Proposte escursionistiche • Sentieri Svizzeri

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Auch ein Hügel ist ein Berg Nr. 1254
Schinznach-Bad — Wildegg • AG

Auch ein Hügel ist ein Berg

Eben noch im Verkehrschaos des Mittellands, schon taucht man ein in das Rauschen der Blätter und das Knacken der Äste. Die Sonnenstrahlen lassen das Buchenlaub golden schimmern. Die Wanderung über den Chestenberg, an dessen beiden Enden je ein Schloss liegt, ist empfehlenswert. Sie startet am Bahnhof Schinznach-Bad, zehn Fussminuten von hier liegt das gleichnamige Kurbad. Die Route führt in die andere Richtung, dorfaufwärts, man passiert den Friedhof und taucht in den Wald. Erst folgt man einem Forstweg, bald biegt rechts ein schmaler Fusspfad ab. Liebevoll angelegte Holztritte erleichtern Steigungen. Auch Holzbänke zum Ausruhen gibt es immer wieder. Zum Beispiel da, wo sich der Blick auf Holderbank und Schloss Wildenstein öffnet. Oberhalb Chärnenberg steigt der Weg für einmal mehr, flacht dann aber ab. Man ist nun schon ganz nah beim Schloss Wildegg, das am einen Ende des Chestenbergs liegt. Zunächst lässt man Wildegg aber links liegen und geht über den Chestenberg. Die Bezeichnung Berg verdient er kaum, es ist mehr ein Grat, auf beiden Seiten geht es zuweilen steil bergab. Und das Mittelland liegt tief unten. Die höchste Stelle ist zum Glück angeschrieben, sonst würde man sie glatt verpassen. Was nicht schlimm wäre, denn die unerwartete Einsamkeit und Wildheit hier oben ist Erlebnis genug. Der Chestenberg war in der Spätbronzezeit besiedelt. Die Häuser befanden sich ganz oben am Steilhang, man findet die Markierungen gut. Schliesslich erreicht der Wanderer das einsam gelegene Schloss Brunegg. Es befindet sich in Privatbesitz. Nun dreht man um und geht der Flanke des Chestenbergs entlang zurück. Kurz vor Schloss Wildegg streift man den Dorfrand von Möriken und erreicht über einen Feldweg den zum Schloss gehörenden Bauernhof.
La magnificenza del barocco alle porte di Soletta Nr. 1283
Rüttenen — Solothurn • SO

La magnificenza del barocco alle porte di Soletta

Nei primi anni del 1660, Johann Viktor von Besenval, figlio di patrizi di Soletta, visitò i più splendidi castelli d'Europa durante il suo Grand Tour. Venti anni più tardi e con la buona prospettiva di diventare l'uomo più influente di Soletta, Besenval si dedicò a realizzare il sogno di possedere un castello proprio. Ispirato dai modelli francesi e italiani, Johann Viktor von Besenval commissionò un'opera d'arte totale in stile barocco alle porte della città, il castello di Waldegg, che in Svizzera rappresenta uno degli esempi più salienti di costruzione profana barocca, con i suoi giardini e i viali alberati che si estendono nel paesaggio. Dalla fermata dell'autobus in pochi minuti si giunge all'eremo con le cappelle di Santa Verena e San Martino, la casetta dell'eremita e svariate grotte. A chi volesse concedersi una pausa, basta fare una piccola deviazione per il ristorante Kreuzen o percorrere circa duecento metri dall'uscita della gola per accomodarsi nell'appartato giardino del ristorante Pintli all'ombre di antichi castagni. Non lontano da qui si trova già il castello di Waldegg. Un'esposizione presso il castello mette in evidenza l'epoca in cui Soletta era sede degli ambasciatori francesi. Attraversando il viale dei tigli, che nella parte inferiore presenta ancora esemplari originari, si scende fino all'Aare e, costeggiando il fiume, a Soletta.
Tre castelli e un villaggio abbandonato Nr. 1284
Bellinzona • TI

Tre castelli e un villaggio abbandonato

Un tempo tre possenti castelli sbarravano la valle di Bellinzona contro gli attacchi dei Confederati. Queste imponenti vestigia del Medioevo sono un accompagnatore fisso di questa escursione nel passato. Si parte dalla stazione e, lungo un itinerario intercalato da scalini e un tratto di strada (non un sentiero), si giunge fino al fiabesco castello di Montebello. Ci si sposta poi in direzione di Artore verso il castello di Sasso Corbaro: qui vale la pena prendere una piccola deviazione verso il terrazzo belvedere del castello per ammirare la meravigliosa vista su Bellinzona e su Castelgrande, fortificazione che sorge sulla collina al centro della città. Quindi si passa attraverso vigneti e frutteti, toccando un bosco misto di castagni e una pittoresca gola. Lungo il percorso ci si imbatte in mura in pietra distrutte, ruderi di abitazioni più modeste, ma anche nei resti di costruzioni più grandi che costituiscono il villaggio abbandonato di Prada. Sul finire del XVI secolo Prada era abitata ancora da una quarantina di famiglie. Quattrocento anni fa imperversò in questa zona la cosiddetta Peste del Borromeo e il luogo pertanto venne abbandonato. Per rientrare a Bellinzona si riparte quindi da Prada e si scende a valle passando per Scarpapè in direzione di Giubiasco. Da qui si gode di una stupenda vista su Castelgrande e sul Piano di Magadino fino al Lago Maggiore. Ancora un ultimo sguardo da sud verso il castello di Montebello e ben presto ecco che si ritorna ai giorni nostri.
Zwischen üppig Grün und steinig Grau Nr. 1136
Restaurant Simmenfälle — Engstligenalp • BE

Zwischen üppig Grün und steinig Grau

Einen Startkaffee gefällig? Die bereits in der Sonne liegende Terrasse des Restaurants Simmenfälle lockt. Wer noch etwas morgenträge ist, darf sich ruhig ein wenig Mut «antrinken». Mit etwas Koffein im Blut erscheinen die bevorstehenden 1300 Höhenmeter Aufstieg kaum der Rede wert. Doch keine Sorge! Auch ohne Aufputschmittel sind Hochgefühle garantiert, und auf diesem abwechslungsreichen Weg werden Stunden und Meter nebensächlich. Gleich zu Beginn wird man hingerissen von den tobenden Wassermassen der jungen Simme. Je nach Wasserstand ist ein Trampelpfad, der das Ufer entlangführt, sogar gesperrt. Aber auch auf dem offiziellen Wanderweg kommt man am unteren Ende der Schlucht und oben bei der sogenannten Barbarabrücke den Simmenfällen ganz nahe und kann sich klitschnass spritzen lassen. Der Wasserstand hängt einerseits von der Schneeschmelze und von Regenfällen ab, andererseits von den Gletscherseen ganz weit oben beim Glacier de la Plaine Morte. Vor allem der Faverges-See füllt sich immer wieder mit Schmelzwasser und bricht irgendwann durch, sodass eine Unmenge Wasser auf einen Schlag talwärts braust. Anschliessend führt der Bergweg durch blumenreiche Flanken, mal durch steilere Hänge und wieder über sanfter geneigte Matten bergan. Immer wieder muss man stehen bleiben und die Weitblicke geniessen: zurück über das grüne Obersimmental und hinauf in die steinige und eisige Welt des Wildstrubels. Viele Kehren entschärfen die Steilheit des obersten Abschnitts. Auf einmal wird das Gelände flacher, die Sicht weitet sich auf alle Seiten, und der Ammertenpass mit seinem Rundumpanorama ist erreicht. Schon ist das Ziel, die weitläufige Engstligenalp, zu sehen. Der Abstieg ist nicht mehr weit, die Bergrestaurants warten. Und vielleicht findet gerade eine Älplerchilbi statt, wo müde Wanderinnen und Wanderer mit lüpfiger Musik empfangen werden.
Sommerfrische und Orte der Kraft Nr. 1137
Stockhütte — Niederrickenbach • NW

Sommerfrische und Orte der Kraft

Die Stockhütte ob Emmten ist für Bergtouristen sehr gut erschlossen. Steigt man aus der Gondelbahn, tritt man auf eine grosse Sonnenterrasse. Auch für die Unterhaltung ist reichlich gesorgt: Linkerhand ist ein Spielplatz eingerichtet, um rasant nach Emmten herunterzufahren, stehen Bikeboards zur Miete bereit und das Goldi-Maskottchen, das auf familienfreundliche Angebote in der Region hinweist, grüsst von der Wand. Im Wald gibt es eine Bogensafari, wo man mit Pfeilen auf täuschend echt aussehende Hirsche zielen kann. Zur Klewenalp führt auch ein Kinderwagen- und Rollstuhl-tauglicher Weg, mit zahlreichen Möglichkeiten, unterwegs einzukehren: vom betriebsamen Berggasthaus über das Tipi-Dorf mit einfachem Alpbeizli, bis zu Picknickplätzen mit Feuerstelle, Tischen und Bänken. Ein erster solcher Picknickplatz befindet sich auf der Twäregg. Nach gut 200 Höhenmetern Anstieg durch den Wald tritt man hinaus auf dem kühn vorstehenden Sporn. Hier entfaltet sich vor dem Blick die überwältigende Kulisse des Schwalmis: eine mächtige Felswand, schroff, wild und wunderschön, Natur pur. Rechterhand am Horizont erkennt man das «Satteli». Eine gute Stunde später führt die Wanderung über diesen Übergang. Damit taucht man ein in das rauhere und naturbelassenere Hinterland der Innerschweizer Berge. Flach zieht sich der Weg hinüber zur Brisenhütte des SAC, Ausgangspunkt für abenteuerliche Gratwanderungen oder die Tour auf den Brisen. Der Weg abwärts führt steil und schmal über blühende Alpwiesen. Man glaubt, die Kraft spüren zu können, die moderne Mystiker an diesem Ort gemessen haben wollen. Seit dem Bildersturm im 16. Jahrhundert ist Niederrickenbach ein Wallfahrtsort. Im Kloster Maria-Rickenbach lebt eine Gemeinschaft von 15 Benediktinerinnen.
Im Hochtal von Les Diablerets Nr. 1171
Les Diablerets • VD

Im Hochtal von Les Diablerets

In monumentaler Grösse erhebt sich die Diablerets-Gruppe über dem Waadtländer Bergdorf Les Diablerets. Als 1714 ein Teil des gewaltigen Bergs abbrach und die Alp Derborence im Wallis verwüstete, war man überzeugt, der Teufel (le diable) wohne darin. So kam das Gebirge zu seinem Namen. Heute vergnügen sich Skifahrer an den Hängen des Massivs. Auch für Winterwanderer hält das Gebiet einige interessante Angebote bereit. Besonders reizvoll und kontrastreich ist eine Rundwanderung auf dem breiten Talboden. Schattige Partien lassen winterliche Stimmung aufkommen, während Passagen am Sonnenhang eine geradezu frühlingshafte Atmosphäre vermitteln. Bei der Bahnstation Les Diablerets werden die Gleise südwärts überquert. Ein Strässchen führt talauswärts und geht schon bald in eine gepfadete Route über. Langläufer und Winterwanderer teilen sich das Trassee. In kaum merklichem Abstieg schlängelt sich die Route dem bewaldeten Hang entlang. In der kalten Jahreszeit liegt das Gebiet auf der linken Seite des Flüsschens Grande Eau oft im Schatten. Damit bleibt der Schnee lange liegen, und die Tannen sind dicht mit Raureif überzogen. Das Dörfchen Vers-l’Eglise wird von der schlichten, einfach gestalteten Kirche der Talschaft geprägt. Der Wanderweg führt daran vorbei und danach weiter talauswärts nach Les Aviolats. Von dort geht es einem Strässchen entlang über die Grande Eau und hinüber nach Le Rosex. Nun folgt ein etwas heikles und unangenehmes Teilstück: Auf einem rund 200 m langen Abschnitt gilt es, ohne Gehspur oder Trottoir der Hauptstrasse zu folgen. Doch schon bald zweigt der signalisierte Winterwanderweg hangwärts hoch ab und führt auf kaum befahrenen Strässchen und breiten Waldwegen nach Les Granges und zurück nach Les Diablerets.
Hoch über dem Vispertal Nr. 1172
Törbel — Bürchen • VS

Hoch über dem Vispertal

Der Panoramaweg Moosalp ist ein aussichtsreicher Winterwanderweg, der unterhalb des Skigebiets Moosalp von Törbel nach Bürchen führt. Dank breitem Trassee und meist geringem Gefälle eignet er sich auch für wenig erfahrene und untrainierte Wanderer. Den steilsten Abschnitt der ganzen Route gibt es gleich zum Einstieg. Vom Bergdorf Törbel führt der mit pinkfarbigen Tafeln signalisierte, maschinell gepfadete Winterwanderweg nach Bina. Danach geht es gleich deutlich weniger steil weiter zum alten Weiler Hostettu. Es lohnt sich, zwischendurch den Blick in die Gegenrichtung zu wenden: Die Aussicht auf die Kette der Viertausender, die das gegenüberliegende Saastal umgeben, ist grossartig. Nach einer Weile gelangt man in die Wildruhezone Märufälli. Die Route zieht sich nun während fast einer Stunde zwischen Nadelbäumen dahin, anfänglich in leichtem Anstieg. Im Gebiet Obere Helella wechselt das Gefälle: Jetzt geht es sanft abwärts. Der Streckenverlauf ist ab hier zusätzlich mit pinkfarbigen Stangen signalisiert. Schon bald betritt man offenes Gelände. Am Rand einer weiten, tief verschneiten Ebene befinden sich einige kleine Holzhüttchen, dazwischen stehen kleine Birken - die Szenerie mutet geradezu skandinavisch an, wären da nicht das Augstbordhorn, dessen wuchtiger Felsrücken im Süden in die Höhe ragt, und die gewaltige, ebenmässige Pyramide des Bietschhorns im Norden. Genussreich wandert man über die winterlich stille Hochebene. An deren Ende wird das Panorama noch grosszügiger: Im Westen öffnet sich nun auch die Sicht auf das Rhonetal und zu den westlichen Berner Alpen. In einem weiten Bogen senkt sich der Wanderweg sanft nach Zenhäusern, und schon bald erreicht man das Wintersportzentrum Ronalp mitten im ausgedehnten Siedlungsgebiet von Bürchen.
Auf dem jurassischen Hochplateau Nr. 1173
Le Pré Petitjean — Muriaux • JU

Auf dem jurassischen Hochplateau

Verschneites Weideland, mächtige Tannen, darüber ein weiter Himmel: Die Freiberge sind auch im Winter eine grossartige Landschaft. Weil die Gegend um Saignelégier relativ flach ist, eignet sie sich perfekt zum Schneeschuhwandern. Ein Netz von signalisierten Trails durchzieht die Gegend. Die Routen sind mit den in der Romandie verbreiteten pinkfarbigen Wegweisern in Schneeschuh-form signalisiert und mit Nummern gekennzeichnet. Route Nr. 4 beginnt bei der Bahnstation von Le Pré Petitjean. Nach Überquerung der Gleise verlässt man sofort die Strasse, um direkt der Bahnlinie entlang querfeldein zu marschieren. In regelmässigen Abständen zeigen pink eingefärbte Holzpfosten den Verlauf des Trails an. Das erste Teilstück der Tour bis fast zum Etang des Royes verläuft über leicht hügeliges Weideland und auf teilweise verschlungenen Waldwegen. Eine tiefe Ruhe liegt über der verschneiten Landschaft. Der Etang des Royes offenbart je nach Temperatur und Schneeverhältnissen ein ganz unterschiedliches Gesicht: Er kann sich als dunkler Spiegel aus schwärzlich schimmerndem Eis zeigen, aber auch als flächige Leere von blendendem Weiss. So oder so bietet der von Wald umgebene See einen sehr reizvollen Anblick. Die Schneeschuhroute verläuft nun streckenweise auf dem Trassee des gelb markierten Wanderwegs Richtung Saignelégier. Zwischendurch zweigt sie aber mehrmals davon ab und nimmt ihren eigenen Lauf. Im Gebiet «Sur le Crâtan» stossen zwei Äste des Schneeschuhtrail-Netzes aufeinander: Die vom Etang des Royes herkommende Route 3 trifft hier auf Route 2 aus Richtung Muriaux. Geradeaus würde man direkt nach Saignelégier gelangen. Wer hingegen links abzweigt, verbleibt auf einsamer Weideflur. Durch den Fond de Charmattes geht es in leichtem Auf und Ab hinüber nach Muriaux.
Hoch über dem Haslital Nr. 1174
Hasliberg Reuti — Brünigpass • BE

Hoch über dem Haslital

Der Hasliberg ist eine wunderbar aussichtsreiche Sonnenterrasse über dem Haslital. Mehrere Dörfer mit schmucken Holzhäusern erstrecken sich am Hang, dazwischen gibt es stille Tannenwälder und verschneite Weiden. Der Panoramaweg zieht sich ohne grosse Höhendifferenzen durch das ganze Gebiet hindurch. Einzig zu Beginn der Route geht es eine Weile aufwärts. Ausgangspunkt der Wanderung ist Reuti, das östlichste Dorf der lang gezogenen Gemeinde Hasliberg. Auf dem Winterwanderweg Richtung Bidmi gewinnt man zügig an Höhe. Nach wenigen Minuten wird beim Eggli zum Trassee der Gondelbahn hin abgezweigt und wenig später die Skipiste gequert - Vorsicht und Aufmerksamkeit sind angezeigt. Im Übrigen aber bekommt man auf dem beschaulichen Winterwanderweg kaum etwas vom Pistenrummel mit. Am Ferienzentrum der Schweizerischen Nationalbank vorbei gelangt man ins Dorf Wasserwendi. Ausserhalb des belebten Siedlungsgebiets kehrt rasch wieder winterliche Stille ein. Der nun folgende Abschnitt bis zur Biitiflue bietet eine grossartige Aussicht auf den Brienzersee sowie ins Rosenlauigebiet auf der gegenüberliegenden Talseite. In leichtem, aber anhaltendem Abstieg geht es danach ins Dorf Hohfluh hinunter. Dessen Ortsbild ist geprägt von einer Reihe schöner, alter Holzhäuser, die von traditionsreicher Zimmermannskunst zeugen. Nach der Überquerung der Kantonsstrasse steigt man weiter ab, bis der untere Dorfrand erreicht ist. Danach geht es praktisch ebenen Wegs über offenes Gelände zum Schlupf und von da in den Wald, wo der Weg bis zum Bodemli wieder leicht ansteigt. Mehrere mächtige Findlinge am Wegrand erinnern daran, dass die Gegend hier vor 10 000 Jahren noch komplett vergletschert war. Das letzte Teilstück bis zum Brünigpass führt durch einen schönen Wald mit mächtigen Tannen.
Im Luzerner Seeland Nr. 1175
Sursee — Menziken • LU

Im Luzerner Seeland

Im Jahre 1790 liessen die Chorherren des Stifts St. Michael in Beromünster oberhalb des Dorfs einen Spazier- und Meditationsweg anlegen, und zwar so, dass zahlreiche Sträucher und Bäume den Grundriss einer Kathedrale formten. Das Areal ist zwar mittlerweile verwaldet, doch noch immer ist die sakrale Grundstruktur deutlich erkennbar: Das 7 m breite und 115 m lange Mittelschiff wird von zwei je 4 m breiten Seitenschif-fen flankiert. Die aussergewöhnliche Anlage gibt es auf einer Wanderung durch das sanft hügelige Grenzgebiet der Kantone Luzern und Aargau zu entdecken. Vom Bahnhof Sursee geht es durch die hübsche Altstadt nach Mariazell. Beim Strandbad öffnet sich ein schöner Ausblick auf den Sempachersee. Nach der Überquerung der Autobahn taucht man oberhalb von Schenkon in wohltuende Stille ein. Ein breiter Fahrweg führt im Chäseriwald aufwärts. Weiterhin ansteigend geht es durch die Weiler Grüt und Waldi zum Blosenberg. Über den 217 m hohen Sendeturm wurde während Jahrzehnten das Programm von Radio Beromünster in die ganze Schweiz ausgestrahlt. Ende 2008 wurde der Betrieb eingestellt. Der Sendeturm steht seither unter Denkmalschutz. Bei prachtvoller Aussicht ins nahe Aargauer Mittelland und zum Hügelzug des Erlosens geht es in leichtem Abstieg zum Schlössliwald, der die Waldkathedrale birgt, und zur Stiftskirche Beromünster. Das Bauwerk geht auf das 11. Jahrhundert zurück und erlangte seine heutige Gestalt im 17. und 18. Jahrhundert. Es gilt als eine der schönsten spätbarocken Kirchen der Schweiz. Nach der Durchquerung des Fläcke im Ortskern von Beromünster gelangt man zum Flüsschen Wyna, dem ein schmaler Pfad durch ein reizvolles Waldtobel folgt. Kurz nach Maihusen betritt man Aargauer Boden, und schon bald erreicht man das Zentrum von Menziken und damit das Ziel der Wanderung.
Im Baselbieter Jura Nr. 1176
Rothenfluh — Tecknau • BL

Im Baselbieter Jura

Die sanften Hügelwellen des Baselbieter Juras kann man praktisch während des ganzen Jahres durchstreifen. Perfekt für eine winterliche Wanderung eignet sich beispielsweise die Hochebene im oberen Ergolztal. Dank der mässigen Höhenlage bleibt Schnee hier meist nicht lange liegen, sodass man auf den Flurwegen und Strässchen gut vorankommt. Die Tour führt durch eine reizvolle Kulturlandschaft mit unzähligen Kirschbäumen, die auch in der vegetationslosen Zeit einen zauberhaften Anblick bieten. Schmucke Dörfer, deren malerisches Ortsbild von schönen alten Bauernhäusern geprägt ist, säumen den Weg. Ausgangspunkt der Tour ist das ringförmig angelegte Bauerndorf Rothenfluh. Über Wiesland und durch Waldgebiet geht es nach Anwil hinüber. Auf dem Dorfplatz in der Ortsmitte zieht ein prachtvoller achteckiger Brunnen den Blick auf sich. Über offenes Gelände gelangt man in leichtem Auf und Ab nach Oltingen, einem weiteren dörflichen Bijou. Die wunderschön gelegene reformierte Pfarrkirche oberhalb des Dorfs weist bedeutende spätgotische Fresken auf. Viel Weite und eine eindrückliche Aussicht auf die umliegenden Höhen des Tafeljuras erlebt man auf dem nun folgenden Abschnitt nach Wenslingen. Das ehemalige Bauerndorf verfügt ebenfalls über ein wohltuend intaktes Ortsbild und einen hübschen Dorfplatz. Für den Abstieg nach Tecknau stehen zwei verschiedene Routen zur Verfügung. Wenn viel Schnee liegt oder das Terrain vereist ist, sollte die nördliche Variante entlang des Aletenbachs gewählt werden. Bei schneefreien Verhältnissen ist dagegen der direkte Weg an der aussichtsreichen Ruine Ödenburg vorbei zu empfehlen. Die wohl über 1000 Jahre alte Burg wurde bereits 1180 aufgegeben. Weil ihr ursprünglicher Name im Laufe der Zeit verloren ging, wurde sie im Volksmund einfach zur «öden Burg».
Wo sich die Fischer treffen Nr. 1131
La Lécherette • VD

Wo sich die Fischer treffen

Unsere Wanderung beginnt im Dorfkern von La Lécherette. Es geht los mit dem Aufstieg am Skilift entlang nach Südosten. Nach rund 500 Metern auf der Teerstrasse geht es rechts in Richtung eines grossen Föhrenwaldes. Der Aufstieg ist nun gesäumt von einem kleinen Bächlein rechts und einer wunderbar blühenden Weide links. Weiter oben wird ein weiterer Bach überquert und links abgebogen. Am Ende des Weges folgt wieder eine Teerstrasse, die zum Zwischenziel Pra Cornet auf 1646 m. ü. M. führt. Die Sicht auf die Chaîne du Chaussy, den Col des Mosses, das Plateau du Lioson d'Enbas und die Gummfluh ist hier einmalig, und die wunderbare Umgebung könnte übrigens mit einer Übernachtung im Tipicamp noch mehr ausgekostet werden. Die Wanderung führt anschliessend rechts auf der Naturstrasse Richtung Lac Lioson. Nach einem ziemlich steilen Teilstück wird der Wanderweg nun zum Bergwanderweg (weiss-rot-weiss). Diesen verlässt man zu Gunsten eines Pfades, der dem Hang entlang zum Ufer des Sees führt. Man kann den See umrunden, darin die Füsse baden, die sich im klaren Wasser spiegelnden Berge bewundern oder die Fischer beobachten, die im Sommer besonders zahlreich sind. Das Restaurant «Lac Lioson» mit seiner Terrasse lädt zur verdienten Rast ein, und die Kleinen können sich am Kleintierpark erfreuen. Der Weg rechts vom Restaurant führt zurück ins Dorf Les Mosses. Wer Lust hat, kann bei einem Zwischenhalt in Lioson d'en Bas die Alpkäserei besuchen und sich mit frischen Köstlichkeiten der Alp eindecken. Eine Teerstrasse führt anschliessend auf die Alpweide, wo man links auf einen Pfad einbiegt, ein Tor passiert und dem Wanderweg bis an den oberen Dorfrand von Les Mosses folgt. Das Dorf durchquert, wandert man schliesslich an der anderen Hangseite hinab in Richtung La Lécherette.
Wandern am Feierabend 2 Nr. 1240
Solothurn — Altreu • SO

Wandern am Feierabend 2

Ungefähr 60 Feldhasen tummeln sich in der Selzacher Witi bei Solothurn. Zu sehen bekommt man sie allerdings nur selten: Sie sind vor allem nachts unterwegs. Dann kehren die Mutterhasen zu ihren gut versteckten Jungen zurück, um sie zu säugen. Drei Jahre lang hat die Biologin Denise Karp Abend für Abend die Junghasenpopulation in der Selzacher Witi überwacht. Um vielleicht doch einen Blick auf einen Hasen zu erwischen, startet man die Feierabendwanderung in Solothurn. Es geht flussaufwärts der Aare entlang. Zuerst verläuft der Weg noch auf der linken Seite auf Asphalt, wechselt dann auf die rechte Seite. Nachdem man den grossen Muttenhof passiert hat, eröffnen sich wunderbare Blicke auf die träge dahinfliessende Aare. Enten und Schwäne geniessen die Abendsonne. Zahlreiche Parkbänke und Grillstellen laden zur Rast ein. Die schönsten davon sind nach Bellach zu finden. Hier gibt es auch kleine Badestrände. Der Weg bleibt immer am Ufer des Flusses, zwischendurch ist die Sicht etwas durch Büsche verdeckt. Pfade wechseln sich mit Feldwegen ab. Dort sind auch immer wieder Traktoren unterwegs, schliesslich beherbergt die Selzacher Witi wichtiges Ackerland. Hier werden Zuckerrüben, Mais und Sonnenblumen, aber auch Quinoa angebaut. Der Bestand an Hasen hat nicht zuletzt deshalb abgenommen, weil immer weniger Ackerbau betrieben wird. In Äckern und Brachen können sich Junghasen besser vor Fressfeinden verstecken als in Viehweiden. In der Selzacher Witi versucht man möglichst naturnahe Landwirtschaft zu betreiben, damit sich selten gewordene Tiere wie der Feldhase wieder ansiedeln können. Die Massnahmen scheinen erfolgreich zu sein: Der Hasenbestand hat in den letzten drei Jahren deutlich zugenommen.
Wandern und fischen Nr. 1245
St-Gingolph — Le Châble • VS

Wandern und fischen

Das Wandern ist des Fischers Lust. Warum nicht einmal nach dem Wandern über die Savoyer Berge die Angelrute auspacken? Der Lac de Taney hoch über dem Rhonetal, eingebettet in die Savoyer Alpen, ist sowohl für Wanderer als auch für Fischer ein lohnendes Ziel. Für ambitiöse Wanderer bietet sich etwa die erste Etappe des Wanderland-Pässewegs an: Der Weg führt vom Grenzdorf St-Gingolph zuerst durch den dichten Wald, der die südöstliche Seite des Genfersees bedeckt, dann sanfter über die Alpweiden von L’Au de Morge. Der nun folgende ruppige und steile Aufstieg überwindet in kürzester Zeit die 600 Meter Höhenunterschied hinauf zum Col de la Croix über dem smaragdfarbigen Kleinod Lac de Lovenay. Von dort schweift der Blick zum Nordufer des Genfersees. Weiter via Pas de Lovenex zur Alp En Loz am Fusse der Cornettes de Bise. Teilweise über einen alten Karrenweg zieht die Route hinunter zum Feriendorf Le Taney am See. Dank Besatz mit 5000 Regenbogenforellen und 5000 kanadischen Seesaibling können nach der Wanderung noch einige Forellen aus dem idyllischen See gezogen werden. Der Lac de Taney bietet aber noch mehr. Das Naturschutzgebiet ist ein Amphibienlaichplatz von nationaler Bedeutung, das Quaken der Frösche bildet die Begleitmusik zum Bummeln um den See. Und im Hochsommer ist der Lac de Taney ein erfrischender Badesee. Vielleicht trifft man am Ufer einen der lokalen Fischer, der vom sagenhaften Fang der mehr als sechs Kilogramm schweren Forelle erzählt, die ein Kollege aus Vouvry aus dem See gezogen hat. Hinunter zur Postautohaltestelle «Miex, Le Flon» fährt entweder das Alpentaxi. Oder man testet über die steilen Abkürzungen die Festigkeit der Knie.
Bei den Wildheuern 1 Nr. 1246
Gitschen — Ober Axen • UR

Bei den Wildheuern 1

Diese Wanderung führt zu den Urner Wildheuern und ihren stotzigen Wildheuplanggen. Sie zeigt, was es heisst, unter schwierigen Bedingungen ein Auskommen zu erwirtschaften, und dass es dazu nebst einem hohen körperlichen Einsatz auch einen gesunden Sinn fürs Geldverdienen braucht. Sie beginnt auf Alp Gitschen im Riemenstaldner Tal, wohin eine der vielen kleinen Seilbahnen des Kantons Uri fährt. Von der Bergstation geht es Richtung Süden zur Alp Spilau hinauf. 60 Meter weiter unten liegt der blaue Spilauer See, eine Einladung zum Bad, bevor es Richtung Westen zum namenlosen Pass zwischen Hagelstock und Siwfass geht. Der Weg verlässt hier die Riemenstaldner Talseite. Jetzt prägen die Berge rund um den Vierwaldstättersee das Panorama. Nun geht es geradewegs zur weiten flachen Alp Schön Chulm hinunter. Hier dreht der Weg scharf nach links Richtung Süden und steigt erst zur Chalberweid hinunter und dann zu Nätschegg. An den Häusern im Ober Hüttenboden vorbei erreicht man die Alpstrasse, die zum Unter Hüttenboden führt. Hier trifft der Weg auf den Wildheupfad, der auf den Eggbergen beginnt und über die West- flanke des Rophaien führt. Über die Jahrhunderte hinweg konnte sich hier eine eigentliche Wildheulandschaft bilden, wo Wald und Wiese sich abwechseln. Eine Wildheuerhütte in der Mitte des Wegs und ein Heuerseil erinnern an das traditionelle Wildheuen von Hand: mit Sense, Rechen und mit Heuerseil. Der lichte Föhrenwald kurz vor der Alp Franzen ist einzigartig schön. Oben leuchtet hell das Gipfelkreuz auf dem Rophaien. Weiter geht es zu den Häusern von Ober Frimseli, von wo der Weg der Strasse folgend zum Berggasthaus und zur Seilbahnstation Ober Axen führt.
Bei den Wildheuern 2 Nr. 1282
Grafenort — Engelberg • OW

Bei den Wildheuern 2

Diese Wanderung ist den Wildheuern in Nidwalden und Engelberg gewidmet. Anders als im Kanton Uri wird das Wildheuen hier nicht zusätzlich gefördert. Wildheuplanggen gibt es deshalb nur noch wenige, in Engelberg sind es gegenüber früher noch fünf Prozent. Doch man findet sie. Sie zeichnen sich im Gelände als eckige Flächen oberhalb der Viehzäune ab, wie etwa auf der Alp Lutersee, wohin diese Wanderung führt, oder in Engelberg, am Wahrzeichen des Dorfs, dem Hahnen. Um zu den Wildheuplanggen bei Lutersee zu gelangen, geht es von der Bahnstation Grafenort zwei Kilometer taleinwärts zur Seilbahnstation Mettlen und von da mit der Kleinseilbahn auf die Alp Eggen mit Umsteigen auf Rugisbalm. An den steilen Hängen des Steinigbergs sieht man Planggen. Von da spannt sich auch ein Stahlseil, an dem das Heu ins Tal hinuntersaust. Früher gab es die Planggen vom Storeggpass bis hinaus zum Grüeblenberg. Von der Alp Eggen führt der Weg dem Widderfeld Stock entgegen und an dessen Fuss bis zur Alp Lutersee. Hier zweigt der Weg rechts ab, hinauf zur Alp Bocki und zum Bocki- grat. Für Gipfelstürmer führt die Spur von hier hinauf zum Widderfeld. Wieder zurück auf dem Bockigrat geht es stotzig über ehemalige Wildheuplanggen zur Alp Stafel hinunter. Bis zur Alp Halten dann ist das Gelände weniger steil. Die Wanghütte schliesslich liegt im beinahe flachen Gelände. Von der gegenüberliegenden Seite der Strasse führt ein Pfad über Weiden hinunter zum Wald und zum Arniloch, dem schönen, kühlen Abschluss der Wanderung. An den Höfen Eggli und Mattli vorbei erreicht der Weg schnell die Talebene von Engelberg. Dem südlichen Ufer des Eugenisees folgend führt er im Bogen zum Bahnhof. Eine Abkürzung gibt es: Sie führt erst der Haupt-, später einer Querstrasse und dann dem Bahngleis entlang.
Hindernisfrei am Bodensee Nr. 1132
Altnau — Romanshorn • TG

Hindernisfrei am Bodensee

Seeufer sind gemeinhin flach. Das ist schon einmal eine gute Voraussetzung für das Wandern mit Rollstuhl oder Kinderwagen, denn grosse Steigungen sind auf Rädern nur schwer zu überwinden. Der Bodenseeuferweg führt flach und hindernisfrei von Kreuzlingen nach Romanshorn. Meist ist er dabei mit dem normalen Seeweg identisch, ab und zu weicht er auf einen leichter befahrbaren Weg ab. Da die S-Bahn in jedem Dorf hält, ist es möglich, die Tour abzukürzen. Die hier beschriebene Wanderung beginnt in Altnau. Der kleine Ort nennt sich stolz Apfeldorf und verfügt über einen ebenfalls rollstuhlgängigen Apfelweg. Von Altnau nach Güttingen folgt der hindernisfreie Weg der Bahnlinie, der normale Wanderweg dem Seeufer. Sehnsüchtig blickt man zu den Bäumen am See, die für Schatten sorgen, während man auf der hindernisfreien Variante schnurgerade an der Sonne geht. In Güttingen kommen die beiden Wege wieder zusammen. Nun folgt der schönste Abschnitt der Wanderung: Bis Kesswil verläuft die Route ausnahmslos am Wasser. Meistens ist es ein kleiner Pfad, oft spenden Bäume Schatten, ohne den Blick auf das klare Blau des Sees ganz zu versperren. Unterwegs lädt eine Lesebank zum Verweilen ein. Wer kein Buch dabei hat, kann sich im wetterfesten Schrank daneben eins ausleihen. Es gibt auch einen Abenteuerspielplatz mit Imbiss und einige offizielle Grillplätze. Schliesslich quert der Wanderweg das pittoreske Kesswil. Später geht es vorbei an Häusern und Villen. Einige davon verfügen über romantische Pfahlhäuschen, die aufs Wasser hinausgebaut sind. Zum Schluss verlässt der rollstuhlgängige Weg kurz nach Uttwil den Wanderweg noch einmal und verläuft mitten durch Gemüsefelder, bevor die Route wieder am See endet.
Rundwanderung mit Rundumsicht Nr. 1098
Im Ruostel • SZ

Rundwanderung mit Rundumsicht

Für Kinder, die gerne wandern, ist diese Bergwanderung eine tolle Sache: ein See und viele Tiere begegnen einem auf der Route. Der Höhepunkt ist sicher ein Besuch auf der Eselalp, der aber unbedingt im Voraus angemeldet werden sollte! Die Rundwanderung beginnt bei der Bushaltestelle Euthal, Ruostel, an der sich auch ein Parkplatz befindet. Nun kann man sich entscheiden, ob man gleich steil in Richtung Sattelalp (wie die Eselalp offiziell heisst) hochmarschiert, oder ob man die Richtung mit dem sanfteren, dafür aber längeren Aufstieg wählt und die Esel und Kupferhalsziegen zum Schluss besucht. Wem der Abstieg über Wiesen (Vorsicht: Rutschgefahr bei Nässe) zu steil ist, kann auf die Strasse ausweichen. Auf der Eselalp sollte definitiv genügend Zeit eingeplant werden, denn die ungefähr 50 Esel sind sehr zutraulich und mögen es, gestreichelt zu werden. Die Aussicht vor der Hütte auf die Schwyzer und Urner Bergwelt und hinter der Hütte auf den Sihlsee, Greifensee und Zürichsee sind es wert, sich diesen Genuss lange einzuverleiben. Noch besser geht das mit einem Stück selbstgebackenem Kuchen vom Hüttenwart-Paar. Bei der Variante «kurzer, steiler Aufstieg» geht es gleich noch etwas höher hinauf, aber dieses kleine Stück ist ein Klacks. Danach findet man sich auf einer wunderschönen Route wieder, die mal schmaler und mal breiter, aber nicht mehr so steil wie zu Beginn, über die Hügel des Gebietes zwischen Wägitalersee und Sihlsee führt. Wer noch nicht genug hat, kann die Wanderung nach Belieben verlängern, zum Beispiel mit einem Schlenker auf die Sattelegg oder einem Gipfelsturm auf den Chli Aubrig (bitte jeweils ca. 1.5 bis 2 Stunden dazu rechnen) oder man flankiert den Chli Aubrig und geht noch zur Wildegg, um von dort aus hinunter nach Euthal zu wandern. Die kürzeste Variante zurück ins Tal führt über Bärlaui und Chrummflüeli und saftige Alpwiesen hinab. Dann reicht es vielleicht noch für ein Bad im blauen Sihlsee.
In Fridolins Land Nr. 1247
Linthal — Klausenpass • GL

In Fridolins Land

Im Kanton Glarus begegnet man dem heiligen Fridolin auf Schritt und Tritt. Nicht nur heissen die Glarner auffällig oft Fridolin, nein, sie nennen auch Sachen nach ihrem Landespatron. Der heilige Fridolin eint die Glarner, steht gleichermassen für Tradition wie Innovation und wird von den Katholiken ebenso verehrt wie von den Protestanten geduldet. Auch auf der Wanderung zu den grossen und grossartigen Bergen ganz im Süden des Kantons, zu Tödi, Bifertenstock und Clariden, kommt man nicht am Fridolin vorbei. Von Linthal geht es immer der Linth entlang nach Tierfehd, dem hintersten Ort des Linthals. Hier beginnt der Anstieg. Er verläuft erst auf der breiten Alpstrasse zum Hintersand. Zur Claridenhütte, dem ersten Tagesziel, folgt man dem Oberstafelbach rechts nach Ober Sand, einer wunderschönen alpinen Schwemmebene - eine Einladung zur Rast. Weiter führt der Weg immer Richtung Norden bis zur Beggilücke. Über eine hochalpin anmutende Landschaft erreicht man die Claridenhütte, jene Hütte, die als einzige der drei Hütten im Gebiet bis weit in den Herbst hinein bewartet ist. Anderntags führt die Wanderung über die Alptäler Altenoren und Fiseten zum Fisetenpass und von da, zum Teil im Schatten der grossen Glarner Berge, dann wieder über sonnige Alpweiden, zum Klauenpass. Während der Wanderung beschäftigt die Frage: Was genau ist denn der Fridolin den Glarnern? Ist der Landespatron ein Logo, das Wiedererkennbarkeit stiftet, oder ist er Kult? Ganz so einig sind sich die Glarner nicht. Im Alltag aber spielt der heilige Fridolin eine wichtige Rolle, nämlich als Überbringer von Nachrichten. Fridolin nämlich heisst die Zeitung, die Amtsblatt und Gratisanzeiger in einem ist.
Geologie hautnah Nr. 1248
Glarus — Schwanden GL • GL

Geologie hautnah

Mit Glarus verbindet man hohe, unverrückbare Berge, die fast senkrecht aus dem Talboden in den Himmel stechen. Kaum zu glauben, dass alles hier nur Schein und eine Frage der Zeit ist: Denn hier steht kein Stein und kein Fels da, wo er ursprünglich mal war. Diese Wanderung führt von Glarus zur Lochsiten bei Schwanden, einem Ort, an dem sich eigentlich die Luchse Gute Nacht sagen. Doch für die Geologie und die Geschichte dieser Wissenschaft ist er ein Mekka und vielleicht so wichtig wie kaum ein anderer Punkt auf dieser Welt. Denn vor rund 120 Jahren wurde hier erkannt, wie die Berge wirklich entstanden: Während zehn Millionen Jahren schoben sich ältere Gesteinsmassen über jüngere, eine Schicht Kalk diente als Schmiermittel. Die Schichten sind heute gut erkennbar. Zunächst aber führt die Wanderung nach Glarus und auf die Burg, einen der sieben Hügel rund um die Stadt mit prächtiger Sicht auf den Vorder Glärnisch. Weiter geht es entlang der Linth nach Ennetbühls, das Dorf hinauf und entlang von historischen von Trockenmauern gesäumten We- gen nach Ennenda. Verschiedenfarbige Steine sind in diesen Mauern zum wilden Ritt durch die Erdgeschichte zusammengestellt. Ennenda, das Dorf, ist einen kleinen Abstecher wert: Mit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert wurde es zum Fabrikdorf mit eindrücklichen Bauten. Weiter geht es über Gelände, die ein Bergsturz vom Guppen, einem Berg auf der gegenüberliegenden Talseite, gebildet hat. Zurückgelassen hat er eine hügelige Landschaft und den kleinen Berg zuhinterst im Tal, auf dem das Dorf Sool steht. Von hier geht es hinunter an den Sernf und zur Lochsiten, diesem eigentlich unbedeutenden, unscheinbaren Ort, der es jedoch als Reproduktion ins Naturhistorische Museum von Amerika bis nach New York geschafft hat. Dem Ufer des Sernf entlang geht es über Wiesen und später der Strasse entlang zum Bahnhof in Schwanden.
Dem Schiefer nahe Nr. 1249
Elm • GL

Dem Schiefer nahe

Der Schieferabbau war während Jahrzehnten prägend für die Wirtschaft des Sernftales. Der Bergsturz von Elm 1881 sowie der immer unrentabler werdende Abbau liessen die Einkommensquelle aber langsam versiegen. Doch heute noch ist das schwarze Gestein für Elm und seine Umgebung prägend. In Elm kann die Schiefertafelfabrik besichtigt werden, etwas weiter nördlich in Engi der Landesplattenberg, wo das Gestein abgebaut worden ist. Während zweieinhalb Stunden geht man durch eindrückliche Höhlen, die von Menschenhand gebrochen worden sind. Die Wanderung auf den Firstboden führt oberhalb des Bergsturzes vorbei. Zwar trifft man hier nicht auf massenweise Schiefer, doch von hier aus lässt sich mit Blick auf das Dörfchen Elm das verheerende Ausmass des Bergsturzes nachvollziehen. So richtig beginnt die Wanderung bei der Bergstation der Tschinglenbahn, führt an der Tschinglen-Wirtschaft vorbei und über zwei einfache, geländerlose Brücken, die bereits eine Portion Schwindelfreiheit fordern. Der darauf folgende Aufstieg ist für Kinder anstrengend, führt aber durch eine abwechslungsreiche Abfolge von Wald, Weide und Bächen. Immer wieder sind die Glarner Hauptverschiebung und das Martinsloch zu sehen. Oben wartet eine Feuerstelle mit einem tollen Blick aufs Sernftal. Der nächste Abschnitt ist für ungeübte Kinder und nicht schwindelfreie Wanderer anspruchsvoll. Der Abstieg ist teilweise steil, nach Märchtliplangge führt der Weg durch eine steile Flanke mit viel losem Steinmaterial. Anschliessend ist er aber wieder einfach zu begehen und führt wieder zur Tschinglenhütte. Von hier aus erfolgt ein prächtiger Abstieg durch die Tschinglenschlucht, vorbei an grossen Schie- ferwänden.
Schwefelbäder im Glarner Linthal Nr. 1250
Bergli — Bergstation Brunnenberg • GL

Schwefelbäder im Glarner Linthal

Ins Linthal zog einst, wer Genesung suchte: Viele körperliche Leiden sollen mit dem schwefelhaltigen Quellwasser des Tals gelindert worden sein. Zur Blütezeit des Kurtourismus Ende des 19. Jahrhunderts verwöhnte das pompöse Bad Stachelberg in Linthal seine Gäste mit vielen Annehmlichkeiten. Wichtig war das Kurhaus auch als Treffpunkt der besseren Gesellschaft aus dem In- und Ausland: Manch eine Hochzeit wurde dort eingefädelt und gefeiert. Die Kranken ohne Geld und Namen kurten im einfachen Schwefelbad Luchsingen. Zweimal täglich wurde während einer Kur gebadet. Am ersten Tag je eine halbe Stunde, dann täglich je eine halbe Stunde länger, bis der Kurgast jedes Mal je drei Stunden in seiner hölzernen Wanne sass. Ergänzend wurden sechs bis zwölf Gläser Schwefelwasser getrunken. Manch einer dürfte froh gewesen sein, wenn die Kur nach drei bis vier Wochen zu Ende war und es ihm gesundheitlich auch wirklich besser ging. Heute erinnert im Linthal wenig an den Kurtourismus von früher. Dafür geniessen Wandern- de die Vorzüge einer klassischen Höhenwanderung mit viel Aussicht und zwei Naturspektakeln mit klarem Bergwasser. Da wäre zum einen der erfrischende Wasserfall Berglistüber, der seinem Namen alle Ehre macht. Er ist das erste Wanderziel und wird in wenigen Minuten von der Postautohaltestelle «Linthal, Bergli» aus erreicht. Nach einem steilen Aufstieg führt die Bergwanderung entlang eines Höhenwegs über Braunwald bis zum malerischen Oberblegisee, Naturattraktion Nummer zwei. An der Talstation Luchsingen angekommen, empfiehlt sich ein Abstecher zur Schwefelquelle, die der Dorfverein Luchsingen und viele Freiwillige schön aufgewertet haben. Hier ist der Durst schnell mit nach faulen Eiern riechendem Quellwasser gestillt. Wenig appetitlich, doch schon Fritz Zweifel, Badmeister von Stachelberg, pflegte zu sagen: «Was dem Kranken nützt, kann auch dem Gesunden nicht schaden.»
Bergwanderwege im Jura 1 Nr. 1251
Goumois — Le Noirmont • JU

Bergwanderwege im Jura 1

Der einzige weiss-rot-weiss markierte Wanderweg im Kanton Jura bekennt früh Farbe: Bereits ab Goumois wird man gewarnt, dass in etwa 45 Mi- nuten, oberhalb von Le Theusseret, Konzentration und Trittsicherheit gefragt sein werden. «Wir wollten Wanderer mit wenig Bergerfahrung vor einer bösen Überraschung bewahren. Wer von Goumois her auf dem friedlichen Uferweg dem Doubs entlangschlendert, rechnet nicht unbedingt damit, dass ihn auf dem nächsten Abschnitt Leitern und Stahlseile erwarten», erklärt Pascal Guerry vom kantonalen Amt für Raumentwicklung. Noch anspruchsvoller wird der Weg, der nach der Auberge Le Theusseret rasch an Höhe gewinnt, wenn es geregnet hat und ihn die nassen Blätter rutschig machen. Doch die Mühe lohnt sich, führt die Route doch im Zickzack durch ein hübsches Waldreservat, mit Moos in allen Farben und hohen Tannen, die sich sanft im Wind wiegen. Hin und wieder schreckt das Knirschen eines Stammes die Wandernden auf, die aber gut daran tun, ihren Blick umgehend wieder auf den Boden vor ihren Füssen zu richten, um nicht über einen umgestürzten Baum zu stolpern, der hie und da auf dem Weg liegen kann. Das darf er auch, denn «in einem Waldreservat hat sich der Mensch der Natur anzupassen und nicht umgekehrt», betont Guerry. Noch etwas weiter oben - kurz vor der Arête des Sommêtres, wo sich der Wald allmählich wieder lichtet - sticht einem ein Baum ins Auge, der alle anderen überragt: «der Präsident», eine uralte Weisstanne (Abies alba), die dank ihrer beeindruckenden Grösse davor verschont bleibt, gefällt zu werden, und deren mächtiger Schatten die Wandernden bis zum Waldrand zu verfolgen scheint.
Bergwanderwege im Jura 2 Nr. 1252
Kurhaus Balmberg — Matzendorf • SO

Bergwanderwege im Jura 2

Einst, so erzählt man sich, war die Flüeweid ein wahrhaft gesegneter Ort, mit saftigem Gras, den besten Kräutern und wohlgenährtem Vieh. Um dem Schöpfer für seine Grosszügigkeit zu danken, errichteten die Bauern der Umgebung hoch über den Weiden ein weitherum sichtbares Kreuz. Doch dann wurde ein neuer Senn verpflichtet, für den nichts als Geld und Reichtum von Bedeutung war. Dieser schloss einen Pakt mit dem Teufel, der ihm für die Zerstörung des «Höch Chrüz» sieben Säcke Gold versprach. Nicht lange danach zog ein schweres Gewitter über die Region, und zwei Tage später fand man den leblosen Senn unter dem gefällten Kreuz, die Säge noch in den Händen. Nach diesem Frevel wurde die Gegend von Erdrutschen und Seuchen heimgesucht, und die Einheimischen, die in der Folge auch kein neues Kreuz mehr aufstellen mochten, benannten die Flüeweid in «Teuffelen» um. Heute ist das Hochchrüz ein bekannter Aussichtspunkt auf dem Jurahöhenweg. Diesen kann man, von Ober- balmberg her kommend, hier verlassen, um - nun nicht mehr auf einem breiten Weg mit freiem Blick auf die solothurnische Landschaft, sondern auf einem schmalen, der Krete folgenden Pfad durch ein Waldstück - über die Bättlerchuchi zur Hinteregg zu wandern. Besonders beliebt ist das Gebiet rund um die Bättlerchuchi auch bei Sportkletterern, die hier zahlreiche Felswände mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad zur Auswahl haben. Auf der Hinteregg lädt die charmante gleichnamige Bergwirtschaft zu einer Stärkung ein, bevor es zum Abschluss auf einen der wenigen, weiss-rot-weiss markierten Bergwanderwege im Juramassiv geht, der durch die geheimnisvolle Horngrabenschlucht hinunter nach Matzendorf führt.