Langsam, aber stetig
Wenn’s uns bei Regen fluchtartig in die Häuser treibt, dann fühlen sich Schnecken erst so richtig wohl. Und man könnte gar nicht meinen, wie „schnell“ die Tiere dann sind. Die Spitzengeschwindigkeit einer Weinbergschnecke liegt bei ganzen 4.2 Metern pro Stunde!!! Umgerechnet legt sie also etwa 7 cm pro Minute zurück.
Unsere Garten-Mitbewohnerinnen „Luise“ und „Emma“ waren noch nicht ganz in Topform…
Eigentlich ganz hübsch anzuschauen, wenn da nicht der Schleim wäre. Allerdings hat er für die häuschentragende Landschnecke eine 5-fach überlebenswichtige Wirkung:
- Der Schleim schüzt den Kriechfuss vor spitzen Gegenständen und so vor Verletzungen.
- Beim Angriff kleiner Insekten wird der Schleim schaumig aufgeblasen und die Angreifer werden in die Flucht geschlagen.
- Bei Trockenheit verschliesst die Schnecke das Gehäuse mit einer dicken Schleimschicht.
- Der feuchte Hautfilm schützt die Schnecke allgemein vor dem Austrocknen.
- Dank des Schleimes kann sich die Schnecke beim Klettern am Untergrund gut festsaugen.
Wenn man die Augen offen hält, sind die Tierchen kaum zu übersehen: im Garten zwischen den frisch gepflanzten Bohnen, auf feuchtem Moos im Wald oder mit Vorliebe auf kalkhaltigen Böden im Jura und in den Alpen.
Die Weinbergschnecke oben im Bild kam leider ein paar Jahre zu spät an… Das erste künstliche Schwimmbad der Schweiz wurde bereits 1971 wieder geschlossen. Dieser Badweiher bei Münchenbuchsee (BE) wurde erbaut, nachdem der Sohn eines bayrischen Generals beim Baden im nahegelegenen Moossee ertrank.
Wenn man es genau nimmt, dann haben uns Schnecken etwas voraus – sie haben nämlich Zeit! So auch das Gedicht eines gewissen Gelo von 2012:
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