Zwischenbilanz
Es ist ein Traum, den ich schon lange hege: alle 153 SAC-Hütten der Schweiz besuchen. Jetzt, da die allermeisten Hütten (wenn überhaupt) nur mit entsprechender Wintersportausrüstung besucht werden können, ist es Zeit für mich, wieder einmal eine Zwischenbilanz zu ziehen.
Im Dachgeschoss unseres Hauses hängt sie: die Karte meiner Träume. Und auf dieser Karte «Hütten der Schweizer Alpen» steckt in jedem Traum, der in Erfüllung ging, eine Gufe. Erfreulich, dass es schon so viele sind. Zum Glück baut der Schweizer Alpen-Club SAC nur neue Hütten als notwendigen Ersatz von baufälligen Unterkünften. Es ist für mich schon so genug ambitiös, möglichst viele der Hütten zu besuchen. Vor vier Jahren ist das Projekt aus gutem Grunde etwas ins Stocken geraten. Aber der kleine Bergfloh wird auch grösser und damit eröffnen sich wieder neue Perspektiven. Dank der Unterstützung meines Mannes war es mir sogar schon sehr bald wieder möglich, meiner grössten Leidenschaft – dem Hüttenwandern – zu frönen. Die hüttenlosen Jahre seit der Jugend lassen sich deshalb an einer Hand abzählen.
Ganz streng genommen habe ich 45 SAC-Hütten mindestens als Tagesgast besucht. Dazu kommen noch etliche weitere Berghäuser, die der SAC als Unterkünfte in der Liste führt, ihm aber nicht gehören, zum Beispiel die Anenhütte im Lötschental.
Scheitern gehört zum Bergsport dazu. So waren ein paar Hüttenziele zum Greifen nah, blieben aber aus unterschiedlichen Gründen unerreicht: auf dem Weg zur Blüemlisalphütte wurde mir schlecht, also musste ich umkehren; der Skitourenkurs in der Lämmerenhütte musste wegen Schneemangel auf den Simplon verlegt werden; der Abstecher zur Weissmies schien mir nach zwei strapaziösen Tourentagen zu anstrengend.
Dabei wäre letztgenannte ab Bergstation Hohsaas in einer Viertelstunde zu erreichen gewesen… Ebenfalls in weniger als 45 Minuten zu erreichende Hütten sind die Albignia und Mont Fort. Wenn ich die lange Anreise in Kauf nehme, könnte ich diese «Pendenzen» also relativ easy erledigen. Könnte, hätte, würde…
Und leider gibt es trotz sehr viel Inspiration auch einige Hütten, die mir ohne Begleitung durch einen Bergführer verwehrt bleiben werden. Als da wären: Arbenbiwak (ich verpasse den Zitat «eindrücklichen Blick zum Matterhorngletscher und in die Matterhorn-Nordwand»), Stockhornbiwak (mir entgeht das Übernachten in einer Raumfahrtkapsel) oder die spektakulär gelegene Cabane de Bertol mit Schlafräumen auf vier Etagen (verdichtetes Bauen weil nicht mehr Platz zur Verfügung steht). Oder seit Februar 2019 auch das Mittelaletschbiwak, welches von einer Lawine weggefegt wurde… Die anstehenden Weihnachtsferien bieten mir nun Gelegenheit, in Wanderbüchern zu blättern und Pläne für die kommende Wandersaison zu schmieden. Das sind doch schöne Aussichten, die viel Vorfreude bieten.
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