrscheinlich auch die erste Passroute vom Simmental ins Wallis, wie Funde von Mauerresten und Ziegeln aus römischer Zeit belegen. Als der Gletschervorstoss im Mittelalter den Durchgang abriegelte, fand man eine Ersatzroute über den Rawilpass. Das Hüttenziel ist vom Iffigsee bereits zu sehen. Über Grashänge, durch eine steinige Schwemmebene und in einem letzten Anstieg ist die Wildhornhütte bald erreicht. Die SAC-Hütte liegt prächtig zwischen Niesenhorn und Schnidehorn, mit herrlicher Sicht durchs Iffigtal hinaus. Eine längere Pause bei Kaffee und Kuchen oder bei einem Hüttenmenü ist unvermeidlich. Noch schöner ist es natürlich, hier zu übernachten. Aufgeteilt auf zwei Tage ist diese Wanderung auch für Familien oder gemütliche Wanderinnen und Wanderer völlig stressfrei zu machen. Beim Rückweg zweigt man oberhalb des Iffigsees ab. Jetzt gehts nochmals 200 Meter aufwärts zum Iffighorn, dann über den Hohberg wieder ins Iffigtal hinunter und zur Iffigenalp zurück. Hier wandert man im Zentrum des Naturschutzgebietes Gelten-Iffigen. Die Wiesen auf dem Hohberg sind im Sommer übersät von Edelweiss, Orchideen und Paradieslilien. Aber auch im Herbst findet man noch zahllose Farbtupfer in den Bergmatten.
Panoramaweg Thunersee Nr. 0775
Oberhofen, Wichterheer — Gunten • BE

Panoramaweg Thunersee

Sechs Hängebrücken sollen es dereinst sein, drei sind bereits realisiert: Der Panoramarundweg Thunersee ist am Entstehen. Als erste wurde im Dezember 2011 die Brücke über den Spissibach bei Leissigen eingeweiht, im Oktober 2012 die Brücke bei Sigriswil. Zweitere ist auch das Ziel der Wanderung, die bei Oberhofen am Thunerseenordufer beginnt. Der Aufstieg zur Balmflue führt hoch über der Schlucht des Riderbachs durch den üppigen Wald. Der Bach wird ohne Brücke in einem breiten Kiesbett überquert. Der steile Aufstieg führt zu einem kleinen Pass, der von Nagelfluhpfeilern begrenzt wird. Hohle Gassen, überhängende Felsen und breite Formationen wechseln sich ab. Ein kurzer Abstieg führt wieder zum Riderbach, der abermals überquert werden muss. Hier ist eine weitere Hängebrücke geplant. Der Bach stürzt an dieser Stelle einen Wasserfall hinunter. Den Hang entlang führt der Weg dann Richtung Blooch, wo ein Grillplatz der Bürgergemeinde Oberhofen zum Bräteln mit Aussicht auf Thunersee und Niesen einlädt. Weiter geht es durch den Wald, der immer wieder ein schönes Panorama freigibt. Kurz vor Erizbüel entlässt der Wald den Wanderer aus seiner schattigen Kühle. Bald erreicht die Route Aeschlen und damit die neu erstellte Hängebrücke hinüber nach Sigriswil. Sie ist mit 340 Metern Länge und 180 Metern Tiefe die grösste Hängebrücke des Panoramawegs. Sie wird übrigens nicht nur von Wanderern genutzt: Für die Kinder aus Aeschlen ist die Hängebrücke Teil des Schulwegs.
Ein eindrückliches Schluchterlebnis Nr. 1515
Blatten — Ried-Mörel • VS

Ein eindrückliches Schluchterlebnis

Die beeindruckende Felslandschaft der Massaschlucht entstand durch die Aktivität des Grossen Aletschgletschers. Das Eis hat dieser Schlucht vor langer Zeit zur heutigen Form verholfen. Eine Wasserleitung, die Suone «Riederi», die durch die Massaschlucht führt, wurde bereits 1385 erstmals urkundlich erwähnt. So erlebt man eine Wanderung auf längst vergangenen Spuren und kann sich dabei mit Sicherheit vorstellen, wie lebensgefährlich der Bau und Unterhalt dieser Wasserleitungen damals war. Erst 1996 wurde der Weg touristentauglich, indem man Passagen breiter machte, Wegstücke aus dem Fels sprengte und an zahlreichen Stellen Ketten montierte. Trotzdem ist eine minimale Schwindelfreiheit bei der Begehung erforderlich. Bereits beim Start in Blatten findet sich auf dem Wegweiser nach Ried b. Mörel die Bezeichnung «Massaweg». Wenige Meter im Dorf und dann gleich rechts über den Bruchi-Bach in den Wald - schon säumen Findlinge, umgestürzte Bäume und verkeilte Felsblöcke den weichen «Teppichweg» aus Baumnadeln. Später ein kurzes Stück auf einem Strässchen, über die Brücke unterhalb des Gibidum-Stausees und das Abenteuer Schluchtweg nimmt seinen Anfang. Imposante Tiefblicke bis 600 Meter hinunter und eine atemberaubende Weitsicht über das Rhonetal erwarten den Wanderer. Ab der Verzweigung beim Punkt 1265 wird der Weg sanfter und führt durch den lichten Rischwald und alsbald entlang der «Riederi»-Suone. Bei der Örtlichkeit Summerseili verläuft der Wanderweg etwas oberhalb der Fahrstrasse über einen Wiesenpfad und dann abwärts durch das Dorf zur Seilbahnstation Ried-Mörel.
Höhenwanderung im Pays d’Enhaut Nr. 1352
La Videmanette — L'Etivaz • VD

Höhenwanderung im Pays d’Enhaut

Wer mit einer der ersten Gondeln hochfährt, kann bei der Bergstation vielleicht noch die Steinböcke beobachten, die dort am Morgen gerne an salzhaltigen Steinen lecken. Später am Tag ziehen sie sich in die Hänge und Flanken der umgebenden Gipfel zurück. Im Gegensatz zu den zerklüfteten Kalkgipfeln des nahen Rubli oder Rüeblihorns wirken die Hügel des Saanenlands geradezu sanft. Von der Aussichtsterrasse des Bergrestaurants kann man Berggänger beobachten, die auf einer Via Ferrata auf das Rüeblihorn steigen, oder den Himmel nach Bartgeiern oder Adlern absuchen. Später führt der Wanderweg den Felswänden entlang Richtung Col de la Videman. Dabei quert man die Flanke der grasigen La Videmanette, dem namensgebenden Berg für die Bergstation der Seilbahn. Vorbei an blühenden Alpweiden geht es hinab zum kleinen Bergsee Gour de Comborsin. Danach folgen kurze, mit Ketten gesicherte Passagen über eine Felsstufe. Bald wird das Gelände wieder flacher, und nach der Querung einer eindrücklichen Schutthalde steht man auf dem Trittlisattel. Der Wanderweg führt spektakulär durch eine Felsspalte. Nun zeigt sich die eindrückliche Gummfluh von ihrer Südseite. Nach dem Col de Jable beginnt der lange, aber aussichtsreiche Abstieg hinunter nach L’Etivaz. Vor der Heimreise bleibt vielleicht noch etwas Zeit, um sich im Besucherzentrum der Käserei umzusehen, mehr über die Herstellung des Gruyère zu erfahren und natürlich Käse zu kaufen.
Zum Chüebodenseeli bei Elm Nr. 1360
Empächli • GL

Zum Chüebodenseeli bei Elm

Die Bergwanderung zum Chüebodenseeli ist eine wunderschöne, wo sich bei jedem Schritt mehr des Bergpanoramas zeigt. Die Glarner Hauptüberschiebung, das Martinsloch und die schneebedeckten Gipfel lohnen die Mühen, die einem der etwas steile Aufstieg vom Empächli beschert. Das Gebiet bei Empächli ist sehr kinderfreundlich: Spielplätze beim Restaurant, eine Goldwaschanlage und ein Themenweg zum Riesen Sardona bieten Nachmittagsbeschäftigungen für die Kleinen. Die Bergwanderung ist aber für Kleinkinder weniger geeignet. Nachdem die Wandernden ein Stück auf dem Themenweg durch den Wald gegangen sind und sich an einer der drei Feuerstellen ausgiebig verpflegt haben, führt der Bergwanderweg mehr oder minder direkt nach oben. Allerdings ist er sehr gut ausgebaut, so dass er einem viel weniger steil vorkommt, als das Höhenprofil glauben lässt. Kurz vor dem Chüebodenseeli besteht eine gute Möglichkeit, vor dem imposanten Massiv der Tschingelhörner ein Foto zu machen. Noch ein kleiner Aufstieg und dann ist es geschafft: rechter Hand liegt das friedliche Chüebodenseeli, umringt von den spitzen Zähnen des Mürligrat. Hier lässt es sich wunderbar verweilen. Nichts ist zu hören, ausser allfälliger Militärgeräusche. Unzählige kleine Fische schwimmen im Bergsee und rundum bieten sich viele Plätze, um zu picknicken. Allerdings gibt es hier keine befestigten Feuerstellen mehr, also muss ein kaltes Zvieri genügen. Nach der wohlverdienten Pause geht es nur noch 30 Höhenmeter hinauf zum Gelb Chopf, dem höchsten Punkt der Wanderung. Der Abstieg der Rundwanderung erfolgt zunächst auf der Skipiste, auf welcher der Weg aber gut ausgebaut ist, und führt dann auf einen breiten Wanderweg hinunter ins Empächli mit mehreren Restaurants. Wer noch Energie hat und einen Schlenker anhängen will, geht bei Oberempächli nach rechts, flankiert die Rietmatt und geht bei Hengstboden wieder in Richtung Empächli zurück.
Runden drehen im Lenker Schnee Nr. 1452
Betelberg • BE

Runden drehen im Lenker Schnee

Im Sommer weiden die Kühe auf den Alpen, und die Bauern ernten Heu. Im Winter jedoch sind die Matten und Weiden dem Schneesport überlassen. An der Lenk erweisen sich diese als abwechslungsreiches Gelände, hügelig und leicht ansteigend gegen Westen, schroff, unwegsam und steil im Norden und im Süden überrascht die grosszügige Sicht auf die Berner Alpen. Diese Winterwanderung enthält das ganze Spektrum. Sie beginnt bei der Bergstation der Gondelbahn Lenk-Stoos-Leiterli. Von hier steigt sie über bestens und breit präparierte Winterwanderpisten zum Leiterli hoch. Dieses ist der Gipfel eines schmalen Felsrückens und der höchste Punkt der Wanderung. Da und dort stehen Bänke und laden zum Verweilen und Staunen über den überwältigenden Blick auf die Berner Alpen ein. Kurz nach dem höchsten Punkt führt der Weg nach rechts zum Winterwanderweg hinunter. Er geht Richtung Steistoos und zum Pt. 1953, wo sich der Weg vielfach verzweigt. Diese Winterwanderung nimmt die Spur Richtung Tschätte nach rechts den Berg hinunter und führt um den Haslerberg herum zum Haslerläger. Wo der Winterwanderweg zur Haslerbar hinunterführt, beginnt bei dieser Wanderung der Aufstieg. Man erreicht im weiten Bogen mal leicht, mal sanft ansteigend die Gondelbahn, die einen ins Tal bringt. Auf der Fahrt hinauf oder hinunter sieht man da und dort kleine Heuschober. Mit etwas Glück kann man hier vielleicht auch einen Lenker Bauern beim «Höuwbäärge» beobachten: Sie schnüren nach alter Väter Sitte das Heu zu riesigen, bis zu 200 Kilogramm schweren Heuballen, sogenannten Burdeni. Diese fahren sie dann auf grossen Schlitten ins Tal.
Immer der Sonne entgegen Nr. 1451
Höhi Wispile — Gsteig b. Gstaad • BE

Immer der Sonne entgegen

Auf dieser Winterwanderung geht man meist der Sonne entgegen - und auch der Walliser Wispile, die unterhalb des Spitzhore liegt. Der baumfreie Bergrücken ist ein idealer Platz für Alpschaften, die überraschenderweise Walliser Eigentümer haben. Wie es dazu kam, ist historisch nicht belegt. Wahrscheinlich hatten die Bauern aus Savièse, die südlich des Sanetschpasses wohnen, zu viel Vieh und zu wenig Weide, weshalb sie Ländereien im Saanenland kauften. Während die Bauern in den Rebbergen arbeiteten, trieben die Frauen und Kinder ihre Eringerkühe über den Pass und sömmerten sie auf den Alpen der Walliser Wispile. Mit der Zeit konzentrierten sich die Savièser immer mehr aufs Keltern und verpachteten die Alpschaften an Gsteiger Bauern. Der erste Teil dieser Wanderung führt gemütlich über die Höji Wispile, einen breiten Bergrücken mit fantastischer Aussicht auf die umliegenden Berge. Der Weg verzweigt sich einige Male, stets führen aber die Wege wieder zusammen. Bei Chrinetritt beginnt der Abstieg nach Gsteig - es ist ein langer und steiler Abstieg, weshalb sich je nach Schneeverhältnissen Stöcke, Spikes oder gar ein Schlitten empfehlen. Wer steile Partien nicht schätzt, kehrt um zur Seilbahn, verpasst aber dann das feine Bergplättli mit hiesigem Käse und Trockenfleisch sowie dem Savièser Wein auf der Terrasse von Ösi Perretens Besenbeiz. Ein Wort noch zur Seilbahn: Weil es im Saanenland zu viele Bergbahnen gibt, wird jene auf die Wispile nur in der Hochsaison betrieben, also über Weihnachten/Neujahr sowie im Februar. Diese Wanderung ist somit nur wenige Wochen pro Winter machbar. Es lohnt sich aber allemal, schönes Wetter abzuwarten und sich dann aufzumachen, der Walliser Wispile entgegen.
Herbst beim Freiberg Kärpf Nr. 1353
Mettmenalp — Kies • GL

Herbst beim Freiberg Kärpf

Auf der Mettmenalp wandert man im Wildtierschutzgebiet Freiberg Kärpf. Zum Schutz von seltenen und bedrohten Wildtieren ist hier die Jagd verboten. Vielleicht kreist während dieser Wanderung ein Adler oder Bartgeier am Himmel oder man entdeckt Steinböcke, Gämsen, Murmeltiere und andere Wildtiere. Im Jahr 1548 gegründet, ist es das älteste Wildtierschutzgebiet in Europa. Benannt ist es nach dem Kärpf, der von der Leglerhütte aus gut zu sehen ist. Doch bevor diese aussichtsreiche SAC-Hütte erreicht ist, wandert man zuerst noch dem Mettmensee, auch Garichtisee genannt, entlang. Beim Blick zurück zur Staumauer dieses 1931 fertiggestellten Stausees bieten die zerklüfteten Gipfel des Glärnischmassivs, darunter Vrenelis Gärtli, einen überwältigenden Anblick. Wenn es gefroren ist, erfordert der mit Eiszapfen gesäumte, vereiste Weg dem See entlang etwas Vorsicht. Bei der Niderenalp sind während der Alpsaison Getränke und Alpprodukte erhältlich. In angenehmer Steigung führt der Bergwanderweg weiter hinauf zur Leglerhütte. Hier an diesem schönen Ort lohnt sich eine Pause! Von einer Felsklippe sieht man hinunter zu den verschiedenfarbigen Bergseen Engisee und Chammseeli, die man nach einem Abstieg auf einem steilen Zickzackweg erreicht. Nach einem kurzen Gegenaufstieg steht man auf dem Franzenhorn und folgt dem breiten Grasrücken zum Schönaufurggeli. Nun wartet noch der Abstieg hinunter nach Kies, der mit dem Alpentaxi knieschonend verkürzt werden kann.
Imposante Bergwelt im Berner Oberland Nr. 1524
Kandersteg • BE

Imposante Bergwelt im Berner Oberland

«Wo sich heute die Firnmulden und Gletscher der Blüemlisalp befinden, waren früher grasreiche Weiden. Es kam vor, dass die Kühe dreimal des Tages gemolken werden konnten.» Mit diesen Worten beginnt die Sage der Blüemlisalp. Steht man heute am Ufer des darunterliegenden Oeschinensees, so kann man sich kaum vorstellen, dass unter dem Blüemlisalphorn einst Weiden gewesen sein sollen. Etwas Mystisches strahlt dieser Ort dem Betrachter jedoch immer noch aus. Kurz nach dem Start beim Bahnhof Kandersteg wandert man ein Stück auf der «Bundesrat Adolf Ogi-Strasse» in Richtung Talstation der Gondelbahn. Der Weg führt danach weiter aufwärts dem Oeschibach entlang bis zum Kraftwerk, wo ein Wegweiser mit der Aufschrift «Bergstation Gondelbahn» nach links zeigt. Ab hier geht es auf einem Bergpfad recht steil aufwärts, bis der Wegpunkt «I de Huble» erreicht wird. Schon bald ist danach die Bergstation erreicht und eine Pause bei dieser fantastischen Aussicht verdient. Via Läger und Restaurant zur Sennhütte gelangt man in einer knappen halben Stunde zum Oeschinensee, der mit einer Fläche von 1.1 km2 zu den grösseren Bergseen gehört. Es ist ein imposanter Blick, wie sich die bis 2000 Meter höher gelegenen Gipfel im klaren Wasser spiegeln. Ein kurzes Stück geht es nun dem See entlang, bevor beim Bergrestaurant Oeschinensee der Abstieg zurück nach Kandersteg folgt. Die Fahrstrasse wird schon bald verlassen und der Weg führt danach, teilweise die Skipiste benützend, hinunter bis zum Kraftwerk. Ab hier folgt man demselben Weg des Aufstiegs bis zur Brücke, die über den Oeschibach führt und überquert diese. Auf der linken Seite des Oeschibaches geht es nun ins Dorf, wo diverse Gaststätten zu einem Trank einladen.
Bahnhistorische Wanderung am Albulapass Nr. 1520
Preda — Station Bergün/Bravuogn • GR

Bahnhistorische Wanderung am Albulapass

Nicht nur ein Highlight für Bahninteressierte, auch Naturbegeisterte kommen bei dieser Wanderung auf Ihre Kosten. Der Abschnitt zwischen dem Albulatunnel und dem Landwasserviadukt auf der Albulalinie der Rhätischen Bahn gilt als Paradestück der Bahnpionierzeit. Die Strecke steht seit 2008 unter Schutz, denn ihre teils dramatische Linienführung ist einzigartig. Das UNESCO Welterbe «Rhätische Bahn in der Landschaft Albula/Bernina» umfasst nicht nur die beiden weltberühmten Bahnstrecken, sondern auch die wunderschöne Landschaft selbst. Gleich nach der Station Preda beginnt die Wanderung und man unterquert die Bahnlinie ein erstes Mal. Dank der durchgehend mit dem Vermerk «Bahnlehrpfad» und dem grünen Routenkleber Nr. 33 bezeichneten Wegweisung kann man sich nicht verirren. Vorbei an der kleinen Örtlichkeit Naz hat man gleich danach einen schönen Tiefblick ins Albulatal hinunter. Auf einer der zahlreichen Orientierungstafeln entlang des Weges lässt sich die komplexe Streckenführung verfolgen. Zudem informieren die aufgeführten Fahrpläne über die Vorbeifahrten der Züge an markanten Stellen. Ab hier geht es abwärts, dabei können die diversen Brücken einmal von oben und dann gleich wieder von unten betrachtet werden. Bei der Grillstelle wird der Weg breiter und führt später entlang des kleinen Campingplatzes bis zur Brücke beim Schützenhaus. Hier lohnt es sich, den Bahnlehrpfad zu verlassen, die Brücke zu überqueren und den Weg zum Bahnhof durch das schöne Dorf Bergün zu wählen. Empfehlenswert ist auch ein Besuch des Bahnmuseums. Hier erfahren Besucher sowohl historische und aktuelle Aspekte der spektakulärsten aller Schweizer Bahnstrecken.
Winterfreuden im Turbachtal Nr. 1454
Turbach, Rotengraben — Gstaad • BE

Winterfreuden im Turbachtal

U23-Weltmeisterin, Weltcup-Läuferin, Olympia-Teilnehmerin: Nathalie von Siebenthal ist an der Weltspitze des Langlaufsports angekommen. Im Turbachtal trainiert sie oft, deshalb ist die Loipe hier nun offiziell nach ihr benannt. Der Winterwanderweg führt immer wieder parallel zur Loipe, kreuzt sie, biegt wieder ab. Die Wanderung beginnt ab «Turbach, Rotengraben» mit einer Runde auf die Wintermatte. Etwas oberhalb des Sommerbeizli hört der sauber präparierte Weg auf einen Schlag auf. Eine 180-Grad-Drehung ist angesagt - nur um wieder einen neuen entzückenden Blick auf die umliegenden Berge zu haben. Zurück beim Rotengraben, folgt der Weg dem Turbach, nach rund 20 Minuten steigt er kurz, aber steil auf zur Strasse: Hier liegt das Sunne-Stübli, die einzige Einkehrmöglichkeit für Winterwanderer. In der mit Holz ausgekleideten Bauernstube gibts Wienerli oder Kalbsbratwurst mit hausgemachtem Kartoffelsalat, geschmolzenen Tomme mit Gschwellti, Raclette oder Fondue. An der Wand hängen zwei Bretter mit dem Wanderpreis-Verzeichnis der Kühe aus dem Turbachtal. Ab der Eigenmatte gibt es zwei Wegvarianten: Die eine führt unten im Tal nach Gstaad, die andere bleibt oben am Hang und steigt erst ganz zum Schluss steil in die Ortschaft ab. Die Einheimischen empfehlen die zweite Variante - so kann man länger an der Sonne bleiben und hat mehr Abwechslung. Das Tal weitet sich gegen vorne immer mehr, Gummfluh und Vanil Noir rücken ins Gesichtsfeld. Kurz vor Gstaad folgen ein paar rutschige, steile Abschnitte. Sie sind trotz Handläufen je nach Schneelage eher anspruchsvoll.
Historischer Weg am Simplon Nr. 1525
Simplonpass, Simplonblick — Simplon Dorf • VS

Historischer Weg am Simplon

Im Zuge des Aufbaus zu seinem Handelsimperium wurde der Saumpfad über den Simplonpass vor rund 300 Jahren ausgebaut. Dies geschah unter Kaspar Stockalper, einem damaligen weitherum bekannten Handelsherrn aus Brig. Eine wirtschaftliche Bedeutung hat der Weg längst nicht mehr, dazu wurden neuere Strassen gebaut. Die ViaStockalper oder eben der Stockalperweg erlebte jedoch in den letzten Jahren eine Auferstehung. Wer die ganze Route von Brig bis Gondo begehen möchte, benötigt in der Regel drei Tage. Die zweite und zugleich einfachste Etappe führt durch die Kulturlandschaft südlich der Passhöhe. Der Start erfolgt bei der Postautohaltestelle «Simplonblick» auf einem Nebenweg zur Hauptstrasse. Hier fällt gleich der mächtige Steinadler, das Wahrzeichen des Simplonpasses auf, der über dem Weg Wache hält. Eine von zahlreichen Informationstafeln entlang des Weges erzählt seine Geschichte. Die ganze Strecke ist sehr gut beschildert und man folgt immer den braunen Wegweisern mit der Aufschrift «Stockalperweg». Beim kleinen Weiler Niwen wird das Gebäude „Alter Spittel“ sichtbar, auch dieses wurde von Kaspar Stockalper erbaut. Auf dem Abschnitt zwischen Engiloch und Maschihüs ist es zuweilen ein wenig lauter, da der Weg gleich unterhalb der Galerie der Passstrasse entlang führt. Alsbald wird der Chrummbach überquert und für eine kurze Zeit wandert man auf einer Asphaltstrasse. In Egga lohnt sich ein Blick in die Kapelle, die gleich beim Dorfeingang steht. Beim Gletschersturz am Dorfende steigt der Weg noch ein wenig an und schon bald erkennt man die Häuser von Simplon Dorf. Bevor die Rückreise angetreten wird, sollte hier unbedingt noch ein Dorfrundgang gemacht werden.
Aussichtsreiche Davoser Alpentour Nr. 1526
Schatzalp — Davos Frauenkirch • GR

Aussichtsreiche Davoser Alpentour

In den Jahren 1898-1900 von zwei Zürcher Architekten vorbildlich erbaut, konnte am 21. Dezember 1900 das heutige Jugendstilhotel Schatzalp eröffnet werden. Das Hotel wurde damals als Luxussanatorium konzipiert und war die fortschrittlichste Heilstätte der Region. Gleichzeitig wurde auch die erste Bergbahn in Davos zur Schatzalp gebaut. Bekannt ist die Schatzalp auch wegen prominenten Gästen aus der Vergangenheit, so z.B., dem deutschen Schriftsteller Thomas Mann oder dem britischen Arzt und Autor Arthur Conan Doyle. Der Wegweiser mit der Aufschrift «Davoser Alpentour» ist ständiger Begleiter auf dieser Wanderung. Zunächst wandert man am Rand des wunderschön angelegten Botanischen Gartens vorbei. Der Weg schlängelt sich im Wald ein kurzes Stück aufwärts, bis man unterhalb der Podestatenalp die Weide und gleich darauf das Albertitobel überquert. Im Bereich der Grüeni Alp bieten einige Ruhebänke, darunter auch eine Lesebank, genügend Möglichkeiten, das tolle Panorama auf die umliegenden Täler und Gipfel zu geniessen. Nochmals geht es ein wenig bergan, bevor beim Übergang über den Bildjibach der höchste Punkt der Wanderung erreicht ist. Vorbei an den Erbalpen und Aussererb erreicht man schon bald die Stafelalp. Diese wurde vor rund 500 Jahren von Walsern gegründet. Das 1936 eingerichtete Gasthaus ist ca. 250 Jahre alt und wie früher wird noch immer auf einem Holzherd gekocht. Auf der Stafelalp entstanden auch einige berühmte Werke des Malers Ernst Ludwig Kirchner, so zum Beispiel «die Stafelalp bei Mondschein» aus dem Jahre 1919. Nun folgt der Abstieg, teils auf dem Forstweg, teils über Wiesen, via Matta nach Davos Frauenkirch.
Über die spektakuläre Goms Bridge Nr. 1516
Fiesch • VS

Über die spektakuläre Goms Bridge

Unterschiedlicher könnten die Bauwerke auf dieser Wanderung im Landschaftspark Binntal wohl kaum sein. Einerseits die urtümlichen Walliser Häuser in Ernen und andererseits die schwindelerregende Hängebrücke, die seit 2015 die beiden Gemeinden Bellwald und Ernen in 92 Metern Höhe verbindet. Die 280 m lange und 1.40 m breite Brücke ist ganzjährig für Wanderer, Rollstuhlfahrer und Velofahrer begeh- bzw. befahrbar. Die Wanderung beginnt bei der Station Fiesch und führt an der Talstation der Bergbahnen Fiesch-Eggishorn sowie am Tierpark vorbei. Es folgt ein Aufstieg (immer den Wegweisern Richtung Bellwald folgen) im Wald via Gibelegg. Bald darauf geht es hinunter nach Fürgangen, unter der Kantonsstrasse hindurch und schon lädt die eindrückliche Hängebrücke zur Überquerung ein. Auf der anderen Seite der Lammaschlucht wartet mit Mühlebach die älteste Siedlung aus Holz in der Schweiz auf die Wanderer. Über den Mosshubel und vorbei am historischen Galgen gelangt man nach Ernen, das 1979 mit dem Henry-Louis-Wakker Preis als Auszeichnung für das besonders schöne und gut erhaltene Dorfbild geehrt wurde. Hier lohnt es sich zu verweilen und die wunderschönen Häuser näher zu betrachten. Bei der Kirche geniesst man zudem einen tollen Ausblick über das Obergoms und auf die gegenüberliegende Talseite. Anschliessend geht es abwärts über das Ärnerfeld bis zur Rottenbrücke. Nochmals folgt ein kurzer Aufstieg entlang dem Wysswasser und schon bald ist der Ausgangspunkt bei der Station Fiesch wieder erreicht. Trotz etwas hohem Hartbelagsanteil lohnt es sich, diese abwechslungsreiche Rundwanderung unter die Füsse zu nehmen.
Unterwegs im Hexenreich Nr. 1517
Geimen • VS

Unterwegs im Hexenreich

Vor über 100 Jahren entstand im Blindtal zwischen Naters und Blatten der Hexenwald. Da der Bedarf nach Weideflächen stetig zurückging, wurden Nadelbäume angepflanzt, um Holz als Brenn- und Baustoff zu gewinnen. Infolge grosser Wassermengen, von denen das Tal immer wieder überschwemmt wurde, wuchs an den Bachläufen auch ein Auenwald heran. Durch verschiedene Eingriffe wurde dieser in den letzten Jahren gefördert, um den Fortbestand zu sichern. Im Sommer 2018 wurde ein lustiger Themenweg eingerichtet, auf dem man die Hexe Vero und ihr Treiben hautnah miterleben kann. Die Wanderung durch das Blindtälli beginnt in Geimen und führt grösstenteils durch den Wald hoch nach Blatten. Nach wenigen Metern entlang der Hauptstrasse zweigt der Weg rechts über die Wiese ab. Umgeben von mächtigen Felsformationen gelangt man immer tiefer in das urtümliche Tal hinein. Da kommt schnell der Gedanke auf, dass irgendwo zwischen den Bäumen eine Hexe nach Wandernden Ausschau hält. Bei der Brücke und der Grillstelle hört man das nahe Rauschen eines Wasserfalls und der Weg schlängelt sich nun etwas steiler nach oben. Schon bald ist Blatten erreicht und unter den zahlreichen Wegweisern beim grossen Dorfplatz findet sich derjenige, der zum Blindbärgji zeigt. Noch etwas mehr als 100 Höhenmeter aufwärts und es eröffnet sich ein tolles Panorama. Die Rundsicht reicht vom Aletsch- über das Simplongebiet bis hin zum majestätischen Weisshorn. Auf dem gleichen Weg geht es wieder zurück bis nach Blatten. Vorbei an zahlreichen typischen Walliser Holzhäusern verläuft die Route durch den älteren Dorfteil, wo es sich lohnt, ein wenig länger zu verweilen. Anschliessend folgt der Abstieg auf dem aussichtsreichen Wanderweg hinunter zum Ausgangspunkt in Geimen.
Bergpanorama pur auf der Moosalp Nr. 1518
Moosalp • VS

Bergpanorama pur auf der Moosalp

Wer einmal beim Aussichtspunkt «Stand» war, kommt bestimmt wieder hierher. Die Rundsicht ist einmalig und reicht südwärts unter anderem zur Mischabelgruppe mit dem Dom, weiter zur Weisshorngruppe und auf der Nordseite zum imposanten Bietschhorn. Zahlreiche Gletscher formten in der letzten Eiszeit das Gebiet der Moosalp zu einer Rundhöckerlandschaft. Nachdem sich diese vor rund 12‘000 Jahren zurückgezogen haben, bildeten sich in den Vertiefungen zwischen den Höckern aus Gneisen die Moore. Die Region zeichnet sich überdies durch einen lichten Lärchen-Arvenwald aus, dessen Struktur durch den freien Auslauf des Viehs geformt wurde. Typische Pflanzen sind die Rostalpenrose und der Zwergwacholder. Die Rundwanderung beginnt gleich bei der Postautostation und folgt zunächst dem Wegweiser Richtung Stand. Vorbei bei der Abzweigung Plattjistei ist nach einer guten halben Stunde der Aussichtpunkt auf 2'122 Meter erreicht. Weiter geht es abwärts, um den Bonigersee herum zum Breitmattensee. Nochmals ein kleines Stück abwärts und man steht auf der Breitmatte, wo lauschige Plätzchen überall den Alltag vergessen und neue Kraft tanken lassen. Ab hier folgt man dem Weg abwärts Richtung Eischmatte bis zur nächsten Verzweigung, von wo es wieder aufwärts und zurück zur Moosalp geht. Bei der Bürchneralp trifft man auf die Fahrstrasse, die jedoch nur kurzzeitig benutzt wird. Der Wanderweg führt auf einem Waldpfad und etwas später über die Weide bis hin zum Endziel. Eine kurze, aber entspannende Rundwanderung, bei der man sich genügend Zeit zum Verweilen und Geniessen lassen sollte.
Davoser Panoramaweg Nr. 1519
Stat. Höhenweg — Gotschnagrat • GR

Davoser Panoramaweg

Für die Panoramawanderung von der Station Höhenweg zur Bergstation auf dem Gotschnagrat ist die Bezeichnung wahrlich nicht übertrieben. Alle Gipfel aufzuführen, die auf dem Weg zu sehen sind, würde den Rahmen bei weitem sprengen. Obwohl oberhalb der Baumgrenze liegend, ist diese Tour wandertechnisch anspruchslos. So bleibt jederzeit die Möglichkeit, das gigantische Panorama ausgiebig zu betrachten. Auch wenn die Vegetation zum Teil nicht übermässig ist, so präsentiert sich die Berglandschaft zwischen Weissfluh, Totalp und Schwarzhorn trotzdem farbenprächtig. Unten im Tal schimmert der Davosersee tiefblau und auch der Schwarzsee steht ihm in nichts nach. Der Start erfolgt bei der Station Höhenweg der Davos-Parsenn-Bahnen. Gleich zu Beginn steht der einzige etwas steilere Aufstieg auf dem Programm. Bereits knapp 100 Höhenmeter später führt dann der Weg beinahe horizontal in Richtung Osten, immer der Wegweisung «Panoramaweg» bzw. Gotschnagrat folgend. Schon bald werden die Lawinenverbauungen passiert, die im Winter dafür sorgen, dass sich keine grösseren Schneemengen vom Salezer Horn über den Dorfberg hinunter ins Tal ergiessen. Aussichtspunkte, die zum Innehalten einladen, finden sich genügend. Die Steinmännchen-Kolonie bei der Totalp, kurz vor der Parsennhütte, ist perfekt für eine Pause geeignet. Hier wird schnell klar, weshalb die Totalp wohl zu seinem Namen kam. Ab Parsennhütte geht es sanft bergauf, die Belohnung in Form einer beeindruckenden Aussicht auf das gesamte Prättigau entschädigt für die Mühen.
Höchstgelegener Weinberg Europas Nr. 1521
Visp — Visperterminen • VS

Höchstgelegener Weinberg Europas

An den steilen Hängen unterhalb des Dorfs Visperterminen liegt Europas höchster zusammenhängender Weinberg. Zwischen 650 und 1150 Meter über Meer stehen die Rebstöcke auf Terrassen mit hohen Trockensteinmauern und überwinden so auf engstem Raum 500 Höhenmeter. Eine ausgeprägte Südlage des Hanges ermöglicht es, zusammen mit den grossen Steinflächen der Trockensteinmauern, eine Art Wärmekammer zu bilden, um den Trauben im Spätherbst die nötige Reife zu verleihen. Als Perle der Alpenweine wird der Heidawein bezeichnet. Die kleinbeerige Traube ist auch eine aromatische und süsse Tafeltraube. Der strohgelbe, nach Nüssen, Honig und exotischen Früchten schmeckende Wein sollte nach der Wanderung unbedingt versucht werden. Unterwegs trifft man auf zahlreiche Informationstafeln, die viel Wissenswertes über den Weinbau, die Anbaumethoden etc. erzählen. Die Wanderung beginnt beim Bahnhof Visp und führt zunächst durch die malerische Altstadt und an der Kirche vorbei, bis bei der Postautohaltestelle Bächji die Hauptstrasse überquert wird. Für die bessere Bewirtschaftung des Rebberges ist der Weg ab hier bis Graue Egga asphaltiert. Nun geht es, wieder auf Naturwegen, ein kurzes Stück abwärts bis nach Oberstalden und aus dem bisherigen «Reblehrpfad» wird der «Tärbiner Kulturweg» mit nicht weniger interessanten Hinweisen zu lokalen Besonderheiten. Ein alter Saumweg führt das letzte Stück hinauf ins Heidadorf. Nebst der grandiosen Aussicht lohnt es sich auf jeden Fall, im alten Dorfteil einen Rundgang einzuschalten.